Kann man Genesis 1,4 symbolisch auslegen?

  • Kann man Genesis 1,4 auch symbolisch auslegen?


    „... Da trennte Gott das Licht von der Finsternis.” (Neue evangelistische Übersetzung)

    1Mo 1,4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Dann trennte er das Licht von der Finsternis. (Neues Leben. Die Bibel)


    Das Licht = Jesus Christus
    Die Finsternis = Satan

    Die Finsternis = Der ursprüngliche "Lichtengel" Luzifer (lat. = Lichtbringer), der durch seine Rebellion sich von Gott getrennt hatte und zum Satan - zum gefallenen Engel wurde. ===> Deshalb musste Gott Satan (Finsternis) von Christus (Licht) trennen.

    Kann nicht in Offb.12,7ff. „der Kampf im Himmel” symbolisch mit dieser in 1.Mose 1,4 Trennung von Licht (= Christus) und Finsternis (= Satan) ausgelegt werden?


  • Da die ganze Genesis symbolisch ausgelegt werden kann: warum nicht dann auch diese Stelle!

  • Kann man Genesis 1,4 auch symbolisch auslegen?

    Ich meinte Du verstehst die Schöpfungsgeschichte sowieso symbolisch (Urknall & co...). Ist das nicht mehr so?

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

  • Was soll symbolisch bedeuten?

    Allegorisch ist es nicht, weil die Natur tatsächlich existiert.

    Prophetisch ist möglich, weil Mose, der Autor, "im Geist" dabei war, nicht körperlich.

    Deshalb ist Jesu/Wort Gottes = Licht/Geschöpf nicht möglich: Jesus/Gott schuf sich nicht selbst.

    Das "Licht" im Johannes 1 bezieht sich auf die "Menschwerdung" Gottes in Maria.

    "Ich bin das Licht der Welt" bezieht sich auf die Chanukkiah/Leuchterweihe, welche die Menschwerdung Jesu symbolisiert.

    Also kann man bei den Gedenkzeiten/Sabbaten von "Symbolik" sprechen, siehe auch Moses Stiftshütte oder Jesu Gleichnisse.

  • Da die ganze Genesis symbolisch ausgelegt werden kann: warum nicht dann auch diese Stelle!

    Dann muß (müßte) aber die ganze Schöpfungsgeschichte symbolisch ausgelegt werden. Nicht nach belieben das eine so und das andere anders.

  • Das Licht = Jesus Christus
    Die Finsternis = Satan

    Das halte ich für verfehlt.
    Es geht, wenn man es so will, eher darum, dass Gott Urheber aller Dinge ist; dazu gehören auch Licht und Finsternis. Die Psalmen sagen das auch.
    Er hat erschaffen und gewährt damit die Möglichkeit zum Irrtum und zur Negation.

    Der Satan ist nicht die Finsternis, sondern er ist in Finsternis.

  • Offb. 12:5.-12. ist die Auferstehung/Entrückung Christi
    --- nichts anderes!

    Keine "Gnosis" bitte, kein Kampf vor der Schöpfung!

  • @Norbert Chmelar
    Nein kann man, nach meinem Verständnis, nicht. Denn einen Vers weiter heißt es: "Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht." Damit sind also Tag und Nacht gemeint und keine Personen.

    Auch wurde Jesus nicht erschaffen, sondern "hervorgebracht" ehe irgendetwas überhaupt erschaffen wurde. Und das Licht ist erschaffen und ist auch erst, nachdem Himmel und Erde da waren, erschaffen worden.

  • Das erste Schöpfungswerk ist das Licht=Weisheit.

    Gen. 1:1. ist nur Überschrift/Kopfzeile.
    Siehe auch Fußzeile Gen. 2.

    Himmel und Erde wurden in 7 Schritten erschaffen.

    Vor dem ersten Schöpfungswerk war NICHTS außer der ewigen Drei-Einheit Gen. 1:2.-4.

    Sprüche 8 bezieht sich auf das erste Schöpfungswerk, nicht auf den "Logos".

  • Das erste Schöpfungswerk ist das Licht=Weisheit

    Weisheit erschaffen? Glaubst du, dass Gott seine Weisheit erschaffen hat?

    Gen. 1:1. ist nur Überschrift/Kopfzeile.
    Siehe auch Fußzeile Gen. 2.

    Bitte beachte den Kontext, denn gleich einen Vers weiter heißt es: "Und die Erde war wüst und leer, und Gottes Geist schwebte über den Wassern." Und erst danach wurde das Licht erschaffen. Der Kontext sagt eindeutig, dass die Erde schon vor das Licht da war.

    Auch solltest du beachten, dass das Licht ebenso gleich im nächsten Vers als der Tag bezeichnet wird. Das Licht ist der Tag; keine Weisheit / Person.

  • Weisheit erschaffen? Glaubst du, dass Gott seine Weisheit erschaffen hat?

    Meine Antwort: Nein, Weisheit, die für mich symbolisch für Jesus Christus , den Logos steht, war ewig - also schon immer bei und in Gott!


    Bitte beachte den Kontext, denn gleich einen Vers weiter heißt es: "Und die Erde war wüst und leer, und Gottes Geist schwebte über den Wassern." Und erst danach wurde das Licht erschaffen. Der Kontext sagt eindeutig, dass die Erde schon vor das Licht da war.

    Es gibt auch die Übersetzung von Rabbi Khan: „Und die Erde wurde wüst und leer, ...” Diese Übersetzung, die sprachlich auch möglich ist, spricht dafür, dass es bereits vor Adam und Eva eine "Urschöpfung" gab, die Jahrmillionen Jahre alt war und in die sich auch die
    sogen. "Frühmenschein" bzw. "Vormenschen" bis hin zum Neandertaler integrieren lassen. Dann schuf Gott Adam und Eva neu - wohl ca.vor 40.000 Jahren, denn um diese Zeit (40.000 v.Chr.) sind die Neanderthaler ausgestorben. Adam und Eva waren dann die beiden ersten Menschen der "Gattung" Homo-Homo-Sapiens.
    Naturwissenschaftlich gab es laut Einsteins Formel E= m•c² das Licht schon seit dem Urknall vor ca. 13,7 Milliarden Jahren...

  • Ich empfehle "konkordantes" Studium der Begriffe "Licht" und "Erkenntnis"/Weisheit, und zwar in der GANZEN Bibel.

    "Licht"="Weisheit" sind ERSTES Geschöpf, NICHT selbst "Schöpfer" ("Logos"/Memrah).

  • Diese Übersetzung, die sprachlich auch möglich ist, spricht dafür, dass es bereits vor Adam und Eva eine "Urschöpfung" gab, die Jahrmillionen Jahre alt war und in die sich auch die
    sogen. "Frühmenschein" bzw. "Vormenschen" bis hin zum Neandertaler integrieren lassen.

    Nein, bestenfalls wäre hier möglich, dass Gott eine ad hoc vollständige Welt wieder zerstören ließ. Aber derartige Nebensatztheologie, die von einem einzigen Wort komplexe Theorien abhängig macht, sollte nicht bevorzugt werden, wenn der Rest der Geschichte im Dunkeln liegt und herbei fantasiert werden muss. Das Wort kann man tatsächlich verschieden übersetzen, aber hauptsächlich wird es nicht mit dem Verb "werden", sondern mit dem Verb "sein" übersetzt. Auch verschiedene Zeitformen sind möglich. Es gibt viele Möglichkeiten. Die Grammatik allein hilft uns da nicht weiter. Die sogenannte "Lückentheorie" ist aber zu voraussetzungsvoll, als dass wir sie einfach so auf die Bibel übertragen dürften.

  • Gen. 1:1. ist Überschrift/Kopfzeile für die mit Vers 3 begonnene 7-Zeiten-Schöpfung.

    Gen. 22:4. ist die Fußzeile. Es handelt sich um Abschnitte, die dem Umfang von "Tontafeln" entsprechen. Mose kannte aber schon (Papyrus und) Leder als Scheibmaterial.

    2:5. muss heißen: "... gerade erst... gewachsen..." Es folgt die "Rekapitulation" der Menschheits-Erschaffung in der sechsten Einheit.

    Die Idee einer "Zerstörung" erinnert an persischen Dualismus/Gnosis. Es gibt keinen Hinweis auf solche "unvollkommene" Zustände vor der Schöpfung bei Jesus oder Aposteln.

  • Du meintest sicherlich Genesis 2,2.4 und nicht Genesis 22:4!
    2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. ...
    4 Dies ist die Geschichte von Himmel und Erde, da sie geschaffen wurden. Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.

    „Abschnitte, die dem Umfang von "Tontafeln" entsprechen.” -----> Was waren das für Tontafeln? Und woher hatte die Moses und wer hat diese verfasst? UAWG.


    Genesis 2,5: muss heißen: "... gerade erst... gewachsen..." ----> Welches hebr. Wort steht hier für »gerade erst«, denn die Luther 2017 übersetzt mit »noch nicht« - also genau das Gegenteil von »gerade erst«.

    Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017:
    5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;


    ----> Alle gängigen 10 deutschen Bibelüblersetzungen haben hier in Gen.2,5 entweder „noch nicht” bzw. „noch kein(e)” stehen! (---->siehe unter 1.Mose 2,5 | Lutherbibel 2017 :: BibleServer)

    „Es gibt keinen Hinweis auf solche "unvollkommene" Zustände vor der Schöpfung ...” ----> womit aber z.B. das Aussterben der Neanderthaler - "Frühmenschen" nicht erklärt werden kann! Wann war dann Deiner Meinung nach Adam geschaffen worden? Wäre die Bibel-Chronologie lückenlos so war Adam 4.114 v. Chr. erschaffen worden (habe das alles mal durchgerechnet anhand der bibelchronologischen Angaben!), andernfalls etwa um 40.000 v.Chr.

  • Genesis 2,5: muss heißen: "... gerade erst... gewachsen..." ----> Welches hebr. Wort steht hier für »gerade erst«, denn die Luther 2017 übersetzt mit »noch nicht« - also genau das Gegenteil von »gerade erst«.

    Das Wort lautet טרם und bedeutet "ehe noch", "bevor", "noch nicht". Es wäre gelinde gesagt fatal, wenn es das Gegenteil davon bedeuten würde, denn es steht ja nicht nur an dieser Stelle.

    „Es gibt keinen Hinweis auf solche "unvollkommene" Zustände vor der Schöpfung ...” ----> womit aber z.B. das Aussterben der Neanderthaler - "Frühmenschen" nicht erklärt werden kann! Wann war dann Deiner Meinung nach Adam geschaffen worden? Wäre die Bibel-Chronologie lückenlos so war Adam 4.114 v. Chr. erschaffen worden (habe das alles mal durchgerechnet anhand der bibelchronologischen Angaben!), andernfalls etwa um 40.000 v.Chr.

    Die Unfehlbarkeit der materialistischen Zeitinterpretation natürlich vorausgesetzt. Dafür sind aber weit komplexere Theoriegebäude nötig, als sie die Lückentheorie allein bedarf. Die Idee von einem Menschengeschlecht noch vor Adam ist aber schon deutlich älter als die moderne Wissenschaft. Der mit dem Heidentum sympathisierende Kaiser Julian gehörte zu einem der Vertreter des Präadamismus aus seiner das Christentum ablehnenden Haltung heraus.
    Präadamismus – Wikipedia

  • Also kann Freudebotens Übersetzung von Gen.2,5 mit „Und ... all das Kraut auf dem Felde war gerade erst gewachsen.” nicht stimmen, oder womöglich doch?

    Lieber freudenboten, welche Übersetzung hast Du zur Hand oder wie kommst Du auf „Deine Übersetzung”?

  • Die beiden Schöpfungsberichte sind keine Frage der Chronologie, sondern der Perspektive:

    der erste Bericht ist ein Lehrgedicht, das Gott als den Architekten des Kosmos darstellt; die Struktur wird nicht nur inhaltlich erzählt (in den sieben Tagen), sondern auch durch den Rhythmus selbst dargestellt (stetig wiederkehrende Satzbausteine); dargelegt wird der göttliche Blick auf die Welt (theo-ria)

    der zweite Bericht ist eine Erzählung mit einem Spannungsbogen. Er geht vom Menschen, seinem Bereich und seinem Blick zu Gott aus.
    Dort wird seine (des Menschen) Lebensraum erst geschaffen undzwar FÜR IHN. Im ersten Schöpfungsbericht ist nicht die Rede davon, dass das alles für ihn geschaffen wird.
    Der Mensch hat hier eine Beziehung zu diesem Gott, welcher auch dort erst einen Namen hat: YHWH; vorher nicht!

    Es ist der vernunftbegabte Mensch, der hier die Augen aufschlägt und Gott erkennen kann.
    Im ersten Bericht ist der Mensch das "Bild Gottes" (imago dei); gemeint ist da im Hebräischen begrifflich so etwas wie ein "Standbild" oder "Skulptur" (tzäläm)
    Im zweiten Bericht ist er nicht einfach nur das Bild, also die Tatsache seines Daseins, sondern ein handelndes, lebendiges Wesen, das (letztendlich) sich gegen diesen Schöpfer kehren kann und sich abwendet bzw. von ihm weg verleitet wird.

    Wann was für ein Kraut oder Strauch stand, ist für das, was dort vermittelt werden soll, vollkommen unerheblich.
    Es ist die materialistische Lesart und Fragerei eines geistlichen Textes, weil man glaubt, sonst sei da ein "Widerspruch" ...
    Natürlich sind diese beiden Texte widersprüchlich; der zweite negiert direkt zu Beginn den ersten komplett.
    Das ist eine Einladung, seine Augen zu öffnen und sein Gehirn einzuschalten, wie bei allen anderen Widersprüchen in der Bibel auch.

    Des Weiteren zur Thread-Frage: natürlich kann Genesis 1,4 symbolisch ausgelegt werden.
    Es wird schlicht und ergreifend gesagt, dass Gott Licht als auch Dunkelheit erschaffen hat.