Christus ist Sieger - Tägliche Andachten

  • Der Retter der Welt wurde von seinem eigenen Volk verworfen, 23. September

    Als nun die Volksmenge versammelt war, sprach Pilatus zu ihnen: „Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesus, der Christus genannt wird?“ Matthäus 27,17 (EB).

    Ein anderer Weg drängte sich Pilatus wie von selbst auf, auf dem er den Einen vielleicht retten konnte, den er den irrsinnigen Volksführern nicht ausliefern wollte, weil er wusste, dass sie ihn aus Eifersucht vor Gericht gestellt hatten. Siehe Markus 15,10. Ein heidnischer Brauch, der nicht den Funken von Gerechtigkeit enthielt, hatte sich eingebürgert: Bei großen Volksfesten wurde ein zum Tode verurteilter Häftling freigelassen. Siehe Johannes 18,39. Würde es Pilatus gelingen, durch diesen Trick das zu erreichen, was er gerne wollte: einen Mann zu retten, von dessen Unschuld er überzeugt war? Er wusste, dass Jesu Macht — selbst als gefesselter Angeklagter — nicht die Macht eines gewöhnlichen Mannes, sondern Gottes war. Er befand sich in einer furchtbaren inneren Auseinandersetzung. Er wollte den aufrichtigen und unschuldigen Christus neben den bekannten Verbrecher Barabbas stellen und redete sich ein, der Kontrast zwischen Unschuld und Schuld müsste derart überzeugend wirken, dass sich das Volk für Jesus von Nazareth entscheiden würde.

    Barabbas hatte sich für den Messias ausgegeben und dabei viel Unheil angerichtet. Unter Satans Täuschung hatte er behauptet, dass ihm alles gehörte, was er durch Diebstahl, Raub und Mord an sich reißen konnte. Siehe Markus 15,7. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Männern wurde deutlich. Barabbas war ein berüchtigter Verbrecher, der durch satanische Hilfe übernatürliche Dinge getan hatte. Er beanspruchte religiöse Vollmacht und das Recht, eine andere Ordnung einzuführen ...

    Dieser falsche Messias beanspruchte dasselbe wie Satan im Himmel: ein Recht auf alles. Christus war auch in seiner Erniedrigung noch der rechtmäßige Eigentümer aller Dinge. In ihm war keine Spur von Finsternis ...

    Barabbas und Christus standen nebeneinander, und das ganze himmlische Universum sah die beiden. Das Volk sah sie an. Wo waren nun die Stimmen, die nur wenige Tage zuvor die Wundertaten Christi verkündet hatten? ... Da war die wankelmütige Menschenmenge von einer Begeisterungswelle himmlischen Ursprungs erfasst worden. Sie hatten heilige Loblieder gesungen und Hosianna geschrien, als Christus in Jerusalem einritt. Siehe Matthäus 21,9. Nun wurde ihnen die Entscheidung überlassen. Pilatus fragte: „Wen wollt ihr, dass ich euch losgeben soll, Barabbas oder Jesus, der Christus genannt wird?“ Matthäus 27,17 (EB) ...

    Da stieg ein Schrei zum Himmel auf, der für die ganze Welt eine furchtbare Tragweite hat. Der ganze Himmel hörte jenen Ruf, in den alle einzustimmen schienen — mit einem Eifer und einer Raserei, die ihrer eigenen Wahl entsprang. Sie zeigten auf Jesus und „schrien laut: ‚Nein! Nicht den! Wir wollen Barabbas!‘“ Johannes 18,40 (Hfa) ... Der Retter der Welt wurde verworfen und der schuldige Mörder verschont.
    Manuskript 112, 1897

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  • Wirst du Jesus wählen?, 24. September

    [Pilatus sagte:] „Es ist aber üblich, dass ich euch jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freilasse. Soll ich euch den König der Juden freigeben?“ Johannes 18,39 (GNB).

    Der Einfluss des großen Kampfes zwischen dem Fürsten des Lichts und dem Fürsten der Finsternis ist im Laufe der Zeit um nichts geringer geworden .

    Um unseretwillen begegnete Christus den ausgeklügelten Versuchungen Satans und gab uns ein Beispiel, wie wir in dieser Auseinandersetzung Satan überwinden können. Jesus ermutigt seine Nachfolger und sagt: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33. Satan hat sich meisterhaft darum bemüht, die Sünde zu verewigen. Er veranlasste alle seine bösen Werkzeuge, gegen Jesus Christus anzugehen. Er verführte die Menschen, sich vor Götzen zu beugen und bekam dadurch die Oberherrschaft über die Reiche der Welt. Der „Gott dieser Welt“ zu sein (2.Korinther 4,4), sah er als das zweitbeste an, wenn er schon nicht den Thron Gottes im Himmel erlangen konnte. Mit seinen Plänen hatte er zum großen Teil Erfolg. Als Jesus auf der Erde war, bewegte Satan das Volk der Juden, den Sohn Gottes abzuweisen und an seiner Stelle Barabbas zu wählen. Siehe Matthäus 27,21.22.

    Jesus Christus kam, um den angemaßten Anspruch Satans auf die Reiche dieser Welt anzufechten. Der Konflikt ist noch nicht beendet und wird sich in seiner Intensität noch steigern, je näher wir dem Ende der Zeiten kommen.Wenn sich die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus nähert, werden Satans Werkzeuge von unten bewegt werden. Satan wird nicht nur in Menschengestalt erscheinen, sondern auch Jesus Christus personifizieren (siehe Matthäus 24,24-26), und die Welt, die die Wahrheit abgelehnt hat, wird ihn als den „Herrn aller Herren und König aller Könige“ (Offenbarung 19,16) anerkennen. Er wird seinen Einfluss auf die menschliche Vorstellungskraft ausüben und sowohl das Denken der Menschen als auch ihre Körper verderben. Er wird durch die Menschen wirken, die sich dem Ungehorsam verschrieben haben, und zwar so bezaubernd und mit hypnotischem Einfluss wie eine Schlange. Was für ein Schauspiel wird unsere Welt den himmlischen Intelligenzwesen liefern! Welch ein schrecklicher Anblick für Gott, den Schöpfer der Welt!

    Satan wirkte darauf hin, das Denken zu verwirren und zu irritieren, als er unsere Ureltern zur Sünde verführte. Siehe 1.Mose 3,1-5. Er wird genauso unterschwellig und subtil arbeiten, wenn wir uns dem Ende der Weltgeschichte nähern. All seine verführerische Macht wird auf seine menschlichen Untertanen einwirken, um so das Werk zu vollenden, die Menschheit irrezuführen. Siehe 2.Thessalonicher 2,9-12. So täuschend wird er wirken, dass Leute sich genauso verhalten werden wie zur Zeit Christi, als sie gefragt wurden: „Wen soll ich euch freilassen, Christus oder Barabbas?“ Dann wird fast weltweit der Schrei ertönen: „Barabbas! Barabbas!“ Und wenn als nächstes die Frage gestellt wird: „Was soll ich denn mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?“, wird sich wieder der Ruf erheben: „Kreuzige ihn!“ Markus 15,12.13 (EB).
    Manuskript 39, 1894; The Review and Herald, 14. April 1896.

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  • Jeder von uns muss seine Schwächen kennen, 25.September

    [Jesus sagte:] Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen.
    ch aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. Lukas 22,31.32

    Satan drängt sich immer zwischen die Menschen und Gott. Stets will er erreichen, dass sein menschliches Werkzeug lieber seine Einflüsterungen weitergibt als die Worte Gottes ..

    Wie wenig verstand Petrus seine eigene Schwäche! Er war der Ansicht, dass seine Einstellung völlig richtig war, auch als er versuchte, den ernsten Worten Christi ihre Wirkung zu nehmen, mit denen er den Jüngern eine Zukunft voller Kummer und Leiden eröffnete, sowohl für ihn als auch für sie. Siehe Matthäus 16,21-23. Ihnen stand eine Prüfung bevor, weil ihr Herr vom Volk abgewiesen und gedemütigt, schließlich verurteilt und hingerichtet werden würde.Christus wusste, dass Petrus sie nur bestehen würde, wenn er seine Einstellung änderte. Auf die warnenden Worte seines Meisters (siehe Lukas 22,31.32) antwortete er: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ Jesus entgegnete ihm: „Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.“ V. 33.34.

    Daran sehen wir, wie leicht die menschliche Natur getäuscht werden kann und sie schnell irregeführt wird, weil Satan erlaubt wird, zwischen die menschliche Seele und Jesus zu treten. Dann müssen die Worte Jesu mit Vollmacht gesprochen werden: „Geh weg von mir, Satan!“ Matthäus 16,23 (EB).„Lass mich meinen Dienern nahe kommen, damit sie nicht überwunden werden und damit sie meinen Worten glauben, und nicht denen von Verführern, denn was ich sage, ist Wahrheit und Gerechtigkeit.“ .
    Gottes Getreue, die durch Christus aus dem Feuer gerettet wurden, sind sich ihrer eigenen Sünden bewusst und fühlen sich demütig und beschämt. Siehe Sacharja 3,1-3. Gott sieht und anerkennt ihre Reue und registriert ihre Trauer über die eigene Sünde, die sie nicht loswerden oder selbst auslöschen können.Doch wenn sie beten, werden ihre Gebete erhört, und aus diesem Grund stellt sich Satan hin, um Christus zu widerstehen ... Er tritt zwischen den reumütigen, vertrauenden Menschen und Christus und versucht, seinen höllischen Schatten über die Seele zu werfen, damit ihr Glaube gedämpft wird und die Worte Gottes wirkungslos werden ...

    Wenn Satan zwischen einen Menschen und Jesus Christus steht, werden die Liebe, die Annahme und die Vergebung Christi ausgeblendet. Männer und Frauen werden dann unentwegt darum ringen, sich ein Kleid der Gerechtigkeit zu weben, um ihre Schwächen und Sünden zuzudecken, während Christus doch möchte, dass sie so zu ihm kommen, wie sie sind (siehe Matthäus 11,28), und ihm als ihrem persönlichen Retter vertrauen. In seiner innigen Liebe bringt ein vergebender Vater dann sein bestes Gewand herbei, um sein zurückkehrendes Kind darin einzuhüllen. Siehe Lukas 15,22;
    Brief 65, 1894; Manuscript Releases VII, 201-203.

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  • So lange wir auf Gott schauen, hat Satan keine Macht über uns, 26.September

    Wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle! 1.Korinther 10,12 (EB).

    Kurz bevor Petrus fiel, sagte Christus zu ihm: „Simon, Simon! Der Satan ist hinter dir her, die Spreu vom Weizen zu trennen.“ Lukas 22,31 (Hfa). Welch ein treuer Freund war der Heiland dem Petrus! Wie mitfühlend war seine Warnung! Doch Petrus nahm sie Jesus übel und in seiner Überheblichkeit erklärte er selbstsicher, dass er ihn auf keinen Fall verleugnen würde. Siehe Matthäus 26,33. „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen“, versicherte Petrus. Lukas 22,33. Diese Selbstsicherheit wirkte sich verhängnisvoll aus. Damit lud er Satan ein, ihn zu prüfen, und durch die Künste des listigen Feindes fiel er herein. Als Christus ihn am meisten brauchte, stand er auf der Seite des Widersachers und leugnete offen, seinen Herrn zu kennen. Siehe Matthäus 26,69-74.

    Doch selbst als Petrus ihn verleugnete, zeigte Christus, dass er ihn immer noch liebte. In der Gerichtshalle, umgeben von Menschen, die ihm nach dem Leben trachteten, dachte Jesus an seinen leidenden, irrenden Jünger, drehte sich zu ihm um und blickte ihn an.Siehe Lukas 22,61. In diesem Blick las Petrus die Liebe und das Mitgefühl des Heilands, und eine Flut von Erinnerungen überschwemmte ihn ...Ihm wurde klar, dass er genau das getan hatte, was er vorher weit von sich gewiesen hatte. Siehe V. 61 ... Noch einmal schaute er zu seinem Meister hin und sah eine frevlerische Hand, die sich hob, um Jesus ins Gesicht zu schlagen. Er konnte diese Szene nicht länger ertragen und rannte mit gebrochenem Herzen vom Gerichtsgebäude weg. Siehe V. 62.

    Allein in der Dunkelheit hastete er weiter; er wusste nicht wohin, und das war ihm auch egal. Schließlich fand er sich im Garten Gethsemane wieder. Er dachte daran, wie der Heiland während seines quälenden Kampfes im Garten immer wieder zu ihnen gekommen war und nach Mitgefühl und Trost gesucht hatte. Siehe Matthäus 26,36-45 ... Dort, wo Jesus in Seelenqualen sein Herz ausgeschüttet hatte, fiel Petrus auf sein Angesicht und wünschte sich zu sterben ... Wäre er sich selbst überlassen worden, wäre er besiegt worden. Doch der, der gesagt hatte: „Vater, ... ich weiß, dass du mich allezeit hörst“ (Johannes 11,42), der mächtig genug war, ihn zu retten, der trat jetzt für ihn vor Gott ein. Christus rettet alle vollständig, die zu ihm kommen. Siehe Hebräer 7,25.

    Heute stehen viele in einer ähnlichen Lage wie Petrus, als er selbstsicher erklärte, er würde seinen Herrn niemals verleugnen. Wegen ihrer Überheblichkeit werden sie eine leichte Beute der Vorhaben Satans.Jene, die sich ihrer Schwäche bewusst sind, vertrauen einer Macht, die höher ist als sie selbst. Und so lange sie zu Gott aufschauen, hat Satan keine Macht über sie ...

    Es gibt einige Lehren, die wir erst dann beherzigen, wenn wir versagt haben. Petrus war nach seinem Fall ein besserer Mensch ... So wie Feuer das Gold reinigt, so reinigt Christus sein Volk durch Versuchungen und Anfechtungen. Siehe 1.Petrus 1,6.7;
    Manuskript 115, 1902.

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  • Christus wurde für uns gekreuzigt, 27.September

    Als sie zu der Stelle kamen, die „Schädel“ genannt wird, nagelten die Soldaten Jesus ans Kreuz und mit ihm die beiden Verbrecher, den einen links von Jesus, den anderen rechts. Lukas 23,33 (GNB).

    Weil Adam und Eva Gottes Gesetz übertreten hatten, wurden sie aus dem Garten Eden verbannt. Siehe 1.Mose 3,17.23. Christus litt als unser Vertreter außerhalb der Grenzen Jerusalems. Er starb dort, wo Verbrecher und Mörder hingerichtet wurden: außerhalb des Tores. Siehe Hebräer 13,12. Einen tiefen Sinn enthalten die Worte: „Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns.“ Galater 3,13.
    ( The Desire of Ages 741. )

    Auf ihn als unsern Stellvertreter und Bürgen wurde unser aller Ungerechtigkeit gelegt. Er wurde den Übertretern gleichgerechnet, damit er uns von der Verdammnis des Gesetzes erlösen konnte. Die Schuld der Menschen seit Adam lastete schwer auf seinem Herzen, und der Zorn Gottes über die Sünde, die furchtbare Bekundung seines Missfallens an der Gottlosigkeit, erfüllte die Seele Christi mit Bestürzung. Sein ganzes Leben hindurch hatte er der gefallenen Welt die frohe Botschaft von der Gnade und der vergebenden Liebe des Vaters verkündigt; das Heil auch für den größten Sünder war stets das Ziel seines Wirkens gewesen. Doch nun, da er selbst die schreckliche Sündenlast trug, konnte er das versöhnliche Angesicht des Vaters nicht sehen! Ein Schmerz, den kein Mensch nachempfinden kann, durchdrang sein Herz, da ihm in dieser Stunde der höchsten Not die göttliche Gegenwart entzogen war. Siehe Matthäus 27,46.Seine Seelenqual war so groß, dass er die körperlichen Schmerzen kaum wahrnahm.

    Satan quälte den Heiland mit heftigen Versuchungen. Der Blick Jesu konnte nicht durch die Pforten des Grabes dringen. Keine aufhellende Hoffnung zeigte ihm sein Hervorkommen aus dem Grabe als Sieger oder bestätigte ihm die Annahme seines Opfers beim Vater. Er befürchtete, das Maß der Sünde könnte in den Augen Gottes so schwer wiegen, dass er auf ewig von seinem Vater getrennt wäre. Er fühlte die Seelenangst, die den Sünder befallen wird, wenn die erlösende Gnade nicht länger mehr für das schuldige Geschlecht Fürbitte einlegt. Es war das Gefühl für die auf ihm ruhende Sündenlast, die den Zorn des Vaters auf ihn — den Stellvertreter der Menschen — fallen ließ und die den Leidenskelch so bitter machte, dass sein Herz brach. Siehe Psalm 69,21;
    ( The Desire of Ages 753.754.)

    Inmitten der schrecklichen Finsternis, scheinbar von Gott verlassen (siehe Matthäus 27,45.46), hat Jesus den Leidenskelch bis zur Neige geleert. Siehe Johannes 18,11. In diesen furchtbaren Stunden verließ er sich auf die Beweise der Annahme seines Vaters, die ihm vorher gegeben worden waren. Er kannte das Wesen seines Vaters und er verstand auch seine Gerechtigkeit, Erbarmen und große Liebe. In festem Glauben verließ er sich auf Gott, dem er stets freudig gehorcht hatte. Als er sein Leben nun demütig Gott anvertraute, wurde das Gefühl, der Vater habe ihn verlassen, langsam zurückgedrängt.Durch den Glauben wurde Christus Sieger.
    The Desire of Ages 757[überarbeitet].

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  • Jesus wurde für uns zur Sünde gemacht und litt ganz alleine, 28. September

    Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine. Psalm 69,21.

    Der Sohn Gottes, fleckenlos und ohne Makel, hing am Kreuz. Sein Fleisch war von den Misshandlungen zerrissen; die Hände, die er so oft segnend ausgestreckt hatte, waren an das Holz genagelt; die Füße, die unermüdlich Wege der Liebe gegangen waren, hatte man ans Kreuz geheftet; das königliche Haupt war von der Dornenkrone verwundet; die bebenden Lippen waren im Schmerz verzogen! Alles, was der Heiland erduldete — die von seinem Kopfe, seinen Händen und Füßen fallenden Blutstropfen, die seinen Körper quälenden Schmerzen und die unaussprechliche Seelenqual, als der Vater sein Antlitz verbarg (siehe Matthäus 27,46) — es ist deinetwegen geschehen! Für dich hat er sich bereit gefunden, jene Schuldenlast zu tragen; für dich hat er die Macht des Todes gebrochen und die Pforten des Paradieses wieder geöffnet.
    Das Leben Jesu 756.

    Durch die Leiden Jesu am Kreuz wurden Weissagungen erfüllt. Jahrhunderte vor der Kreuzigung hatte der Heiland die Behandlung, die ihm widerfahren würde, vorausgesagt mit den Worten: „Hunde haben mich umgeben und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben.Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber schauen zu und sehen auf mich herab. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.“ Psalm 22,17-19. Die Weissagung, die sich auf seine Kleider bezog, erfüllte sich buchstäblich, ohne dass es dazu eines Anstoßes oder einer Einmischung der Freunde oder Feinde Jesu bedurfte. Die Kriegsknechte, die ihn gekreuzigt hatten, erhielten seine Gewänder. Der Heiland hörte ihren Zank, als sie die Kleider unter sich teilten. Sein Gewand war ohne Naht in einem Stück gewebt, und so sagten sie: „Lasst uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll.“ Johannes 19,24 ...

    Es war erlaubt, den am Kreuze Sterbenden einen betäubenden Trank zu reichen, um das Schmerzgefühl zu dämpfen. Ein solcher Trunk wurde auch Jesus angeboten, aber als er ihn schmeckte, wies er das Getränk zurück. Siehe Matthäus 27,34. Er wollte nichts nehmen, was seinen Geist trüben könnte; sein Glaube musste seinen festen Halt an Gott bewahren! Das war seine einzige Stärke. Die Sinne betäuben aber hieße, Satan einen Vorteil einräumen.

    Noch am Kreuz ließen Jesu Feinde ihre Wut an ihm aus. Priester, Oberste und Schriftgelehrte verhöhnten gemeinsam mit dem Pöbel den sterbenden Heiland. Bei der Taufe und bei der Verklärung Jesu war Gottes Stimme gehört worden, die Christus als seinen Sohn verkündete. Siehe Matthäus 3,17; 17,5.Auch kurz vor dem Verrat hatte der Vater die Gottheit des Sohnes bezeugt.Siehe Johannes 12,28. Doch jetzt am Kreuz schwieg der Himmel. Kein Zeugnis zu Jesu Gunsten erschallte. Allein erlitt er die Misshandlungen und ertrug er den Spott verderbter Menschen.
    The Desire of Ages 746 [überarbeitet].

  • Er wurde wegen unserer Übertretungen verwundet, 29.September

    Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Jesaja 53,5.

    Gott hat einen Streit mit den Bewohnern dieser Welt. Satan ist ihnen in der Verkleidung eines Lichtengels erschienen und unter seiner Anleitung beugt sich die Mehrzahl der Christen an abgöttischen Altären nieder und betet einen unbekannten Gott an ... Die Menschheit brach Gottes Gesetz und missachtete seinen Willen. Gottes Gesetz offenbart der Welt die Eigenschaften seines Charakters und nicht ein Punkt oder Komma konnte daran verändert werden, um den Menschen in ihrem gefallenen Zustand entgegenzukommen. Doch gab Gott ihnen unmissverständliche Beweise dafür, dass er sie liebte und dass Gerechtigkeit die Grundlage seiner Regierung ist und ein Beweis seiner Liebe. Er vollstreckte die Strafe für die Gesetzesübertretung, ließ sie aber auf einen Stellvertreter kommen — seinen einzigartigen Sohn.

    Gott konnte sein Gesetz nicht abschaffen, um die Menschheit zu retten, denn dies würde den Ungehorsam verewigen und die ganze Welt unter Satans Kontrolle bringen.Doch „so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzig-einen Sohn gab, damit jeder, der auf ihn vertraut, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Johannes 3,16 (Bruns). In diesem wunderbaren Geschenk zeigt sich, wie groß Gottes Güte ist. Er liebte sündige Menschen so sehr, dass er in seinem Sohn sich selbst hingab, damit sie eine zweite Chance bekommen, eine Probezeit, eine neue Gelegenheit, ihren Gehorsam zu zeigen. Er liebte die Menschen so sehr, dass er um ihrer Rettung willen seinen Sohn an die Welt hingab — und in dieser Gabe schenkte er ihnen den ganzen Himmel!Das war die einzige Vorsorge, die Gott treffen konnte. Durch dieses Geschenk wurde Sündern ein Weg bereitet, auf dem sie zur Loyalität zurückkehren konnten.

    Gott ruft alle Menschen auf, sein „Opferlamm“ zu betrachten, das die Sünden der Welt trägt. Siehe Johannes 1,29. Christus hebt die Sündenlast vom Sünder und stellt sich selbst unter das Verdammungsurteil des Gesetzgebers. Er kam in diese Welt, um als Mensch das Gesetz auszuleben.Damit wurde Satans Vorwurf widerlegt, Menschen könnten niemals das Gesetz Gottes halten.

    Jesus hielt das Gesetz als ein Mensch, und als er von den Pharisäern falsch beschuldigt wurde, wandte er sich an sie und fragte mit einer Stimme voller Autorität und Macht: „Kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen?“ Johannes 8,46 (Hfa). Er kam, um dem himmlischen Universum, den ungefallenen Welten und sündigen Menschen zu zeigen, dass Gott alle Vorsorge für die Menschheit getroffen hatte und dass durch die zugerechnete Gerechtigkeit Christi alle, die ihn im Glauben annehmen, ihre Loyalität gegenüber Gott durch das Halten des Gesetzes zeigen können.(Siehe Römer 8,3.4, Hfa).Indem reumütige Sünder Christus als ihren persönlichen Heiland ergreifen, bekommen sie Anteil an der göttlichen Natur. Siehe 1.Petrus 1,4;
    Manuskript 63, 1897

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  • Christi Nachfolger werden von der Welt gehasst, 30.September

    [Jesus zu seinen Jüngern:] „Wenn die Menschen euch hassen, dann vergesst nicht, dass man mich schon vor euch gehasst hat. Diese Welt würde euch lieben; aber ihr müsstet zu ihr gehören. Doch ihr gehört nicht mehr dazu. Ich selbst habe euch aus der Welt herausgerufen. Darum hasst sie euch.“ Johannes 15,18.19 (Hfa).

    Die Nachfolger Christi sollten sich immer bewusst sein, dass sie all die bösen Bemerkungen gegen Christus und all seine Misshandlungen auch um seinetwillen ertragen müssen, weil sie ihm folgen. Die Frömmigkeit einer Kirche mag angeblich groß sein; wenn aber die Wahrheit Gottes den Herzen nahegebracht wird und dann die Überzeugung von der Wahrheit gegen besseres Wissen zurückgewiesen und verachtet wird, nur damit man bei der Mehrheit beliebt bleibt, beziehen solche Menschen ... Stellung auf der Seite des Feindes, weil sie Wahrheit und Licht ablehnen. Satan hetzt sie durch dämonische Einflüsse mit einer Intensität auf, die seinen Hass gegen Gott und seine Gesetze offenbart. Sie verabschieden dann Gesetze, durch die Andersdenkende unterdrückt werden .

    So wie Christus grundlos gehasst wurde, so wird auch sein Volk ohne Ursache gehasst — nur deshalb, weil es den Geboten Gottes gehorsam ist und seine Werke tut. Wenn Jesus, der rein, heilig und makellos war, der nur Gutes in unserer Welt tat, wie ein gemeiner Verbrecher behandelt und zum Tod verurteilt wurde, ohne dass es nur den geringsten Beweis einer Schuld gegeben hätte, was können dann seine Jünger erwarten? Doch nur die gleiche Behandlung, ganz gleich ob ihre Lebensführung fehlerlos und ihr Charakter rechtschaffen ist. Von Menschen erlassene Gesetze, die von satanischen Werkzeugen unter dem Vorwand des Guten und der Eindämmung des Bösen fabriziert wurden, werden hoch gehalten, während Gottes heilige Gebote verachtet und mit Füßen getreten werden ...

    Wir sehen, wie angeblich rechtschaffene Menschen die Gesinnung Satans ausleben können, um ihre bösen Absichten durch Neid, Eifersucht und religiösen Fanatismus auszuführen ... Zwischen Satan und dem Sünder gibt es keinen Krieg, auch nicht zwischen gefallenen Engeln und gefallenen Menschen. Beide haben dieselben Eigenschaften, beide sind böse, weil sie von Gott abgefallen sind und sündigen ...

    Die Vorhersage, die in Eden gemacht wurde (siehe 1.Mose 3,15), bezieht sich in einem besonderen Sinn auf Christus und auf alle, die ihn als den einzigartigen Sohn Gottes annehmen und sich zu ihm bekennen. Christus hat sich dem Kampf gegen den Fürsten und die Mächte der Finsternis verschrieben und versprochen, der Schlange „den Kopf zu zertreten“. 1.Mose 3,15. Alle Söhne und Töchter Gottes sind seine Auserwählten, seine Soldaten, die „mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis herrschen, und gegen geistliche Bosheit an höherer Stelle kämpfen.“ Epheser 6,12. Das ist ein fortgesetzter Kampf, der nicht eher endet, bis Christus zum zweiten Mal kommt.
    Manuskript 104, 1897.

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  • Der Tempeldienst endete mit dem Tod Christi, 1. Oktober

    Im selben Augenblick zerriss der Vorhang, der im Tempel das Allerheiligste abschloss, von oben bis unten. Die Erde bebte, und die Felsen zerbrachen. Matthäus 27,51 (Hfa).

    Am Tag nach der Kreuzigung Jesu drängten sich die Gottesdienstbesucher in den Tempelhöfen ... Doch nie zuvor wurde der Tempeldienst mit solch widerstreitenden Gefühlen durchgeführt. Die Posaunen und Musikinstrumente und die Stimmen der Sänger waren so laut und klar wie immer, aber ein seltsames Empfinden durchzog alles. Immer mehr fragten nach dem seltsamen Ereignis, das hier stattgefunden hatte. Bisher war das Allerheiligste vor eindringlichen Blicken abgeschirmt gewesen ..

    Nur einmal im Jahr wurde dieser innere Raum betreten und dann nur vom Hohenpriester. Siehe Hebräer 9,7. Nun sah man Neugier und Schrecken auf vielen Gesichtern, denn diese Abteilung des Tempels war für alle Blicke offen.In dem Augenblick, als Christi Leben endete, riss der schwere Vorhang, der aus reinem Leinen mit violettem und rotem Purpur gewebt war (siehe 2.Mose 26,31), von oben bis unten durch. Dieser Ort, wo Gott den Priestern begegnet war, um seine Herrlichkeit zu zeigen, dieser Ort, der bisher Gottes heiliger Audienzraum gewesen war, lag nun offen vor aller Augen da. Er wurde vom Herrn nicht länger anerkannt.

    Viele, die damals zu den Zeremonien des Passafestes zusammengekommen waren, nahmen daran nie wieder teil. Sie sollten von Gott neues Licht, neue Einsichten erhalten. Die Jünger würden ihnen verkünden, dass der große Lehrer bereits gekommen war.

    Wie gewohnt brachten die Leute ihre Kranken und Leidenden in die Tempelhöfe und fragten: „Wer kann uns etwas über Jesus von Nazareth sagen?“ Einige waren von weither gekommen, um ihn zu sehen und zu hören ... Sie wollten sich nicht abweisen lassen, aber man vertrieb sie aus den Tempelhöfen und so wurde den Bürgern von Jerusalem der Kontrast zwischen diesen Szenen und denen während des Lebens Jesu deutlich.

    Überall hörte man den Ruf: „Wir wollen Christus, den großen Arzt!“ Die Welt war ohne Christus schwarz und finster. Nicht nur die Jünger, die Kranken und Leidenden empfanden so, sondern auch die Priester und Führer des Volkes. Die jüdischen Obersten und selbst die römischen Behörden merkten bald, dass es schwerer war, mit einem toten Christus zurecht zu kommen, als früher mit dem lebenden. Die Leute erfuhren, dass Jesus von den Priestern ums Leben gebracht worden war. Sie wollten mehr über seinen Tod wissen. Die Einzelheiten seiner Gerichtsverhandlung wurden zwar so geheim wie möglich gehalten, doch während der Zeit, in der Jesus im Grab lag, war sein Name in aller Munde, und die Berichte vom Schauprozess und der Unmenschlichkeit der Priester und Volksführer machten bereits überall die Runde.
    Manuskript 111, 1897; Manuscript Releases XII, 417-419

  • Männer und Frauen stehen mutig für Christus ein, 2. Oktober

    [Josef aus Arimathäa] ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus freizugeben ... Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch und legte ihn in sein eigenes Grab, das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war.Matthäus 27,58-60 (GNB).

    Die Priester wurden von klugen Leuten aufgefordert, die alttestamentlichen Prophezeiungen über den Messias zu erklären.Während sie versuchten, mit fabrizierten Unwahrheiten zu antworten, benahmen sie sich wie Geisteskranke.Viele Menschen waren inzwischen davon überzeugt, dass sich die Heiligen Schriften erfüllt hatten ... Josef war ein Jünger Christi, doch in der Vergangenheit hatte er sich nicht zu ihm bekannt, weil er sich vor den jüdischen Führern fürchtete. Siehe Johannes 19,38. Nun aber ging er mutig zu Pilatus und bat um den Leichnam Christi. Er war ein reicher Mann (siehe Matthäus 27,57) und das gab ihm einen gewissen Einfluss beim Gouverneur. Hätte er diesen Gang hinausgezögert, wäre die Leiche des Erlösers mit den Leichen der Räuber unehrenhaft in ein Massengrab geworfen worden.

    Nikodemus, einer der obersten Führer und ein Schriftgelehrter, war ebenfalls ein Anhänger Christi. Er war bei Nacht zum Heiland gekommen, weil niemand wissen sollte, dass er innerlich beunruhigt war. In jener Nacht hörte er die wichtigste Rede, die je von Menschenlippen gekommen war. Siehe Johannes 3. Diese Worte gingen ihm durch und durch. Er war durch sie erleuchtet worden, doch er hatte sich noch immer nicht öffentlich zu Christus bekannt. Er gehörte zu den Leuten, von denen Johannes schrieb: „Doch gab es unter den führenden Männern viele, die an Jesus glaubten. Aber aus Angst vor den Pharisäern, die allen Nachfolgern Jesu mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft des jüdischen Volkes drohten, bekannten sie sich nicht öffentlich zu ihm.“ Johannes 12,42 (Hfa).Trotzdem hatte sich Nikodemus darum bemüht, Christus nach besten Kräften zu verteidigen. Bei einer Gelegenheit fragte er die Priester: „Seit wann verurteilt denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und ihm seine Schuld nachgewiesen hat?“ Johannes 7,51 (Hfa) ... Nach der Kreuzigung kam Nikodemus zum Kreuz und brachte eine Kräutermischung aus Myrrhe und Aloe, um damit den Leib Christi einzubalsamieren. Siehe Johannes 19,39. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie grausam die Priester Jesus behandelt hatten. Er hatte bemerkt, wie geduldig und gottähnlich er sich verhalten hatte, selbst in seiner tiefsten Erniedrigung. Nun erkannte er das wahre Wesen des Hohenpriesters viel deutlicher. Mutig kam er herbei, um den gebeutelten Körper seines Erlösers zu tragen (siehe Johannes 19,40), der allgemein als Verbrecher galt. Dadurch identifizierte er sich mit Christus in dessen Schande und Tod.Mit dem Tod Christi waren die Hoffnungen der Jünger ausgelöscht. Häufig wiederholten sie die Worte: „Dabei hatten wir gehofft, dass er der von Gott verheißene Retter ist, der Israel befreien sollte.“ Lukas 24,21 (Hfa) ... Sie trafen sich im oberen Raum [wo sie Passa gefeiert hatten] und verschlossen und verriegelten die Türen (siehe Johannes 20,19), weil sie wussten, dass sie das Schicksal ihres geliebten Lehrers jederzeit teilen konnten.
    Manuskript 111, 1897; Manuscript Releases XII, 419.420.

  • Es gibt mmer ein Licht in der Dunkelheit, 3.Oktober

    Da bebte plötzlich die Erde, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf.Matthäus 28,2 (GNB).

    Hätten die Jünger nach der Kreuzigung und Bestattung Christi — statt ihrem Kummer nachzuhängen — all das sorgfältig überdacht, was Christus ihnen vorher erklärt hatte, um sie auf diese Zeit vorzubereiten, hätten sie Licht in der Dunkelheit gesehen und wären nicht in eine derart hoffnungslose Verzweiflung gestürzt.

    Bevor irgendjemand zur Gruft kam, gab es ein großes Erdbeben. Siehe Matthäus 28,2. Der mächtigste Engel im Himmel, der nun die Stellung einnahm, von der Satan abgefallen war, erhielt vom Vater einen besonderen Auftrag.Bekleidet mit der Rüstung des Himmels durchtrennte er auf seinem Weg die Dunkelheit. Sein Gesicht leuchtete hell wie ein Blitz und seine Kleider glitzerten wie Schnee.Siehe V. 3. Sobald seine Füße den Boden berührten, bebte sie unter seinen Tritten. Die römischen Soldaten hielten ihre ermüdende Wache, als dieses wunderbare Schauspiel stattfand. Sie wurden befähigt, diesen Anblick zu ertragen, denn sie sollten als Augenzeugen von der Auferstehung Christi berichten. Siehe V.11.

    Der Engel kam zur Gruft, rollte den Stein weg, als wäre es ein Kiesel, und setzte sich darauf. Siehe V.2. Das Licht des Himmels umschloss die Grabhöhle und der ganze Himmel wurde von der Herrlichkeit vieler Engel erleuchtet.Dann hörte man Gabriels Stimme: „Dein Vater ruft dich, komm heraus!“ Und Jesus verließ das Grab mit den Schritten eines mächtigen Siegers. Die Engel brachen in Siegesgeschrei aus, denn die ganze himmlische Familie wartete sehnlich darauf, ihn wieder bei sich zu haben. Der mächtige Engel und das ganze himmlische Heer beugten sich anbetend vor dem König des Himmels, als er vor dem leeren Grab des Josef verkündete: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Johannes 11,25.

    Als Christus am Kreuz ausrief: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30), gab es ein starkes Erdbeben, das viele Grabhöhlen öffnete. Siehe Matthäus 27,51.52. In ihnen waren Menschen bestattet, die Gott treu und loyal gewesen waren, und zu Lebzeiten ihre Stimme gegen jedes böse Werk erhoben und den Herrn der Heerscharen geehrt hatten. Als nun der Lebensspender aus der Gruft kam und rief: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, holte er all diese Heiligen aus ihren Gräbern heraus. Sie hatten sich während ihres Lebens unbeirrt für die Wahrheit eingesetzt, selbst um den Preis ihres Lebens. Und nun sollten sie Zeugen dessen sein, der sie vom Tod auferweckt hatte.Siehe V. 53. „Diese sind nicht länger Satans Gefangene“, sagte Christus.„Ich habe sie befreit. Ich habe sie aus dem Grab gebracht als die Erstlingsfrüchte meiner Macht. Sie sollen nun immer bei mir sein und niemals mehr Tod oder Leid erleben.“
    Manuskript 115, 1897.

  • Er ist auferstanden!“, 4.Oktober

    [Der Engel sagte:] „Er [Jesus] ist nicht hier; er ist auferstanden! Habt ihr vergessen, was er euch in Galiläa gesagt hat: ‚Der Menschensohn muss den Gottlosen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.‘“ Lukas 24,6.7 (Hfa).

    Der Sabbat war vorüber.Am nächsten Morgen kam Maria Magdalena ganz früh zur Gruft, als es noch dunkel war. Siehe Johannes 20,1. Sie war als erste da, die anderen Frauen sollten sie dort treffen. Sie hatten duftende Kräuter bereitet, um den Leichnam ihres Herrn einzubalsamieren. Siehe Markus 16,1.2. [Als diese Frauen zum Grab kamen], erschraken sie sehr, denn sie konnten den Anblick der Engel nicht ertragen und verhüllten ihre Gesichter. Die Engel mussten ihre Herrlichkeit noch mehr verbergen, bevor sie mit den Frauen sprechen konnten. Die zitterten vor Ehrfurcht, deshalb sagte einer der Engel: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht mehr hier. Er ist auferstanden, wie er es vorhergesagt hat.Kommt und seht euch die Stelle an, wo er gelegen hat.“ Matthäus 28,5.6 (Hfa)..

    Nun weinte Maria nicht länger. Ihr Herz war voller Freude und Jubel. [Sie lief zu den anderen Jüngern; siehe Johannes 20,2] ...Während sie abwesend war, erschien Christus den Frauen, die aus einer anderen Richtung zum Grab gekommen waren.Siehe Matthäus 28,9 ... [Die Engel sagten zu ihnen]: „Beeilt euch, geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Er wird nach Galiläa gehen, um euch dort zu treffen.“ (V. 7, Hfa). Bisher hatte sich Christus den elf Jüngern noch nicht gezeigt. Die Frauen liefen zu ihnen und erzählten ihnen von dieser wunderbaren Neuigkeit. V.8 ... Auf diese Weise verabredete sich Christus mit seinen Jüngern zu einem offiziellen Treffen in Galiläa. Und wer erinnerte die Frauen, die Christus im Grab suchten, an die Worte, die der Heiland früher zu ihnen gesagt hatte? Es war Christus selbst (siehe V. 10), der auferstanden war, wie er es angekündigt hatte.

    In diesem Zusammenhang bringt Markus eine sehr bedeutsame Bemerkung, die man nicht übersehen sollte. Der Engel sagte zu den Frauen: „Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa.“ Markus 16,7. Wie tröstlich war diese Botschaft, die Petrus von den Frauen ausgerichtet wurde. Das letzte Mal hatte Jesus ihn angesehen, nachdem er ihn dreimal verleugnet hatte. Christus hatte Petrus nicht vergessen und dass nun sein Name erwähnt wurde, zeigte Petrus, dass ihm vergeben worden war .

    Der wunderbare Unterricht, den Christus seinen Jüngern erteilte, sollte nie seine Wirkung verlieren, aber sie mussten an die Lektionen erinnert werden, die Christus ihnen wiederholt gegeben hatte, während er noch bei ihnen war. Der Engel sagte: „Habt ihr vergessen, was er euch in Galiläa gesagt hat: ‚Der Menschensohn muss den Gottlosen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.‘“ Lukas 24,6.7 (Hfa). Die Jünger wunderten sich selbst, dass sie vorher nicht an all das gedacht hatten.
    Manuskript 115, 1897.

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  • Das Zeugnis der Bewacher des Grabes, 5.Oktober

    Als die Wächter [den Engel] sahen, zitterten sie vor Angst und fielen wie tot zu Boden. Matthäus 28,4 (GNB).

    Wo waren die römischen Wächter? Sie durften den mächtigen Engel sehen, der auch das Siegeslied bei Jesu Geburt gesungen hatte.Nun sangen er und die anderen Engeln das Lied von der erlösenden Liebe ..

    Als die himmlische Schar vor ihren Augen verborgen wurde, standen sie auf und liefen so schnell, wie es ihre zitternden Gelenke erlaubten, zum Tor des Gartens. Als sie [aus dem Tal] heraufkamen, schwankend wie Blinde oder Betrunkene, erzählten sie mit leichenblassen Gesichtern allen, die sie trafen, von der wunderbaren Begebenheit, die sie miterlebt hatten.Boten liefen ihnen schnell zu den Oberpriestern und Führern voraus und erzählten ihnen die Ereignisse, so gut sie es vermochten. Die Wächter waren auf dem Weg zu Pilatus, doch die Priester und Volksführer sandten ihnen eine Nachricht mit der Aufforderung, zu ihnen zu kommen. Die hartgesottenen Soldaten bildeten einen seltsamen Anblick, als sie von der Auferstehung Christi berichteten und auch von der großen Schar, die er als der Lebensspender [aus den Gräbern] mitgebracht hatte. Siehe Matthäus 27,52.53; 28,11.

    Sie hatten gar keine Zeit nachzudenken oder etwas anderes als die Wahrheit zu sagen. Sie meinten, ihr Bericht würde sich von selbst diesen angeblich gerechten Männern empfehlen. Doch die Volksführer waren davon überhaupt nicht erbaut ...Sie bestachen die Soldaten, damit sie eine Lüge erzählten, und die Priester garantierten ihnen, sie selbst übernähmen die volle Verantwortung für ihr Verhalten, falls diese Sache Pilatus zu Ohren käme — womit fest zu rechnen war. Siehe Matthäus 28,12-14. Sie bestachen selbst Pilatus, damit er schwieg. Und sie taten noch mehr. Durch besondere Boten sandten sie einen vorbereiteten Bericht in jeden Teil des Landes .

    Viele waren zum Glauben an Jesus gekommen, als sie die furchtbaren Szenen [seines Leidens] miterlebten. Sie erinnerten sich an die Stimme, die am Fuß des Kreuzes unter all dem Lärm und der Verwirrung zu hören gewesen war, denn „der Hauptmann und die Soldaten, die den gekreuzigten Jesus bewachten, erschraken sehr bei diesem Erdbeben und allem, was sich sonst ereignete. Sie sagten: ‚Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!‘“ Matthäus 27,54 (Hfa) ... Alle Augen wandten sich dorthin, woher diese Stimme kam. Wer hatte das gesagt? Es waren der Hauptmann und die römischen Soldaten — Heiden und Götzenanbeter ... Was gab diesen Männern so viel Einsicht und überzeugte sie derart, dass sie nicht anders konnten, als ihren Glauben an Jesus zu bekennen? Es war die Predigt, die sie in jeder Handlung Christi und in seinem Schweigen unter grausamer Misshandlung gehört hatten ... In diesem gefolterten, verwundeten und gebrochenen Körper am Kreuz erkannte der Hauptmann die Gestalt des Sohnes Gottes.
    Manuskript 115, 1897.

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  • Die Erstlingsfrüchte des Sieges Christi über den Tod, 6. Oktober

    Die Erde erbebte und die Felsen zerrissen und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach [Jesu] Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. Matthäus 27,52.53.

    Während seines Dienstes auf der Erde weckte Jesus Tote zum Leben auf — den Sohn der Witwe in Nain, die Tochter des Jairus und Lazarus. Siehe Lukas 7,12-15; 8,49-55; Johannes 11,39-44. Allerdings wurden diese Personen nicht mit Unsterblichkeit bekleidet. Nach ihrer Auferweckung waren sie weiterhin dem Tod und dem Verfall unterworfen. Doch jene, die bei der Auferstehung Christi aus dem Grab kamen, wurden zum ewigen Leben auferweckt. Sie waren die „Schar der Gefangenen“, die mit ihm in den Himmel auffuhren (siehe Epheser 4,8) — als Trophäen seines Sieges über den Tod und das Grab ..

    Diese Auferweckten gingen in die Stadt [Jerusalem] und erschienen dort vielen Leuten. Sie sagten: „Christus ist von den Toten auferstanden und mit ihm sind auch wir auferweckt worden.“ Einige erschraken bei ihrem Anblick.Doch sie waren der unwiderlegbare Beweis nicht nur für ihre eigene Auferweckung, sondern auch für die des gekreuzigten Erlösers. Nach seiner Auferstehung zeigte sich Christus niemandem außer seinen Nachfolgern, doch es fehlte nicht an Zeugnissen seiner Auferstehung. Sie kamen aus verschiedenen Quellen. Dazu gehörten auch die 500 Männer, die in Galiläa zusammenkamen, um ihren auferstandenen Herrn zu sehen. Siehe Matthäus 28,16.17; 1.Korinther 15,6. Dieses Zeugnis konnte nicht ausgelöscht werden. Die heiligen Tatsachen der Auferstehung Jesu wurden verewigt.

    Die mit Christus Auferstandenen wurden dem himmlischen Universum als Siegestrophäen vorgestellt. Sie waren Kostproben der Auferweckung aller, die Jesus Christus als ihren persönlichen Heiland annehmen und ihm vertrauen. Sie waren ein Symbol für die Auferstehung der Gerechten. Dieselbe Kraft, die Christus von den Toten auferweckte, wird seine Gemeinde — als seine Braut — auferwecken und mit ihm verherrlichen „über alle Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen“ und den himmlischen Höfen. Epheser 1,19-21 .

    Christus war der „Erstling unter denen, die entschlafen sind“. 1.Korinther 15,20. Genau diese Szene, die Auferstehung Christi von den Toten, wurde symbolisch bei einem der jüdischen Feste [Passa] vorgeschattet, „das Fest der Juden“ genannt. Johannes 6,4. Sie kamen zum Tempel, wenn die ersten Ähren geerntet waren, und feierten ein Erntedankfest. Die ersten Früchte der Getreideernte wurden feierlich dem Herrn geweiht. Siehe 3.Mose 23,10.11 ...

    Als Christus [zum Himmel] aufsteigt, während er noch seine Jünger segnet, umringt ihn ein Engelheer wie eine Wolke. Christus nimmt die „Schar der Gefangenen“ als Siegesbeute mit. Er will sie selbst dem Vater als die „Erstlinge“ der Entschlafenen bringen und sie ihm als Garantie dafür präsentieren, dass er der Sieger über den Tod und das Grab ist.
    Manuskript 115, 1897


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  • Jesus will uns Macht zum Überwinden geben, 7. Oktober

    Wer überwindet, dem will ich [Christus im Himmel] geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. Offenbarung 3,21.

    Satan kämpft und ringt um unsere Seelen. Er wirft seinen höllischen Schatten über unseren Lebensweg ... Seht von seiner Macht weg und blickt auf den Einen, der stark genug ist, uns völlig zu retten. Siehe Hebräer 7,25 (EB).Warum durchbricht dein Gottvertrauen nicht den Schatten und dringt dorthin, wo Christus ist? „Er ist aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen Gaben gegeben.“ Epheser 4,8. Er wird dich lehren, dass Satan jeden als sein Eigentum beansprucht, der sich nicht mit Christus verbindet und ihm gehören will.

    Satan ist der Urheber des Todes. Was tat Christus, nachdem er Satan selbst unter die Herrschaft des Todes gebracht hatte? Seine allerletzten Worte, bevor er sein Leben aushauchte, waren: „Es ist vollbracht!“ Johannes 19,30. Da merkte der Teufel, dass er sich selbst ein Bein gestellt hatte. Durch sein Sterben bewerkstelligte Christus den [sicheren] Tod Satans und schenkte der Menschheit die Chance auf Unsterblichkeit.

    Und was tat Christus, nachdem er auferstanden war? Er ergriff seine Macht und nahm das Zepter in die Hand. Siehe Offenbarung 1,18. Er öffnete die Gräber und brachte eine große Schar von Gefangenen heraus. Siehe Matthäus 27,52. Damit bewies er jedem Erdenbürger und allen geschaffenen Wesen, dass er die Vollmacht über den Tod hat und die Gefangenen des Todes retten kann.

    Nicht alle, die an Jesus glaubten, wurden damals ins Leben zurückgebracht.Es war nur eine Kostprobe dessen, was geschehen wird, damit wir wissen, dass der Tod und das Grab ihre Gefangenen nicht halten sollen, weil Christus diese [Gläubigen] in den Himmel holte. Und wenn er mit Macht und in großer Herrlichkeit wiederkommt, wird er die Gräber öffnen. Wieder wird der Kerker gesprengt und die Toten werden in herrlicher Unsterblichkeit herauskommen.

    Hier sind die Trophäen, die Christus mit sich nahm und dem himmlischen Universum und den übrigen von Gott erschaffenen Welten präsentierte. Nun ist jede Spur von Zuneigung ausgelöscht, die sie jemals zu Luzifer hegten, der einst ein „schirmender Cherub“ war. Siehe Hesekiel 28,14. Gott gab ihm die Gelegenheit, seinen Charakter zu entwickeln. Hätte Gott das nicht getan, würden einige denken, Luzifers Anklagen gegen Gott hätten doch ihre Berechtigung und ihm sei keine faire Chance eingeräumt worden.

    Der Fürst des Lebens und der Fürst der Dunkelheit kämpften miteinander.Der Fürst des Lebens siegte, aber um einen unendlich hohen Preis. Sein Sieg bedeutet unsere Rettung ... Musste unser Heiland nicht etliches überwinden?Hielt er im Kampf mit dem Fürsten der Dunkelheit nicht so lange durch, bis er auf allen Gebieten gesiegt hatte? Dann überließ er sein Werk den Händen seiner Nachfolger. Wir haben etliches zu tun. Manuskript 1, 1889.


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  • Die Frage nach der Oberherrschaft Gottes ist geklärt, 8.Oktober

    Erhebt, ihr Tore, eure Häupter und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe! Psalm 24,7 (EB).

    Der ganze Himmel beobachtet die Auseinandersetzung ... Christus war das Licht der Welt, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er erschuf die Welt, doch die Welt wollte ihn nicht annehmen. Siehe Johannes 1,3-5.10.11. Der ganze Himmel registrierte, wie Jesus von einem Ort zum anderen gehen musste, weil man ihm nach dem Leben trachtete. Er wurde verachtet und abgelehnt, verspottet und beschimpft, doch obwohl er dermaßen geschmäht wurde, schmähte er nicht zurück. Doch Satan hörte nicht auf, ihn zu verfolgen, bis Christus am Kreuz hing. Der ganze Himmel und alle von Gott geschaffenen Welten sahen der Auseinandersetzung zu. Würde Christus den Rettungsplan zu Ende führen, den er begonnen hatte, um Menschen aus dem Abgrund der Sünde zu ziehen?... Als sie Christi Auferstehung sahen, dachte keiner weiter an den großen Rebellen. Die Frage war nun endgültig geklärt, ob das Gesetz Gottes unveränderlich war und für alle denkenden Wesen im Himmel und auf Erden galt.

    Christus war noch vierzig Tage bei seinen Jüngern. Dann wurde er von ihnen weggeholt in den Himmel (siehe Apostelgeschichte 1,3.9) und die große Schar der Gefangenen [die auferweckten Heiligen] begleitete ihn und eine Menge himmlischer Engel. Als sie sich der Stadt Gottes näherten, rief der Engel, der Christus zur Seite stand: „Erhebt, ihr Tore, eure Häupter und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!“ Psalm 24,7 (EB) ...Dieser Retter ist jetzt unser Vermittler, der für uns eine Versöhnung vor dem Vater erwirkt ... Und dieser kostbare Erlöser kommt wieder ... Wenn er zum zweiten Mal kommt, wird er weder die Dornenkrone tragen noch jenen Purpurmantel. Siehe Johannes 19,2. Niemand wird seine Stimme erheben und „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ schreien. Vielmehr werden die Engelschar und alle, die darauf warten, ihn zu empfangen, rufen: „Würdig, würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde.“ Offenbarung 5,12. Als göttlicher Sieger trägt er nun statt der Dornenkrone ein herrliches Diadem und statt des alten Königsgewandes, in das man ihn zum Hohn gehüllt hatte, trägt er ein Gewand, das heller ist als das weißeste Weiß. Und die Hände, die durch die grausamen Nägel zerrissen worden waren, werden wie Gold schimmern ..

    Die Toten, die von Gott gerecht gesprochen wurden, kommen aus ihren Gräbern, und die noch Lebenden, die zu Gott gehören, werden mit den anderen zusammen entrückt, um dem Herrn in der Luft zu begegnen, und sie werden für immer mit ihm zusammen sein. Siehe 1.Thessalonicher 4,15-17. Sie werden die Stimme Jesu hören, die klangvoller ist als jede Musik, die jemals ein menschliches Ohr vernommen hat, die sagt: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ Matthäus 25,34.
    Manuskript 11, 1886

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  • Ist Gottes Gesetz reformbedürftig? 9. Oktober

    Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16 (Hfa).

    Die Rebellion gegen Gottes Gesetz wurde von Satan im Himmel in Gang gebracht. Durch diese Rebellion wurde die Sünde quasi geboren ... Satan behauptete, Gott hätte ihn ungerecht behandelt. Er kritisierte Gottes Regierungskonzept und erklärte, das Gesetz Gottes sei willkürlich und stünde den Interessen des himmlischen Universums entgegen. Es müsse geändert werden.

    Für die Welten, die Gott geschaffen hatte, ging es um entscheidende Dinge.Würden diese angeblichen Schwachstellen im Gesetz Gottes so einleuchtend dargestellt, dass die Bewohner des himmlischen Universums recht damit hätten, wenn sie behaupteten, das Gesetz könnte verbessert werden? Würde es Satan gelingen, ihr Vertrauen in Gottes Gesetz zu untergraben?

    In seiner Weisheit griff Gott nicht zu gewaltsamen Mitteln, um Satans Aufstand zu unterdrücken. Solche Maßnahmen hätten nur Sympathie für Satan geweckt und seinen rebellischen Geist eher noch verstärkt, anstatt seine Grundsätze zu ändern. Hätte Gott ihn kurzerhand bestraft, hätten viele gemeint, er sei ungerecht behandelt worden. Dann hätte er noch viel mehr Wesen in seinen Abfall hineingezogen.

    Es war nötig, Satan Zeit einzuräumen, damit er seine Grundsätze entfalten konnte. Er hatte jede Möglichkeit, seine Sicht der Dinge darzustellen. Dabei ging er sehr geschickt vor. Immer, wenn seine Position in ihrem wahren Licht erkannt wurde, veränderte er sie in eine andere. Indem er falsche Beschuldigungen aufstellte und die Ziele und den erklärten Willen Gottes falsch zitierte, sicherte er sich Sympathisanten.

    Adam und Eva wurden auf die Probe gestellt und versagten ... Satan betrog Eva und sie war Gott ungehorsam. Siehe 1.Mose 3,1-6.13. Das erste Paar gab der Versuchung nach und wurde dadurch unter Satans Herrschaft gebracht. Der Feind gewann die Oberhand über die Menschheit und brachte den Tod, die Strafe des Ungehorsams. Siehe Römer 6,23.

    Jesus erklärte, dass er selbst die Strafe für die Sünde tragen und Satan überwinden werde, indem er in die Welt komme und den Feind auf seinem eigenen Gebiet stellen würde. Als Christus seinen Feldzug begann, trat ihm Satan entgegen und kämpfte um jeden Zentimeter. Dabei strengte er seine Kräfte aufs Äußerste an, um ihn zu besiegen. In diesem Kampf ging es um so viel! ... Die Fragen, die beantwortet werden sollten, waren: Ist Gottes Gesetz unvollkommen, muss es verbessert oder gar abgeschafft werden? Oder ist es unveränderlich? Ist Gottes Regierung auf Dauer tragfähig? Oder muss sie verändert werden? Nicht nur für die Bewohner der Stadt Gottes, sondern für die des gesamten Universums mussten diese Fragen beantwortet werden.
    Manuskript 1, 1902.

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  • Die ganze Schöpfung ist durch den großen Kampf betroffen, 10.Oktober

    Jesus ... sprach [am Kreuz]: „Es ist vollbracht!“ Johannes 19,30.

    Von der Krippe bis zum Kreuz folgte Satan dem Sohn Gottes. Versuchungen brachen über ihn herein wie ein Gewitter. Doch je heftiger die Auseinandersetzung entbrannte, um so mehr wurde Christus mit den Versuchungen vertraut, mit denen wir zu tun haben, und um so besser war er darauf vorbereitet, den Versuchten zu helfen. Siehe Hebräer 2,18. Die Härte der Prüfung Christi stand im direkten Verhältnis zum Wert der Sache, die durch seinen Erfolg gewonnen oder sein Versagen verloren würde. Dabei ging es nicht nur um die Interessen unserer Welt.Sie war zwar das Schlachtfeld, doch alle Welten, die Gott geschaffen hatte, waren vom Ausgang der Auseinandersetzung betroffen.

    Satan versuchte Christus niederzuwerfen, damit er als oberster Herrscher regieren könnte. Er plante den Mord an und Christus hoffte, dass Jesus einen derartigen Tod nicht ertragen würde. Er versuchte damit zu beweisen, dass Christus nicht wirklich selbstaufopfernd sei. Satan hetzte die Menschenmenge auf, die Kreuzigung Christi zu fordern. Der ganze Himmel beobachtete, wie Christus Schritt für Schritt erniedrigt wurde — durch den Prozess, die Ablehnung und den Tod.Als er am Kreuz ausrief „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30), war die Schlacht beendet. Das Blut des Unschuldigen wurde für die Schuldigen vergossen. Das Leben, das er hingab, kaufte die gesamte Menschheit vom ewigen Tod frei und besiegelte das Schicksal dessen, „der Gewalt über den Tod hatte, nämlich den Teufel“. Hebräer 2,14.

    Satan wollte den Anschein erwecken, dass er sich für die Freiheit des Universums einsetzte. Selbst als Christus schon am Kreuz hing, war der Feind entschlossen, seine Argumentation derart abzuwandeln und so verführerisch und hinterhältig zu formulieren, dass alle überzeugt würden, Gottes Gesetz sei tyrannisch.Er selbst plante all das Böse und hetzte die Gemüter auf, um Christus Leiden zuzufügen. Er stiftete die falschen Anklagen gegen den Einen an, der immer nur Gutes getan hatte. Er selbst inspirierte die Grausamkeiten, die das Leiden des Sohnes Gottes noch verschlimmerten — des Reinen, Heiligen und Unschuldigen. Durch dieses Vorgehen hat Satan eine Kette geschmiedet, durch die er selbst gefesselt werden wird. Das himmlische Universum wird bezeugen, dass Gott gerecht ist, wenn er ihn bestraft. Der ganze Himmel erkannte, wie es weiter gegangen wäre, wenn Satan noch bei ihnen wäre. Die Herzen aller Wesen im himmlischen Universum wurden sich darin einig, dass Gottes Gesetz unveränderlich ist. Sie unterstützen die Regierung dessen, der für die Rettung der Gesetzesbrecher „auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat“ (Römer 8,32), sondern ihn die Strafe für unsere Sünde tragen ließ.

    In seinem gesamten Dienst verteidigte Christus durch Wort und Tat die Ehre des göttlichen Gesetzes.Zu diesem Zweck kam er in die Welt.
    Manuskript 1, 1902.

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  • Gottes Gesetz ist endgültig gerechtfertigt, 11. Oktober

    Unterweise mich, dass ich bewahre dein Gesetz und es halte von ganzem Herzen. Psalm 119,34.

    Nachdem Christus in den Himmel aufgefahren war, legte er den himmlischen Wesen das gesamte Szenario der Auseinandersetzung dar. Er schilderte die wütenden Attacken Luzifers, die ihn von der Erfüllung seiner Aufgabe auf der Erde abhalten sollten. Nun erkannten sie die Verdrehungen und Anklagen des ehemals erhobenen Engels in ihrem wahren Licht. Es war nun klar, dass sein angeblich makelloser Charakter täuschend war. Sein geheimer Plan, um sich selbst zur obersten Position zu erheben, wurde nun völlig durchschaut ... Als diese Angelegenheit endgültig geklärt war, brachte jedes ungefallene Wesen seine Entrüstung über Satans Rebellion zum Ausdruck. Mit einer Stimme rühmten sie, dass Gott rechtschaffen, gnädig, selbstaufopfernd und gerecht ist. Sein Gesetz war gerechtfertigt worden.

    Von Anfang an hatte Satan darauf abgezielt, die Menschheit von Gott zu trennen. Und in jedem Zeitalter hat er dasselbe Ziel verfolgt. Dieselbe Methode der Täuschung, dieselbe Logik, die er in Eden gebrauchte, um das sündlose Paar zu verführen, hat er auch seither angewandt. Seine Strategie heißt schon immer Täuschung. Satan behauptet, religiös zu sein. Er hat eine Versammlung, in der es Anbeter gibt ... Er beeinflusst Menschen aller Klassen und arbeitet an den Menschen jeden Alters. Manchmal nimmt er eine Tarnung von Frömmigkeit, Reinheit und Heiligkeit an. Oft „verstellt er sich als Engel des Lichts“. 2.Korinther 11,14. Er hat die Augen der Menschen verblendet, so dass sie nicht hinter die Fassade sehen und seine wahren Ziele erkennen können.

    Gott ist allmächtig, allwissend und unwandelbar. Er geht immer einen geraden Weg. Sein Gesetz ist Wahrheit (siehe Psalm 119,86) — eine unveränderliche, ewige Wahrheit. Seine Vorschriften decken sich mit seinen Charaktereigenschaften. Doch Satan lässt sie in einem falschen Licht erscheinen. Indem er sie verdreht, versucht er, den Menschen einen ungünstigen Eindruck von Gott zu vermitteln. Während seiner ganzen Rebellion hat er versucht, Gott als ungerechtes, tyrannisches Wesen darzustellen.

    Doch Satans Heuchelei wurde von Christus demaskiert — durch sein Leben, den Prozess und seinen Tod. Christus nahm die menschliche Natur an und durch sein vollkommenes Leben erwies er, wie falsch die Ansprüche Satans sind. Das am Kreuz vergossene Blut Christi ist das ewige, unwiderlegbare Zeugnis dafür, dass Gottes Gesetz genauso unveränderlich ist wie sein eigener Charakter. Die Kreuzigung Christi war ein Mord, der von Satan veranlasst und von Menschen ausgeführt wurde, die sich von Gott getrennt hatten. Am Tag des Gerichtes, wenn der Tod Christi am Kreuz in seiner ganzen Realität sichtbar wird, werden alle Gegenstimmen verstummen. Jeder wird dann erkennen, dass Satan ein Rebell ist.
    Manuskript 1, 1902.

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  • Gottes Sohn wurde an unserer Stelle verwundet, 12.Oktober

    [Christus,] der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 1.Petrus 2,24.

    Zu Recht war der ganze Himmel erstaunt von dem Empfang, der ihrem geliebten Befehlshaber in unserer Welt bereitet wurde. Ein Volk, das von sich behauptete, an die Prophetie zu glauben, verleugnete ihn und blieb dabei, trotz aller Warnungen und Vorhersagen. Sie verschlossen ihre Augen vor dem Licht und erfüllten alle Einzelheiten der Prophezeiungen. Dabei waren sie so blind und vom Feind der Seelen derart getäuscht, dass sie sich einbildeten, Gott damit einen Dienst zu tun! Erstaunlich ist, dass ihn nun die ganze Welt ablehnen wird, wie es damals ein Volk getan hat ...

    Seine Hände wurden von Nägeln durchbohrt und sein heiliges Haupt mit Dornen gekrönt. Er wurde tatsächlich von Satan verletzt, der seine Werkzeuge zu den grausamsten Handlungen anstiftete ... Unsere Erlösung wurde durch das unendliche Leiden des Sohnes Gottes erwirkt ... Die Ferse Christi wurde tatsächlich gestochen (siehe 1.Mose 3,15), indem er als Mensch Qualen litt. Eine Trauer drückte seine Seele nieder, die schwerer war als jeder Kummer, den die von ihm geschaffenen Menschen je erlebten. Auf ihn wurde unsere ganze Schuld und unser ganzes Leiden gelegt. Siehe Jesaja 53,4.5 ...

    Können Männer und Frauen, für die Christus starb, überhaupt nachempfinden, wie viel Gottes geliebter Sohn litt, damit die Söhne und Töchter Adams wieder in ihre Heimat Eden zurückgebracht werden können? ...Der Kampf war so schlimm, dass Jesus vor Schwäche zusammenbrach, bis Engel kamen und ihn stärkten. Siehe Lukas 22,43.44.

    Jesus stieg vom Kampfplatz zum Himmel auf und trug an seinem eigenen Leib die Wunden und Narben als Siegestrophäen. Sein Sieg führte dazu, dass der Erzrebell, der vor seiner Rebellion ein herrlicher Fürst gewesen war, seine Macht verlor. Siehe Hesekiel 28,14. Nun erschallte Jubel im Himmel und die Nachricht von der Rettung der verdorbenen Menschheit wurde allen Welten übermittelt. Die Tore des Himmels wurden weit geöffnet für reumütige Menschen, die ihre Rebellion beenden und zur Treue gegenüber Gottes Gesetz zurückkehren ..

    Das große Haupt der Gemeinde überließ seine Aufgabe seinen Dienern, die in seinem Namen weiterarbeiten sollten ... Christi Nachfolger sind in der Auseinandersetzung mit Satan nicht auf ihre eigene begrenzte Kraft angewiesen. Der Urheber unserer Rettung steht an der Spitze, auch wenn er von Menschenaugen nicht gesehen wird. Doch im Vertrauen auf Gott erkennen wir unseren Führer und gehorchen seinen Befehlen. Manuskript 75, 1886.

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