Das ist ja die deutsche Übersetzung für die deutschsprachigen orthodoxen Christen und neben der Sprache, bin ich vor allem von dem Hilfsapparat beeindruckt, Das ist wirklich eine Studienbibel:
27 1 Von Davida, vor der Salbung.b
Der Herr ist mein Licht und mein Retter; wen sollte ich fürchten?
Der Herr ist der Beschützer meines Lebens; vor wem sollte ich verzagen?
V.1a: 1Kgt 16,12-13; 2Kgt 2,4; 5,3; Ps 44,8; 88,21; 151,4
a) Von David: Einige Textzeugen (darunter R, A und Luk) haben Bezogen auf David, manche
(bes. Luk und lat. Übs.) setzen davor noch Ein Psalm.
b) vor der Salbung: wörtlich vor dem Gesalbtwerden. Es handelt sich wahrscheinlich um
einen späteren Zusatz. Umstritten ist, ob die Angabe jüd. oder christl. Herkunft ist und ob sie
als hist. Notiz auf die Salbung Davids oder als liturgische Notiz auf die Salbung des
Hohenpriesters zu beziehen ist.
2 Als Übeltäter gegen mich herannahten, um mein Fleischa zu fressen,
da wurden die, die mich bedrängten, und meine Feinde selber schwach und fielen;
V.2a: Gen 40,19; Lev 26,29; Ps 78,2; Jes 49,26; Jer 19,9; Bar 2,3; V.2b: Jer 26,16
a) mein Fleisch: im Griech. Pl. (vom Zusammenhang her üblicher Sprachgebrauch).
3 wenn ein Heerlager gegen mich aufmarschiert, wird mein Herz sich nicht fürchten;
wenn ein Krieg sich gegen mich erhebt, hoffe icha auf diesb.
a) hoffe ich: im Griech. betontes Pers.-Pron.; das Verb steht im Präs. (einige Textzeugen
haben Fut., in Angleichung an V.3a).
b) auf dies: oder auf diese (Weise). Durch die mechanische Wiedergabe des hebr. fem. Pron.
mit einem griech. Pron. im Fem. (statt Neutr.) ist der Text unklar. Gramm. möglich wäre ein
Bezug auf das »Herz« in V.3a (im Griech. Fem.); dann wäre zu übs. in/mit diesem. Das ist
aber inhaltlich unwahrscheinlich, weil »mein Herz« in V.3a (vgl. auch V.8a) im Sinne von
»ich« gebraucht ist.
4 Eine (Bitte) erbat ich vom Herrn, diea will ich eifrig suchen:
dass ich wohne im Hause des Herrn alle Tage meines Lebens,
dass ich schaue die Wonne des Herrn
und seinen Tempelb betrachtec.
V.4b: Ps 22,6; Jes 38,20 (= Od 11,20)
a) Eine (Bitte) …, die: Wie in V.3b ist hier das hebr. Fem. (»Eine Sache«) mit dem griech.
Fem. (statt Neutr.) übersetzt worden; ein fem. Bezugswort kann in diesem Fall jedoch leicht
ergänzt werden (»Bitte«, vgl. Ri 8,24
A
; 3Kgt 2,16.20). Sinngemäß ist zu übersetzen Eines …,
das.
b) seinen Tempel: Einige Hss. (darunter S) lesen sein Volk (im Griech. nur durch den
ähnlichen Anfangsbuchstaben unterschieden; vgl. Fn. zu Ps 47,10b), mehrere Zeugen
(darunter R, A und Luk) lesen seinen heiligen Tempel (wohl aus Ps 5,8; 10,4; 17,7; 27,2; 78,1;
137,2 hier eingetragen).
c) betrachte: Möglich wäre auch besuche. Das ist aber wegen der Parallelität zu V.4c und
wegen des Verbs »wohnen« in V.4b weniger wahrscheinlich.
5 Denn er verbarg mich ima Zelt am Tag meines Unglücksb;
er schützte mich im Verborgenen seines Zeltes,
auf einem Felsen erhöhte er mich.
V.5b: Ps 30,21; V.5c: Ps 60,3
a) im: oder in einem. Das griech. Wort ist jedoch sonst im Psalter immer auf das Zeltheiligtum
(die »Stiftshütte«, meist archaisierend für den Tempel) bezogen (vgl. auch V.5b!). Einige
Textzeugen (darunter A, Luk und die lat. Übs.) haben – entsprechend dem MT – in seinem.
b) Unglücks: Das griech. Wort (Neutr. Pl. i. S. v. »schlimme [Erlebnisse]«) ist verwandt mit
dem Wort für die »Übeltäter« in V.2a; entsprechend auch im Hebr.
6 Und nun, siehe, er erhöhte mein Haupt über meine Feinde;
ich umringte und ich opferte in seinem Zelt ein Freudenopfera,
ich will singen und spielen dem Herrn.
V.6a: Ps 3,4; V.6b: Ps 25,6; V.6c: Ri 5,3; Ps 20,14; 56,8; 67,33; 107,2
a) Freudenopfer: wörtlich Opfer des Jauchzens (so auch MT). Die Wendung begegnet nur an
dieser Stelle, was wohl der Grund für Veränderungen in der Textüberlieferung ist: Einige Hss.
haben (offenbar in Anlehnung an eine in Ps 49,14.23; 106,22; 115,8 vorkommende Wendung)
Opfer des Lobes (= Lobopfer); Luk sowie ORTH. L. Opfer des Lobes und des Jauchzens.
7 Hör an, Herr, meine + Stimme, mit der ich schrie;
erbarme dich meiner und höre mich an!
V.7: Ps 140,1
8 Zu dir sprach mein Herz: Gesucht hat mein Angesichta;
dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
V.8: Ps 23,6; 104,4
a) Gesucht hat mein Angesicht: Diese Lesart ist nur von S bezeugt; andere Textzeugen
(darunter B und A) haben Ich habe dein Angesicht eifrig gesucht; Luk sowie ORTH. L. Den
Herrn will ich suchen; eifrig gesucht hat dich mein Angesicht.
9 Wende dein Angesicht nicht ab von mir,
dreh dich nicht weg im Zorn von deinem Knecht;
werde mein Helfer, jage mich nicht davona,
und verlasse mich nicht, Gott, mein Retter!
V.9a: 2Chr 6,42; Tob 3,6; 4,7; Ps 12,2; 68,18; 101,3; 131,10; 142,7; V.9d: Ps 21,2; 37,22;
70,9.18; 139,9; Sir 23,1
a) jage mich nicht davon: oder verfluche mich nicht. Statt des sehr seltenen griech. Verbs
haben mehrere Hss. (darunter B, S, R und A) hier verlasse mich nicht und dafür in V.9d
verachte (wörtlich: übersieh) mich nicht; vgl. Ps 54,2b.
10 Denn mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen,
der Herr aber hat mich aufgenommen.
V.10a: Tob 4,3
S
; 1Esdr 4,20; Sir 3,16
11 Gib mir (dein) Gesetza, Herr, für deinen Wegb,
und führe mich auf geradem Pfad um meiner Feinde willen.
V.11a: Ps 24,8.12; 118,33.102; V.11b: Ps 5,9; 22,3; 118,35; 142,10; Weish 10,10
a) Gib mir (dein) Gesetz: vgl. Fn. zu Ps 24,8.
b) für deinen Weg: Einige Hss. (darunter Luk) bieten wie die ORTH. L. die Lesart auf deinem
Weg.
12 Übergib mich nicht an die Seelena derer, die mich bedrängen,
denn ungerechte Zeugen erhoben sich gegen mich,
und die Ungerechtigkeit belog sich selbstb.
V.12a: Ps 40,3; 118,121; 139,9; Sir 23,6; Ez 16,27; V.12b: Ex 23,1; Dtn 19,16.18; Ps 34,11;
Spr 6,19; 14,5
a) Seelen: Das griech. Wort kann auch das »Begehren«, die »Lust« oder den »Appetit«
bezeichnen, was hier im Rückblick auf V.2a gut passen würde. Vgl. Fn. zu Ps 34,25; 77,18.
b) belog sich selbst: Möglich wäre auch log für sich selbst. Die obige Übs. deutet die Aussage
von V.2 her: Die Übeltäter fallen letztlich ihrer eigenen Bosheit zum Opfer.
13 Ich vertraue (darauf), dass ich sehen werde das Gutea des Herrn im Land der
Lebenden.
V.13: PsSal 18,6; Jer 38,12; Ps 141,6
a) das Gute: oder die Güter (griech. Pl.).
14 Harre auf den Herrn;
sei tapfer, und dein Herz werde stark,
und harre auf den Herrn!
V.14a: Ps 36,34; Spr 20,9c; V.14b: Ps 30,25
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