Gedanken und Gespräche über Satan in christlichen Kreisen

  • Hallo,

    Du scheinst nicht richtig zu lesen. Wir sind absolut daagegen, Satan aus unserem Glauben auszuklammern. Es ist eine Tatsache dass er existiert und Grund aller Sünde war. Das zweifeln wir nicht an und wollen wir auch nicht verschweigen. Aber abgesehen von diesem historischem Interesse sollte man sich an Gott halten, nicht an den Versucher.

    Wenn Gott Adam und Eva gewarnt haben sollte, wieso wussten sie nicht, was Gut udn Böse sind?

    Aber ich gebe zu, dass Deine EInwände nicht ganz schlecht sind.

    zu 1. - Adam und Eva wussten sicher, dass es keine anderen menschlichen Wesen außer ihnen gab, die Schlange hingegen war ihnen bekannt. Engel hätten sie sicher auch erkannt.
    zu 2. - Möglich wäre es, dass er von Luzifer erzählte. Aber deswegen kannten sie ja auch nur die Historie, die wir ja auch nicht abstreiten oder verheimlichen wollen, nicht aber den Versucher persönlich. Sie beschäftigten sich dabei sicher auhc nicht mehr mit Satan.
    zu 3. - Sicher nicht. :whistling:

    LG

    Kathrin

    PS.: Birnen kann man sehr gut mit Äpfeln vergleichen. Ein Vergleich ist mit allem möglich.

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

    AviThomas.jpg

  • Zitat

    Wenn Gott Adam und Eva gewarnt haben sollte, wieso wussten sie nicht, was Gut udn Böse sind?

    Eine Warnung vor etwas ist nicht gleich zu setzen mit einer Information, bzw. einem "Wissenschaftlichen" bzw. theologischen Wissen.

    Was Gut und Böse ist wusste nur Gott. Weder Engel noch Luzifer (der ja auch ein Engel war) wussten, wohin das Böse hinführt, was für ungeheuren Ausmaße es annimmt, wie sich ein Schmerz, ein schlechtes Gewissen, eine Seelische Verletzung, Betrug, usw. anfühlt. Nur Gott wusste das Böse zu definieren.
    In dem Moment, als Adam und Eva von der Frucht gegessen haben, hatten sie als erstes ein ungutes Gefühl, dann ein schlechtes Gewissen, und schon kam der Stein ins Rollen..... die Erkenntnis des Bösen kam nur natürlich. Das Obst war kein Zauberobst, sondern die Menschen mussten die natürlichen Folgen ihres Ungehorsams fühlen und tragen. Sie haben, genauso, wie Gott, selbst das Böse erkannt.... DAS Böse KANN MAN NICHT verbal erklären, das muss man sehen, erleben oder kosten. Das Böse ist ein Geheimnis (2.Thess 2,7), dessen Früchte wir alle tragen müssen.

  • Man Ray, ein dadaistischer/surrealistischer Künstler, sagte: "Ich habe keine Probleme, ich habe nur Lösungen." (dies war sein Motto)

  • samionline:,

    bin leider erst jetzt auf diesen interessanten Thread mit Deinen konkreten und leidenschaftlichen Aufrufen aufmerksam worden. Dazu habe ich mir die Mühe gemacht, alle Beiträge zu dem Thema durchzulesen, und bin dabei auch an zwei Stellen auf die Erwähnung meines Namens gestoßen, wo auch ich in meinen Studien immer wieder über die Macht und Verführungstaktik Satans schreibe und es auch in meinen Predigten und Seminaren immer wieder mache.

    Deine Forderung, den Teufel oder Satan als den Drachen und die alte Schlange aus dem Vokabular in diesem Forum zu streichen, hat mich nun zu folgenden Fragen geführt.

    Warum haben Adventisten z. B gerade jetzt den Plan, gerade das Buch von Ellen White weltweit so zu verbreiten wie noch zuvor, das soviel von den Machenschaften und Verführungskünsten Satans in der gesamten Weltgeschichte redet, und der Name Satan öfter vorkommt als in jedem anderen Buch von Ellen White? Hast da auch schon Deinen Protest eingelegt?

    Warum hat Gott gerade einer adventistischen Prophetin mehr über das Wesen und das Wirken Satans in allen Details offenbart und schreiben lassen, als je ein Prophet in Israel und selbst Jesus und die Apostel geschrieben haben??? Ist das ein Kennzeichen eines wahren Propheten der Endzeit?

    Viele Adventisten und auch Nichtadventisten haben mit vielen ihrer Erklärungen darüber ein großes Problem, weil sie meinen, dass man so Manches, was sie zu diesem Thema schreibt, nicht so in der Bibel finden kann? Geht es vielleicht Dir oder auch anderen hier in diesem STA-Forum auch so?

    Hier nur noch gleich einige Aussagen gerade aus dem Buch des Großen Kampfes von Ellen G. White, die Deinen Aufrufen oder gar Forderungen eigentlich völlig entgegenstehen würden:

    „Unter denen, die sich Christen nennen, und sogar unter den Dienern des Evangeliums hört man kaum eine Bemerkung über Satan, es sei denn vielleicht eine beiläufige Erwähnung von der Kanzel herab. Man übersieht die Zeichen seiner beständigen Tätigkeit und seines Erfolges; man vernachlässigt die vielen Warnungen vor seiner Verschlagenheit, ja man scheint selbst von seinem Dasein keine Notiz zu nehmen.“ (GK. 511)

    „Satan bietet alle seine Kräfte auf und wirft sich mit ganzer Macht in den Kampf. Wie kommt es, daß er auf keinen größeren Widerstand stößt? Warum sind Christi Streiter so schläfrig und gleichgültig?... Es streiten nur wenige gegen Satan und seine Werke, weil über seine Macht und Bosheit und die weite Ausdehnung seiner Fehde gegen Christus und seine Gemeinde große Unkenntnis herrscht. Tausende werden hier betrogen.“ (GK. 510)

    „Keiner steht in größerer Gefahr, dem Einfluß böser Geister zu erliegen, als der, welcher ungeachtet des bestimmten und umfassenden Zeugnisses der Heiligen Schrift das Dasein und die Wirksamkeit des Teufels und seiner Engel leugnet. Solange wir ihrer List unkundig sind, haben sie einen fast unbegreiflichen Vorteil; viele achten auf ihre Einflüsterungen, während sie meinen, daß sie den Eingebungen ihrer eigenen Weisheit folgen. …Weil wir uns dem Ende der Zeit nähern, da Satan mit größter Macht wirken wird, um uns zu betrügen und zu verderben, streut er überall die Meinung aus, daß es ihn überhaupt nicht gebe. Es ist seine listige Methode, sich und eine Wirkungsweise zu verbergen. Nichts fürchtet der große Betrüger so sehr, als daß wir mit seinen Plänen bekannt werden. Um seinen wahren Charakter und seine Absichten besser zu tarnen, ließ er sich so darstellen, daß sein Name keine stärkere Erregung als Spott oder Verachtung erweckte. Es gefällt ihm sehr wohl, sich als ein lächerliches oder abscheuliches Wesen, als Ungestalt, halb Tier, halb Mensch, abgebildet zu sehen.“ (GK 519)

    Als ehemaliger Adventist, dessen Situation Du ja sicher aus diesem Forum hier kennst würde ich Dir „samionline“, und auch allen anderen Lesern raten, mal nur das Kapitel in diesem Buch, aus dem diese Zitate entnommen sind, zu lesen und mir dann zu sagen, wie Du/ihr darüber denkt, und ob ihr mir als außenstehenden der Adventgemeinde noch empfehlen könnt, dieses Buch von Ellen White und auch alle ihre andern Bücher, in denen mehr über Satan geschrieben steht, als sonst in STA-Büchern, weiterhin zu lesen, und es so vielen Menschen als nur möglich auch außerhalb der Gemeinde zu empfehlen, wie ich es bisher auch hier schon gemacht habe, obwohl Ellen White zu verstehen gab, dass dies noch nicht das letzte Licht über verschiedene Themen der Bibel sei, und wir noch mehr darüber erkennen und vielleicht sogar auch noch Unstimmigkeiten zur Bibel darin finden könnten?

    Danke für einen weiteren sinnvollen, lehrreichen und erkenntnisfördernden Austausch darüber!

    In hoffnungsvoller Erwartung, Armin

    Einmal editiert, zuletzt von sanfterengel (27. November 2011 um 13:05)

  • Deine Fragen sind gut und treffen einen sensiblen Punkt. Ich versuche mal genau so sensibel zu antworten, wie es die Thematik erfordert.

    Die Problematik deiner Fragen lässt sich ja in einem Satz zusammenfassen:
    Darf man gegen eine allgemein anerkannte Prophetin reden?

    Ellen White hat viel über den Teufel gesprochen und das besonders auch in dem "Großen Kampf" und ich komme nun daher und fordere genau das zu lassen?
    Darf ich das?

    Natürlich kann sich Ellen White jetzt nicht selbst rechtfertigen. Aber da sie selbst immer offen für andere Meinungen und "Neues Licht" war, kann ich mir vorstellen, dass sie selbst keine Probleme mit meiner ihr konträr gegenüber stehenden Haltung hätte. Ich würde es hochinteressant finden mich mit ihr darüber zu unterhalten.

    Zu dem was ich jetzt sagen werde noch einen Hinweis. Ich muss ausblenden, dass Ellen White Visionen mit bestimmten Inhalten zu diesem Thema bekommen hat. Der Grund dafür liegt einfach darin, dass sie in ihren Büchern nicht angemerkt hat, was von ihr oder anderen Autoren kommt und was von Gott kommt.

    Was sie besonders im Großen Kampf geschrieben hat, ist eine Zweiteilung der Erde in Gut und Böse. Diese krasse Zweiteilung in Schwarz und Weiß kann zum einen sehr puschen, weil man ja für die gute Seite kämpfen will. Dieses Puschen mag zu ihrer Zeit und in manchen Teilen der Welt auch heute noch wichtig sein, wenn es gilt, durchzuhalten und sich abzugrenzen. In unserer westlichen Gesellschaft führt diese Abgrenzung nicht nur zu Polemik nach außen, sondern auch nach innen. Und da muss ich dir nichts erzählen. Was Abgrenzung heißt, weißt du wahrscheinlich besser als ich.
    Ellen White hat sich immer als Seelsorgerin verstanden und nicht so sehr als Prophetin. Ihre Bücher hatten das Anliegen Menschen zu stärken und zu motivieren. Aber bei uns herrscht mittlerweile ein derart bitterer Abgrenzungskampf in unseren eigenen Reihen, dass dieses Buch nicht nur stärkt, sondern auch missbraucht werden kann.
    Und ich bin mir sicher, dass Ellen White mir beipflichten würde, wenn ich mit meiner Eingrenzung der Rede über den Teufel eine Stärkung des Menschen fördern möchte.

    Aus genau diesem Grund wird der Große Kampf bei uns auch nicht verteilt, wie es die GK gern hätte.

  • Hallo Sami,

    Dein Argument, warum ihr den GK nicht so verteilen werdet, ist für mich schon etwas erstaunlich. Ich stimme Dir aber in dem absolut zu, wo Du sagst, dass nicht alles, was EGW über die gesamte Geschichte Satans und seiner Machenschaften im Himmel und auf Erden z. B. besonders in dem Buch der „Geschichte der Erlösung“, PP. und GK. geschrieben hat, in Visionen gesehen haben muss.

    Mich würde nun aber interessieren, ob das für dich auch konkrete Inhalte betrifft, wo Du sagen würdest, dass etwas mit Deinem Verständnis der Bibel nicht übereinstimmt, was sie z. B. über all die himmlischen Vorgänge beim Sündenfall im Himmel und bei all den Bekehrungsversuchen der himmlischen Welt gegenüber Satan und seinen Engeln im Zuge ihrer Rebellion, beschrieben hat? Oder geht es Dir dabei nur darum, dass sie eben viel mehr über den Teufel geschrieben hat, als irgendein anderer Prophet in der Bibel, was ja durchaus zutrifft?
      
    Wäre an Deinen weiteren Gedanken sehr interessiert.
     Mit Grüßen, Armin