Verzögerung der Wiederkunft Jesu?

  • 11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, 12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. 13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.
    14 Darum, ihr Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden gefunden werdet, 15 und erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung, wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat.

    Lieber @philoalexandrinus
    ist es nicht ein inneres Entgegeneilen, ein Ausdruck für Sehnsucht und innige Gemeinschft haben wollen. ich glaub das fehlt uns manchmal. So wie es in der ersten Liebe ist und wir aufgefordert werden zu ihr zurück zu finden?
    Im Frieden gefunden zu werden, ist auch ein innerer Zustand der Verbundenheit mit Gott.
    Der Text sagt nicht aus, dass wir die Wiederkunft beschleunigen können, finde ich.

    Danke, Pfingstrosen, ich bin ganz Deiner Meinung. Nur etwas bleibt : Petrus hat hier sehr "eigenständig" ein Vokabel verwendet !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Außerdem, welche WEITEREN BIBELSTELLEN könnten im Sinne der Beschleunigung der Wiederkunft durch Menschen gedeutet werden???

    Ich kann der ganzen Disskussion um eine Beschleunigung nichts abgewinnen. Enspricht sie auch nicht Gottes Wesen,der Geduld hat.

    Jesus erstes kommen wude lange genug angekündet, ER kam als die Zeit erfüllet war.

    Das Maß des erfüllens liegt bei Gott. Auch die Zeit als die Sintflut kam. 120 Jahre hatte Gott Geduld gehabt.

    Deshalb verstehe ich nicht den Sinn in der Spekulation???

    Wer schon gerettet ist, möchte das noch viele andere gerettet werden....die Arbeit ist groß aber der Arbeiter wenige..... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Die Frage wurde von der "kleinen Herde" enttäuschter Milleriten gestellt.
    Miller/Snow hatte in der Siebten-Monats-Bewegung vor Herbst 1844 das Gleichnis Jesu Matth. 25:1.ff. nicht von der Apostelgeneration an sondern NUR auf SEINE Generation bezogen.

    "Als aber der Bräutigam auf sich warten ließ" begann aber schon mit Pfingsten nach der Auferstehung/Entrückung Jesu.
    Daher auch die Aussagen E. Whites zum "Beschleunigen der Wiederkunft".
    Jene Beschränkung des Kreises der "Wartenden" nur auf Adventisten wurde 1888 ERWEITERT auf alle Rechtfertigungsgläubigen.

  • Nur, Freudenbote, der Präsident der Kirche der Siebenten - Tags - Adventisten, Ted Wilson, wiederholte das neulich in einem Aufruf zur missionarischen Mehrarbeit ! Da muss ich die an ihrer Grenze ain der uns möglichen Missionsarbeit ( Kindergruppe, Flohmarkt, "Glauben wagen") Arbeitenden schützen !

    Das ist simpel eine Realität !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Also verständlicher ausgedrückt:

    Die Idee einer "Beschleunigung" des Tages/Termines Gottes stammt nicht aus 2: Petrus 3:9.-10.

    Die Tatsache, dass der "Herr die Verheißung NICHT verzögert" führt keineswegs logischerweise zu der "Beschleunigung" durch diejenigen, die die Ankunft erwarten und SICH beeilen (nicht transitiv).

    Der scheinbare Eindruck einer "Verzögerung" war ein Erbe der fehlerhaften Auslegung von Dan. 8:14. als "Entsühnungstag" und des Gleichnisses von den 10 Jungfrauen (Matth. 25:5.) durch die Milleriten.

    Die Erklärung der Enttäuschung durch die NICHTBEREITSCHAFT (methodistische Lehre) der Gläubigen führte zur Entwicklung der Theologie des Konditionalismus (Einschränkung kalvinistischer "Prädestination" durch menschlichen "Gehorsam") unter vielen adventistischen Theologen.

    Auch die Tatsache der GEDULD Gottes "bedingt" keine MENSCHLICHE Beschleunigung des "Tages und der Stunde", die "der Vater allein weiß". (Matth. 24:36.)

    Der Missionsauftrag "allen Nationen zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen." (Matth. 24:14.) beruht nicht auf "Menschenwerken" sondern auf der VOLLMACHT des auferstandenen Christus. (Matth. 28:18.)

    "... wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden." (Matth. 24:13./Vgl. Joel 3:5./Offb. 14:12.)

  • ... und ist es nicht vermessen, zu glauben, der Mensch könne eine göttliche Entscheidung beschleunigen?
    Ist es nicht unsinnig, konkrete Zeitpunkte oder Zeiträume anhand irgendwelcher vermeintlich erscheinender 'Zeichen' zu benennen?
    Was nutzen z.B Spekulationen darüber, welches 'Tier' gerade auftaucht und ein bestimmtes Stadium der 'Endzeit' anzeigt?
    Solange ich getreu meines Glaubens lebe, kann mir das doch alles egal sein,
    oder habe ich da etwas übersehen?

    Die vielen Diskussionen über diese Themen irritieren mich jedenfalls ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Die "Endzeit" gibt es laut Daniel/Matth. 24/Offb. 10-14 SEHR WOHL.
    Aber: Es ist noch NICHT die Wiederkunft.
    Es geht bei der "Endzeitprophetie" darum, dass das historische/römische Antichristentum "an den Pranger gestellt" wird.
    Zur "Vermehrung der Erkenntnis" (Dan. 12) dienen auch die prophetischen "Zeitsetzungen" in Daniel und Offenbarung.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Gott souverän ist - welchen Sinn haben dann eigentlich Gebete? Bewirken Gebete eine Veränderung bei Gott? Vielleicht sind es nur Ausnahmen, aber die Bibel berichtet auch von Begebenheiten, in denen Gott durch menschliches Zutun von seinen ursprünglichen (offenbarten) Plan abließ. Überspitzt gesagt: Wenn es keine dynamische Wechselwirkung zwischen der Person Gott und der Person Mensch gäbe, wäre doch alles nur eine riesige, statische Mechanik, die unaufhaltsam abläuft - Prädestination.

    Schon schwierig, diese Beziehung zwischen einem allwissenden, allmächtigen und zeitlosen Gott und einem ziemlich beschränkten Menschen. :whistling:

  • Wenn Gott souverän ist - welchen Sinn haben dann eigentlich Gebete?

    Was sind Gebete,wenn nicht ein reden mit Gott?
    Was war mit dem Propheten Jona? Der kannte Gott, wollte aber sein Ding durchziehen....
    Was war mit Abraham bei Sodom...als er mit Gott um die "Seelen" feilschte...
    Gott sagt dem Menschen was er gerade denkt und lässt ihn mitentscheiden...!!! Wie großartig!
    Er braucht uns nicht, wir aber IHN!!!

    Deshalb dürfen die Geretteten am Ende auch mitentscheiden....

    In der Liebe sind wir Gott "ebenbürtig".... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe es so wie Bemo.

    Die Adventisten unterscheiden zwischen Prophetischen Schriften und Apokalyptischen Schriften. Die ersten haben mehr oder weniger konditionalen Charakter, und die Bibel ist voll von Beispielen, wo sich einige Prophetien entweder nicht erfüllt haben (und sich auch nicht mehr erfüllen werden / können) oder sich nicht völlig deckungsgleich, sondern mit einigen Abwandlungen erfüllt haben. Apokalyptische Schriften (zum Beispiel Daniel und Offenbarung) dagegen geben eine grobe Struktur der zukünftigen Ereignisse vor, und diese ist umwandelbar.

    DASS Jesus wiederkommen wird, ist apokalyptische Prophetie. Einige möchten aber den Tag der Wiederkunft Jesu in die Kategorie der apokalyptischen Prophetie hineinpressen, und meiner Meinung nach gibt es dafür keine biblische Basis. Es wird argumentiert, dass Gott bereits den Tag und die Stunde kennt.

    Gott kennt auch die Vorauswahl der Erlösten, die Gott als solche vorhererkannt hat (z.B. Rö 8,29). Gott kennt die Zukunft. Die Prädestination dagegen, dass Gott willkürlich im voraus festlegt, wer die Erlösten sein würden, und dementsprechend nur diese in die Wahrheit führt, ist eindeutigeine Irrlehre. Da Gott für unser Heil alles getan hat, liegt unser Schicksal allein in unserer Hand, ob wir das Geschenk der Gnade annehmen und Jesus nachfolgen würden oder nicht. Es liegt in unserer Hand - aber Gott kennt unsere Zukunft.

    Mit dem Tag der Wiederkunft Jesu verhält es sich identisch: die Konditionalität des Zeitpunktes des Ereignisses beeinflusst das Vorherwissen Gottes nicht, und vice versa.


    Zitat von Ghasel

    und ist es nicht vermessen, zu glauben, der Mensch könne eine göttliche Entscheidung beschleunigen?

    Beschleunigen können wir nicht. Verlangsamen schon.

  • Jesus sagte: "Wachet...", warum?

    Weil die Menschen es nicht verlangsamen oder beschleunigen können.
    Abraham verhandelte mit Gott über die Vernichtung Sodoms, ohne dass er es aufhalten konnte.
    Nur die, welche die Boten Gottes aufnahmen, BEEILTEN SICH, um gerettet zu werden.
    Ähnlich war es bei Noah/Sintflut.
    Jesus sagte über das Evangelium in der Zeit des Gerichts vor seiner Wiederkunft (Offb. 14:6.): ...zu einem ZEUGNIS für alle Völker..." (Matth. 24:14.)
    Zeugnis meint weder Beschleunigung noch Verzögerung.
    "Apokalyptik" sollte besser "Endzeitprophetie" genannt werden, weil Gott die "Zeit" vorausbestimmt.

    • Offizieller Beitrag

    Weil die Menschen es nicht verlangsamen oder beschleunigen können.

    Glaubst du, Gott hatte "Spass" daran, die Israeliten 40 Jahre durch die Wüste zu schleppen?

    4.Mose 14,26 Dann sprach der Herr zu Mose und Aaron: 27 »Wie lange soll mir dieses böse Volk noch Vorwürfe machen? Ich habe ihre Klagen gehört. 28 Richte ihnen Folgendes aus: `So wahr ich lebe, werde ich euch genau das antun, mit dem ihr mir in den Ohren gelegen habt, spricht der Herr. 29 Ihr alle sollt hier in der Wüste sterben! Weil ihr euch gegen mich aufgelehnt habt, soll keiner von euch, der 20 Jahre oder älter ist und gemustert wurde, 30 seinen Fuß in das Land setzen, das ich euch mit einem Eid zugesagt habe.

  • Die "Zeitsetzung" Gottes begann mit dem Beginn der vorausgesagten "Vierzig Jahre... "
    ...
    und wurde erfüllt, auch "ohne Spaß".
    Die Generation des Exodus hatte ihre "konditionalen" Chancen. Aber dass änderte nicht die Zeitsetzungen Gottes.
    Nichtsdestotrotz hat Gott GEDULD mit allen Menschen.

    "Weiß ich den Weg auch nicht, Du weißt die Zeit... Dein Plan ist fertig schon und liegt bereit... (Liedtext, von Redern)