2.Korinther 12,4: "Unaussprechliche Dinge" - Was stellt ihr euch darunter vor?

  • In 2.Korinther 12,4 lesen wir:
    [bibel]der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann.[/bibel]

    Was versteht ihr unter "unaussprechliche Worte"?

  • Was versteht ihr unter "unaussprechliche Worte"?

    Wir werden vermutlich von der Schönheit Gottes zu fasziniert sein,das uns vermutlich nur noch: wow,ui,boh,fantastisch,unglablich,grandios...über die Lippen kommen wird.... :D

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Für mich ist das Bemerkenswerte, dass die Worte "unaussprechlich" sind - nicht aber "unverständlich".

    Daher interpretiere ich die Aussage des Paulus in dem Sinn, dass er etwas gehört hat, das er nicht (wörtlich?) weitergeben kann (darf?).


    Die Elberfelder übersetzt übrigens: "dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht".
    Die Zürcher Bibel: "ins Paradies entrückt wurde und unsagbare Worte hörte, die kein Mensch aussprechen darf."
    Auch die NGÜ übersetzt sehr ähnlich, ebenso Menge.

    Da Grundtextwort wird so erklärt (Elberfelder Studienbibel):
    exestin
    es ist erlaubt, man kann oder darf, es ist recht, es ist möglich; von ek/ex (1517), aus ... heraus, und eim , sein. Es steht meistens mit einem Infinitiv, der angibt, was erlaubt ist (Mt 12,2.10.12; 14,4; 19,3; 22,17; 27,6; Mk 2,24; 3,4 u. ö.); oft ist zusätzlich die Person im Dat. genannt, der etw. erlaubt ist (Mt 20,15; Mk 6,18; 10,2; Joh 5,10; 18,31; Apg 16,21 u. ö.). In Mk 2,26; Lk 20,22 ist durch den Akk. der Person mit Infinitiv ausgedrückt, was jmd. tun kann oder darf. Das Partizip Präsens Akt. ex•n mit Infinitiv (Apg 2,29) und zusätzlichem Dat. der Person (Mk 12,14; 2Kor 12,4) bedeutet ebenfalls: man oder jmd. darf, es ist (jmd.) erlaubt, es ist (jmd.) möglich. exestin nimmt fast immer Bezug auf das atl. Gesetz, so daß man an vielen Stellen, sofern es der Zusammenhang zuläßt, hinzufügen kann: vor Gott.

    Liebe Grüße, Heimo

  • Im Schwerpunkt dieser Bibelstelle steht, dass wir nicht mit unseren menschlichen Stärke, sondern mit geistlichen Gaben rühmen sollen - wenn wir welche haben. Dazu erzählt Paulus ein Beispiel, allerdings sehr zurückhaltend. Die "unaussprechliche Worte" welche dieser Mensch (ich glaube er meint sich selbst) hörte, sind für mich unwesentliche Details (zeigt nur, dass "im dritten Himmel" oder im Paradis alles anders wird als wir denken). Die Aussage des Abschnittes ist: "für mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, außer meiner Schwachheit".

    In anderen Übersetzungen steh übrigens: diese Worte kein Mensch aussprechen darf (Zürcher, Schlachter, Einheitsübersetzung etc).

    LG
    Peter

    Edit: ich lese gerade den Beitrag von Heimo

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

  • Es geht Paulus doch über das Rühmen dessen, was man nicht selber hervor gebracht hat, sondern das, was von Gott kommt : Erscheinungen und Offenbarungen.

    Was diese zeigen, lässt sich schwer bis gar nicht in menschlichen Worten formulieren (arrhetos), weil es sich um alltags- und lebensfremde Dinge handelt. Selbst wenn wer Worte dafür erfinden würde, ihn würde keiner verstehen, weil niemand wüsste, was er meint (in Anlehnung an das Reden in Zungen - 1. Korinther 14). Die Offenbarung des Johannes schildert einen historischen Ablauf unter speziellen Gesichtspunkten, die weitab aller journalistischen Wahrnehmungen und Meldungen ist. Wie die Historiker uns die Weltgeschichte überliefern, ist immer nur die Wahrnehmung von bestimmten Standpunkten aus. Gottes Standpunkt ist ein anderer. Er muss, um uns das Wesentliche sagen zu können, in Bildern zu uns sprechen. In Bildern, die Geschehnisse aus dem AT aufgreifen. Das Formulieren in menschlichen Sprachen würde nie allen Aspekten gerecht werden, drum ist das auch nicht erlaubt. Das verbietet selbstverständlich keine historische Analyse einer bereits gegebenen symbolisch formulierten Offenbarung.


  • In anderen Übersetzungen steh übrigens: diese Worte kein Mensch aussprechen darf (Zürcher, Schlachter, Einheitsübersetzung etc).


    Edit: ich lese gerade den Beitrag von Heimo

    exestin : Nach Schenkl "erlaubt" nach Bauer : "erlaubt" - nach Schmoller 14 mal im NT. . Nach Luther, 1. Brief an die Korinther, 6,12. und 10, 23. : "Ich habe es alles Macht"

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -