Kolosser 2,17 - Schatten des Kommenden

  • Die leider vergessenen urchristlichen Gedenktage zwischen Siebter Posaune und Entsühnungstag (2017 zwischen 20. und 29.09.) dienten dem Nichtvergessen/Gedenken der "Vorbereitung" auf das 2. Kommen des Menschensohnes.

    Es handelt sich hier keineswegs um bloße "jüdische Feiertage" sondern um den "prophetischen Schlüssel" zur christlichen Eschatologie.

    Die Prüfung des "Lebensbuches des Lammes" findet vor dem Entsühnungstag = Wiederkunft Christi statt. Geprüft wird, ob ein Mensch zu Lebzeiten das Gnadenangebot Gottes angenommen hat.

    Jetzt, seit 1844, gilt "keine (prophetische) Zeit mehr" (Offenbarung 10:6.7.), aber es ist noch "Gnadenzeit" der "Rechtfertigung" bis der zukünftige "Entsühnungs-/Reinigungstag" kommen wird. Der Termin des antitypischen Entsühnungstages ist nicht offenbart, auch nicht in Daniel oder Johannes.

    Am zukünftigen "Großen Entsühnungstag" (der am 29.09. ist nur symbolisch), wird es keine "Glaubensentscheidung" menschlicherseits mehr geben. Dann wird "er sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken..." (Matthäus 25:32.)

  • Kannst mal näher beschreiben was

    Die leider vergessenen urchristlichen Gedenktage zwischen Siebter Posaune und Entsühnungstag (2

    du da jetzt meinst.....ich würde dich gerne mal verstehen. Was für urchristliche Gedenktage?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Die Prüfung des "Lebensbuches des Lammes" findet vor dem Entsühnungstag = Wiederkunft Christi statt. Geprüft wird, ob ein Mensch zu Lebzeiten das Gnadenangebot Gottes angenommen hat.

    Der Entsühnungstag ist bereits vollendet.

    Jetzt, seit 1844, gilt "keine (prophetische) Zeit mehr" (Offenbarung 10:6.7.), aber es ist noch "Gnadenzeit" der "Rechtfertigung" bis der zukünftige "Entsühnungs-/Reinigungstag" kommen wird. Der Termin des antitypischen Entsühnungstages ist nicht offenbart, auch nicht in Daniel oder Johannes.

    Was für eine besondere Gnadenzeit soll das denn sein. Ab Pfingsten habe wir die Gnade, nicht ab 1844 :(
    Ist so, Jesus wird wieder kommen und wann, wissen wir nicht.

    Am zukünftigen "Großen Entsühnungstag" (der am 29.09. ist nur symbolisch), wird es keine "Glaubensentscheidung" menschlicherseits mehr geben. Dann wird "er sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken..." (Matthäus 25:32.)

    Ja, irgendwann ist alles vorbei. Alles hat ein Ende.
    Wir können uns nur im Glauben vorbereiten, Feiertage helfen hier nicht.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • "Gedenke" = Erinnerung an Gottes Heilshandeln ist der Hauptsinn der "Sabbate", nicht nur der "wöchentlichen", auch der "jährlichen" (Lev. 23 u. a.).

    Die griechisch-römischen Kirchenväter ersetzten die mosaischen Termine für Passah und Pfingsten durch "sonnen-kalendarische", die herbstlichen ignorierten sie, weil sie die "Eschatologie"/"Letzte Zeit" (Daniel 8:17.) betreffen. Die römische Staatskirche betrachtete sich selbst als Weltrichter und als Ende der biblischen Prophetie ("Geheime Offenbarung" des Johannes).

    STA nach William Miller begingen den grundsätzlichen "Fehler", den "Großen Entsühnungstag" für gekommen zu halten.

    Die Stunde des Gerichts (Offenbarung 14:7.) ist noch nicht der "Entsühnungstag" sondern die "Siebte Posaune" (Offenbarung 10/11:15.-18.).

    Der "Entsühnungstag" ist jetzt noch nicht erfüllt! Er wird erst kommen (Offenbarung 6:12.-17./8:5./11:19./14:14.-20./16:1.-21./Kap. 18-20.) Die Zeit-Prophetie Daniels reichte nur bis zur Siebten Posaune! Die Fortsetzung findet sich ausdrücklich Offb. 10:11. in der Johannes-Offenbarung.

    Übrigens hätten die Milleriten die "Enttäuschung" 1844 vermeiden können, wenn sie aus der "Siebten-Monats-Bewegung" (S. Snow) die richtige Schlussfolgerung gezogen hätten: Das Ende der 2300 Jahre (Dan. 8:14.) ist nicht der 10. Tag des siebten Neumonds = Entsühnungstag sondern der erste Tag des siebten Neumonds = Siebte Posaune/Yom Teruah. Leider waren die Milleriten unter dem Eindruck, dass sie "keine Zeit mehr" (Offenb. 10:6.) für genauere Nachforschung hätten.

    E. White argumentierte zwar, dass Gott die "Hand über sie gehalten" hätte, sodass sie den Irrtum nicht bemerkten. Aber worin der Irrtum wirklich bestand, blieb auch ihr und den späteren STA unverständlich.

    Leider sind die Gruppe enttäuschter Milleriten um Edson, Hahn, Crosier, White, Bates u. s. w. der falschen Auslegung Crosiers gefolgt, dass am Entsühnungstag noch "Gnadenzeit" wäre. Crosier selbst widerrief diese Sicht später.

  • Hallo allerseits.

    Kol. 2:16+17 bezieht sich nach dem ganzen Text Zusammenhang in Kol 2 auf die Bemühungen der judaisierenden Boten aus Jerusalem, die Christen in Kolossä wieder unter das alttestamentliche Gesetz der Zeremonien, Opfer und Feiertage zu bringen, die doch sämtlich nach Vers 17 ein Schatten auf Christus waren. Und weil Jesus nun gekommen war, wie vorher gesagt, waren diese "Schatten" nun in Erfüllung gegangen.

    Ab Auferstehung Jesu gilt jetzt für das ewige Heil ausschließlich das Gnaden Angebot Gottes. Die zeremoniellen Ipfer, Speise- und Trankopfer und die dazu gehörigen Feiertage (Sabbate) haben allesamt ihre Bedeutung völlig verloren. Von urchristlichen Feiertagen ist aus der Bibel auch nichts bekannt, nur von jüdischen.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Entschuldige bitte,

    da steht "Schatten des Kommenden/Zukünftigen", nicht des Vergangenen.

    Für Paulus war die "Eschatologie" zukünftig. (2. Thessalonicherbrief 2:2.ff.)

    Die Irrlehrer in Kolossä werden von Paulus nicht "Judaisten" genannt sondern (Kolosser 2:8.) Philosophen und Betrüger, ähnlich wie in Laodizea oder Galatien, welche die "Beschneidung Abrahams/Ismaels" lehrten sowie Astrologie und persische "Engellehre" (Kol. 2:18.). Der "Schuldbrief" sind die "Opfer unschuldiger Tiere" (Anstelle der Opferung Isaaks, welcher ein Typus auf Jesus Christus ist. Hebräer 11:17.-19.) Wer sich als "mündiger" Erwachsener "beschneiden" lässt, verpflichtet sich, insbesondere die Gebote der Opferungen zu halten. Wer sich wie Jesus taufen lässt auf Jesu Tod und Auferstehung, ist frei von Beschneidung und Tieropfern. Der "Beschneidungsbund" ist nicht identisch mit dem "mosaischen Bund" vom Berge Horeb. Daher berief sich Mohammed auf die Beschneidung Ismaels und nicht auf den Bund Moses. Jesus hingegen bezog sich auf die Erfüllung Moses (Deut. 18:15. Matthäus 5:17.-20.).

    Der entscheidende Satz in Vers 16. lautet: "lasst euch nicht verurteilen wegen..."

    Die Verse 20.-23. legen nahe, dass es sich um dieselben philosophischen "Asketen" handelt wie in Vers 8., sie "gebieten, Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden..." (1. Timotheus 4:3.).

    Die römische Kirche gab genau solchen "Irrlehrern" Raum, als sie das "Osterfasten" einführte oder das "Freitagsfasten", genauso die Verweigerung des Laienkelches beim Passahmahl (vgl. die "Messfeier" bis heute, welche eigentlich griechischer "Mysterienkult" ist).

    Paulus selbst hielt sich an die mosaischen Gedächtnis-Termine ohne Schlacht- oder Speisopferungen (Apostelgeschichte 13:14.42.44./16:13./17:2.11./18:4./20:6.16./24:14./28:17.


    Diejenigen (Asketen/Gnostiker) , welche die Kolosser wegen "fröhlich sein vor Gott" (Lev. 23:40. Deut. 16:11.14.15.) verurteilen wollten, waren gegen die Gedächtnistage (Sabbate) des HErrn.


    Die Kolosser sollten sich nicht von den "Sabbaten des HErrn" abbringen lassen, weil sie "Leib Christi" = "Gemeinde des HErrn" sind.


    Außerdem sind sie Schlüssel der Erlösungsgeschichte und Prophetie (Daniel + Apokalypse) und damit des "Vergangenen und Zukünftigen".


  • da steht "Schatten des Kommenden/Zukünftigen", nicht des Vergangenen.

    Ja. Die Dinge damals (im Alten Bund) waren Schatten des Kommenden (Christus).

    Bleibt doch mal schlicht und einfach mit den Texten, wie sie da stehen.

    Das Evangelium ist eine einfache Lehre, freudenboten. Ist dir mal aufgefallen, dass das, was du hier schreibt, äußerst komplex und konstruiert ist?
    Du hast dir das erarbeitet und hast somit eine Theorie, in der dich niemand schlagen kann, weil du dir das sehr akribisch ausgearbeitet hast und weil niemand weiß, welchen gedanklichen Weg du eigentlich machst.

    So kannst du immer sagen: "Ach, Leute ... ihr versteht das alles nicht richtig ..."

    Was dieses Evangelium ist, dieses neue Leben, das Leben aus Gott, das wird zahlreich in den Briefen erörtert.
    Es wird dort auch erklärt, was genau eigentlich "neu" an diesem Evangelium ist, obgleich wir heute wieder eine Welle haben, wo man behaupten will, das habe es ja alles schon im Alten Testament gegeben, usw. Es klingt dort an, das ist richtig, aber offenbar wird es erst mit dem Sohn Gottes.

  • Lieber freudenbote, da haben wir beide ein völlig unterschiedliches Verständnis vom Kolosser Text, und ich sehe keinen Anlass, von der von mir geschriebenen Deutung ab zu weichen. Sie bewegt sich vollkommen im Rahmen der Probleme in den urchristlichen Gemeinden in Kleinasien zur Zeit nach dem Konzil in Jerusalem. Das Thema gibt es auch im Galatzer Brief.

    In der ganzen Urchristenheit standen sich diese beiden Pole gegenüber:

    1. Der alttestamentliche jüdische Heilsweg über das "Gesetz", vornehmlich die zeremoniellen Gesetze über Opferungen, Waschunmgern, bestimmte Feste usw., und

    2. Der neue Heilsweg über das Opfer Jesu und das Gnadenangebot Gottes.

    Die Juden halten an ihrem damaligen Standpunkt noch heute fest

    Liebe Grüße von benSalomo

  • So kannst du immer sagen: "Ach, Leute ... ihr versteht das alles nicht richtig ..."

    Salopp gesagt: ein gnostischer Ansatz.

    Diesen zu vertreten ist im Rahmen der Religiosfreiheit natürlich legitim, aber das frühe Christentum (2. und 3. Jahrhundert) wusste schon, warum es die Gnosis als nicht zum Christentum dazugehörig betrachtet hat.

    Das Christentum war schon immer völlig zu Recht stolz darauf, dass seine Lehre nicht nur von besonders Eingeweihten sondern von Grundsätzlich jeder/m verstanden werden kann!

  • Liebe Seele 1986,

    Dem Auslegungsansatz "antinomistische Brille" zu Kolosserbrief und Paulusbriefen insgesamt, der von den griechisch-römischen, nachapostolischen "Kirchenvätern"/Ersetzungstheologen stammt, möchte ich widersprechen.

    Der Kolosserbrief steht eben nicht im "Ersten/Alten Testament" sondern im "Zweiten/Neuen". Demgemäß ist der zeitliche "Sitz im Leben" für Kap. 2:17. auch die Zeit des Paulus, also nach dem ersten Kommen Jesu.

    Das/der "Zukünftige/Kommende" für die Zeit des Paulus ist nicht das erste Kommen Jesu (einschl. Ende der Opferungen Dan. 9:27) sondern die "Eschatologie" (Gräuel des Antichristen, Gericht, Kommen des Herrn, neue Schöpfung).

    ich vermute ein Missverständnis bezüglich des Begriffes "Evangelium" bei Dir und anderen. Selbstverständlich ist das Evangelium einfach, aber es hat auch Geschichte, es ist "ewig" (Offb. 14:6.) aber nicht zeitlos im Sinne menschlicher Geschichte (Galater 4:4. "Als die Zeit erfüllt war...").

    Daher gilt der Auslegungsgrundsatz prinzipiell und besonders bei der biblischen Prophetie: Die Zeit des Autors muss beachtet werden. Unhistorische Auslegung hat verständlicherweise zur "aufgeklärten Bibelkritik" Anlass gegeben.

    Luthers Auslegung genügte leider nicht historischen Ansprüchen, sie diente lediglich dazu, einige Verirrungen der römischen Kirche zu korrigieren. Sein Ansatz wurde leider nicht weiter von ihm ausgeführt/vollendet.

    Zum Vorwurf des "Gnostizismus" möchte ich betonen, dass gerade eine thorafeindliche Haltung typisch für Gnostiker war/ist. Die griechisch-römische Kirche ließ sich leider gnostisch unterwandern, was die Apostel voraussahen.

    Ecclesia Semper Reformandum.

  • Der Kolosserbrief steht eben nicht im "Ersten/Alten Testament" sondern im "Zweiten/Neuen".

    Du musst doch nicht schauen, wo er steht, sondern wovon er redet.

    Lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats.
    [denn es gab Judenchristen, die darin Einhaltung einforderten, ebenso wie Heidenchristen, die ihrerseits Einhaltung forderten]

    Das alles (diese Festtage und Rituale) ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus.
    [warum sagt er "ist" und nicht "waren"? Weil diese Feste immernoch gefeiert werden von jenen, die es nicht erkannt haben, wie er weiter schreibt:

    Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel etc.
    ... Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt, usw.

    Es geht darum, dass in den Gemeinden eine Frömmigkeit und Praxis verlangt wurde, die der Christ nicht mehr an sich herantragen lassen braucht,
    weil er geistlich ist, nicht mehr fleischlich. (Wichtiger Punkt übrigens!)

  • Du musst doch nicht schauen, wo er steht, sondern wovon er redet.

    Davon habe ich auch geredet. Außerdem ist es sehr wichtig, in welchem Zusammenhang ein Text steht! Der Zusammenhang kann sicher nicht sein, dass Paulus gegen die biblischen Gedenkzeiten Stellung nahm. Da würde er sich selbst und den anderen Aposteln widersprechen.

    Vereinfacht ausgedrückt: Paulus und die Kolosser u. a. Urchristen haben die "Gedenkzeiten" beachtet. (Im Einklang mit dem Jerusalemer Apostelkonzil Apg. 15:21.) Die Texte aus der Apostelgeschichte habe ich angeführt. Vgl. auch Jesus in Matthäus 5:17.-20.

    Paulus sagte: Lasst euch nicht richten/verurteilen ... Im Griechischen Text steht nicht: Lasst Euch kein schlechtes Gewissen machen... Das ist (absichtlich? Kirchenväter, Luther?) falsch übersetzt.

    Die "Gnostiker" forderten die Beschneidung, nicht die Beachtung der "Gedenkzeiten". In Galater 6:13. steht: "Sie lassen sich beschneiden, halten das Gesetz (Thora) nicht." Das war eine dem späteren "Islam" vergleichbare persisch-gnostische Religion. Auch die "Pharisäer", von denen Paulus kam, lehrten Mose als Prophet zu missachten und schufen eigene "Gesetze/Menschengebote".

    Die protestantische Meinung (Luther/Calvin), für Gott seien alle "Zeiten" gleich, entbehrt biblischer Grundlage.
    Sowohl Luther als auch Calvin widersprachen diesem unbiblischen Prinzip, indem sie den Sonntag als Sabbat (Calvin) sowie wichtige "katholische" Gedenktage wie Ostern, Pfingsten (Luther) befürworteten.

    Die "Zeiten" aus Galater 4:10. haben nichts mit den Gedenkzeiten zu tun, die Gott gesetzt hat. Es sind menschliche "astrologische" Zeitsetzungen.

    Ich ziehe mir gern Kritik an, wenn sie auch "historisch" begründbar ist. Bei "traditionellen" Begründungen bin ich lieber vorsichtig.

    Als praktisches Beispiel möchte ich Euch alle herzlich einladen, eine biblische/geistliche "Erfahrung" zu machen:

    Heute abend beginnt der diesjährige "Entsühnungstag" (Lev. 16/23:27.-32.) und dauert bis Samstagabend Sonnenuntergang.

    Ich werde "beten und fasten" wie die Urchristen, und freue mich auf Gottes Antwort.

    Dieser Tag ist das symbolische Vorbild und Gedenken an den "Tag" des Kommens des Menschensohnes (Matth. 24/25).

    Er erinnert daran, dass der Herr "plötzlich" erscheinen wird und diese Welt nicht "unendlich" sein wird.

    "Und er Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus." (Philipper 4:7.)

  • Der Zusammenhang kann sicher nicht sein, dass Paulus gegen die biblischen Gedenkzeiten Stellung nahm. Da würde er sich selbst und den anderen Aposteln widersprechen.

    Sie haben den biblischen Festen auch nicht widersprochen, sondern gesagt, dass diese ihre Zeit hatten und Vorschatten waren; steht ja im Text.
    Alles hat seine Zeit und Bedeutung (Zeiten sind mitnichten alle gleich). Nun ist es uns in Christus durch seinen guten Geist geöffnet.

    Die Idee der unverrückbaren Festlegung Gottes (in Stein gemeißelt) ist eine Idee von uns Menschen. Meist kommt dann der Satz "Gott ändert sich nicht!", was sicher richtig ist, mit der Sache aber nichts zutun hat. In der Bibel wird uns eine Geschichte, ein Prozess erzählt. Er ist ein lebendiger Gott.

    Lasst euch nicht richten/verurteilen ..

    Danke für die andere Übersetzung, aber es macht für mich keinen Unterschied. Lasst euch deswegen nicht richten/ nicht verurteilen/ nicht verantworten/ kein Gewissen machen; für mich ist es dasselbe.

    Deine weiteren Ausführungen (wie immer) zur Kirchen- und Konfessionsgeschichte lasse ich dir jetzt einfach so stehen. Mir ist es zu nervig, darauf zu antworten.
    Wenn du meine Beiträge liest, kannst du wohl sehen, dass ich nicht aus konfessioneller Bindung heraus schreibe oder einfach Dinge aus nem Bibelunterricht unkritisch eingepackt habe.

    Ich lese dieses Buch selbst und verstehe es; selbstverständlich (bis auf einzelne Vokabeln und Sätze) in meiner Muttersprache Deutsch.
    Diese Ursprachen-Nummer (stets von Leuten, die diese Sprachen selbst gar nicht können) irritiert mich nicht mehr.
    Wenn eine Übersetzung zum besseren Verständnis hilft, soll es gut sein. Ansonsten kann man es auch lassen.

    Im Übrigen bin ich mir sicher, dass die ersten Christen Feste und Gedenken gefeiert haben. Ob man daraus wieder einen Stein macht, das ist die Frage.

    Lg

  • Lieber Seele 1986,

    unabhängig vom griechischen Grundtext sagt sogar die Lutherversion: "... ein Schatten des Zukünftigen..."

    Das ist für Paulus (Sitz im Leben) die "Zukunft" einschließlich Eschatologie = "Offenbarung Jesu Christi"

    Die Vergangenheit betrifft das Passah, welches als Gedächtnis Jesu (Tod und Auferstehung) gefeiert wird, "bis er kommt".

    Warum sollten die weiteren Gedächtnisse abgeschafft/verlegt worden sein?

    Der Personenkreis, der nicht gerichtet/verurteilt werden sollte , sind diejenigen, welche die "Sabbate" beachten.

    Wer verurteilt, sind diejenigen, welche die Gedächtnisse ablehnen.

    Die römischen Kirchenväter suchten bekanntlich Passah und Pfingsten zu bewahren. Warum nicht alle Gedächtnisse?

    Das ist leider inkonsequent.

    Hier noch ein Psalmlied zum Abschluss des heutigen "Entsühnungstages":

    Psalm 103

    Gottes Segen auch für die neue Woche!

  • unabhängig vom griechischen Grundtext sagt sogar die Lutherversion: "... ein Schatten des Zukünftigen..."

    Das ist für Paulus (Sitz im Leben) die "Zukunft" einschließlich Eschatologie = "Offenbarung Jesu Christi"

    freudenboten, wenn wir beide uns unterhalten, dann kannst du doch nicht alldas, was ich sage, von 2017 ausgehen lassen, sondern du würdest doch hören, wovon ich rede, oder nicht? Und so würdest du es zeitlich einordnen, oder nicht?

    Es ist bei den Christen ein Fest erwähnt: das Zusammenkommen zu Brotbrechen und Gemeinschaft; ganz frei, ganz undogmatisch.

    Der Personenkreis, der nicht gerichtet/verurteilt werden sollte , sind diejenigen, welche die "Sabbate" beachten.

    Wer verurteilt, sind diejenigen, welche die Gedächtnisse ablehnen.

    Das sehe ich im Kontext anders (umgekehrt wäre das falsche Wort, weil es um eine Ablehnung nicht geht).

    Dort sind Leute, die anderen sagen, was sie als Christen einhalten und praktizieren sollen (Festzeiten, Sabbate, Speisen, Beschneidung, etc.); das ist immer wieder das Thema.
    Nun ist Paulus sehr diplomatisch: er sagt einerseits: Ihr, die ihr weiter seid, überhebt euch nicht und gebt denen, die es noch brauchen, keinen Anstoß.
    (Daher kann von Ablehnung nicht die Rede sein)
    Er sagt aber auch zu jenen, die sich beunruhigen lassen: Was lasst ihr euch noch beschweren durch solche Dinge?

    Diese Thematik geht für mich sinnig aus allen Briefen hervor, wenn ich sie einfach lese.

    Der Mensch wird immer geistlicher und will dieses Wesen Jesu in sich immer wahrer werden lassen. Sozusagen in dieses "Zukünftige", was du meinst, immer mehr hineinzuwachsen.
    Das bedeutet nicht: All die Feste sind Quatsch und keiner braucht das!; das ist keine geistige Reife. Menschen brauchen das sehr wohl.

    Doch die Texte hier, von denen wir sprechen, sehe ich im Kontext der Frage: was hat der Christ eigentlich zutun, angesichts des jüdischen Erbes und zudem angesichts der heidnischen Vergangenheit der Heidenchristen?

    Neue "christliche" Feste werden in der Bibel gar nicht erfunden; ebenso wird aber auch von keinem (weder jüdisch, noch heidnisch) gesagt, es müsse eingehalten werden.
    Alles, was man in ritueller Hinsicht beachten soll, wird aus Rücksicht vor geistig Schwächeren gesagt.

  • Ich meinte die "historische" Auslegung: Paulus schrieb im "ersten Jahrhundert", Jesu Geburt 6/5 vor Null.

    Paulus schrieb nicht "heute" sondern in seiner Generation. Deshalb war zukünftig für Paulus sowohl der Abfall der "Kirche" wie auch die "Rechtfertigung" des "heiligen Bundes" (Daniel 8:14.) in der "Endzeit".

    Es mag Dich vielleicht überraschen: Die Johannesoffenbarung ist genau nach den "verachteten/jüdischen" Gedenkzeiten gegliedert. Wer die Menschwerdung des ewigen Gottes in Jesus glaubt, sollte die "Wurzel" des "Sprosses" nicht verachten. So ermahnt uns Paulus in Römer 11:17.-24.

    Du verlangst doch nicht ernsthaft nach Auschwitz, dass wir den "Antijudaismus" der griechisch-römischen Kirchenlehrer beibehalten können?

  • Psalm 103:

    Von David.
    Lobe den HERRN, meine Seele,
    und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
    Lobe den HERRN, meine Seele,
    und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
    der dir alle deine Sünde vergibt
    und heilet alle deine Gebrechen,
    der dein Leben vom Verderben erlöst,
    der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
    der deinen Mund fröhlich macht
    und du wieder jung wirst wie ein Adler.
    Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht
    allen, die Unrecht leiden.
    Er hat seine Wege Mose wissen lassen,
    die Kinder Israel sein Tun.
    Barmherzig und gnädig ist der HERR,
    geduldig und von großer Güte.
    Er wird nicht für immer hadern
    noch ewig zornig bleiben.
    Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
    und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
    Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
    lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
    So fern der Morgen ist vom Abend,
    lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
    Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
    so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
    Denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind;
    er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
    Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras,
    er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
    wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da,
    und ihre Stätte kennet sie nicht mehr.
    Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit
    über denen, die ihn fürchten,
    und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind
    bei denen, die seinen Bund halten
    und gedenken an seine Gebote,
    dass sie danach tun.
    Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet,
    und sein Reich herrscht über alles.
    Lobet den HERRN, ihr seine Engel, /
    ihr starken Helden, die ihr sein Wort ausführt,
    dass man höre auf die Stimme seines Wortes!
    Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen,
    seine Diener, die ihr seinen Willen tut!
    Lobet den HERRN, alle seine Werke, /
    an allen Orten seiner Herrschaft!
    Lobe den HERRN, meine Seele!