der Placeboeffekt - gibt es ihn auch in der Religion ?

  • ... bzw darf es ihn dort geben oder ist das nur " materialistische Hirnforschung " ?

    Anlässlich dieser Doku gestern auf 3 sat ( wer mag ) , Placebo - Der Arzt in mir , 51 m ( Verfügbar bis 14.11.2020 )

    mal diese Frage . Placebo ( " ich werde gefallen " ) meint ja so in etwa , dass man positive Erwartungen an die Zukunft hat und diese dann auch oft deswegen eintreffen.
    Man kennt es ja so als Meldungen wie , 3 Tabletten wirken besser als eine , teurere Medikamente besser als billigere , aber es reicht ja weiter als nur im rein medizinischen Bereich - eine positive Ansprache. , ein angenehmes Umfeld bewirken im seelischen , persönlichen Bereich etwas.

    Wieviel von diesem Effekt denkt ihr , kann auch Teil eures Glaubenslebens sein oder gesteht ihr ihm zu , ohne dass es jetzt an Wert verliert ?
    Ein Atheist würde vielleicht sagen : " Glaube kann Berge versetzen , aber in alle Richtungen und mit vielen unterschiedlichen Mitteln " . Was entgegnet ihr ?


    Gruß

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    • Offizieller Beitrag

    Teilweise habe ich die Sendung auch gesehen, auf 3Sat. Sehr interessant.

    In der Medizin bin ich überzeugt, dass positive Gefühle und Hoffnungen aufgrund eines Plazebos ein Teil der Heilung sein können. Aktivierte Selbstheilkräfte.


    Im Glauben wäre ich mir da unsicher. Vieles im Glauben wird interpoliert, also in den Glaubenden von außen hineingetragen. Man glaubt etwas, nicht weil es in der Bibel so steht, sondern weil man jemandem inhaltlich folgt, der Charisma hat, oder etwas gut erklären kann oder auslegt. Das kann zu einem Placebo werden.

    Bei mir selbst wäre ich da unsicher. Denn wenn etwas hilft, dann kann man es auf ein Placebo schieben, oder eben auf Gott. Der Gläubige schiebt es Gott in die Schuhe, der Atheist wohl eher dem Placebo Effekt. Ansichtssache also. Und wir werden dafür, auch im Fall einer klaren Intervention Gottes, immer mehrere Meinungen hören. Deshalb war ja auch das Wunder Jesu bei der Auferweckung des Lazarus (der schon stark roch, aufgrund der einsetzenden Verwesung) so ein Problem für die Pharisäer. Das konnte man nicht mehr wegerklären. Bei anderen Wundern Jesu konnte man es wohl in der Erzählung leichter auch noch umdeuten.

    Placebo kann immer Teil des Lebens sein, auch Teil des Glaubens. Aber nicht nur. Placebo ist auch das woran man glauben will und diese Kraft des Glaubens kann dann einiges bewirken. Ich frage mich wer wirklich 100%ig immer unterscheiden kann, ob der Glaube wahr wird, oder ob es "nur" Placebo ist?

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage mich wer wirklich 100%ig immer unterscheiden kann, ob der Glaube wahr wird, oder ob es "nur" Placebo ist?

    Da erinnere ich mich an unser Mitglied Seeadler, der behauptete, dass Gott überwiegend die Wunder im Rahmen unserer physikalischen Gesetze bewirkt. Es sind nur die wenigsten Wunder, die Gott auf übernatürliche Weise macht. Wenn das so sein sollte, wird ein Ungläubiger so gut wie alle Wunder Gottes verstandenmäßig wegerklären können.

    Ich denke, die Christen sollten keine Differenzierung zwischen "nichts-besonderen" Wundern und übernatürlichen Wundern vornehmen. Lebt ein Mensch nach seinem besten Wissen und Gewissen im Einklang Gottes und bietet Ihn um die Führung..

    Rö 8.28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach [seinem] Vorsatz berufen sind.

    Das heißt im Prinzip dann "alles" ist Gottes Wirken, ob natürlich oder übernatürlich.

    Übrigens, sollten die Wunder (bzw. die Tatsache darüber) nur in allerwenigsten Fällen zu apologetischen Zwecken genutzt werden. Der Glaube ist die Frucht Gottes, und Gott bewirkt bei jedem den Glauben sehr individuell und weiß, was derjenige benötigt, um zu glauben. Die meisten glauben nicht, weil sie sich dem Wirken Gottes verschließen und Ihn nicht mit ihrem ganzen Herzen suchen, obwohl dazu genug Impulse gibt.

  • Als Kind hörte ich von Nachbarn den "Spruch": Glauben heißt Nichtwissen.
    Und: Ich "glaube", dass ein Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt.
    Daraufhin begann ich, nach dem "Wort Gottes" zu fragen.

    • Offizieller Beitrag

    Denn wenn etwas hilft, dann kann man es auf ein Placebo schieben, oder eben auf Gott. Der Gläubige schiebt es Gott in die Schuhe, der Atheist wohl eher dem Placebo Effekt

    Ich denke "Glaube" ist viel mehr als "für wahr halten". Glaube ist die vertrauensvolle Gottesbeziehung und wo der Eine den Zufall am Wirken sieht, erlebt der Gläubige das Wirken Gottes. So gesehen ist es jedenfalls eine Frage der Interpretation. Gott drängt sich nicht auf - würde ich meinen.

  • Den Bericht auf 3sat hab ich noch nicht gesehen, aber vor einiger Zeit sah ich ein ähnliches Thema bei Planet Wissen :

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    Die Bibel unterscheidet nur zwischen dem richtigen Glauben/Vetrauen auf Gott und dem falschen Glauben/Vertrauen auf Götzen. Die Götzen können auch helfen, aber ihre Hilfe ist weder langfristig, noch nachhaltig, noch ohne Nebenwirkungen, auch wenn sie manchmal schneller erfolgt. Der psychische Mechanismus ist der Gleiche. Kein Mensch kommt ohne ihn aus. Die Frage ist nicht, ob gläubig oder nicht, sondern als was sich die Götzen tarnen. Heute meist in Form von naturalisierten Sachzwängen und Empirie.

  • Wer jede Erfahrung auf übernatürlich oder natürlich runterbricht und seziert, wird im Glauben und Vertrauen nicht wachsen.
    Damit bleibt das Wichtigste auf der Strecke.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Den Bericht auf 3sat hab ich noch nicht gesehen, aber vor einiger Zeit sah ich ein ähnliches Thema bei Planet Wissen : ...

    " Der Placebo-Effekt hat einen bösen Zwillingsbruder, den Nocebo-Effekt. Wer Angst hat und negativ eingestellt ist, der kann von Tabletten krank werden. "

    Ob das auch für Impfungen gilt , wenn man sie negativ einschätzt ?


    Ab Minute 30, 20 geht es ganz oben um Spiritualität und Religion. Einerseits wurde in Studien nachgewiesen , dass Menschen die an Gott glauben weniger an psychologischen Auffälligkeiten litten , andrerseits war in einer Studie die Sterblichkeit höher , wenn Leute wußten dass für sie gebetet wird. ( Nebenwirkung ? )
    Insgesamt ist der religiöse Glaube an sich aber dahingehend wohl noch zu wenig erforscht ( so weit man das kann ) und es wird auf die positive Gemeinschaftswirkung schlußgefolgert.

    Man hält aber in der Medizin ja auch nicht einfach nur etwas für wahr als Patient ,
    sondern man " vertraut " seinem Arzt oder seinen homöopathischen Kügelchen voll und ganz ( oder auch nicht ) . Ich denke persönlich ja nicht mit dem Verstand " oh der Arzt taugt mir nicht so gut " sondern ich hab da ein Gefühl .
    Das Thema könnte doch aber eine gute Erklärung liefern warum jemand " heilende Hände " haben kann.Statistisch gesehen haben die meiner Erfahrung nach mehr die Krankenschwestern , als gescheithaferlnde Weißkittel. Zufall ?


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  • Jesus sagte: "Dein Wille geschehe..." auf Erden UND im Himmel.

    Kol. 1 "In ihm ist alles erschaffen... das Sichtbare und das Unsichtbare."

    Der biblische Glaube VERBINDET beides.

  • Jesus sagte auch mehrmals : "Dein Glaube hat dich gerettet". Also die innere Zuversicht hat etwas bewirkt und nicht als hätte das, woran man glaubt, magische Kräfte. Bei Jesus war das dennoch anders, denn er verfügte explizit über spezielle Fähigkeiten. Dass Tote auferstehen geschieht nicht durch ihren Glauben, denn im toten Zustand glaubt man nichts.

  • Ab Minute 30, 20 geht es ganz oben um Spiritualität und Religion. Einerseits wurde in Studien nachgewiesen , dass Menschen die an Gott glauben weniger an psychologischen Auffälligkeiten litten , andrerseits war in einer Studie die Sterblichkeit höher , wenn Leute wußten dass für sie gebetet wird. ( Nebenwirkung ? )
    Insgesamt ist der religiöse Glaube an sich aber dahingehend wohl noch zu wenig erforscht ( so weit man das kann ) und es wird auf die positive Gemeinschaftswirkung schlußgefolgert.

    Aus den Achtzigerjahren habe ich eine (publizierte!) studie zur Befndlichket ( - nenen ewire s s) in der Gemeinde, 16o00 Fragebögen, in strenger Strukturierung im Predigtgottessdinest ausgefüllt.

    Ergebnis kurz :

    HöhereAngstskala, höhere Zwwanghaftigkeit, höherer Neuroztizismus (nach Eysenck), auffallend hohe Lügneskalna (man sieht sich automatisch eher so, wie die Standards bildende Community es fordert).. Ins auge springend : Dr Gberauch von schmerzstilenden Medikamenten beträgt einen Bruchteil des der "Welt" drausse - keienABwechung bei anderen Medikamentengruppen !

    Inzwschne haben andere auch den Freiburger, den Giessentest, den Eysenck in evangelikalen Gruppen angewandt : Die Ergebnisse decken sich..

    Das sollte - müsste eine seelsorgerliche Shwerpunktveschiebung ergeben. Na ja, es sollte - -

    Ganz anders die Ergebnisse zur "Gesundheit" : Schon damals gab es Studien zur Biogrfiae von Nonnen, gleubensergebenen Gemeindegleidern -- - - die sind simpel gesünnder und langlebiger. und chneidne bei der "Nuns Study" zu Alzheimre wesentlch besser ab.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Denke ich nach : PLacebo - Effekt in der Religion ? - JA, vielleicht, wenn wie inRussland nach dem Zerfall der USSR evangelikale Prediger Mseenzulauft hatten un ddie Leute reihen weise nach rüchwärts umkippten, mit oder ohne Berührung durch den Evangelisten. Une einige kein Kopfweh mehr hatten.

    Placeboeffekt, eigene Beobachtung : Der Orthopädie schichkt uns mit Rettung eine Mizwanzigerin, welche nach einer Injektion in den Rückenmarksraum, in Lendenhöhe al s ganzes stocksteif war. Umbetten liess sie sich wie eine Holzpuppe - Dann - wir stehen ratlos herum - ist sie voll beweglich, springt auf : "Muss auf' s Klo !" - Das war zu viel für sie - da bedurfte es keiner Placebu - Infusion und gebetet hat auch niemand; Hand wurde ihr auch keine aufgelegt - --- - - -so , und jetzt deutet !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Das sollte - müsste eine seelsorgerliche Shwerpunktveschiebung ergeben. Na ja, es sollte - -

    Seelsorge ist immer gut, aber vielleicht muss man gerade in adventistischen Kreisen vorallem ml weg von der großen Theologie hin zum einfachen Glauben. Wir haben so viele "Adventistenkinder "ohne eigenem Bekehrungserlebnis, Gemeindezugehörigkeit aus Gewohnheit und schon auch Überzeugung, aber nicht "entlastet" durch das Evangelium selbst, deshalb auch oft keine emotionale Beziehung zu Jesus.....
    Denke an Hiob "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!"
    Vom Hörensagen leben wir Christen nicht.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Als Adventisten sollten wir uns ernsthaft die Frage stellen und nach ehrlichen Antworten suchen:
    Warum gehen teilweise unsere Geschwister zum Gottesdienst, Gebets- oder Hauskreis lieber in andere Kirchen als in die eigene Gemeinde ?? ?(

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Als Adventisten sollten wir uns ernsthaft die Frage stellen und nach ehrlichen Antworten suchen:
    Warum gehen teilweise unsere Geschwister zum Gottesdienst, Gebets- oder Hauskreis lieber in andere Kirchen als in die eigene Gemeinde ?? ?(

    Weil "Laodizea" (Offb. 3) von geistlicher Überheblichkeit "erfüllt" ist: "Ich bin reich und habe alles/brauche nichts." Diese Einstellung ist auch so eine Art "Plazebo": "Wir HABEN die Wahrheit schon EMPFANGEN.. "
    Mission findet überwiegend, wenn überhaupt, außerhalb der Gemeinde statt.
    Letzteres Problem haben aber fast ALLE Konfessionen.

  • Denke ich nach : PLacebo - Effekt in der Religion ? - JA, vielleicht, wenn wie in Russland nach dem Zerfall der UDSSR evangelikale Prediger Massenzulauf hatten und die Leute reihen weise nach rückwärts umkippten, mit oder ohne Berührung durch den Evangelisten. Und einige kein Kopfweh mehr hatten.


    Die " berüchtigten " Charismatiker ? Oder von welcher Kirche waren die ?


    Placeboeffekt, eigene Beobachtung : Der Orthopädie schickt uns mit Rettung eine Mittzwanzigerin, welche nach einer Injektion in den Rückenmarksraum, in Lendenhöhe als ganzes stocksteif war. Umbetten liess sie sich wie eine Holzpuppe - Dann - wir stehen ratlos herum - ist sie voll beweglich, springt auf : "Muss auf' s Klo !" - Das war zu viel für sie - da bedurfte es keiner Placebo - Infusion und gebetet hat auch niemand; Hand wurde ihr auch keine aufgelegt - --- - - -so , und jetzt deutet !


    Ich würde sagen , da hatte der Nervenimpuls eines Urbedürfnisses eindeutig Vorfahrt und hat alle Blockaden gesprengt.


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