Aber ich habe wo gelesen, dass die erste/n Frau/en nicht einverstanden sein müssen, sondern es als Recht des Mannes angesehen wird.
Eine Frau muss einwilligen, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Es ging nicht um die Einwilligung der neuen Frau (hier soll wohl schon ihr Schweigen, als Einwilligung gelten), sondern um die Zustimmung der Erstfrau/en.
Hier etwas aus einem Schreiben der Bundesregierung dazu:
»Auch die Formulierung, wonach eine weitere Ehe nicht ohne Zustimmung der ersten Frau geschlossen werden darf, widerspricht dem Wesen des Islam. Zulässig ist lediglich die Vereinbarung der Scheidungsbefugnis und – in einigen wenigen Ländern wie in Senegal – die Option für die Einehe (Monogamie). Solche Formulierungen sind entweder auf das jeweilige Land abzustimmen oder besser zu unterlassen.«
https://www.verband-binationaler.de/fileadmin/Dokumente/PDFs/Islamische_Ehevertraege_Download.pdf
Soweit ich gesehen habe, gibt es eine Reihe von islamischen Staaten (z. B. die Vereinigten Arabischen Emirate), wo die Zustimmung der ersten Ehefrau/en notwendig bzw. gesetzlich relevant ist. Aber man sollte nicht meinen, dass diese von Staaten vorgesehenen Rechte einer Erstfrau, auch überall in der islamischen Welt oder im islamischen Recht so gesehen wird. Daher bräuchte man eine klare Aussage des Koran, wo diese Zustimmung der Erstfrauen deutlich - und nicht nur interpretativ - ausgesagt wird.
Ich denke die Diskussion um Polygamie ist überflüssig, das ist ein Sonderfall und in der Bibel ziemlich klar markiert denke ich.
Der Ansicht bin ich nicht, denn in vielen Staaten spielt Polygamie auch für christliche Kirchen - und deren Umgang damit - eine gewisse Rolle, Wikipedia:
»In christlichen Reformbewegungen spielte die Polygamie-Frage durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder eine Rolle. So riet Martin Luther während der Reformation dem Landgrafen Philipp von Hessen, seine Zweitehe (eine morganatische Ehe) der öffentlichen Ordnung willen geheim zu halten (siehe Legendenhafter Hintergrund).[13] Die „Wiedertäufer von Münster“ (Anabaptisten) praktizierten Polygamie, allerdings überlebte diese Praxis die Niederlage von 1535 nicht in öffentlich sanktionierter Form.
Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Polygamie bei den Mormonen, die am Rande des Christentums angesiedelt sind, praktiziert. Einige mormonische Splittergruppen halten bis heute an ihr fest (siehe Abschnitte: Polygamie im Mormonentum sowie Polygamie in den Vereinigten Staaten von Amerika). In einigen Ländern mit christlichem Hintergrund spielt Polygamie bis heute eine Rolle. Beispiele sind die Philippinen, verschiedene pazifische Länder wie Papua-Neuguinea und Fidschi oder weite Teile Afrikas.«
Persönlich bin ich auch überzeugt, dass durch die starke Zuwanderung von Muslimen in den europäischen Kulturkreis, früher oder später die Mehrehe zugelassen werden wir. Schon heute gibt es - teilweise - in Deutschland auch Duldungen für zugewanderte Muslime, die bereits in ihren Herkunftsländern eine Mehrehe eingegangen sind. Ethisch sprich offenbar nichts grundsätzlich gegen die Einführung von Mehrehen in das deutsche Eherecht, es scheint aber bisher politisch nicht gewollt zu sein - vielleicht aus Rücksicht auf die Ansichten dazu im Volk.
Wenn aber die Mehrehe rechtlich erlaubt würde, dann würden sich viele christliche Kirchen mit hoher Wahrscheinlichkeit dem auch öffnen, wie man das auch bei den Ehen von homosexuellen Paaren in nicht wenigen Kirchen sieht. Daher halte ich die Diskussion hier nicht nur für eine rein akademische, denn das Christentum wird bei dieser Frage immer neu und vermehrt dazu eine Begründung ihrer Positionen geben müssen.