Ballengers Kritik an der "Heiligtumslehre" nach Crosier/Edson kam zu spät, weil den Whites schon eine gewisse Führungsrolle in der kleinen Herde zuerkannt worden war.
Außerdem war sein Ansatz nicht gründlich genug.
W. Miller kannte kein Vorwiederkunftsgericht, weil er schon am Ende der 2300 Jahre (Dan. 8:14.) die Wiederkunft erwartet hatte.
Er gab sich nach der Enttäuschung mit Dan. 12:2.13. (Auferstehung+Entrückung bei der Wiederkunft) zufrieden. D. h. er blieb in Erwartung der Wiederkunft.
Die Abschnitte. Dan. 7:9.-14. Offb. 5:9.-11. Kap. 10+11+14ff bedurften weiterer Erkenntnis, um welche die "kleine Herde" nach 1844 rang.
Die Erkenntnis eines vorbereitenden "himmlischen Gerichts" bis zur Wiederkunft war ein Fortschritt.
Allerdings wurde versäumt, den eigentlichen Fehler Millers zu korrigieren, die Annahme eines "Großen Entsühnungstages" ab 1844.
Basierend auf der King-James-Bibel wurde irrtümlich Dan. 8:14. "Heiliges" als "Heiligtum" (siehe Hebr. 9) gedeutet. Der Zusammenhang Dan. 8-12 legt aber die Übersetzung "heiliger BUND" nahe. Somit ist Hebräer 9:11.ff KEINESFALLS als Entsühnungstag zu verstehen.
Ballengers "Unzufriedenheit" ist verständlich aber nicht hinreichend für eine begründete Kritik.
Die Missdeutung des Entsühnungstages sowie des "Heiligtums" sind auf O.R.L. Crosier zurückzuführen. Der hatte sich als Postmillennialist (zu Unrecht) der Wiederkunftserwartung vor 1844 angeschlossen. Nach der Enttäuschung lehrte er, dass der "Entsühnungstag" von 1844 bis zur Wiederkunft dauere. (Verzögern).
Trotz seiner Mitwirkung in der "kleinen Herde" verließ er dieselbe später, weil die STA Prämillennialisten blieben.
Der Prämillennialismus Millers passte sehr gut zur späteren Erkenntnis des "Vorwiederkunftsgerichts".
Die Annahme eines "Entsühnungstages" vor der Wiederkunft (Crosier) passte allerdings nicht dazu, daher Crosiers Ausscheiden.
STA-Theologen sind heute gespalten in dieser Frage, daher auch die Spaltung in den Gemeinden.