1.Johannes 5,20: Ist Jesus der wahrhaftige Gott?

  • Mit eins ist aber einfach nur gemeint, dass der Vater im Sohn vom Sohn weitergegeben wird in Rede und Handlung.

    Dir ist aber schon klar, dass wenn es nur um "Rede und Handlung" geht und um nicht mehr, kaum gesagt werden kann, dass beide eins sind und dann auch die Aussage, dass Jesus Alles vom Vater hat, auch nicht mehr stimmt, denn nur Rede und Handlung ist nicht Alles. Wenn er Alles vom Vater hat, beinhaltet das auch sein Wesen. Sonst hätte er nicht Alles vom Vater.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Das ist richtig. Das Christentum hat deswegen über viele Debatten ein Modell entwickelt, mit dem es die Beziehungen der Personen zueinander, wie sie biblisch offenbart wurden, beschreiben kann.

    Also "das" Christentum gab es nur ganz am Anfang. Dann kamen Meinungsverschiedenheiten durch einfache Ignorierung klarer Texte des Neuen Testaments. Mehr war es eigentlich nicht. Weder Arier noch Trinitarier können das Neue Testament widerspruchsfrei halten mit ihren Thesen. Das war ihnen auch egal, aber gerade deswegen hat man Tür und Tor für alle möglichen Interpretationen, die mehr oder weniger das NT zu bieten hat, geöffnet und man hat über Dinge diskutiert die sich schlau anhören, aber der Bibel nicht gerecht wurden. Deswegen sind Gelehrte immer mit Vorsicht zu genießen. Es ist immer zu hinterfragen. Gott sei Dank bin ich ja da und konnte das regeln (für mich selbst, wir wollen ja nicht angeben!) ;)

    Der Sohn besteht also nicht eigenständig, sondern ist nur eine Hülle für den Vater? Dann wäre ja das Menschsein Jesu eine Art bloße Hülle für den Vater?

    Naja im Sohn ist das so, aber nicht als Mensch, Herr, Menschensohn, Mittler, Hohepriester und König.


    Jesus sagt "ich bin Gott" und Du sagst "er ist es nicht" ?

    Jesus sagt das weil er damit sagen will, dass der Vater im Sohn weitergegeben wird. Ich gebe ein Beispiel:


    Jesus sagt zu einer Person: "Hallo ich bin Gott". Die Person fragt: "Man kann Gott doch nicht sehen. Was genau meinst du?" Jesus: " Ich bin Gott weil ich Gottes Worte und Taten von Gott Vater durch mich weitergebe. Wenn ich beispielsweise unsichtbar werde ist es die Kraft und der Wille des Vaters die das bewirkt und ich selbst bewirke das nicht. Aber da ich nichts tue oder sage, sondern ich für Gott rede und handle, kann ich zurecht sagen dass ich Gott bin und ihn auf der Welt vertrete, selber aber kann ich nichts von mir selbst aus tun. Es ist also eine Gleichnissrede."

  • Ich schrieb "Blitzableiter" nicht Blitzableiter ;) Das wäre ja schrecklich nur so ne Metallstange ohne Leben! HO HO HO...

    Ja, schon klar, Jesus ist keine Metallstange, ho ho ho ...

    Aber auch im Sinne der Bedeutung "Blitzableiter" ist er es nicht.

    Nun er sagte "wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" plus "ich und der Vater sind eins" plus "alles ist mir vom Vater übergeben worden"

    Jo.

    Und ich tue mir jetzt mal selbst den Gefallen, und fange dieses ganze Thema nicht wieder von vorne an.

    Irgendwann is auch mal jut.

    Salut.

  • Weder Arier noch Trinitarier können das Neue Testament widerspruchsfrei halten mit ihren Thesen

    Die Trinität ist das einzig schlüssige Modell. Andere Modelle wirken nicht überzeugend, das von Dir geschilderte auch nicht. Was nicht passt:

    aber gerade deswegen hat man Tür und Tor für alle möglichen Interpretationen

    Hier selbst eine freie Interpretation hinzulegen und dann kritisch anzumerken, dass es alle möglichen Interpretationen gibt. Du machst das gleiche.

    Jesus sagt zu einer Person: "Hallo ich bin Gott". Die Person fragt: "Man kann Gott doch nicht sehen. Was genau meinst du?" Jesus: " Ich bin Gott weil ich Gottes Worte und Taten von Gott Vater durch mich weitergebe. Wenn ich beispielsweise unsichtbar werde ist es die Kraft und der Wille des Vaters die das bewirkt und ich selbst bewirke das nicht. Aber da ich nichts tue oder sage, sondern ich für Gott rede und handle, kann ich zurecht sagen dass ich Gott bin und ihn auf der Welt vertrete, selber aber kann ich nichts von mir selbst aus tun. Es ist also eine Gleichnissrede."

    Jetzt legst Du schon Jesus ganze Erklärungen in den Mund, die er nie geäußert hat. Wenn DAS keine Eisegese ist, was dann?:-)

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Das habe ich doch mit dem Blitzableiterargument bereits erklärt. Jesus ist Gott, Jesus ist Vater, Jesus ist ICH BIN. Warum? Weil damit der Vater im Sohn gemeint ist. Und nur der Vater. Warum? Der Sohn kann nie etwas von sich aus tun und gibt einfach nur den Vater weiter und hat selber da keine Autorität. Selbstverständlich ist er weiterhin der Herr, der König und Hohepriester und der Einziggeborene.

    "Jesus ist Vater" ----> dazu was das AT in Jesaja 9,5 sagt: »Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, ...«

    Und dennoch bleibt all dies dennoch »ein Geheimnis« welches auch ein Christenmensch nie vollends ergründen kann mit seinem menschlichen Verstand!

    Das ist es ja auch was Senfkorn hier in dem

    Weder Arier noch Trinitarier können das Neue Testament widerspruchsfrei halten mit ihren Thesen. Das war ihnen auch egal, aber gerade deswegen hat man Tür und Tor für alle möglichen Interpretationen, die mehr oder weniger das NT zu bieten hat, geöffnet und man hat über Dinge diskutiert die sich schlau anhören, aber der Bibel nicht gerecht wurden.

    Ja, das NT hat in der Tat „alle möglichen Interpretationen zu bieten”, weshalb es in der sogenannten "vornicänischen Kirche" (etwa 110 – 325 n.Chr.) die verschiedensten theologischen Modelle gegeben hatte: Modalismus/ Sudordinatismus/ Duotheismus/ Tritheismus/ monotheistische Dreifaltigkeitsidee/ Arianismus/ Trinität/ Monotheletismus etc pp. ----> das interessante an diesem "vordogmatischem Kirchenmodell" war ja nun, dass es hier im frühen Christentum noch eine unvergleichliche Bandbreite an mehr oder weniger NTlichen Vorstellungen gab, die man sich in gegenseitiger Toleranz nicht „um die Ohren gehauen” hatte und die dann auch noch nicht "kirchenspalterische Tendenzen" aufgewiesen hatten! Das begann erst so richtig mit dem sogen. "Arianischen Streit" von 318 – 325 als die Anhänger des Presbyters Arius und die seines Bischof Alexanders von Alexandria in Ägypten sich gegenseitig der Irrlehre beschuldigt hatten und schließlich der Streit zwischen Arius und Erzdiakon Athanasius zu eskalieren drohte und sich daher der römische KAISER Konstantin 325 einschaltete weil der nämlich "Einheit und Ruhe um jeden Preis" in seinem REICH haben wollte , nachdem er all seine Gegenkaiser militärisch ("Schlacht an der Milvischen Brücke" ----> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlacht_…hen_Br%C3%BCcke) ausgeschaltet hatte.

    Es ist wahrscheinlich, dass Konstantin über den Sonnengott schließlich zum Christentum fand, wenngleich weiterhin offenbleibt, wen Konstantin konkret unter „seinem Gott“ verstand.[5]

    Trinität funktioniert nicht ohne "unerklärliches" Geheimnis.

    Ja, das ist ja wohl unbestritten so ...

  • Subsistierende Relationen sind nicht wirklich geheimnisvoll.

    Geheimnisvoll ist es einfach deshalb weil niemand erklären kann WAS genau eine PERSON sein soll. Geheimnisvoll ist auch WIE eine Trinität GENAU funktionieren soll. Geheimnisvoll ist WIE die GÖTTLICHE Natur Gottes als Sohn Gottes am Kreuz STERBEN kann obwohl das mit der Bibel UNVEREINBAR ist und bleibt. Geheimnisvoll ist WIE der Vater ALLEIN die Stunde kennt, WARUM der Vater GRÖßER als der Sohn ist, WARUM in Hebräer Jesus als Gott einen GOTT (über sich) hat. Auch ganz wichtig: WIE kann ich wie Jesus eins mit dem Vater werden wenn er Gott selbst ist? Ich selbst kann nicht Gott sein. Überhaupt: selbst wenn es eine Trinität gäbe, müsste man viele HINZUFÜGEN, um das auch nur ansatzweise im Johannesevangelium halten zu können. Das alles sind so Probleme, die hat mir niemand beantworten können und meine Lösung hält schlichtweg alle Verse in der Hand ohne Widersprüche und ohne Rätsel, einfach konfliktfrei lesen. Mehr ist es nicht. Und es passt so mit dem ganzen Neuen Testament.

  • Ja, das NT hat in der Tat „alle möglichen Interpretationen zu bieten”, weshalb es in der sogenannten "vornicänischen Kirche" (etwa 110 – 325 n.Chr.) die verschiedensten theologischen Modelle gegeben hatte: Modalismus/ Sudordinatismus/ Duotheismus/ Tritheismus/ monotheistische Dreifaltigkeitsidee/ Arianismus/ Trinität/ Monotheletismus etc pp.

    Ich bezweifle stark, dass die jeweiligen Denker sich als "Modalisten, Subordinationisten, Duotheisten, Tritheisten, etc." bezeichnet haben,

    oder ihre Gedanken so klassifiziert haben. Das sind nachträgliche Begriffe.

    das interessante an diesem "vordogmatischem Kirchenmodell" war ja nun, dass es hier im frühen Christentum noch eine unvergleichliche Bandbreite an mehr oder weniger NTlichen Vorstellungen gab

    Ja, das vermutet man, das scheint so gewesen zu sein anfangs.

    Einiges, was wir heute als "originär christlich" ansehen, kam viel später erst.

    Das betrifft übrigens auch die ganze schriftliche Fixierung in einen Kanon, unser "Neues Testament".

    Fast dreihundert Jahre kam man scheinbar ohne einen solchen Kanon aus.

    Ich male mir immer dieses Szenario aus, das ich hier vor längerer Zeit schonmal angesprochen hatte:

    mal angenommen, man hätte zu Arius gesagt: "Weißt du was, Arius, worüber streiten wir hier eigentlich? Es ist doch ein Geheimnis, dieser wunderbare Gott. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn bestreitet von uns niemand, worüber diskutieren wir hier also?"

    Und es hätte nie eine Trennung wegen solcher "philosophischer Themen" gegeben (wenn man das überhaupt "philosophisch" nennen darf, denn die Philosophie denkt sich solche Sachen eigentlich nicht aus ...)

    Interessant ist, wenn man sich anschaut, welche Dinge strittig und welche Dinge unstrittig waren:

    - dass Jesus der Sohn Gottes war, stritt man unter Christen nicht

    - dass Jesus die Erfüllung der messianischen Hoffnung war, stritt man unter Christen nicht

    - dass in Jesus sich Gott offenbart hat wie niemals sonst, stritt man unter Christen nicht

    - dass Jesus ein echter, realer Mensch war, stritt man unter Christen nicht

    - dass Jesus für uns sein Leben hingegen hat, stritt man unter Christen nicht

    - dass Gott ihn auferweckt hat aus dem Tode, stritt man unter Christen nicht

    - ein Trinitätsmodell, einen "Dreieinigen Gott" (Begriffe, die Jesus und die gesamte Bibel niemals benutzen) stritt man.

    - Aussagen wie "Gott ist Mensch geworden" (die bis heute in Kirche und Predigt wiederholt werden) oder "Jesus sagt von sich: Ich bin Gott!" (was er so nie tat), oder "Gott ist am Kreuz für uns gestorben", usw., die stritt man, weil es viel zu sehr hineingreift in etwas, was die biblischen Berichte offen lassen,

    bzw. was auch zu viel Verwirrung führt/ führen kann.

    Am Ende des Tages wird jeder noch so gute Theologe sagen: "Es ist ein Geheimnis!"

    Ja, danke. Dann spar dir den Umweg und sag es doch direkt.

    Die dogmatische Formulierung der Trinität ist dermaßen vertrackt, dass man beim Lesen Kopfschmerzen bekommt; sowas muss sich heute eigentlich keiner mehr antun.

    Vater, Sohn und Geist wollen etwas ganz anderes darstellen, nämlich Beziehung.

    Gott ist ein lebendiges Wesen und er ist ein Beziehungswesen, und vor allem: WIR sind Teil dieser Beziehung dank dem Sohn.

    Ganz unmissverständlich ist: der VATER gibt dem Sohn.

    Der Sohn führt zum Vater, weil wir erkennen, was wir sind. Wir sind nämlich alle seine Söhne und Töchter, weil er uns geschaffen hat.

    Wenn man das aber nicht erkennt und nicht glaubt, dann ist einem das dunkel; man ist verfremdet von Gott.

    Ob man das dann Subordina-irgendwas oder Hierarchismus oder sonstwie nennt, ist vollkommen unwichtig und nur unser Kategoriendenken.

    Der Sohn ist dem Vater nicht "hierarchisch" unterworfen, sondern in lebendiger Beziehung.

    Unsere Vorstellung von Hierarchie und Autorität denkt an Machthaber, die Befehlsgewalt über andere ausüben.

    Wann merken Christen eigentlich in ihrem realen Leben, dass dies doch gar nicht der Fall ist. Gott ist doch so gar nicht.

    Autorität, sagte Luther mal, besteht im GEBEN! Die Macht, zu geben, bedeutet echte Autorität.

    Hätten sich Könige und Herrscher wirklich an "Gottes Autorität" ein Beispiel genommen, welche Wonne wäre das gewesen!

  • Senfkorn

    Person meint eine eigenständige Relation innerhalb Gottes. Gott ist in sich Liebe und Gemeinschaft. Die Personen sind die Relationen, die diese Gemeinschaft gestalten.

    Auch kirchengeschichtlich gibt es ausreichend Informationen, was persona bzw. Person meint. Die Probleme treten meist nur dort auf, wo die eigene Gemeinschaft keinen Zugang zum Verständnis bietet. Katholiken brauchen z.B. nur in den Katechismus schauen oder haben auch sonst jeden Zugang zum Verständnis. Tatsächlich ist das also eher Dein hausgemachtes Problem.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Norbert Chmelar Jesaja 9,5 ist leicht erklärt indem man sagt, dass Jesus den Vater repräsentiert. Dabei ist er selber natürlich nicht buchstäblich der Vater, sondern gibt ihn weiter. Wenn er sagt "ich bin Gott" meint er seinen Vater der ihm das sagt dass er das sagen soll und nicht dass er als Sohn auch der Vater "ist", das wäre nicht mal mit der Trinität vereinbar. Vater und Sohn sind unterschiedliche Personen.


    Person meint eine eigenständige Relation innerhalb Gottes. Gott ist in sich Liebe und Gemeinschaft.

    Das hast du wunderschön geschrieben nur steht nichts davon in der Bibel. Es ist eine Erfindung der Trinitarier. "Personen" gibt es biblisch nicht. Gott ist auch keine Person sondern unvorstellbar, was die Sache mit der "Person" leider ins unmögliche erschwert.

    Auch kirchengeschichtlich gibt es ausreichend Informationen, was persona bzw. Person meint.

    Eigentlich kann man mit so einer Argumentation alles aus der Trinität machen. Du sagst "Person", ich sage ach warum nicht auch einfach nur eine Substanz oder eine Meinung oder ein bisschen Modalismus. Vieles ist ins unvorstellbare möglich wenn man erst mal die Bibel verlassen hat und die "freien Künste" annehmen will. Auf gut deutsch: man kann die Bibel nicht einfach verändern. So etwas ist unbiblisch und deswegen nicht erlaubt. Die Bibel hat alle hinreichenden Infos für uns Christen. Das sagt die Bibel, nicht ich.

    Dir ist aber schon klar, dass wenn es nur um "Rede und Handlung" geht und um nicht mehr, kaum gesagt werden kann, dass beide eins sind und dann auch die Aussage, dass Jesus Alles vom Vater hat, auch nicht mehr stimmt, denn nur Rede und Handlung ist nicht Alles. Wenn er Alles vom Vater hat, beinhaltet das auch sein Wesen. Sonst hätte er nicht Alles vom Vater.

    Also Rede und Handlung schließt alles ein was Jesus tun oder sagen will. Mehr gibt es dann auch dazu nicht. Und selbstverständlich sind Vater und Sohn dabei eins, weil der Sohn sich völlig passiv verhält und den Raum ganz dem Vater übergibt. Nur so können sie eins sein. Das ist gemeint. Und vergiss nicht: Nur so können und sollen auch wir eins sein. Zur Trinität halte noch fest: gemäß hebräischer Bibel ist JHWH Elohim allein. Eine Trinität macht so eine Behauptung unmöglich, selbst wenn sie wesensgleich wären. Wenn Jesus alles vom Vater hat, meint er nur dass der Vater alles durch den Sohn tut und nicht dass er ihm alles gab, sonst müsstest du uns beispielsweise erklären warum der Sohn nicht die Stunde kennt und andere Dinge. Übrigens zu wem betet Jesus? Zu sich selber? Auch das müsstest du damit beantworten aus der Trinität heraus. Niemand kann das Wesen Gott-Vaters haben, wir können Ihn nur als Seine Kinder nachahmen wie es Paulus formuliert und achte dabei: auch wir sollen eins mit dem Vater werden / vollkommen in Christus dargestellt werden / in Christus sein / zum Haupt ganz wachsen / wir können sogar größere Werke als Jesus tun, wie schwer verdaulich das für uns Christen heutzutage auch anhören mag.

  • Ich male mir immer dieses Szenario aus, das ich hier vor längerer Zeit schonmal angesprochen hatte:

    mal angenommen, man hätte zu Arius gesagt: "Weißt du was, Arius, worüber streiten wir hier eigentlich? Es ist doch ein Geheimnis, dieser wunderbare Gott. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn bestreitet von uns niemand, worüber diskutieren wir hier also?"

    Und es hätte nie eine Trennung wegen solcher "philosophischer Themen" gegeben (wenn man das überhaupt "philosophisch" nennen darf, denn die Philosophie denkt sich solche Sachen eigentlich nicht aus ...)

    Die neutestamentlichen Belege meinen mit Geheimnis keine unmöglich zu erschließende Rätselei, das lesen wir an mehreren Stellen:

    Zitat

    Mt 10,26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.

    Oder dieser Vers:

    Zitat

    2Kor 4,3 Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist, ist es nur denen verhüllt, die verloren gehen;

    Oder:

    Zitat

    Markus 4:10 Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. 11 Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben; für die aber, die draußen sind, geschieht alles in Gleichnissen; 12 denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird.

    Dazu:

    Zitat

    Mt 16,28 Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn in seinem Reich kommen sehen.

    (Achtung es geht hier nicht um einen Vorgang der wirklich "passiert" sondern es geht darum dass man das Geheimnis zum Reich Gottes verstanden und erkannt hat, weil nach Jesaja Augen und Ohren verschlossen sind vor Gott, wenn man sich nicht benehmen will! Deswegen gilt dieser Vers damals wie heute und ist kein Märchen!)

    Oder dieser Vers:

    Zitat

    Offb 10,7 sondern in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein; so hatte er es seinen Knechten, den Propheten, verkündet.

    Zitat

    Eph 3,4 Wenn ihr das lest, könnt ihr erkennen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist.

    Kol 2,2 Dadurch sollen sie getröstet werden, verbunden in der Liebe, um die tiefe und reiche Einsicht zu erlangen und das Geheimnis Gottes zu erkennen, das Christus ist.

    Das bedeutet das Geheimnis Christi, des Evangeliums ist nicht einfach unmöglich zu verstehen / zu erkennen. Es geht da um Glaube. Die Trinität damit zu schützen ist nicht erlaubt!

  • Die Bibel hat alle hinreichenden Infos für uns Christen.

    Richtig. Nun ist es an Dir, sie im Gebet verstehen zu wollen. Du selbst schwankst hier zwischen eigener Deutung und einem Standpunkt, der für sich beansprucht, jede Deutung der Schrift als unbiblisch abzulehnen. Mit so einem inneren Widerspruch kann man die Diskussion aber nicht führen, weil das keine Argumentation aus einem Guss ist und Du für Dich selbst gar nicht auf einen Punkt kommst. Du müsstest für Dich erstmal klären, ob eine Deutung zu haben, unbiblisch ist und dann selbst auf Deutungen verzichten, oder Du müsstest entscheiden, dass Deutungen ok sind, dann ergibt sich allerdings eine Variabilität, dass die eigene Deutung möglicherweise falsch sein könnte.

    Die Bibel hat alle hinreichenden Infos für uns Christen. Das sagt die Bibel, nicht ich.

    Das Christentum hatte am Anfang gar keine Bibel und lesen konnten die meisten Menschen erst seit dem späten Mittelalter. Für die meisten Christen war die Bibel selbst in 2000 Jahren gar keine Basis ihres Glaubens. Die Bibel ist schlichtweg Verschriftlichung mündlicher Tradition.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Du müsstest für Dich erstmal klären, ob eine Deutung zu haben, unbiblisch ist und dann selbst auf Deutungen verzichten, oder Du müsstest entscheiden, dass Deutungen ok sind, dann ergibt sich allerdings eine Variabilität, dass die eigene Deutung möglicherweise falsch sein könnte.

    Das war eigentlich schon erklärt, ich gehe näher darauf ein:

    Eine Deutung ist dann abzulehnen wenn sie nicht einfach nur die Bibel verlässt, sondern dabei auch Widersprüche innerhalb der Bibel verursacht. Dass dann die Trinität noch Tür und Tor für nahezu jedwede Interpretation Gottes öffnet, wo jeder außerhalb der Bibel einfach bestimmen kann, wie er Vater und Sohn verortet haben will nach eigenem Geschmack als da beispielsweise wären Modalismus/Arianismus/Trinität, ist dabei eigentlich schon fast egal aber mitentscheidend.

  • Die neutestamentlichen Belege meinen mit Geheimnis keine unmöglich zu erschließende Rätselei,

    Das sehe ich genauso.

    Ich sehe "Geheimnis" eher als das, was Faszination weckt, was man erkennen, aber niemals ganz fassen kann;

    so ist das zB mit Menschen auch: der Mensch ist auch ein Geheimnis.

    Auch den kann ich erkennen, kennenlernen, Beziehung zu ihm haben, und dennoch bleibt er ein Geheimnis.

    Das bedeutet das Geheimnis Christi, des Evangeliums ist nicht einfach unmöglich zu verstehen / zu erkennen. Es geht da um Glaube. Die Trinität damit zu schützen ist nicht erlaubt!

    Ich denke, es schützt eher vor den eigenen Theorien und Modellen über Gott.

  • Ich sehe "Geheimnis" eher als das, was Faszination weckt, was man erkennen, aber niemals ganz fassen kann;

    Meine Zitate sagen dass das Geheimnis um die Schriften klar erschließbar ist. Etwas anderes zu behaupten macht keinen Sinn.

    Ich denke, es schützt eher vor den eigenen Theorien und Modellen über Gott.

    Meine Theologie braucht kein Geheimnis um Widersprüche innerhalb der Schrift, ausgelöst durch die Trinität, kitten zu können oder um die 3 Personen richtig einordnen zu können (bis zu einem gewissen Grad Stichwort: Geheimnis)

  • Das war eigentlich schon erklärt, ich gehe näher darauf ein:

    Eine Deutung ist dann abzulehnen wenn sie nicht einfach nur die Bibel verlässt, sondern dabei auch Widersprüche innerhalb der Bibel verursacht. Dass dann die Trinität noch Tür und Tor für nahezu jedwede Interpretation Gottes öffnet, wo jeder außerhalb der Bibel einfach bestimmen kann, wie er Vater und Sohn verortet haben will nach eigenem Geschmack als da beispielsweise wären Modalismus/Arianismus/Trinität, ist dabei eigentlich schon fast egal aber mitentscheidend.

    Das Problem ist, dass Du aus Deiner Deutung heraus entscheidest, dass die Trinität Widersprüche in der Bibel erzeugen würde, während Du selbst zugestanden hast, gar nicht zu verstehen, was „Person“ meint. Das Problem ist also, dass Du ein Konzept ablehnst, dass Du gar nicht verstehst, ein klassischer Strohmann. Das ist allerdings nicht das Problem. Dass Problem liegt eher an der Stelle, dass Du Deine Deutung der Schrift noch nicht als subjektive Deutung erkannt hast und meinst, Jahrhunderte christlicher Reflektion wären fehleranfälliger als Deine Deutung.

    "Die Tiefe der Menschenseele birgt unergründliche Kräfte, weil Gott selbst in ihr wohnt." - Franz von Assisi

  • Das Problem ist also, dass Du ein Konzept ablehnst, dass Du gar nicht verstehst

    Nein ich sage dass das Problem nicht lösbar ist. Ich verstehe genau was man einer "Person" zuordnen will, nur sage ich dass das keinen Halt weil jeder alles dazu sagen kann. Genau das ist mein Problem. Sonst hätte ich deine Ausführungen zur Person einfach übernehmen können.