- Offizieller Beitrag
Der Kultus wird von Paulus "Schatten des Zukünftigen" genannt, ja. Nicht zukünftig von Paulus an, sondern der Kult damals (in seiner Entstehung) wird heute (in Christus) als "Vorschatten" angesehen.Du liest den Text falsch, scheint mir. Dein Gedanke ergibt mit dem Rest des Textes keinen Sinn.
Warum?
Der Text lautet [Elb2006] "So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper <selbst> aber ist des Christus."
Ich denke es sind beide Lesarten möglich - jedenfalls wenn man den Text und den Kontext liest. Welche man bevorzugt, hängt wohl auch von Jemandes theologischem Vorverständnis ab.
Grammatikalisch würde ich meinen: wenn man sich auf den Zeitpunkt der Einführung des Kultes bezöge müsste es heißen: die ein Schatten des Zukünftigen waren. Ich habe einige Übersetzungen (D) angesehen nur die NGÜ weicht vom allgemeinen Konsens der deutschen Übersetzung ab, wenn sie schreibt: "...ein Abbild und ein Schatten der Dinge, die Gott angekündigt hatte und die in Christus Wirklichkeit geworden sind." aber das ist meines Erachtens nicht Übersetzt, sondern interpretiert - jedenfalls verglichen mit den anderen Übersetzungen (Zürcher, Luther, Menge, Einheitsübersetzung etc.). Nicht einmal die Gute Nachricht übersetzt so, denn dort heißt es: "Das alles ist nur ein Schatten der kommenden neuen Welt; doch die Wirklichkeit ist Christus, …"
Ich tendiere daher stark zum Verständnis, das freudenboten eingebracht hat.