Ich lese gerade diese etwas längere Abhandlung (70 Seiten) von Horst Kautz, bin jetzt auf Seite 12, bis jetzt finde ich sie sehr gut:
sabbat.biz/Trinitatslehre_ja_o…esu_von_Ellen_G_White.pdf
Dies konnte ich bislang nur überfliegen. Teile der Seite 38/70 möchte ich hier mal zitieren:
>>Ellen White starb 1915. Lange nach dem Tod von Ellen White war die Trinität also immer noch
umstritten, obwohl sich ja angeblich Ellen White mit ihrem Gewicht des Zeugnisses des
“Geistes der Weissagung”, den sie hatte, noch zu ihren Lebzeiten dafür eingesetzt haben soll.
Offensichtlich hat sie im persönlichen Kontakt oder in Gesprächen wenig erreicht (falls diese je stattgefunden haben sollten). Über Diskussionen zu diesem Thema mit Ellen White ist jedenfalls nichts überliefert. Es stehen ein paar Schlagwörter im Raum, aber keiner der damals Lebenden scheint sich getraut zu haben, Ellen White persönlich anzusprechen, ob sie dies so gesagt hat oder wie sie dies gemeint hat, für eine neue Lehre *** jedenfalls sehr ungewöhnlich.
Rolf Pöhler:
“Die ersten trinitarischen Stellungnahmen aus der Feder von Ellen White stammen aus
den Jahren 1897 und 1898, als sie – zur Überraschung vieler ihrer Glaubensgeschwister – vom
Heiligen Geist als von “der dritten Person der Gottheit” sprach.12
Andere folgten ihrem Beispiel.”13
12 Ellen White,Special Testimonies, Serie A, Nr. 10 (1897), 37; veröffentlicht in dies.,
Evangelism (Washington, D.C.: RHPA, 1946; reprint 1970), 617.
Die ersten gedruckten trinitarischen Aussagen erschienen ein Jahr später in dem Buch Das Leben Jesu: Nach der Heiligen Schrift erzählt von Ellen G. White (Hamburg: Saatkorn-Verlag, 1991; englisches Original: 1898),
13 Siehe z.B. R. A. Underwood, “The Holy Spirit a Person,” RH, 17. Mai 1898, 310
(“die Person der Gottheit – der Vater, Sohn und Heiliger Geist”);
und
“Blended Personalities,” RH, 3. April 1900, 210 (“die verschmolzenen Personalitäten unseres dreieinigen Gottes”).
Manfred Böttcher schreibt:
“Aber erst nach dem Tode der frühen Generation adventistischer Theologen
konnte sich das trinitarische Verständnis uneingeschränkt durchsetzen, erstmalig
wurde es 1931 auch in den grundlegenden adventistischen Glaubenslehren(Fundamental
Beliefs) formuliert.”
weiterhin ist sehr interessant, was er über die Bücher von Uriah Smith schreibt:
“1944 wurden auch alle antitrinitarischen und semiarianischen Aussagen aus den früher von Uriah Smith 5 veröffentlichten Büchern, soweit sie nachgedruckt worden sind, in Anmerkungen verändert oder
gestrichen.”
5 Uriah Smith (183?-1903), seit seiner Kindheit mit der Adventbewegung verbunden, 1855 übernahm
er die Schriftleitung des Review and Herald, einer der fruchtbarsten Schriftsteller der Gemeinschaft,
er hatte maßgeblichen Einfluss auf die adventistische prophetische Auslegung. Am bekanntesten
geworden sind seine Bücher über Offenbarung (1867) und über Daniel (1873).
Interessant ist dies zum einen, weil Ellen White diese Bücher den Glaubensgeschwistern zu ihren
Lebzeiten noch wärmstens empfohlen hatte, obwohl sie eindeutig antitrinitarische Aussagen enthalten.<<
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Es wird in diesen wenigen Passagen m.E. sichtbar, wie um die Dreieinigkeit gerungen wurde, diese aber dann doch wie oben zitiert offiziell 1931 endgültig als advent. Glaubenselement aufgenommen wurde.
*** Anm. von mir, NCH: Es handelt sich bei der Dreieinigkeit (=Trinität) keines falls um eine neue christliche Lehre, da diese ja schon in den Jahren zwischen erstem und zweitem Ökumenischen Konzil in der Zeit von 325 - 381 n.Chr. bestätigt wurde, welche auch auf den beiden folgenden Konzilen von 431 (Ephesus) und 451 (Chalkedon) so dann weiter glaubensmäßig befestigt wurde; mit diesen ersten 4 Ökumenischen Konzilien wurde die Lehre der Christologie schließlich abgeschlossen (Formulierung von den 2 Naturen Christi; der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus!); diese gelten bei den großen Hauptströmungen der Christenheit (also bei Orthodoxen, Katholiken und Protestanten) bis heute als unbestrittene göttliche und auch biblische Wahrheiten. Da die Pioniere der Adventbewegung bis etwa zum Jahr 1888 [oben wird von 1897/1898 geschrieben!] mehrheitlich antitrinitarisch eingestellt waren (---> siehe meinen Beitrag NR. 2201!), kann man sogesehen davon sprechen, dass es eine neue ... a d v e n t i s t i s c h e ... Lehre war - keinesfalls aber eine neue christliche Lehre, denn an die Dreieinigkeit wurde schon seit den Frühzeiten der Kirche geglaubt!