Gewaltdarstellungen in der Bibel - KEINE gute Lektüre für Kinder?

  • Die Bibel ist original auch kein "Märchenbuch" sondern enthält MENSCHLICHE Geschichte.

    Nicht alle GESCHICHTE ist für Kinder "zumutbar".

  • Die Bibel ist original auch kein "Märchenbuch" sondern enthält MENSCHLICHE Geschichte.

    Nicht alle GESCHICHTE ist für Kinder "zumutbar".

    Auf dieses Missverständnis habe ich gewartet : Grimms Märchen sind keine Harry Potter -oder Robison Crusoe -Geschichten ! Gute Mutter >><<böse Mutter ist die Erfahrung eine Grossteils der Menschheit - (Entlastung tief in der Phanatsie : Jetzt geht sie böse mit um- aber d a s ist ja gar niche meine Mutter !)Und soll ich die Geschichte mit des Königst Angst, sein geliebets Töchterlein könne von einer Spindel gestochen werden und blute- also verbiete man alle Spindeln im Reich- im Detail deuten ? (Sorry, keine Mädchen in der Famiie, aber ich kenne genunglangzeitbekannte Familien und deren Väter Versuche, die Tochter nicht zu verliren ! Und der Frosch wird im "Froschkönig "zum Prinzen, wenn erst eeimal die Prinzessin die Scham- und die Ekelschanke überwindet - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Grimms Märchen sind keine Harry Potter -oder Robison Crusoe -Geschichten !

    Absolut. Wobei ich Robinson Crusoe und Harry Potter auch nicht in eine Reihe stellen würde. Bitte nicht den Trabant in die Mercedes Benz-Ausstellung stellen.

    Robinson Crusoe behandelt eigentlich die Frage von Rousseau: ist der Mensch eigentlich natürlicherweise ein "wildes Individuum", besser alleine (oder höchstens in Kleingruppen), aber definitiv kein Wesen für Großstädte, Nationen oder gar Globalpolitik. Und wir sehen das aktuell eigentlich oft bestätigt: mit den Begriffen "die Welt" oder "die Menschheit" kann der Mensch nichts anfangen, weil er dazu keine Emotionen hat.

    Bei Crusoe haben wir dann diese Ambivalenz: einerseits paradiesischer Zustand (ich, alleine auf meiner Südseeinsel; alles gehört mir, keine Regeln, keine Gesetze, keine Norm, keine "Gesellschaft", keine Knigge, usw.); andererseits führt das in den Wahn und in den Albtraum, denn wir brauchen Menschen und auch Regeln. Deshalb ist Rousseau letztlich auch verrückt geworden.

    Harry Potter hingegen bedient die kindliche Phase: Kinder haben erstmal ein magisches Weltverständnis; und den klassischen Gegensatz: Gut gegen Böse.

    Märchen sind eine ganz andere Liga. Deswegen zeigen auch Leute, die ständig sagen "die Bibel ist kein Märchenbuch", dass sie weder von der Bibel noch von Märchen Ahnung haben.

    Märchen sind Tiefenpsychologie und Lebenskunde in einer Perfektion und Kunstfertigkeit, wie man es heute gar nicht mehr findet.

    - wenn sich Leute aus allen Ständeklassen damals an die goldene Gans hängen und daran kleben bleiben wie so Vollidioten;

    - wenn die böse Mutter das Herz von Schneewittchen haben will;

    - wenn die Stiefschwester bei Aschenbrödel sich die Ferse abschneidet, damit sie in den gläsernen Schuh passt (solche Korrekturen werden ja heute tatsächlich gemacht, damit man den "Prinzen" und das Ansehen bekommt, das man aber niemals kriegen wird)

    - wenn der Jüngling in die Dornenhecke fällt bei Rapunzel und das Augenlicht verliert und blind umherirren muss

    - wenn der Furchtlose, der auszog, um das Gruseln zu lernen, durch nichts Gespenstisches gegruselt wird, sondern nur durch ganz Reales am Ende: ein Eimer glitschige, nasse Fische ...

    usw.

    Märchen sind was Großartiges, und dieses Ausspielen "Bibel vs. Märchen" akzeptiere ich persönlich überhaupt nicht. Natürlich ist die Bibel ein anderes Level, das ist klar. Das mindert aber nicht die Märchen, finde ich.

  • "Märchen " sind Allegorien, die auf wiederholten Menschheitserfahrungen beruhen. "Mythen" haben zusätzlich einmalige historische Ereignisse zum Hintergrund.

    Die Bibel ist historisch, mit symbolisch-prophetischen ischen Teilen und allegorischen "Gleichnissen".

    Die Bibel ist insofern KEIN Märchenbuch, als ihr historische Ereignisse zugrundeliegen.

  • Zitat

    "Mythen" haben zusätzlich einmalige historische Ereignisse zum Hintergrund.

    und in Verbindung mit religiösen Vorstellungen werden sie Legenden genannt. Also per Definition kein Märchenbuch :)

    מרנא תא

  • Gewisse Kinder - katholische nämlich - gehen in die Kirche. Dort gibt es die Kreuzwegbilder.

    Ein Psychoanalytiker hat sich im FS einmal sehr darüber aufgeregt, was da den Gläubigen - - vor Augen geführt wird. Na, Herr Kollege, genau das, was sie täglich in ihrer Praxis erleben ! - -Und -das wissen sie genau - liebliche, konfliktfreie Bilchen lauter netter, froher und freundlicher Leute bewirken eben keine Katharsis ! (Das wussten auch schon die alten Griechen , welche eine Darstellung, die Furcht und Mitleid erregt, als Weg zur Katarsis (= Reinigung) gefunden zu haben glaubten

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Die Bibel ist insofern KEIN Märchenbuch, als ihr historische Ereignisse zugrundeliegen.

    Das ist aber bei Märchen teilweise auch der Fall.

    Außerdem ist bei den Äußerungen, die ich ansprach, sehr oft nicht diese literarische Sachebene gemeint (die du sehr gut dargelegt hast).

  • Die Bibel ist insofern KEIN Märchenbuch, als ihr historische Ereignisse zugrundeliegen.

    Das ist aber bei Märchen teilweise auch der Fall.

    Außerdem ist bei den Äußerungen, die ich ansprach, sehr oft nicht diese literarische Sachebene gemeint (die du sehr gut dargelegt hast).

    Bei Mythen/Legenden..., bei Märchen sind es nicht einmalige Ereignisse/Personen sondern immer wieder auftretende, daher der "Gleichnischarakter".