Ich wurde gebeten, ausgehend von diesem Thread
Wer ist Michael?
ein eigenes Thema aufzumachen.
Um dem gerecht zu werden, müsste man eigentlich sämtliche Verse des AT und NT auf ihre diffrenzierte Qualität in Bezug auf das Sehen und Wahrnehmen heraus arbeiten.
Für diese Detailarbeit fehlt mir aber gerade völlig Zeit und Energie. Im Laufe der Jahre sind mir bei meinen Nachforschungen im Text nur diese wesentlichen Unterschiede aufgefallen, die ich aber nie systematisch sortiert habe.
Vielleicht ergibt sich das ja im Rahmen eines eigenen Themas.
Erwähnen mächte ich da noch die Vision Hesekiels, der ausdrücklich die Herrlichkeit Gottes geschaut hatte. Wer, wenn nicht er, hätte also Gott "gesehen" ? Ob er verstand, was er da sah, steht auf einem anderen Blatt. Da er nur eine Vision beschrieb, geh ich davon aus, dass dieses "UFO", nur eine metaphorische Beschreibung von Gottes Wesen und Absicht ist. Schon so manche haben versucht, die Vision der 4 Lebewesen/Cherubim mit den Evangelien zu verbinden. Matthäus stehe für die Menschengestalt, Markus für den Löwen (Juda), Lukas für den Stier und Johannes für den Adler des Himmels. Den Ansatz der Idee find ich gut, aber die Ausführung wirkt etwas willkürlich. Daher befriedigt mich das nur wenig.
Ob im Rahmen des Themas die metaphorische Darstellung im Buch Hesekiel analysiert werden sollte, das möchte ich euch fragen.
Es heisst ja im NT eindeutig, dass Jesus uns Gott kundgemacht hat. Geht es dabei aber wirklich um eine umfassende Darstellung Gottes, oder nur dessen, was für uns wichtig ist ? Antworten auf sämtliche Fragen über Gottes Wesen ergeben sich aus den Worten und Taten Jesu wohl nicht. Was sich aber maßgeblich daraus ergibt, ist Art und Weise des Beziehungsverhältnisses zwischen Mensch und Mensch, dem die Beziehung zum Sohn und Gott übergeordnet sind. In der Psychoanalyse würde man das Triangulierung nennen. Ein Prinzip übrigens, was auch über biblische Vorstellungen hinaus geht. In Johannes 14 sagt Jesus zu Philippus, dass wer ihn gesehen hat, auch den Vater gesehen hat. Dass Jesus hier nicht auf seine äußere Erscheinung anspricht, dürfte klar sein. Er meint sein Verhalten und Umgang mit den Mitmenschen.