Reinigung des Heiligtums

  • Vorschlag zum Studium:

    Meint ihr, wir würden das hier im Forum hinkriegen, dass wir die gesamte Offenbarung einmal durchgehen?
    Nicht Vers-für-Vers (das wäre zu heftig und zu viel), aber vielleicht kapitelweise.

    Text - Querverweise innerhalb der Bibel - historische Begebenheit (also buchstäblich: was sagt der Text an Dingen, die wirklich real in der Historie geschehen sind) - eigenes Verständnis/ bisheriges Verständnis

    Wort- und Grammatikerklärungen ja. Videos mit Predigten über Offenbarung nein!
    Freimaurer, Illuminaten, Jesuiten und pardon: auch Ellen White! bitte nein!

    Würden wir das hinkriegen?

  • Möglich schon,
    die meisten Versuche endeten beim ersten Kapitel, weil Vers-für-Vers-Methode.

    Weiter ist zu beachten, dass die Buchdrucker-Kapiteleinteilung nicht immer der inhaltlichen Sinnabschnitts-Gliederung entspricht.

    Drittens lassen viele die Rekapitulationen at-licher Texte aus.

    Das beginnt schon mit der ersten Vision "Tag des Herrn"=Chanukkah=Jesus Menschensohn im himmlischen Heiligtum.

  • So ist es! Deshalb verwundert mich sehr Deine vorherige Zustimmung zur Stellungnahme von Simon der nachfolgend sogar nochmal bekräftigt, dass er mit dem Heiligtum im Zusammenhang des Erlösungswerks wohl keinen Funken des Zusammenhangs erkennt ...

    Also das Heiligtum im AT kann allenfalls symbolisch den "Erlösungsplan" abbilden. Ich sehe das so (Quelle: Zusatzblatt zu Lektion 15 des Offenbarungs-Seminars):

    • Die Tür: steht für Umkehr und Buße. ---> NTliches Zeugnis: a) Mt 25,10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. (weil die Zeit der Buße vorüber war!) .......................... b) Joh 10,9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.
    • Brandopferaltar: steht für Sündenvergebung. Sündenvergebung durch Sakrament des Abendmahls bestätigt.---> NTliches Zeugnis: Lk 22,20 Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein, reichte ihn den Jüngern und sagte: »Dieser Becher ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen.
    • Waschbecken/ Wasser: steht für die Taufe. ---> NTliches Zeugnis: a) Mt 3,16 Gleich nach der Taufe stieg Jesus wieder aus dem Wasser. .................................................................................................................................................................................................................................... b) Joh 3,5 »Ich versichere dir«, entgegnete Jesus, »nur wer durch Wasser und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann in Gottes Reich kommen! ................................................................................................................................................................................................................. c) Apg 8,38 Er ließ den Wagen anhalten. Gemeinsam stiegen sie ins Wasser, und Philippus taufte ihn.
    • Schaubrottisch: steht für das Brot = den Leib Jesu - beim Abendmahl und für »Jesus als das Brot des Lebens« ----> NTliches Zeugnis: Joh 6,35 »Ich bin das Brot des Lebens«, sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
    • Der siebenarmige Leuchter: steht für »Jesus als Licht der Welt« und eventuell für die „7 Heilszeitalter” [mein bei mir gerade seiender kath. Freund meinte: „steht für die 7 (kath.) Sakramente.”] -----> NTliches Zeugnis: Joh 8,12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
    • Räucheraltar: das ist wohl die schwierigste Analogie zum NT! Die STA sagen das seien „die Gebete der Gläubigen”. -----> Ich habe aber in den "vielgeschmähten" deutero-kanonischen Apokryphen (katholischerseits voller Bestandteil der Heiligen Schrift!) folgendes gefunden: Sir 39,14 Wie Weihrauch werdet ihr Duft verströmen und aufblühen wie eine Lilie. Erhebt eure Stimme zum Lobgesang und preist den Herrn für all seine Werke. ----> NTliches Zeugnis: a) Mt 2,11 und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. (In der christlichen Tradition steht der Weihrauch für die Anbetung der Gottheit!) .................................................................................................................................................................................................................................... b) Hebr 9,4 Darin waren das goldene Räuchergefäß...
    • Die Bundeslade: steht für die Gegenwart Gottes und für die 10 Gebote: NTliches Zeugnis: Offb 11,19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. ---> Frage: Was bedeutet es, wenn es „Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und einen großen Hagel" geben wird? Ist dies die Ankündigung des "Endgerichts"? UAWG
  • Also das Heiligtum im AT kann allenfalls symbolisch den "Erlösungsplan" abbilden. Ich sehe das so (Quelle: Zusatzblatt zu Lektion 15 des Offenbarungs-Seminars):

    Lieber Norbert, es ist viel mehr, einfacher und tiefer wenn Du die Gegenstände nicht für Dich allein betrachtest sondern im Zusammenhang.
    Das fängt nicht erst mit dem Brandopferaltar an sondern schon mit der Umzäunung in weißen Leinen und dem (einzigen) Tor (gen Osten). Dieses Tor in den entsprechenden Farben Blau, Karmesin, Weiß durch das der reuige Sünder gehen musste ist gewiss ein Hinweis auf Jesus als das Tor durch das Du gehen musst um in heiliger Stätte (vor dem Thron Gottes) Vergebung erlangen zu können……Der Weg dahin geht über die erste Station des Wasserbeckens (Reinigung vor der Opferung vergleichbar mit der Fußwaschung oder Taufe), Dann Darbringung des Opfers (Anerkennung dass man gesündigt hat und auf die Gnade Jesu, des Lammes angewiesen ist). Weiter bedarf es täglich (bei allen Gerätschaften steht „Tamid“ (täglich)) das Brot (Wort), Gebet (Räucheraltar) und Licht (siebenarmiger Leuchter, die Gemeinde oder auch Dein Körper (Dein Geist) der die Strahlen in Dir nach außen trägt). All das damit Dein Geist beständig bleibt und Du und Deine Gebete vor Gottes Thron (der Bundeslade mit dem Gnadenthron) gebracht und angenommen werden.

    Das Heiligtum beschreibt so im sehr groben Umriss wie das Problem der Sünde gelöst wird und wie der Sünder Vergebung erlangt → Erlösungsplan → Evangelium,,,,,,,,ja mit Symbolen aber dennoch anschaulich und einfach. Die Israeliten hatten seiner Zeit keine Bibel. Mit diesen Symbolen, dem Dienst am und im Heiligtum wurde ihnen erklärt wie Gottes Rettungsplan funktioniert und was es bedarf.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Die Heiligtumslehre der Generation Miller/White ist nicht dieselbe wie die BIBLISCHE.
    Das "himmlische" H. (Hebräerbrief) ist nur ein TEIL des kosmischen H.

    Um die ewige Erlösung (Heb. 9) richtig zu verstehen, bedarf es der Betrachtung des "ganzen" Heiligtums, wie es im mosaischen Symbol dargestellt war.

    Die STA haben die Lehre vom "Wohnen" Gottes nicht aufgegriffen.
    Das Heiligtum beinhaltet auch eine Zeitordnung als Aspekt von Schöpfung/Erlösung.

    Der Hauptirrtum der Generation von 1844 bestand, aufgrund der KJV, im Verständnis von Dan. 8:14.
    Es geht darin nicht um den jüdischen Tempel, auch nicht um die Christenheit/Kirche, auch nicht um "Reinigung" der Himmel sondern um den "heiligen Bund" (Daniel 7-12) und dessen "Rechtfertigung".
    Millers Berechnung der 2300 Jahre hingegen bleibt alternativlos richtig.

  • Der Hauptirrtum der Generation von 1844 bestand, aufgrund der KJV, im Verständnis von Dan. 8:14.
    Es geht darin nicht um den jüdischen Tempel, auch nicht um die Christenheit/Kirche, auch nicht um "Reinigung" der Himmel sondern um den "heiligen Bund" (Daniel 7-12) und dessen "Rechtfertigung".
    Millers Berechnung der 2300 Jahre hingegen bleibt alternativlos richtig.

    Laut den Adventisten gehe es aber gerade darum!

    aus dem Buch: "Sagt es der ganzen Welt" von C. Mervyn Maxwell:

    Durch das Studium des Hebräerbriefs in Verbindung mit Daniel 7,10 („Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan.”) wurde behauptet, dass Jesus seit 1844 „die himmlischen Dinge selbst reinigen musste.” (Hebr.9,23) und zwar in einem angeblichen Vor-Untersuchungsgericht. (a.a.O. S. 83, 90) .

    In dem gesamten Buch finde ich nichts von einem "heiligen Bund" (Daniel 7-12) und dessen "Rechtfertigung"!!!
    Spätestens seit der Verbannung des Lichtengels Luzifer (= Satan!) konnte es im Himmel nichts mehr geben, was zu reinigen war!

  • Und es bleibt die Frage, ob 1844 überhaupt irgendeine heilsgeschichtliche Bedeutung hatte...!

    Diese ist bis heute noch nicht beantwortet!

    PS: " Heiligtum " in Dan.8,14 hatte wie im ganzen AT immer die Bedeutung von "Stiftshütte" bzw. "Tempel" ! ----> Und dieser "Tempel" müsste gemäß Daniel 9,27 in der Endzeit daher wieder errichtet werden...

  • Damit hast du grundsätzlich Recht, Babylonier, und darauf sollte man sich auch stets besinnen.
    Allerdings sieht das bei der Offenbarung schon etwas anders aus.

    Und freudenboten hat insofern Recht: man versteht die Symbolik in dem Buch nicht, wenn man nicht die alttestamentliche Tempelsymbolik kennt. Das stimmt schon.


    Danke für die Ergänzung. In meinem Beitrag ging es aber nicht um die Symbolik des alten hebräischen Tempelkults in der Apokalypse, denn diese dürfte den meisten der damaligen Leser noch geläufig gewesen sein, sondern heutige um absurde Zahlenspielerein rund um die 666, die ausgerechnet auf einem kaum nachvollziehbaren Papsttitel hinweisen sollen.

  • Und es bleibt die Frage, ob 1844 überhaupt irgendeine heilsgeschichtliche Bedeutung hatte...!

    Diese ist bis heute noch nicht beantwortet!

    Kannst du dir selbst beantworten.
    Indem du in der Schrift nachsiehst, ob Jesus das Allerheiligste gereinigt hat, bzw ob irgendwo steht, daß (irgendwann mal) eine Reinigung notwendig ist.
    Ich denke, in Heb. 9, 12 würde es stehen, wenn eine Reinigung notwendig gewesen wäre?

    2 Mal editiert, zuletzt von Yppsi (10. Mai 2019 um 14:35)

  • Zitat von “Yppsi“

    Ich denke, in Heb. 9, 12 würde es stehen, wenn eine Reinigung notwendig gewesen wäre?

    Darf ich fragen warum man die Verse 21-23 zum Thema aussparen sollte oder muss?

    Zitat von “Norbert Chmelar“

    Spätestens seit der Verbannung des Lichtengels Luzifer (= Satan!) konnte es im Himmel nichts mehr geben, was zu reinigen war!

    Sünder und Sünde außer Sichtweite = Problem Sünde erledigt?
    Gottes Gesetz woran die Sünde und alle Sünder gemessen werden ist im Himmel…..am Thron Gottes. Über Christus, den hl. Geist und die Engel sind wir mit Gott trotz des Sündenfalls wieder mit dem Himmel verbunden und haben so Zutritt auch zum Thron. Da Satan immer noch wirkt und wir auch immer noch in einer gefallen Welt leben ist Gottes Gericht offensichtlich nicht abgeschlossen. Das wird bei Jesu Wiederkunft erst der Fall sein, bzw. vollständig wenn der Feuersee alle Sünde und Sünder zu Rauch werden lässt oder im Gericht befunden wurde, dass der Sünder Christi Blut angenommen hat…..hier, an dieser Stelle erst ist die Reinigung (Problem Sünde) behoben welches das Ende des Gerichts markiert.

    Übrigens ist Luzifer auch nach seiner Verbannung aus dem Himmel immer noch dort (zumindest gelegentlich) anzutreffen gewesen….siehe Hiob.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Weil das ein Rückblick zu Mose ist.

    Wie ist das „Abbild“ welches vergleichbar ist mit einer Kopie um den Israeliten etwas zu veranschaulichen bzw. darzustellen (und nicht vorzulügen) mit einem „Rückblick“ zur Fälschung deklassiert?
    Das Reinigen mit Blut, wurde eben nicht nur am Brandopferaltar im Vorhof (stellvertretend für die Erde) vollzogen sondern auch im Heiligen (stellvertretend für das im Himmel befindliche)....abgesehen davon, dass der antitypische Teil des Jom Kippur noch gar nicht beendet ist an dessen Tag des 10. Tishri auch Blut an die Lande im Allerheiligsten getan wurde.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Wie ist das „Abbild“ welches vergleichbar ist mit einer Kopie um den Israeliten etwas zu veranschaulichen bzw. darzustellen (und nicht vorzulügen) mit einem „Rückblick“ zur Fälschung deklassiert? Das Reinigen mit Blut, wurde eben nicht nur am Brandopferaltar im Vorhof (stellvertretend für die Erde) vollzogen sondern auch im Heiligen (stellvertretend für das im Himmel befindliche)....abgesehen davon, dass der antitypische Teil des Jom Kippur noch gar nicht beendet ist an dessen Tag des 10. Tishri auch Blut an die Lande im Allerheiligsten getan wurde.

    Irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch: Was hat diese Lehre mit der Dreieinigkeit Gottes zu tun? Um Aufklärung bin ich dankbar.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Ich möchte auf die letzten Beiträge im Off-Topic antworten:

    Zwischen Sühnung bei den Opfern des ganzen Jahres oder am Entsühnungstag gibt es einen Unterschied.

    Während des Jahres wird der Sünder gereinigt, indem seine Sünde von ihm/ihr weg (Handauflegung) auf Opfer, Priester, Heiligtum übertragen wird.

    Am Entsühnungstag geschieht diese Übertragungsart NICHT. Das Entsühnungsblut, mit dem der Hohepriester ins Allerheiligste geht, ist rein/sündlos. es dient zur Reinigung des "GANZEN", außer dem "Sündenbock".

    Die antitypische Erfüllung des Entsühnungstages WIRD MIT DER WIEDERKUNFT CHRISTI BEGINNEN.

    Was hat das mosaische Heiligtum mit "Wohnen" der Gottheit (Exodus 25/Jesaja 66) zu tun?

    Die Allwissenheit des El-Roeh (Vaters) wird durch das Allerheiligste symbolisiert, die Allmacht des El-Omer (Wortes) durch den "Weg des Heiligen" (Hebr. 9), die Allgegenwart des El-Ruach (Geistes) durch den umgebenden Vorhof.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (11. Mai 2019 um 16:39) aus folgendem Grund: nicht mehr aktuell

  • Wie ist das „Abbild“ welches vergleichbar ist mit einer Kopie um den Israeliten etwas zu veranschaulichen bzw. darzustellen (und nicht vorzulügen) mit einem „Rückblick“ zur Fälschung deklassiert?
    Das Reinigen mit Blut, wurde eben nicht nur am Brandopferaltar im Vorhof (stellvertretend für die Erde) vollzogen sondern auch im Heiligen (stellvertretend für das im Himmel befindliche)....abgesehen davon, dass der antitypische Teil des Jom Kippur noch gar nicht beendet ist an dessen Tag des 10. Tishri auch Blut an die Lande im Allerheiligsten getan wurde.


    OK, ich verstehe nicht wie man aus dem Hebräerbrief oder anderen Bibelstellen eine Notwendigkeit der Himmelsreinigung ableiten kann.
    Für mich machte Paulus ab Vers 18 einen Rückblick zu Moses Zeiten, schreibt aber nirgends, daß dies auch (zukünftig) im Himmel notwendig wäre.
    Für mich ist das einfach typisch für: Man stellt eine These auf und dann erst sucht man in der Bibel, ob diese These irgendwie haltbar ist.
    Natürlich findet man dann immer was...............und wenn man der Einzige ist, der das dann so versteht.

  • Es geht beim "Entsühnungstag" eben NICHT um die Reinigung des "Himmels" sondern um die Reinigung des gesamten Weltalls von der Sünde und deren Urheber (Offb. 20), um die Voraussetzung für die zweite/neue Erschaffung von Himmel und Erde.

    Damit ist klar, dass diese NACH/AB der Wiederkunft Christi stattfinden wird.

  • Der entscheidende Text für diesen Gedanken scheint dieser zu sein:

    Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht
    und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst,
    um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; (Hebr 9,24)

    Die Frage ist, was man mit solchen Texten macht (unter Berücksichtigung der Umstände).

    Der Hebräerbrief (an die Hebräer!) arbeitet den gesamten Tempeldienst durch bzw. markante Stücke und bezieht alles auf Christus.
    Alles, was dieser Tempeldienst tat und sagte ist nun eingeschlossen in der Person Jesu.
    Das bedeutet schlicht: keine Opfer mehr, kein Kultus.

    Was der irdische Dienst unvollkommen abbildete, das hat der Sohn vollkommen erfüllt. Er ist für uns vor Gott getreten.
    Es geht bei dem Text nicht darum, was genau Jesus im Himmel durchführt, sondern es geht darum, dass der Opferdienst hier auf Erden beendet ist. Man sollte nicht umkehren, was der Text sagt und erst Recht keine Lehre daraus machen.

    Wenn du verfehlst und abirrst, sagt Jesus, dann kehre um zum Vater und er nimmt dich auf als einen geliebten Sohn (Gleichnis vom verlorenen Sohn). Der Opferkult ist beendet!

    Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.
    (Hebr 10,14)

    Geht der Hebräerbrief den Tempeldienst entlang? Ja. Natürlich.
    Macht das den Tempeldienst, den Kalender oder diese Vorschatten zu unserem Evangelium? Nein. Es sind Bilder.
    Die Autoren des Hebräerbriefes (nicht Paulus!*) wollten die Leser nicht dahin zurückbringen, sondern im Gegenteil, ihnen auslegen, warum das beendet ist.

    So schwer ist das doch nicht, oder?

    * der Hebräerbrief ist nicht von Paulus: siehe Kapitel 2,3: wie wollen wir entrinnen, wenn wir ein so großes Heil nicht achten, das seinen Anfang nahm mit der Predigt des Herrn und bei uns bekräftigt wurde durch die, die es gehört haben?
    - Es waren Schüler Pauli oder der anderen Apostel, aber keine Apostel selbst.
    Zudem ist die Sprache vollkommen anders als bei Paulus oder einem der anderen Apostelbriefe, die wir haben.

  • Zitat von “Seele 1984“

    Die Autoren des Hebräerbriefes (nicht Paulus!*) wollten die Leser nicht dahin zurückbringen, sondern im Gegenteil, ihnen auslegen, warum das beendet ist.

    Vieles ist beendet was in der Schrift steht oder auch vorhergesagt wurde. Muss man deshalb all das in die Tonne treten?
    Es gibt gerade deshalb so viele verschiedene Denominationen weil man wie Du bewusst Puzzelteilchen zum Wesen Gottes und seinem (Erlösungs-)Plan ausblendet. Puzzelteilchen die später fehlen. Man bekommt kein vollständiges Bild, sieht nur verzerrt und gibt es genauso wieder.
    Und ob der Hebräerbrief von Paulus war oder nicht wird nach wie vor gestritten….es mag einige Merkmale geben die darauf hindeuten, dass er es nicht war, aber die Gegenseite hat auch ihre Argumente.

    Zitat von “Freudenboten“

    Während des Jahres wird der Sünder gereinigt, indem seine Sünde von ihm/ihr weg (Handauflegung) auf Opfer, Priester, Heiligtum übertragen wird.

    Handauflegung ja, aber wo steht etwas von „übertragen“? Das findet man nur beim Bock für Asasel…..dass dies beim Sündopfer der Fall war wird aus dem Text vom Jom Kippur geschlossen. Ist das aber so der Fall? Auch EGW interpretierte es so, gab aber interessanter Weise wie zumeist keine Bibelstelle für die „Übertragung“ hier an.
    Ich habe zuletzt meine Zweifel bekommen, dass beim Sündopfer eine Übertragung zugrunde liegt. Schließlich geht man hier davon aus, dass nur deren Sünden auf „Opfer, Priester und Heiligtum“ übertragen werden die reuig ihre Sünden dem Opferlamm übergeben…….aber das stimmt so nicht. Wie gelangen die Greuelsünden (Opfergabe an Moloch (3 Mo 20)) ins Heiligtum und verunreinigten es? Die Erklärungen dazu sind mehr als dürftig und würden in jedem Fall das Konzept, dass nur vom reuigem Sünder die Sünde ins Heiligtum gelangt zerstören. Ich habe hierzu auch noch keine Alternative Ansicht, aber so stimmen kann es nicht.

    Zitat von “Freudenboten“

    Die antitypische Erfüllung des Entsühnungstages WIRD MIT DER WIEDERKUNFT CHRISTI BEGINNEN.

    Das passt gar nicht. Schau Dir allein die Abfolge der Feste an welche eine Chronologie aufweist. Jom Kippur ist beendet….und dann kommt das Laubhüttenfest, mit dem „Schauen“ bzw. Warten auf Jesu Wiederkunft (was auf der Erde geschieht). Der erste Tag (im Himmel) ist der vom Laubhüttenfest abgetrennte achte Tag……der Entsühnungstag und damit die Reinigung (Vorwiederkunftsgericht) ist da beendet und der antitypische Asasel sitzt handlungsunfähig ohne die Möglichkeit weiterer Verführung in der Wüste (Erde ohne Leben) fest.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)