• Unsere Selbstentwicklung ist unsere erste Pflicht Gott und unsern Mitmenschen gegenüber. Eine jede Gabe, womit der Schöpfer uns versehen hat, sollte die höchste Vollkommenheit erreichen, auf daß wir imstande sind, so viel Gutes zu tun, wie in unsern Kräften steht. Deshalb ist nur die Zeit gut angewandt, welche wir zur Sicherung und Bewahrung unserer körperlichen und geistigen Gesundheit verwerten. Körper und Geist dürfen unter keinen Umständen verkrüppelt werden oder unentwickelt bleiben. Wenn wir dies geschehen lassen, müssen wir sicherlich die Folgen tragen. {ChM 51.2}


    Klingt wie ein sehr modernes und aktuelles Konzept.
    Nur, dass die Selbstoptimierung zum Dienst am Nächsten und nicht nur für sich selbst dienen soll.
    Perfektionismus ist, finde ich, eine negative Variante der Selbstoptimierung.
    Perfektionismus macht eher krank.
    Worin die Unterschiede liegen, könnte man herausarbeiten.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    • Offizieller Beitrag

    Perfektionismus ist, finde ich, eine negative Variante der Selbstoptimierung.

    Perfektionismus ist aber doch eine Veranlagung, oder? Die meisten Perfektionisten empfinde ich als Getriebene, die nicht Ruhe geben können, bis sie in einer Disziplin oder einem Bereich eben eine höhere Stufe erreichen. Das geht vom Sport bis zum Ordnunghalten. Die wenigsten suchen es sich aus und meinen am Abend: "Morgen will ich bei ... perfekt sein".

    Für mich persönlich empfinde ich den perfektionistischen Drang als etwas, das mich voran bringt und interessanterweise als etwas das ein eigenes Limit setzt. Somit wird das Empfinden ab wann etwas fertig (oder eben perfekt) ist zu einer subjektiven Messlatte. Wenn einem das bewußt ist, dann geht man mit diesem persönlichen Perfektionismus anderen viel weniger auf den Wecker, weil man weiß, dass ein anderer eben eine andere Messlatte hat (in der er dann perfekt sein muss).

    Selbstentwicklung klingt da schon viel positiver. Wobei auch hier: Das Temperament macht viel aus und bedingt zumeist was man aus der (eigenen oder fremden) Forderung nach Entwicklung macht.

  • Für mich persönlich empfinde ich den perfektionistischen Drang als etwas, das mich voran bringt und interessanterweise als etwas das ein eigenes Limit setzt. Somit wird das Empfinden ab wann etwas fertig (oder eben perfekt) ist zu einer subjektiven Messlatte. Wenn einem das bewußt ist, dann geht man mit diesem persönlichen Perfektionismus anderen viel weniger auf den Wecker, weil man weiß, dass ein anderer eben eine andere Messlatte hat (in der er dann perfekt sein muss).

    Ich habe immer stark den Eindruck, dass Perfektion entfremdet. Es ist unsere Unvollkommenheit, die uns mit anderen mehr verbindet. Man wird zwar für etwas "Perfektes" bewundert, aber gleichzeitig ist zu spüren, dass es dem anderen kein gutes Gefühl macht und wenn es in den moralischen Bereich geht, dann reagieren diejenigen ganz besonders negativ, die"Dreck" am Stecken haben.
    Bei EGW lag die Betohnung der Selbstentwicklung im Bereich der Selbstbeherrschung, würde ich sagen. Wer seine
    "Triebe" beherrscht, der verliert nicht unnötig Kraft und Gesundheit. So verstehe ich sie, aber da gerade im Lebens -und Ernährungsbereich Menschen sehr verschiedenes benötigen, entstehen deutlich Probleme, wenn dieser Bereich
    falsch verstanden wird.
    Ich denke zur Selbstentwicklung braucht der Mensch erstmal Erfahrung mit seinen eigenen Stärken und Schwächen.
    Außerdem muss er auch einen Zustand kennen, der sich "Flow" nennt.Dann nämlich merkt man, dass Glück für sich selbst in starker Weise die Kraft zum Dienst am anderen erst mobil macht.
    Christen finden das im Gebet. Oft auch im Sport, der seinerseits die Gedanken für das Gebet frei macht.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    • Offizieller Beitrag

    Perfektion ist leider so ein technisch, rationaler Begriff. Wie wär's wenn man diesen Begriff mal in Beziehungen denkt?

    Eine perfekte Beziehung...
    zum Feind
    zum Mitmensch
    zum Nachbarn
    zu den Verwandten
    zu den Eltern
    zum Ehepartner
    zu Gott

    Wie verhält es sich da mit Perfektionismus? Ist es nicht die eigene "perfekte" ich-zentrierte Beziehung, die andere "perfekte" Beziehungen ausschließt?

    Wie steht es um die perfekte Balance aus gesunder Selbstliebe und Nächstenliebe?

    :huh::rolleyes:

    Ergänzender Literaturtipp dazu: Gemeinsames Leben von Dietrich Bonhoeffer.

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • Es gibt Definitionen zu Selbstoptimierung bei (Computer)systemen, in der Mechatronik und Neurowissenschaft. In der Neurowissenschaft wird Selbstoptimierung als die Fähigkeit des Nervensystems durch Rückkopplungsmechnismen eine bestmögliche Funktion zu erzielen definiert. Diese Definition beschreibt den gleichen Vorgang wie beim Tracking: Verbesserung durch Rückkopplung (Feedback). Wahrscheinlich war es jemand, der mit dieser Definition vertraut war, der den Begriff Selbstoptimierung in die Diskussion um Tracking und Effizienzsteigerung brachte. Man hätte ja sonst einfach von Selbstverbesserung sprechen können. Vielleicht war es aber auch nicht so. Zu diesem Zeitpunkt habe ich keine Ahnung, wo der Begriff Selbstoptimierung herkommt, vielleicht wurde er aus der Neurowissenschaft oder aus anderen Wissenschaften übernommen, vielleicht klang er auch einfach nur schicker als Selbstverbesserung und hat sich deshalb durchgesetzt.( aus definition)


    Eine Rückkopplung, das hat mir gefallen, denkt man als Christ sofort an Gott und an den Abgleich an sein Wort.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Nun kommt es auf die "Lesemethode" und den "Zeichenvorrat" an.

    Programmieren will ja auch "gelernt" sein.

    2. Petrus 1:12.-21.

  • Selbstoptimierung, Wachstum, Gedeihen......
    man merkt schon wie sehr der Mensch, der denkt um
    einen Weg ringt.

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    Alle fragen, was will ich werden?Niemand fragt mich, wer ich binAlle haben ihr Ziel vor AugenVielleicht bleib' ich dafür blindAlle stricken ihre PläneUnd hoffen, dass nichts zerreißtIch verlier' den roten FadenSuch' nach einem grünen ZweigAlle wachsen über sich hinausAlle wachsen, wachsen, doch wer davon blüht auf?Ich verlier' den roten Faden, such' nach einem grünen ZweigAlle wachsen, wachsen, doch wer davon gedeiht?
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    Ich frag mich, wie das ist, wenn man sucht, wenn man Gott sucht, dann verspricht er, dass er sich finden lässt,
    noch nie hat eine Generation so viele Möglichkeiten gehabt, ob es ihr gelingt sich von den falschen Bildern von "Glauben" zu befreien?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Hi

    Ich finde das Wort Selbstoptimierung für einen Menschen schrecklich. Jeder der mal in der Wirtschaft tätig war, weiss, was mit Optimierung gemeint ist: Den grössten Erfolg mit dem geringsten Einsatz zu rezielen.

    Dies steht der Jesulehre diametral gegenüber, von dem her finde ich das für einen Christen nicht erstrebenswert. Wir sollen Jesu das ganze Herz schenken und nicht berechnend genau so viel, dass es reichen wird.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Die Endzeit wird uns bis zur Wiederkunft alles, wirklich alles abverlangen. Mit weniger wird sich Gott nicht zufrieden geben.
    Es wird jeden den vollen Einsatz kosten. Wer das wirklich will, wird das Wort Selbstoptimierung sehr schnell in seinen Gehirnwindungen ausrotten.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014