• Das Wort "verurteilen" ist im Christentum extrem abgenutzt.

    Ich habe es so gelernt,nicht zu Richten oder falsche Schlüsse zu ziehen. Am besten alles überprüfen...

    Es ist ganz einfach: wenn man was hört oder sieht, was man für falsch und destruktiv hält, dann kann man das sagen.
    Man sagt dann "Ich sehe das so".

    Da bin ich bei Dir, für mich ist das aber Be-urteilen. Für mich ein großer Unterschied.
    Das gehört zum leben!

    Gerade in der Technik gibt es viele unterschiede ZB. Was ist besser beim Auto.

    Motor vorne oder hinten? Antrieb vorne oder hinten? Benzin /Diesel...oder Elektro....usw...
    Wir tun uns selbst keinen gefallen, wenn wir "Schubladen" Ver-urteilen.... :D

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Am besten alles überprüfen...

    Grundsätzlich hast du natürlich Recht, Bogi,
    aber offen gestanden: Nein, ich prüfe nicht mehr alles, was mir so zu Ohren kommt oder was als wahr vermittelt wird.
    Dann kommt man - vor allem heutzutage durch das Medium Internet - aus dem Nachprüfen nicht mehr raus.

    Zur Zeit Luthers war das anders: das große Werk war die Bibel, welche großteils nur die Mönche und ein paar Humanisten lesen konnten;
    als sie dann in Landessprache rauskam (das war schon vor Luther übrigens), konnte man dem gemeinen Volk sagen: "Lass dir nicht einfach was vom Klerus erzählen! Prüfe es doch selbst!" Und die Bibel wurde verschlungen von den Leuten, zumindest denen, die überhaupt lesen konnten.
    Das war revolutionär und eine Befreiung des Menschen, keine Frage.
    Heute sieht das schon wieder anders aus. Wie viele Gemeinden und Homepages, User allein hier, gibt es, die dir erzählen, jetzt werde - nach Jahrtausenden Irrtum - endlich mal mit der wirklichen Wahrheit ausgepackt? Das ganze durchmischt mit seltsamen politischen Theorien und satanischen Blutlinien und dergleichen.
    Da ist der Bauer mit seiner Selbstermächtigung aufs Ross gestiegen und mittlerweile von der anderen Seite wieder heruntergefallen.

    Nein, ich prüfe nicht alles nach. Ich höre auch manche Sachen und denke mir: "Ja, is gut. Mach weiter und bleib auf dem Pfad!"

  • Es ist ganz einfach: wenn man was hört oder sieht, was man für falsch und destruktiv hält, dann kann man das sagen.
    Man sagt dann "Ich sehe das so".

    Wenn es im Bezug auf Gemeinschaften, Menschen oder Lehren so einfach ist, warum spricht die Bibel dann von einer klaren Distanz zu Irrlehren? Wozu der Aufruf "Habt Acht auf die Lehre und auf Euch selbst" -
    Und damit sind gewiss nicht die verschiedenen Lehren der heutigen Gemeinden gemeint, sondern die klare Botschaft, die die Christen zu den Lebzeiten des Paulus hatten, die "Lehre von Christus", wie das die Schrift nennt. Warum spricht die Bibel von gesunder und destruktiver Lehre? Warum kommt eine Zeit, in der Menschen die gesunde Lehre nicht ertragen? Warum geht die Bibel sogar so weit, dass sie sagt: Einen sektiererischen Menschen weiße ab?

    Damit meine ich nicht, dass wir jetzt durch die Gegend laufen sollten und sagen sollten: "Irrlehren da, Irrlehren dort, Sektierer da, Sektierer dort, ich sondere mich von Jenen, die ich für Sekten-Anhänger halte ab."
    Ich würde und möchte auch niemanden das Wort "Irrlehre" an den Kopf knallen,

    Meine Frage ist: Ist es tatsächlich immer so einfach, dass ein "Ich seh' das so" ausreichend ist? Im menschlichen Umgang miteinander ja - Manchmal... , Wie schaut's da im Geistlichen aus?

    Einmal editiert, zuletzt von James Gabriel (24. Juli 2019 um 15:32)

  • Im Grunde genommen ist es jedermanns Recht für sich zu entscheiden, ob er das Wirken des ihm begegnenden Menschen als "Irrlehre" und schädliche Beeinflussung beurteilt.
    Es gibt einige Menschen, zu denen ich keinen Kontakt suche.Das habe ich für mich so entschieden, nachdem Verhalten zu Verletzungen geführt hat und ich über den Widerspruch zwischen ihrem Reden und Tun nicht mehr nachdenken möchte. Das heißt nicht, dass man für ewige Zeiten verschlossen ist. Ich hab auch schon erlebt, dass zum Beispiel eine Schwester nach Jahren zu mir kam und erzählte wie Gott ihr Denken korriert hat. Was sollte da noch zwischen uns stehen?

    1Joh 2,20 Doch ihr habt die Salbung von dem, der heilig ist, und habt alle das Wissen.
    1Joh 2,27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.

    Einem bekehrten Menschen steht also "Wissen" um "Wahrheit" zu, er wird vom Herrn belehrt.
    Geistlich wird er sich um seine eigene Beziehung zum Herrn kümmern und dasErkannte auch leben.
    Dadurch trennen sich manche Wege automatisch, darüber muss man gar nicht reden, es sei denn, dass man dazu aufgefordert wird,
    dann ist man verpflichtet Rechenschaft abzugeben.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Im Grunde genommen ist es jedermanns Recht für sich zu entscheiden, ob er das Wirken des ihm begegnenden Menschen als "Irrlehre" und schädliche Beeinflussung beurteilt.
    Es gibt einige Menschen, zu denen ich keinen Kontakt suche.Das habe ich für mich so entschieden, nachdem Verhalten zu Verletzungen geführt hat und ich über den Widerspruch zwischen ihrem Reden und Tun nicht mehr nachdenken möchte

    Natürlich, es kann Jeder frei entscheiden. Da haben wir auch Möglichkeiten zu entscheiden, sowie sich ein anderer Mensch dazu entscheiden könnte, Dir den Vorwurf zu machen das Du unversöhnlich wärst, oder Dein Reden und Tun nicht stimmen, weil Du nicht die Vergebung gesucht hast und mit ihm z.B, darüber geredet hast, dass Du verletzt bist. und lieber "geurteilt" hast. Vielleicht hast auch Du andere Menschen verletzt, oder ihnen Unrecht getan, die Dich darauf verletzt haben? Vielleicht fühlst Du dich im Recht, weil Du verletzt bist, der Schmerz ist ja echt, tust aber Unrecht? Du hast das für Dich so beurteilt und das passt ja...

    Da kann man sagen: "Ich seh' das so oder so". Man kann es frei und unterschiedlich (für sich selbst) beurteilen.


    Wie sieht es aber mit richtig destruktiven Lehren und deren Folgen aus? Wenn ein "Ich seh' das so" nicht reicht, oder es eindeutig ist, dass Jemand einer Irrlehre aufsitzt und deshalb schlimme Dinge tut? Was, wenn man nicht die Möglichkeit hat den Menschen bequem aus den Weg zu gehen, weil man keine Lust hat, sondern den Folgen einer destruktiven Lehre ausgesetzt ist, und man dagegen nichts tun oder machen kann?

  • Ist es tatsächlich immer so einfach, dass ein "Ich seh' das so" ausreichend ist? Im menschlichen Umgang miteinander ja, wie schaut's da aber im Geistlichen aus?

    Das hatte ich versucht darzulegen, Gabriel:

    diese Texte sind die Texte der ersten Gemeindegründer.
    Ich kann natürlich auch, wie ein Paulus, mit der "Gewalt" des göttlichen Wortes Gemeinden und Kirchen kritisieren, die "vom rechten Weg" abgerückt sind.
    All diese Gemeinden haben dann das Recht zu sagen: "Und du? Und deine Gemeinde?"

    Gibt es noch eine Gemeinschaft, die sich ursprünglich nennen kann?
    Ich hatte die Amisch als Beispiel angeführt. Würde ich dort leben wollen? Nein.
    Ich halte diese Gemeinschaften für die ursprünglichsten und authentischsten, die es gibt. Die sind wirklich konsequent in ihrer gesamten Lebensweise. Aber ich würde niemals dorthin gehen und leben wollen. Ich fühlte mich wie lebendig begraben.
    Ähnliches Empfinden hatte ich bei zahlreichen Besuchen gewisser Freikirchen: das Gefühl, mir würde jemand einen Strick um den Hals legen.

    Mit der biblischen Keule und im Namen Gottes gegen andere zu argumentieren, behagt mir äußerst selten; das machen alle und ich hab ne angeborene Sperrung bei Sachen, die alle machen, und wenn ich längere Zeit Sachen mache oder sage, in denen ich mich als heuchlerisch oder unredlich empfinde, dann kriege ich Krankheitserscheinungen.

    Ich bin manchen Sachen überdrüssig geworden. Diese Art frommer Rhetorik gehört dazu.
    Ich habe gelernt, wer mich leitet, auch durch den Irrtum.

  • Wenn ein "Ich seh' das so" nicht reicht, oder es eindeutig ist, dass Jemand einer Irrlehre aufsitzt und deshalb schlimme Dinge tut? Was, wenn man nicht die Möglichkeit hat den Menschen bequem aus den Weg zu gehen, weil man keine Lust hat, sondern den Folgen einer destruktiven Lehre ausgesetzt ist, und man dagegen nichts tun oder machen kann?

    Zunächst einmal für diesen Menschen beten.
    Und jemandem, der in sowas gefangen ist, einen Ausweg aufzeigen, soweit möglich.

    Und wenn dies nicht hilft, was durchaus so sein kann, dann muss man den Menschen in seinem Wege lassen.
    "Anathema" - "Es sei Gottes Sache"

  • Ich kann natürlich auch, wie ein Paulus, mit der "Gewalt" des göttlichen Wortes Gemeinden und Kirchen kritisieren, die "vom rechten Weg" abgerückt sind.
    All diese Gemeinden haben dann das Recht zu sagen: "Und du? Und deine Gemeinde?"

    Das bringt nichts.die Keule hat noch niemanden gut getan und ist auch kein gutes Mittel. Mir ging es weniger um andere christliche Gemeinschaften. In anderen Gemeinschaften kann ich Berührungspunkte finden, Dinge die man teilt. In der eigenen Gemeinde gibt es genug zu wischen, da muss man nicht den Staub bei den Anderen suchen. Ich sprach zum Beispiel von Scientology, das kritisieren dieser Gemeinschaft nur weil sie "Scientology" heißt, wird wenig bringen. Die Lehre ist mir auch ziemlich wurscht, dass muss und werde ich nicht prüfen, doch ich halte es da für angebracht, den Scientologen zu sagen: "Deine Lehre ist eine Lüge, und diese Lüge hat Schaden in Deinen oder meinen Leben angerichtet, weil sie dich gewalttätig hat werden lassen." Dagegen aufzustehen und das Kind beim Namen zu nennen, halte ich für nichts Schlechtes, weil es eben Lehren gibt, die so destruktiv sind, dass sie Menschen, eine ganze Familie und mehr zerstören können.

    Zunächst einmal für diesen Menschen beten.
    Und jemandem, der in sowas gefangen ist, einen Ausweg aufzeigen, soweit möglich.

    Beten ist nie schlecht, manchmal kann man auch den Ausweg nicht aufzeigen, Einfach ziehen lassen, manchmal das Beste, aber nicht immer eine Option. Was anderes als zu sagen: "Es ist Gottes Sache" bleibt einen meist nicht übrig, doch damit ist manchmal nicht geholfen - Der Kopf weiß es, aber auch das Herz?

    Ich halte diese Gemeinschaften für die ursprünglichsten und authentischsten, die es gibt.

    Ja, total. Leben wollte ich dort auch nicht.

    Mit der biblischen Keule und im Namen Gottes gegen andere zu argumentieren, behagt mir äußerst selten

    Nein, dass mag ich auch nicht. Und selbst wenn es "alle" machen, für das was "Alle" tun oder denken, habe ich mich nie sonderlich interessiert, ich mache Gabriel-Sachen. :D
    Ich weiß nicht, ich kann nicht einfach etwas tun, von dem ich nicht überzeugt bin. Das ist so wie mit der Kreativität: Wenn man den gewissen Impuls nicht hat, dann kann man sich auch nicht zum Komponieren oder Malen zwingen. Und "biblisches Keulenschwingen" bringt so oder so nichts, dass sollen die Fundi's machen...

  • Der Bibelwahrheit am nächsten war die Generation/Gemeinde "Ephesus" (Offb. 2) der Apostel/-Schüler Jesu.
    Doch sogar diese wurde von Jesus getadelt, weil sie "die erste Liebe" verließ.

    Auch andere Bibeltexte erwähnen Liebe und Wahrheit im selben Gedanken.

  • Was ist das?

    Ich halte diese Gemeinschaften für die ursprünglichsten und authentischsten, die es gibt. Die sind wirklich konsequent in ihrer gesamten Lebensweise. Aber ich würde niemals dorthin gehen und leben wollen. Ich fühlte mich wie lebendig begraben.
    Ähnliches Empfinden hatte ich bei zahlreichen Besuchen gewisser Freikirchen: das Gefühl, mir würde jemand einen Strick um den Hals legen.

    Mit der biblischen Keule und im Namen Gottes gegen andere zu argumentieren, behagt mir äußerst selten; das machen alle und ich hab ne angeborene Sperrung bei Sachen, die alle machen, und wenn ich längere Zeit Sachen mache oder sage, in denen ich mich als heuchlerisch oder unredlich empfinde, dann kriege ich Krankheitserscheinungen.

    Ich bin manchen Sachen überdrüssig geworden. Diese Art frommer Rhetorik gehört dazu.
    Ich habe gelernt, wer mich leitet, auch durch den Irrtum.

    EGW: "Education"; vegetarisch essen; statt Tarock oder Canasta Rooks spielen; alle möglichen Dinge nicht tun; sich deutlich abgrenzen gegen die "Welt"; sich in der "Welt" nicht auskennen; "ja, dürf' ma denn das ??"; lächeln !! der salbungsvolle Ton in allen Lebenslagen; Bibelverse wie Schlagstöcke ( die "Zeit" einmal vor Jahren - - - -; "Unsere Schulen - vom Kindergarten bis zur Universität oder Homeschooling - - - - - - -

    - - - das gibt in der entsprechenden Enklave Sicherheit und Geborgenheit - - - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Hallo Norbert,

    („Wenn ihr von der verbotenen Frucht esst, werdet ihr sein wie Gott und nicht sterben!”)

    Nun steht das aber so nicht da, sondern da steht: Keineswegs werdet ihr sterben, sondern - so ihr esst - werdet ihr sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
    Das Thema ist dort nicht die Unsterblichkeit, sondern das göttliche Wissen, das Geheimnis, welches nur ihm gehört.

    Wie hätte denn der geschaffene Mensch je werden können wie dessen SCHÖPFER? Rein verstandesmässig ist dies gar nicht möglich! Aber der Verstand der Eva war wohl in der Tat nicht sehr ausgeprägt...!

    Da verstehst du in meinen Augen die Erzählung nicht; aber nette Aussage über Eva - ein wahrer Paulaner.

    Der Mensch bzw. Eva durchdenkt das nicht mit dieser Logik, die du hier nachträglich aus deinem Sessel rauslässt.
    Sondern in ihr wird ein Begehren geweckt: die Frucht war plötzlich begehrenswert anzusehen.
    Die Frucht sieht aus wie alle anderen; es ist auch nichts drin, was irgendetwas geben könnte, sondern es ist die ganze Kraft dessen, was Gott und was die Schlange sagen: "Esse nicht davon, sonst wirst du sterben!" - "Keineswegs wirst du sterben, sondern du wirst sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist!" Es geht nicht um die Frucht selber; der Baum und die Frucht sind eine Metapher.

    Es ist so leicht, Begehren zu erwecken. Die Logik "Du kannst doch gar nicht wie Gott sein!" ist dort gar nicht das Thema; blickt doch bis heute der Großteil der Menschheit nicht.
    Luther nannte es die Sünde, die Ursünde, dass man Gott nicht Gott sein lassen wolle. Denn lasse ich ihn Gott sein, dann gehören seine Geheimnisse ihm.

    Die Schlange - das ist die böse Wurzel - sucht die Frau auf, weil sie die Sinnlichkeit darstellt; die Aufnahme geht über das Essen, das Einverleiben. Dann gibt sie ihrem Mann, der für den Geist steht, und er wird seiner Geliebten natürlich folgen.
    So wird der ganze Mensch vergiftet, denn die beiden sind ja ein Fleisch, wie es kurz zuvor heißt.

    Was gut und böse ist, können wir nun erkennen.


    Dass die Menschen nicht sterben sollten war der ursprüngliche Plan des Schöpfers!

    Das steht nirgendwo.
    Sondern da steht "Wenn du von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen issest, musst du sterben".
    Dann sagt Gott dem Menschen, was er ist: "Vom Staube der Erde bist du genommen und zum Staub der Erde sollst du werden"
    und verwehrt den Zugang zum Baum des Lebens.
    Es stand nirgendwo, dass sie unsterblich waren. Das wird immer geschlussfolgert. Auch später in der Bibel steht das nirgendwo, dass dem so war.
    Das Leben ist ein Geschenk; sowohl dieses als auch das ewige Leben, und wir haben keinerlei Anspruch darauf.

    Aber Gott konnte diesen Vertrauensbruch von Adam und Eva nicht ungestraft lassen -

    Auch das ist so zu kurz, finde ich.
    Er fragt: Adam, wo bist du?, und als Adam ihm sagt, er habe sich geschämt, weil er nackt sei, fragte Gott: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?
    Adam schiebt Eva die Schuld zu und Eva der Schlange. Dann kommt der Fluch.
    Was wenn sie gesagt hätten: Herr, wir haben einen Fehler gemacht. Bitte vergib uns. Wir haben uns betören lassen.

    Die Erzählung vom Garten Eden, Norbert, ist eine der großartigsten und tiefgründigsten Geschichten der Menschheitsgeschichte. Und das auf nur einem Blatt Papier wohlgemerkt.

    Noch gar nicht von der Pädagogik gesprochen: der Mensch erkennt, dass er nackt ist, begehrt Wissen, erkennt Unwissenheit, hat Scham (Pubertät), muss sich abnabeln und den Garten verlassen, hart arbeiten, Kinder unter Schmerzen gebären, einmal sterben (Erwachsensein). - So kann man die Geschichte auch lesen. Sie geschieht jeden Tag auf der ganzen Welt.

    aber an einem anderen Baum - an einem anderen Holze wurde dieser Verlust des Paradieses wieder wettgemacht! --

    Und dennoch sterben wir. Wodurch man sieht, dass diese plumpe Rechnung so nicht aufgeht.
    Es ist mehr damit gemeint als das, was die schlichten Sätze sagen.

  • Das neue Testament bezeugt, dass das ewige Leben, wie es vor dem Sündenfall war, WIEDERHERGESTELLT werden wird. Das ist das "Ziel" der christlichen Erlösung.

  • Und das wird Adventese genannt? Oder nennst nur du das so?

    Das ist meine Wortschöpfung zu einerm Bündel von Eigenschaften, weche eine Subkultur formen. Sie ist nun keineswegs jene gut in die Umwelt integrierte wie etwa die der Freimaurer, sondern umweltfeindlich. ein solches Bündel wird es auch bei anderen christlichen Gruppierungen geben.

    Beispiel : Sie konnten es nicht - mit der Niederoesterreichischen Landesrergierung in Sachen "Haus Stefanie" diese oder jene Kleinigkeit - und auch Existenzwichtiges ! - zu verhandeln oder Pfegegeld beim zuständigen Arbeits- und Sozialgerich einzuklagen . Ich konnte es, ich hatte inzwischen schmerzhaft einiges gelernt gehabt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wiederherstellung, steht wörtlich im NT.

    Ja, die Ordnung. Es wird wieder Gottes Reich sein.
    Den Bezug dazu, dass der Mensch wieder vor den "Sündenfall" zurückkehrt, gibt es nicht.

    Der Mensch wird beispielsweise nicht nackt sein, sondern mit Gewändern angetan
    und sie werden nicht im Garten leben, sondern in einer Metropole.

    Nirgendwo heißt es: Ihr werdet wieder sein wie Adam und Eva vor dem Sündenfall,
    sondern er sagt: Ich gebe euch das ewige Leben. - Das ist der verwehrte Baum des Lebens.
    Ein Bezug zu einem unsterblichen Ursprungszustand wird nicht gemacht.

  • Aber ich würde niemals dorthin gehen und leben wollen. Ich fühlte mich wie lebendig begraben.

    Ist das nicht ein Grundproblem des Menschen, dass er sich begraben fühlt, wenn er nicht "seinen Willen" tun kann oder soll?
    Wenn hier die Natur des Menschen in großem Ausmaß der Natur eines geheiligten Menschen widerspricht und der 100% Gehorsam Gott gegenüber zur "Vernichtung" des Egos führt, dann kann ich eigentlich kein "Wohlgefühl" erwarten. "Jesus wurde durch Leiden vollendet"...schwere Kost in einer Zeit, die permanent nur den Wohlfühlfaktor sucht.

    Was mich beruhigt ist, dass dieses ganze Menschsein ein Gefüge ist und jeder in seiner Prägung, an seinem Ort, ein Puzzleteilchen der Heilsgeschichte Gottes ist und deshalb keine Konformität gefordert ist, sondern individuelles 100%Vertrauen gegenüber dem Schöpfer, der uns genau da hin gestellt hat, wo wir sind und vor allem Demut.
    Ich denke oft an Salomo, dem es an Weisheit nicht mangelte und am Ende scheitert er nicht an einer philosophischen Frage, sondern im falschen Schoss, der letztendlich mehr für ihn zählte als der unsichtbare Gott. Eine Warnung an die allzu Gebildeten?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!