Johannes 17,3: Der allein wahre Gott

  • Eigentlich ja vorher schon beim Goldenen Kalb, wenn man dies als "gehörnt" bereits sehen will.

    Der Stier oder auch Widder als "Gehörnter" ist ein Zeichen der animalischen Natur.
    Durch die Karikatur des Teufels mit Hörnern, Dreizack, Pferdefuß und Schweif verniedlicht man nicht nur, man verlagert auch.
    Man verlagert die eigenen Abgründe nach außen und ein anderer ist Schuld.

    Genauso, wie man den Bock Asasel in die Wüste schickt, dem man kultisch alle Sünden übertragen hat;
    er wird diese Sünden ja niemals mitnehmen. Es ist nur ein Bild.

  • Der Sinn des "Asasel-Ritus" war (Lev. 16), die bekannten Sünden des Jahres "fortzuschaffen", d.h. das ganze Lager zu reinigen.
    Das Sinnbild wies hin auf Offb. 20:7.-10.
    Der Satan ist jetzt noch kein "Sündenbock" sondern Offb. 12:12.
    "... und hat einen großen Zorn und weiß, dass er geringe Zeit hat."

  • @hnitschke
    "echad" kann im Hebräischen auch "Einheit" bedeuten; auch Mann und Frau werden als "Einer" bezeichnet, obwohl es sich hier natürlich um Zwei verschiedene Personen handelt und für "Einer" wird dasselbe Hebräische Wort benutzt, ebenso werden alle Männer Israels einige male (wie in Richter 2:11...) als "Ein Mann" bezeichnet und auch hier wird das Hebräische Wort "echad" benutzt.

    Würde die Bibel sagen wollen, dass Gott nur eine einzige Person ist, dann würde sie das Wort "yachid" benutzen.

  • @hnitschke
    "echad" kann im Hebräischen auch "Einheit" bedeuten; auch Mann und Frau werden als "Einer" bezeichnet, obwohl es sich hier natürlich um Zwei verschiedene Personen handelt und für "Einer" wird dasselbe Hebräische Wort benutzt, ebenso werden alle Männer Israels einige male (wie in Richter 2:11...) als "Ein Mann" bezeichnet und auch hier wird das Hebräische Wort "echad" benutzt.

    Würde die Bibel sagen wollen, dass Gott nur eine einzige Person ist, dann würde sie das Wort "yachid" benutzen.

    Genau das wurde mir HARTNÄCKIG "nicht geglaubt": Rationale Zahl Eins!

  • Für alle Interessierten und Aufrichtigen, nehme ich ein letztes Mal Stellung zum °Echad-Argument°. Der erste Teil ist eine Wiederholung. Für alle anderen, die sich angesprochen fühlen: Es bleibt mir ein Rätsel, wie man sich so aus dem Fenster lehnen kann, ohne die Sprache auch nur ansatzweise zu beherrschen. Das ist keine gesunde Einstellung.

    Echad wird im AT fast 1000 mal verwendet und bezieht sich nahezu immer auf eine einzelne numerische Entität. Wie im Deutschen, kann echad aber auch verwendet werden, um Kollektiva zu modifizieren – nie aber impliziert das Wort allein die Idee oder Andeutung einer Pluralität. Aus linguistischer Sicht müssen wir echad als Verweis auf eine einzelne Entität verstehen, es sei denn, es gibt gute kontextbezogene Hinweise, die einen andere Schlussfolgerung rechtfertigen. Angesichts der lexikalischen Daten allein kann man also höchstens behaupten, dass das semantische Wortfeld von echad eine trinitarische Deutung zwar zulässt, diese aber keineswegs beweist oder das traditionelle Verständnis widerlegt.

    Yachid wird im AT nur 12 Mal verwendet. Unter kontextueller Berücksichtigung der Verse, in denen es verwendet wird, muss man zwei Dinge feststellen:

    (1) Yachid bezieht sich nicht nur auf eine einzelne Entität und
    (2) es wäre sprachlich nicht angebracht, Gott mit diesem Wort zu beschreiben.

    Yachid beschreibt in den meisten Fällen ein Einzelkind (!) (Gen 22: 2, 12, 16; Richter 11:34; Spr 4: 3; Jer 6:26; Amos 8:10; Sach 12:10). In Gen 22,2 zB wird es in den meisten Übersetzungen sogar als Synonym für Sohn genutzt (s. auch Ps 68: 6). Das Wort wird niemals als allgemeiner Begriff für „eins“ verwendet. Seine Bedeutung ist eher verwandt mit „einzigartig“ oder „alleiniger". Dass Isaak als Abrahams °Yachid° beschrieben wird, obwohl dieser gar nicht sein einziger Sohn war (Ishmael wurde früher geboren), zeigt sehr deutlich, dass yachid nicht „geeigneter“ als echad wäre, wie Trinitarier postulieren. Gott mit yachid zu beschreiben, würde uns nicht sagen, WIE VIELE Gott ist, sondern eher WAS Gott ist: ein einzigartiger Gott. Wenn wir wissen wollen, wie viele Götter Elohim ist, ist das passendste Wort echad: EINS.

  • Am Echad (hebräisch עם אחד – „Eine Nation“)

    Kommt in einem Lied auch vor, das beschreibt, dass sich alle einig sind....
    ist jetzt kein Hebräischkurs, fand ich nur interessant.

    Für mich ist der Vater und Sohn wie eins.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Für mich ist der Vater und Sohn wie eins.

    Vater, Sohn und der Geist, der den Menschen gesandt ist und durch den wir verbunden sind mit Gott.
    Was ist so schwer daran?

    Wenn es Gott ist, der uns in dieser Heilsgeschichte entgegen kommt, dann ist dies alles einträchtig und harmonisch, denn in Gott ist keine Disharmonie.
    Die Heilsgeschichte zeigt aber nach der Schrift eindeutig Vater, Sohn und Heiligen Geist.
    Es offenbart Gott in Beziehung. Es gibt nur diese Offenbarung. Eine Offenbarung Gottes über den technischen Begriff gibt es nicht.

    Aristoteles sagte dazu, der unbewegte Beweger bewegt wie das Geliebte. Bewegung ist also nicht einfach nur der mechanische Anstoß der Weltenuhr, sondern die Relation.
    Im Hebräischen existiert der Mensch nur in Relation zu Gott, etwas anderes gibt es nicht. Unsere westliche Vorstellung, wir lebten ungebunden von Gott oder können ihn "ab-lehnen", ist unsere Verblendung.

    Vater, Sohn und Geist sind keine ätherische Strukturbeschreibung Gottes, sondern Beziehung und Offenbarung uns Menschen gegenüber.
    Gottes Wesen bleibt ein Geheimnis und das ist auch schön so. Deshalb ist er Gott und WIR sind Menschen. Diese Einsicht ist kein Mangel, sondern ein tiefer Gewinn.

    Es gibt nur EINEN Gott.
    Das ahnten übrigens auch die heidnischen Polytheisten! Die Götter der Heiden sind Metaphern der Naturerscheinungen- und bewegungen, und des Innenlebens (Liebe, Kampfgeist, Trieb, Zorn, Erotik, Poesie, etc.); fast alle kennen mehr oder minder den "Allvater", der unbekannt ist und über allem steht (damit ist nicht Zeus oder Odin gemeint), oder das sogenannte Schöpferische Prinzip.
    "Dieser Gott, den ihr nicht kennt, den verkündige ich euch nun", sagte Paulus den Athenern, die einen Sockel für den "Unbekannten Gott" auf dem Aeropag aufgestellt hatten.

    Schaut hier aus Laotses Tao Te King:

    Der Sinn ist immer strömend.
    Aber er läuft in seinem Wirken doch nie über.
    Ein Abgrund ist er, wie der Ahn aller Dinge.
    Er mildert ihre Schärfe.
    Er löst ihre Wirrsale.
    Er mäßigt ihren Glanz.
    Er vereinigt sich mit ihrem Staub.
    Tief ist er und doch wie wirklich.
    Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist.
    Er scheint früher zu sein als Gott.

    Kommentar des Übersetzers: Das Wort »Di«, von Strauß mit der Herr wiedergegeben, bedeutet einerseits die göttlichen Herrscher des höchsten Altertums, andrerseits den als Herrn des Himmels hypostasierten Herrscher, den »Ahn« der jeweiligen Dynastie und höchsten Gott.
    Vier Sätze sind eine Wiederholung aus Abschnitt 56 und sind hier gestrichen.
    Zu der überaus schweren Stelle: »Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist«, nach anderer Lesart gar »wes Menschen Sohn er ist«, vgl. Abschnitt 25, wo es heißt: »Ich weiß seinen Namen nicht«.

    Wenn man etwas offen ist, über den Tellerrand hinausschaut und seine Panik mal ablegt, dann kann man sehr viel entdecken und dazulernen.

  • Am Echad (hebräisch עם אחד – „Eine Nation“)

    Kommt in einem Lied auch vor, das beschreibt, dass sich alle einig sind....
    ist jetzt kein Hebräischkurs, fand ich nur interessant.

    Für mich ist der Vater und Sohn wie eins.

    Und auch der allgegenwärtige "Gott-Geist" Gen. 1:2.

    Die Gottheit ist immer/ewig "und/auch", nicht exklusiv sondern inklusiv, wie Rationalzahlen nun sind.

    Daher ist die Erschaffung der Menschheit aus männlich/weiblich/kindlich Gen. 1:26.ff. zum BILDE/GLEICHNIS der Gottheit.

  • Gott ist Geist, das steht in der Bibel. Ich finde es sehr seltsam, dass man daraus einen Geistgott und Gottgeist und das "Wort" macht. Damit man dann unbedingt drei hat, wobei diese Zahl drei nicht in Bezug auf Gott vorkommt in der Bibel.
    Es kommt auch nicht männlich weiblich kindlich in der Schöpfung des Menschen als Ebenbild vor. Hier ist eindeutig nur Mann und aus diesem (Material) heraus Frau.

    Der Rest der Menschheit aus diesen beiden entstehend.

    Leider uneinig, wie man täglich sieht......

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • @hnitschke
    Wer ist die Weisheit, die mit Gott, ehe überhaupt irgendetwas erschaffen wurde, zusammen war?

    Du hast recht, Gott ist nur Einer, aber Gott hat aus seinem Wesen etwas "hervorgebracht", etwas was ihm in seiner Natur gleicht,

  • @hanan

    Jesus ist der Natur Gottes nicht gleich. Der Sohn kann nichts von sich aus tun. Logos, Wunder und Verhalten werden von Gott dem Vater an den Sohn übertragen, nie ist der Sohn dabei selbstständig.

    Wenn Gott nur einer ist, ist Er nicht zweimal.

  • richtig!
    Und was heißt "hervorgebracht"?
    Man stößt darauf immer wieder im Vokabular der Dogmatiker, nur nicht in der Bibel. Verbale Eiertänze!

  • Der Sohn ist auch nicht "selbständig", sondern nennt sich ja ständig in der Verbindung und Beziehung mit Gott.

    Dieses "selbständig/ autonom" im Sinne unseres heutigen individualistischen Verständnisses gibt es im Hebräischen Denken damals eigentlich sowieso nicht, und bei Jesus schonmal gar nicht.
    Von daher sind das Begriffe und Argumente, die ohnehin nicht greifen. Das ist ne moderne Debatte und daher auch diese ganze Sophisterei hier.

    Für Jesus gibt es kein "Ich bin selbständig in Abgrenzung von meinem Vater"; sowas existiert für ihn gar nicht und das macht er ja auch mehr als deutlich, denke ich.

  • richtig!

    Dann sage mir doch was Jesus ist und wer er ist, wenn nicht Gottes Natur.

    Und was heißt "hervorgebracht"?

    Wie Gott aus Adam Eva hervorgebracht hat, so hat Gott aus sich selbst Jesus hervorgebracht, und wie Adam und Eva aus dem selben Knochen und Fleisch sind und somit ein Fleisch sind, so sind auch der Vater und der Sohn ein Gott, denn der Sohn ist aus dem Wesen des Vaters ausgegangen, genauso wie Eva aus dem Wesen Adams ausgegangen ist. Sie beide haben ein und dieselbe Natur.


    @Senfkorn@Seele1986
    Ja Jesus kann nichts von sich selbst aus tun, weil der Vater sein Haupt ist, denn nicht der Vater ist aus Jesus sondern Jesus ist aus dem Vater. Und wie Eva aus Adam ist, und dementsprechend Adam das Haupt Eva's ist, so ist auch der Vater das Haupt von Jesus.

  • @hanan

    Jesus ist der Natur Gottes nicht gleich. Der Sohn kann nichts von sich aus tun. Logos, Wunder und Verhalten werden von Gott dem Vater an den Sohn übertragen.

    Wenn Gott nur einer ist, ist Er nicht zweimal.

    Doch, Jesus . i s t . der Natur Gottes vollkommen gleich! Das Lesen wir in Jesaja 9,5 („Gott-Held, Ewig-Vater” - Luth. / »Starker Gott«, »Ewiger Vater« - Hoffn. für Alle) und in Philipper 2,6 („Obwohl er in jeder Hinsicht Gott gleich war, hielt er nicht selbstsüchtig daran fest, wie Gott zu sein.” - HfA / „Er, der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand” / - am allerklarsten übersetzt die Neue Genfer Übers.: „Obwohl er Gott war" - Neues Leben Bib.)

    Gott ist sogar dreimal — Gott, Vater - Gott, Sohn - Gott, Heiliger Geist — „Ein Gott in drei Personen”! = Gott, der DREIEINE bzw. Die eine dreipersönliche EL - OHIM - Gottheit!