Liebe, Barmherzigkeit, Treue, Aufrichtigkeit, alldas, das ist Vollkommenheit. Die Tugenden des Geistes.
Darin kann man verfehlen. Das erkennt man und dann kehrt man um, ruhig und ohne Büßergetöse.
Alldas ist Vollkommen-sein vor Gott, gemeint ist "ganz" sein vor Gott.
Vollkommenheit wird oft als Perfektion oder Sündlosigkeit gedacht. Wir sind nicht sündlos.
Ein vollkommener Mensch ist jemand, der mit Gott und aus Gott lebt.
Er tritt vor Gott und sagt: Hier, mein Herr, das bin ich. Das ist es, was ich geworden bin, mit all den Gaben, die du mir geschenkt hast, mit all meinen Eigenheiten, meinen Dunkelheiten.
Nichts ist dir verborgen und nichts will ich dir verbergen.
Solcher ist vollkommen. Die Bibel erzählt genug Beispiele.
Die Idee, dass nur sündlose Wesen zu Gott kommen werden, ist in meinen Augen satanische Lehre (oder mit freudenbotens Begriff: es ist gnostisch)
Das Beziehungsverhältnis ist (seit Jesus!): Er ist ein Vater (zuweilen auch eine Mutter), wir sind seine Kinder, seine Söhne und Töchter.
Das Wort "Abba", das Jesus benutzt, ist eine Zärtlichkeitsformel, ähnlich wie "Väterchen".
Er liebt seine Kinder. Man muss aber selbst erkennen, dass man sein Kind ist, sonst bringt es ja alles nichts.
Das Offenbarwerden vor dem Throne Gottes, die "Hölle", das "Feuer" sind eine schmerzliche Erkenntnis, keine Folterorte. Gott foltert nicht und er quält nicht.
Wir selbst sind unsere Qual und wir selbst erschaffen die Hölle, nicht irgendwann, sondern bereits hier auf Erden.