Liebe Geschwister,
ich bin gerade mal wieder so begeistert über die z.T. unübersehbaren Hinweise auf Jesus im Alten Testament.
Neulich noch im Gespräch mit einem Juden, darüber, warum sie Jesus nicht für den prophezeiten Messias halten, dachte ich so, ok, sie lesen ja auch den Hebräer-Brief nicht, der allein würde es ihnen doch sehr schön darlegen, was alles im AT auf Jesus hingewiesen hat.
Aber nun bin ich wieder auf Sacharja gestossen, also AT, welches die Juden ja auch lesen.
Und auch wenn Sacharja insgesamt äußerst faszinierend ist, möchte ich mal nur Kap. 3 hier zitieren."
Vierte Nachtvision: Der Hohepriester Joschua
1 Und er ließ mich den Hohenpriester Joschua1 sehen, der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen2.
2 Und der HERR3 sprach zum Satan: Der HERR wird dich bedrohen4, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich5! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?
3 Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel.
4 Und der Engel6 antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen: Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Siehe, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern.
5 Und ich7 sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm reine Kleider an; und der Engel des HERRN stand dabei.
6 Und der Engel des HERRN bezeugte8 dem Joschua:
7 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen gehen und wenn du meine Anordnungen befolgen wirst, dann sollst du sowohl mein Haus richten9 als auch meine Vorhöfe beaufsichtigen10; und ich werde dir Zutritt geben unter11 diesen, die hier stehen.
8 Höre doch, Joschua, du, der Hohepriester, du und deine Gefährten, die vor dir sitzen - denn Männer des Wunders12 sind sie! Ja, siehe, ich will meinen Knecht, Spross genannt, kommen lassen.
9 Denn siehe, der Stein, den ich vor Joschua gelegt habe - auf einem Stein sieben Augen -, siehe, ich will seine Gravur eingravieren, spricht der HERR13 der Heerscharen, und will die Schuld dieses Landes entfernen an einem Tag.
10 An jenem Tag, spricht der HERR14 der Heerscharen, werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum.
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Also wenn man da nicht an Jesus denken muss, der ja auf hebräisch Jeshua bzw. Josua heißt (ist dasselbe, siehe hier und hier) dann weis ich auch nicht mehr!!
Oder gibt es sonst irgendwo im AT einen Hohenpriester Joschua? Zwar wird dem Hohenpriester Joschua hier gesagt, nach ihm kommt noch der Knecht, der Spross genannt wird, Aber es war eben wieder einmal so ein sog. Schattenbild, also ein Hinweis auf den späteren Joschua/Jeschua/Josua/Jesus.
Der Josua, der zuerst Diener Mose war und das Volk dann mit Kaleb zusammen ins gelobte Land Kanaan geführt hat, der war doch nie Hohepriester, oder? Aber auch dieser war natürlich ein sog. Schattenbild oder Hinweis auf Jesus, denn er hieß genauso und Jesus führt uns ins himmlische Kanaan. Nun schwant mir auch, was Kaleb für eine Bedeutung hat: Er könnte für die Christen stehen, die zusammen mit den Juden ins himmlische Kanaan ziehen.
Zurück zum Hohenpriester Joschua aus dem obigen Text aus Sacharja: Er heißt so wie Jesus, ist Hohenpriester, der Satan klagte ihn an. Dann müssten aber die Juden zugeben, dass einige von ihnen geholfen haben, ihn anzuklagen, also mit Satan zusammengearbeitet haben, also zur Synagoge des Satans gehörten, wie Jesus einigen ins Gesicht gesagt hat. Wer will das schon zugeben.
Er steht vor dem HERRN und der sog. "Engel der HERRN" (Michael? Dann könnte Jesus nicht Michael sein) spricht nun mit ihm.
Er hat Kleider an, die auf der Erde beschmutzt wurden. Ist er selbst rein, weshalb er nun reine Gewänder bekommt? Oder trägt er selbst Schuld?! Denn der Engel des HERRN sagt zum Hohenpriester Joschua: "Siehe, ich habe deine Schuld von dir weggenommen" Deine Schuld! Also seine eigene Schuld, oder nur die, die er zugunsten der anderen auf sich genommen hat?
Ihm wird gesagt, dass er das Haus des Engels des Herrn richten und seine Vorhöfe beaufsichtigen wird (also über die Juden richten und die Heiden beaufsichtigen?) vorausgesetzt, er befolgt die Gebote des HERRN der Heerscharen. Das hat er bekanntlich dann getan.
Dann soll er Zutritt bekommen zu diesen, die hier stehen. Also wohl zu den Engeln, die vor dem HERRN stehen.
Was mich irritiert ist, dass der HERR in der 3. Person von sich zu Satan spricht, in Vers 2:
"Der HERR sprach zu Satan, der HERR wird Dich bedrohen, Satan".
Was mich ebenfalls irritiert ist, dass der Satan zu seiner (des Engels) Rechten steht, das ist doch die "gute" Seite, die rechte Seite, normalerweise?!
Und wer ist Eurer Meinung nach der Holzscheit aus Vers 5, der aus dem Feuer herausgerissen wird? Wenn es Jerusalem wäre, müsste es grammatikalisch heißen "diese" oder "dieses", denn Jerusalem ist ja nicht männlich, oder? Oder meint er mit "dieser" womöglich den Hohenpriester Joschua, der hier von Satan angeklagt wird? Dann ist Joschua also ein Holzscheit, der aus dem Feuer herausgerissen wurde?
Wer sind Eurer Meinung nach die Gefährten aus Vers 8: "deine Gefährten, die vor dir sitzen - denn Männer des Wunders12 sind sie!" Die Apostel?
Auch der Stein mit den sieben Augen, den der HERR vor Jeschua gelegt hat, ist mir noch nicht klar. Bei Stein muss ich immer an den Stein denken, der am Ende das Standbild des Nebukadnezars umhauen wird, also alle Weltreiche zertrümmern wird. Aber warum hat der sieben Augen? Sind das die Augenlichter der sieben Endzeitgemeinden? Oder was?
"Die Schuld dieses Landes entfernen an einem Tag", das ist wieder klar, Jesus hat die Schuld auf sich genommen, das erklärt dann wieder, warum er in Vers4 überhaupt eine Schuld trägt.
Am Ende kommt es versöhnlich: Man wird unter dem Weinstock (Reich Gottes auf der gesamten Erde? Geistiges Israel?) und dem Feigenbaum (Juda? Israel?) sitzen und sich gegenseitig einladen. Welch schönes Ende!