In der heutigen fortlaufenden Bibel-Lese der Herrnhuter Losungen kam der Bibeltext Hebräer 10,1-18 dran.
BIBELTEXT:
Das Ende der Opfer
1 Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt.
2 Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?
3 Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden.
4 Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.
5 Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt (Psalm 40,7-9 ): »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.
6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.
7 Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«
8 Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.
9 Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.
10 Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.
12 Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt
13 und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden.
14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.
15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat (Jeremia 31,33-34):
16 »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben,
17 und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«
18 Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.
Hierzu einige Fragen und Anmerkungen, weil dieser Text zum Teil schwer verständlich ist:
- Was versteht man in Heb.10,1 unter »zukünftige Güter«?
- Wichtig ist Heb.10,4: »Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.« ===> Hier wird bereits starke Kritik an den ATlichen Opfergesetzen geübt und in Heb. 10,6 wird die Kritik des AT mit Psalm 40,7-9 begründet, wonach Gott »Brandopfer und Sündopfer nicht gefallen«! Dies wird in Heb.10,8 erneut wiederholt!
- Heb.10,9 erklärt dass Jesus Christus - der kommt um den TATSÄCHLICHEN Willen Gottes zu tun! - das Erste - also die Tieropfer des AT - aufhebt und sich selbst als »das wahre Passahlamm« (1.Kor.5,7) zum einzigen und ewig gültigen Opfer macht, das Gott annehmen kann, was Hebr.10,10 (»das Opfer des Leibes Jesu Christi«) so bestätigt! ===> Das zweite Opfer Jesu ist also wesentlich besser als das erste Opfer der Tieropfer, deren Blut die Suñde nicht wegnehmen kann. (Hebr.10,4 + Hebr.10,11)
- Auch Heb.10,12 bestätigt »das ewige Opfer Jesu Christi« (»Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt«)
- Die letzen Verse dieses Abschnitts (Heb.10,12b) - 18) beschreiben den jetzigen Zeitraum seit Jesu Himmelfahrt (14.5.33 n.Chr.), die Zeit in der das Böse bis zu seiner vollkommenen Bosheit ausreift (wir stehen mitten darin!) und die Zeit des Heiligen Geistes seit Pfingsten (24.5.33 n.Chr.), die Zeit des Neuen Bundes der christlichen Gemeinde (Äon des Gemeindezeitalters!) - das Zeitalter der Gemeine Jesu aus allen Völkern und Nationen! (»der Bund nach diesen Tagen« - Heb.10,16) Der Vers 16 könnte durchaus auch als eine prophetische Vorschau auf die Kirche der Siebenten Tages Adventisten verstanden werden, die die Bedeutung der 10 Gebote wieder in das Herz und den Sinn der Christenheit geben wollte!
- Wer das Opfer Jesu Christi für seine Sünden annimmt, der braucht »seiner Sünden und Missetaten nicht mehr gedenken«. (Heb.10,17)
- Der Vers 18 (»Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde«) widerspricht jeglicher katholischen Auffassung von der Wiederholbarkeit des Opfers Jesu in der Eucharistie oder auch von der Vergegenwärtig-Setzung des einmaligen Opfers Jesu auf Golgatha in der Hostie! Dies bestätigen im Hebräerbrief auch noch folgende Bibelstellen: (siehe: Hebr.7,27 / Hebr.9,11+12 / Hebr.9,25 / Hebr.9,28 / Hebr. 10,10 / Hebr.10,12 / Hebr.10,14 / Hebr.10,18) ---> siehe hierzu : Ist die Taufe durch eine Gemeinde notwendig zum Heil ?