Kann Gutes ohne Böses existieren?

  • Mal vorausgeschickt, dass ich das nicht glaube. Das Gute braucht das Böse nicht
    Aber warum wird so argumentiert.? Woher kommt dieses Gedankengebäude?
    Was ist so ganz anders am Evangelium und was bedeutet das für unser Denken und unsere Entwicklung?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich denke, das stimmt nicht.

    Und... wir glauben dass Gott das Böse endgültig vernichten wird.

    Braucht Licht Dunkelheit? Nein.

    Nicht umsonst wird der Gegensatz Licht / Dunkelheit in der Bibel bildhaft gebraucht...


    Dazu auch:
    Kann Dunkelheit das Licht löschen? Nein
    Kann das Licht die Dunkelheit vertreiben? Ja

    Dunkelheit ist in extremis die Abwesenheit von Licht, im Beginn die Entfernung vom Licht...

    (Das) Böse ist die Existenz ohne den Guten (Gott)

  • Wenn man eine Umfrage machen würde, würden viele oder vielleicht sogar alle Befragten zunächst mal bestätigen, dass es immer
    Gut und Böse , Mann und Frau, Yin und Yang, Licht und Dunkel etc....geben muss.
    Diese Ansicht ist verbreitet. Selten denkt jemand darüber nach.
    Das gehört auch zu diesen Aussagen, die wie viele andere
    unbedacht einfach übernommen werden und zu einem Allgemeinwissen
    werden. So wie die Menschen auch denken sie wüssten was in der Bibel steht,
    weil der eine oder andere Satz in ihrem Leben an ihnen vorbei zog.
    Wir sind ganz schön konditioniert. Das einmal mit Achtsamkeit ( auch ein Modewort) zu betrachten
    ist interessant.

    1Joh 1,5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

    1Joh 3,5 Und ihr wisst, dass er(Jesus) erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde.

    Halten wir einmal fest, dass hier etwas sehr Wichtiges ausgesagt wird.

    Man könnte meinen , ok, Gott ist etwas ganz anderes als der Mensch und nur wir sind eine Mischung zwischen Gut und Böse.
    Deshalb können wir es auch nur so leben. Von uns ist niemand ohne Sünde und keiner ist gut.

    1Joh 3,9 Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren.

    Joh 7,18 Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.


    Das macht Jesus so einzigartig.





    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Wenn man eine Umfrage machen würde, würden viele oder vielleicht sogar alle Befragten zunächst mal bestätigen, dass es immer
    Gut und Böse , Mann und Frau, Yin und Yang, Licht und Dunkel etc....geben muss.

    Gott hat die vielfallt und unterschiedlichkeit geschaffen. Mit den regeln der Liebe beflügelt uns das zu immer neuen Erkenntniss!

    Wer aber das Böse respektlosigkeit gegenüber dem Schöpfer (Konstrukteur) in den Topf wirft,verwechselt da etwas entscheidendes.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, es ist eher ein Problem unserer begrenzten Sprache. Wir haben zwei unterschiedliche Zustände, die wir bewerten müssen: Der eine ist "gut" und der andere ist "schlecht". Beide Zustände Grenzen sich von einander ab, folglich müssen sich auch beide Begriffe von einander abgrenzen. Oftmals beginnen wir dann das eine als Gegenteil von dem andere zu beschreiben - und da schleicht sich dann in unser Denken so ein Dualismus ein, der gar nicht sein muss. Würde einer der beiden Zustände wegfallen, würde der andere trotzdem noch weiter bestehen - wir müssten ihn nur anders beschreiben ohne Bezugnahme auf den nicht mehr vorhandenen Zustand. Ich halte dies durch aus für möglich. Es ist für mich nur eine Frage der Sprache. Unsere Sprache beschreibt unsere Wirklichkeit und nicht umgekehrt. Gott ist vorbehalten aus Worten Wirklichkeit zu machen. Wir Menschen aber machen die Wirklichkeit zu Worten.

  • Aber warum wird so argumentiert.? Woher kommt dieses Gedankengebäude?

    Es kommt aus der Erfahrung, die Menschen in sich selbst machen.
    Wir sehen Gutes und Böses ineinander verflochten und können diese Kräfte nicht selbst separieren, sondern spätestens die Auswirkungen und Taten sehen.
    Auch können wir keine dauerhaften Glückszustände und Hochgefühle gut ertragen; irgendwann kommt entweder die Ironie oder die Agression.
    Das schafft man sich selbst ran. Der Mensch will Konflikte und Probleme lösen; Glückszustände beinhalten das meist nicht.

    Man sieht also den Wechsel von gut und schlecht verbunden und direkt einander folgend. Das ist unsere Erfahrung und Wahrnehmung.
    Daher denken sich viele Mythologien Gut & Böse als Zwillingsgeschwister, wie Tag und Nacht.
    Ewigen Glückszustand kann man zwar postulieren, sich aber nur sehr schwer vorstellen.

  • @Bemo
    Das stimmt und stimmt auch nicht, weil wir durch unsere Bewertung auch den schlimmsten Umstand noch positiv sehen können und dann können auch wir die Worte zur Wirklichkeit machen, theoretisch ;)

    Ich denke wir haben Schwierigkeiten die Wirklichkeit Gottes als die unsere anzunehmen.
    Hätten wir Glauben wie ein Senfkorn......das bezieht sich wohl auch auf unser Realitätsbewusstsein.

    Mann und Frau als Gegensätze zum Beispiel anzuführen oder Yin und Yang( meine Nachbarn haben sich das sogar in den Garten geschrieben)
    ist vielleicht ein hilfreiches Gedankenkonstrukt, dass Mittelwege und das rechte Maß zu allem oder Hoffnung auf bessere Zeiten, wenn mal schlechte da sind.....zu entwickeln...eine Akzeptanz der unterschiedlichen Seinszustände, aber
    der biblische Weg ist darüber hinaus gehend.

    ein " Meide das Böse in jeder Gestalt" scheint geradezu das Gegenteil von einem Mittelweg zu sein.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Ewigen Glückszustand kann man zwar postulieren, sich aber nur sehr schwer vorstellen.


    Ja vorallem scheinen wir uns selbst von solchem abzuschneiden.

    An Gott liegt es nicht.
    Jer 29,11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Ja vorallem scheinen wir uns selbst von solchem abzuschneiden.

    An Gott liegt es nicht.

    Natürlich liegt es nicht an Gott. Es liegt an uns.
    Wir verleiden uns alles.

    Man darf aber, solange wir in diesem Leben hier darunter verflochten sind, nicht der Illusion erliegen, wir bzw. andere seien entweder das eine oder das andere: entweder ganz gut oder ganz schlecht.
    Denn das tat und tut man ja: Hier ist die heilige Gemeinschaft / dort sind die bösen Frevler. - Das führt zu Selbstbetrug und vergiftet gute Lehre.

    Der vollkommene Friede ist nach wie vor als Verheißung geäußert, die uns ausharren lässt.

  • Da stellt sich sofort die Frage was denn das Böse überhaupt sein soll.
    Erfinden wir es oder sind wir tatsächlich zu unserem eigenen Egoismus auch noch
    einer finsteren Macht ausgesetzt.
    Ich meine ich höre oft von Leuten, dass alles nur aus uns selbst käme.
    Wie erklärt man den Einfluss Satans?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    Einmal editiert, zuletzt von Pfingstrosen (6. Dezember 2017 um 20:28)

    • Offizieller Beitrag

    Wie erklärt man den Einfluss Satans?

    Gar nicht, denn nicht umsonst spricht Paulus vom Geheimnis (nicht: Rätsel) der Bosheit.

    die Heilige Schrift versucht nicht zu erklären, sondern zu beschreiben welche Relevanz der "große Kampf" für das menschlichen Leben hat. Beginnend mit der Schöpfungsgeschichte (dem Bösen in Gestalt einer Schlange) bis zur Offenbarung in der er als Drache dargestellt wird. Wo er aber vor allem endgültig als besiegt erweist und vernichtet wird.

  • Gar nicht, denn nicht umsonst spricht Paulus vom Geheimnis (nicht: Rätsel) der Bosheit.

    Mag sein, dass man die Entstehung des Bösen nicht erklären kann, darum ein Geheimnis, das uns zu wissen nicht gegeben ist.
    Das verändert aber nichts und
    die Auswirkungen des eigenen Tuns werden wohl nicht genug begriffen, wenn man meint es wäre zu akzeptieren und für normal hält, dass

    Gutes und Böses in uns regiert


    Die Bibel beschreibt auch
    Röm 12,21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
    In gewisser Weise muss man dann wissen was gut oder böse ist.
    Micha 6,8
    Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    Einmal editiert, zuletzt von Pfingstrosen (6. Dezember 2017 um 23:18)

  • Gott ist gut, und in der Schöpfung vor dem Sündenfall existierte nur Gutes.

    Die Vermutung/Spekulation eines "Sündenfalls vor der Genesis" wäre halbe "Prädestination" (unbiblisch, persisch-gnostisch).

    Jesus nennt Unglaube (sowohl der "Schlange" als auch der ersten Menschen) als Ursache des "Bösen" Johannesev. 16:9.

  • Mal vorausgeschickt, dass ich das nicht glaube. Das Gute braucht das Böse nicht
    Aber warum wird so argumentiert.? Woher kommt dieses Gedankengebäude?
    Was ist so ganz anders am Evangelium und was bedeutet das für unser Denken und unsere Entwicklung?

    Die Ursache / Ursprung ist nicht selten (wie auch hier) auf Antike Philosophie zurückzuführen (Stichwort: Dualismus). Menschen haben eben die Welt verstehen und erklären wollen.

    Welchen Wert hat es?
    Unter der Voraussetzung, daß man an einen lebendigen Gott im Himmel, den Schöpfer des Universums, den "A" und "O" glaubt ... würde meine Antwort lauten: gar keinen! Philosophie ist an sich zwar ein sehr interessantes und manchmal wertvolles Werkzeug (ich betone: WERKZEUG), allerdings hat es zu oft den Menschen zu Einsichten geführt, die der Bibel widersprechen. Schlimmer ist natürlich, wenn philosophische Ansichten an den christlichen Glauben angepaßt werden. Ist wie ein Teelöffel Teer in einem Faß reinsten Honig. Der ganze Honig ist durch diese kleine Menge Teer verdorben.

    Die Bibel lehrt uns, daß die Realität eine andere ist: Gott ist ewig. Das Böse hat einen Anfang. Gott bleibt ewig. Das Böse wird ein Ende haben. Konstrukt des Dualismus hat in der Bibel keinen Platz (auch wenn es dem geneigten Leser manchmal naheliegend erscheint).

  • Ja nun, das klingt alles gut, aber
    der Mensch empfindet sich selbst in einem Wechsel zwischen Licht und Finsternis, Wohlergehen und Leid,
    guten und schlechten Gedanken etc.
    Darum findet der Dualismus natürlich Eingang in das Weltbild.
    Wenn ich also frage:"Was ist so ganz anders am Evangelium und was bedeutet das für unser Denken und unsere Entwicklung?"
    dann ist sicherlich ein wesentlicher Punkt, dass das Böse ein Ende hat.
    Das schafft Hoffnung im Jetzt, aber was fällt dir sonst noch dazu ein?

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  • Das schafft Hoffnung im Jetzt, aber was fällt dir sonst noch dazu ein?

    Der Dualismus trennt auf und verlagert nach außen. Die "Transzendenz" (das vollkommen andere) und die "Immanenz" haben nichts miteinander zutun, sondern gute oder böse Mächte "reiten" halt den Menschen, wie Luther es noch formuliert hatte. Diese Gedankenwelt ist uralt. Das Unbegreifliche, Irrationale wird nach außen verlagert und in Gestalten übersetzt:
    "die anderen", das sind die Feinde, die Bösen; im tiefen Wald, im Moor, im Gewitter, im Feuer und im Sturm herrschen Geister und Götter, die wohlgestimmt werden müssen.

    Die Bibel spricht, wie hier ja schon oft gesagt wurde, von Licht und Finsternis, und die Genesis erzählt uns von einem Nichterkennen, von der Verdunkelung des Blicks, von Un-glauben (wie freudenboten es oft betont); die Erzählung tut das nicht ausführlich und als umfassende Abhandlung über die Menschennatur, sondern kurz und eindringlich durch die Narrative, die erzählerische Form.
    Die eigentliche Natur des Menschen ist das Gute und Schöne, die Ebenbildlichkeit. Das Böse und Destruktive ist die Verfinsterung.

    Der Mensch stirbt ein Sterben, wie das hebräische sagt. Das wird auch dadurch dargestellt, dass die Menschen nach und nach immer früher sterben, weil man sich von Gott und dem Garten entfernt.
    Die Entfernung oder der "Rauswurf" ist aber nicht lokal gemeint. Der Garten Eden ist hier, vor unseren Augen. Wir sehen aber nur, was wir draus gemacht haben.

  • Vielleicht könnte man auch darüber nachdenken, wo sich diese scheinbare Dualität auflöst. Ich denke da mal ganz schlicht an ein altes Ehepaar ;)
    Man schafft es ja gerade mit gutem Erfolg die Geschlechter mit immer größeren Hürden voneinander zu entfernen, das Frustpotential steigt mit zunehmenden Ansprüchen von innen und außen.

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  • Vielleicht könnte man auch darüber nachdenken, wo sich diese scheinbare Dualität auflöst.

    Wenn Liebe im Spiel ist,dann bewegt sich das ganze in die andere Richtung wie Du beschrieben hast...es wird einem immer bewusster was man an dem Anderen hat!

    So erlebe ich das in meiner neuen Liebe... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16