Christus ist Sieger - Tägliche Andachten

  • In einer Vision sah Mose das verheißene Land, 1. Mai

    Du darfst das Land, das ich dem Volk Israel gebe, aus der Ferne sehen, aber du selbst wirst nicht hineinkommen.5.Mose 32,52 (GNB).

    Als Mose seine Erlebnisse als Führer des Volkes Gottes überschaute, beeinträchtigte eine falsche Handlung seine Lebensgeschichte. (Siehe 4.Mose 20,12.13; 5.Mose 32,51.) Wenn nur jene Sünde ausgelöscht werden könnte, würde er nicht mehr vor dem Tode zurückschrecken. Aber er war sich gewiss, dass Reue und Glauben an das verheißene Opfer alles waren, was Gott verlangte, und so bekannte Mose noch einmal seine Schuld und flehte im Namen Jesu um Vergebung.

    Und nun eröffnete sich ihm in einem Gesicht das Panorama des ganzen verheißenen Landes.Jedes seiner Teile breitete sich vor ihm aus, nicht matt und unbestimmt in trüber Ferne, sondern in voller Schönheit stellte es sich seinen entzückten Blicken dar. Nicht in seiner damaligen Verfassung wurde es ihm gezeigt, sondern wie es unter Gottes Segen in Israels Besitz einmal werden würde. Ihm war, als sähe er ein zweites Eden. Die Berge waren von den Zedern des Libanon bedeckt, die Hügel mit reichen Ölbäumen und duftenden Weinstöcken; weite grüne Ebenen leuchteten im Blumenschmuck und zeugten von reicher Fruchtbarkeit. Hier gab es tropische Pflanzen, dort wogende Kornfelder, sonnige Täler, erfüllt vom Rauschen der murmelnden Bäche und dem Gesang der Vögel.Ansehnliche Städte und schöne Gärten wechselten ab mit fischreichen Seen. Herden weideten an den Abhängen, und selbst zwischen den Felsen sammelten wilde Bienen ihren Honig ...

    Mose sah das auserwählte Volk in Kanaan wohnen, jeden Stamm in seinem Besitztum. Er tat einen Blick auf die Geschichte der Israeliten nach der Niederlassung im verheißenen Lande. Es war eine lange, traurige Darstellung ihres Abfalls und seiner Bestrafung, die vor ihm aufgetan wurde. Er sah, wie sie um ihrer Sünde willen unter die Heiden verstreut wurden und der Ruhm von Israel wich; wie ihre schöne Stadt in Trümmern lag und sie selbst als Gefangene in fremden Ländern lebten. Er sah sie in das Land ihrer Väter zurückkehren und schließlich unter die Herrschaft Roms kommen.

    Er durfte den Zeitenlauf bis zur ersten Ankunft unseres Heilandes verfolgen und Jesus als Kind in Bethlehem schauen ... Mose folgte dem Heiland nach Gethsemane, erlebte seine Todesangst im Garten, den Verrat, die Verhöhnung und Geißelung — die Kreuzigung ...

    Und dann bot sich seinem inneren Blick noch ein Bild: die vom Fluch befreite Erde, lieblicher als das Land der Verheißung, das sich unlängst vor ihm ausbreitete. Dort gibt es keine Sünde, und der Tod hat keinen Zutritt. Siehe Offenbarung 21,1.4.Dort finden die Geretteten aus allen Völkern ihre ewige Heimat.
    Patriarchen und Propheten 454-457.

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  • Das Grab kann Gottes schlafende Heilige nicht halten, 2. Mai

    Und Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem Wort des HERRN. 5.Mose 34,5 (EB).

    Nachdem die Sünde in die Welt gekommen war, hatte Gott das Paradies von der Erde fortgenommen, weil er nicht zulassen wollte, dass Eden vom Fluch gezeichnet wurde ... Als Mose diesen herrlichen Garten [in einer Vision] sah, lag helle Freude auf seinem Gesicht. Doch der Knecht Gottes wurde in noch fernere Zeiten versetzt: Er sah die durch Feuer von jeder Spur der Sünde gereinigte Erde, die den Heiligen in ihrem erneuerten Zustand als ewiger Besitz übergeben wird. Siehe 2.Petrus 3,10.13. Er sah, wie die Herrschaft über die Reiche dieser Erde den Heiligen des Höchsten übertragen wurde. Siehe Daniel 7,27 ...

    Auf der neuen Erde werden die Prophezeiungen wahr werden, von denen die Juden meinten, sie würden sich beim ersten Kommen Christi erfüllen. Die Heiligen werden dann errettet und unsterblich sein. Auf ihren Häuptern werden sie die Kronen der Unsterblichkeit tragen. Ihre Gesichter werden vor Freude strahlen und das Bild ihres Erlösers widerstrahlen.

    Mose sah das Land Kanaan der Zukunft, wenn es zur Heimat der Heiligen wird. Johannes, der Verfasser der Offenbarung, hat ebenfalls dieses Land gesehen und beschreibt es so: „Dann sah ich eine neue Welt: den neuen Himmel und die neue Erde. Denn der vorige Himmel und die vorige Erde waren vergangen und auch das Meer war nicht mehr da. Ich sah, wie die Stadt Gottes, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut an ihrem Hochzeitstag. Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: ‚Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein!Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst als ihr Herr in ihrer Mitte leben‘.“ Offenbarung 21,1-3 (Hfa) ...

    Als Mose diese Szene betrachtete, stieg ihm die Siegesfreude ins Gesicht. Er konnte nun in vollem Umfang begreifen, was ihm die Engel gezeigt hatten. Er nahm alles, was ihm vor Augen gemalt wurde, voll und ganz in sich auf. Seine Überzeugungen waren fest, sein Verstand klar. „Seine Augen waren nicht schwach geworden und seine Kraft war nicht verfallen.“ 5.Mose 32,7. Dann schloss er die Augen zum Todesschlaf und die Engel Gottes begruben ihn auf dem Berg. Siehe V. 5.6. Dort lag er nun und schlief.

    Doch nicht lange danach kam Christus und weckte Mose zu neuem Leben auf. Als er am Grab stand und Mose befahl, herauszukommen, stellte sich Satan neben ihn (siehe Judas 9) und behauptete: „Ich habe die Kontrolle über ihn. Ich führte ihn in Versuchung, und er gab ihr nach. Nicht einmal Mose konnte Gottes Gesetz halten. Er war ungehorsam und hat sich damit auf meine Seite der Auseinandersetzung gestellt. Er hat sich selbst die Ehre zugeschrieben, die Gott gebührte.Er gehört mir, denn durch seine Sünde hat er sich in meinen Herrschaftsbereich begeben und beugte sich meiner Macht.“
    Manuskript 69, 1912; Manuscript Releases X, 158.159.

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  • Die Auferweckung des Mose beweist Satans Niederlage, 3. Mai

    Michael aber, der Erzengel, wagte es nicht, als er mit dem Teufel stritt und Wortwechsel um den Leib Moses hatte, ein lästerliches Urteil zu fällen, sondern sprach: „Der Herr schelte dich!“ Judas 9 (EB).

    Satan stritt mit aller Macht um den Leichnam des Mose. Erneut versuchte er, mit Christus darüber zu streiten, wie ungerecht Gottes Gesetz doch sei. Mit verführerischen Argumenten wiederholte er seine Anschuldigungen, er sei ungerecht behandelt worden.Seine Vorwürfe waren so heftig, dass Christus ihn nicht an sein grausames Handeln im Himmel erinnerte, wo er durch absichtliche Verdrehung von Tatsachen viele verführt hatte.Christus warf ihm auch nicht die Lügen vor, die er in Eden erzählt hatte und die zu Adams Übertretung führten. Er erwähnte auch nicht, dass Satan in den Israeliten die schlimmsten Leidenschaften entfacht hatte, um sie zur Rebellion zu treiben, bis Mose schließlich die Beherrschung verlor ... Christus brachte keine Anklagen gegen Satan vor, sondern weckte Mose von den Toten auf und nahm ihn in den Himmel mit.

    Bei dieser Gelegenheit gebrauchte Christus erstmals seine Macht, um Satans Gewalt zu brechen und einem Toten neues Leben zu schenken. Damit begann er sein Werk, die Toten wieder lebendig zu machen. Dadurch bewies er, dass er tatsächlich „die Auferstehung und das Leben“ ist (Johannes 11,25) und die Macht hat, alle freizukaufen, die Satan gefangen hält. Obwohl Menschen sterben, werden sie wieder ins Leben zurückgeholt (siehe ebenda). Die Frage war nämlich aufgeworfen worden: „Meinst du, ein toter Mensch wird wieder leben?“ Hiob 14,14. Diese Frage war jetzt beantwortet.

    Diese Tat war ein großer Sieg über die Mächte der Finsternis.Diese offene Machtbekundung war ein unwiderlegbares Zeugnis für die Überlegenheit des Sohnes Gottes. Satan hatte nicht damit gerechnet, dass der Körper nach dem Tod ins Leben zurückgeholt werden konnte. Er hatte den Schluss gezogen, dass das Urteil: „Du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1.Mose 3,19) ihm das uneingeschränkte Recht über die Körper der Toten einräumte. Nun merkte er, dass ihm seine Opfer entzogen und Verstorbene zu neuem Leben auferweckt wurden.Nachdem Mose wieder zum Leben erweckt worden war, öffneten sich ihm die Tore des himmlischen Paradieses, und Jesus trat mit seiner Siegesbeute ein. Nicht länger war Mose ein Gefangener Satans. Als Folge seiner Sünde hatte Mose die Strafe für seinen Ungehorsam verdient und wurde dem Tod unterworfen.Als er zu neuem Leben auferweckt wurde, hatte er das Anrecht auf einen neuen Namen — den Namen Jesu, seines Hauptes.

    Die Tage der Verbannung [aus dem Paradies] sind beinahe vorüber. Die Zeit ist nahe, in der alle, die in ihren Gräbern schlafen, die Stimme Jesu hören werden und herauskommen, einige zu ewigem Leben, die anderen zu ihrer endgültigen Vernichtung. Siehe Johannes 5,28.29. Christus wird all seine Heiligen auferwecken, sie mit einem unsterblichen Körper verherrlichen (siehe 1.Korinther 15,52.53.43) und ihnen die Tore der Stadt Gottes öffnen.
    Manuskript 69, 1912; Manuscript Releases X, 159.160.

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  • Wir sollen die Wahrheit taktvoll sagen, 4. Mai

    Glücklich ist der zu nennen, der die Bewährungsproben besteht und im Glauben fest bleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben. Jakobus 1,12 (Hfa).

    Unsere Prediger, die die Botschaft der Gnade und Warnung an die Welt weitergeben, machen manchmal starke Aussagen, die sie besser unterdrückt hätten. Jede Aussage sollte vorher gut durchdacht werden. Nicht ein Wort sollte gesprochen werden, das den Gegnern unseres Glaubens einen Vorteil einräumt. Nichts sollte aus Rachsucht gesagt werden, und es sollte nicht einmal der Eindruck entstehen, dass wir andere anklagen. Jeder sollte die Schriftstelle lesen, in der geschildert wird, wie Christus mit Satan um den Leichnam des Mose stritt. Siehe Judas 9. Jeder sollte darüber nachdenken, dass Christus sich nicht das Recht herausnahm, Satan schimpfend anzuklagen.

    Die Wahrheit wird die Prüfung durch jede Art Widerstand aushalten. Sie soll klar, deutlich und in jeder Hinsicht auf Jesus bezogen dargelegt werden. Nicht ein Wort sollte gesprochen werden, das in den Gegnern der Wahrheit den Wunsch nach Vergeltung weckt. Nichts sollte getan werden, um den Geist des „Drachen“ zu erregen, denn der wird sich und seine Drachennatur ohnehin schon bald offenbaren und gegen die kämpfen, die Gottes Gebote und den Glauben Jesu haben. Siehe Offenbarung 12,9.17; 14,12. In jedem von uns schlummern ererbte Neigungen und natürliche Wesenszüge, die gern nach außen dringen möchten. Doch wir müssen unseren Egoismus loslassen und ganz in Jesus aufgehen. Die Wahrheit muss in ihrer schönen, ernsten Eigenart deutlich werden — erhaben, erhebend und veredelnd. Gebt dem Heiligen Geist Raum, damit er die Menschen im Sinne Gottes prägen kann, die sich vom Irrtum abkehren, zur Wahrheit hinwenden und von der Finsternis ins helle Licht gelangen ...

    Wacht über jedes Wort und kontrolliert jedes Gefühl, damit ihr Satan keinen Anlass gebt, über die Gläubigen zu triumphieren.Die Zeit wird kommen, in der wir vor Königen und Herrschern, Richtern und Machthabern für die Wahrheit eintreten müssen. Siehe Matthäus 10,18. Dann wird es für manche Zeugen eine Überraschung sein, dass ihre unüberlegten Worte und Aussagen, als sie den Irrtum bloßstellten und die Wahrheit verkündeten, sehr wohl festgehalten wurden — Worte, von denen sie meinten, niemand würde sich ihrer erinnern. Sie werden mit ihren eigenen Aussagen konfrontiert werden, und ihre Feinde werden daraus Vorteile ziehen, indem sie solche unüberlegten Worte so deuten, wie es ihnen passt.

    Satans Mitarbeiter sind verkleidet jedem wahren Mitarbeiter Gottes auf der Spur.Wir sollten immer im Hinterkopf behalten: Wer sich für den Glauben einsetzt, muss sich an gute Prinzipien halten. Wenn sie dann in schwierige Situationen kommen, werden sie nicht verwirrt oder überrascht, indem sie mit ihren unüberlegten Äußerungen oder impulsiv gesprochenen Worten konfrontiert werden. Brief 66, 1894.

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  • Gott tut Wunder nicht ohne Grund, 5.Mai

    Die Priester mit der Bundeslade des Herrn standen auf festem Grund mitten im Jordan, und die Israeliten zogen trockenen Fußes an ihnen vorüber ans andere Ufer.Johannes 3,17 (Hfa).

    In dieser Jahreszeit — es war Frühling — hatte die Schneeschmelze im Gebirge den Jordan so anschwellen lassen, dass er über die Ufer trat und an den üblichen Furten nicht zu überschreiten war. Siehe Johannes 3,15. Gott wollte Israels Übergang auf wunderbare Weise geschehen lassen ...

    Zur bestimmten Zeit begann der Aufbruch, voran die Bundeslade auf den Schultern der Priester.Das Volk hatte Anweisung, sich so weit zurückzuhalten, dass der Abstand zwischen ihnen fast einen Kilometer betrug. Siehe Johannes 3,3.4. Alle beobachteten mit großer Aufmerksamkeit, wie die Priester zum Jordanufer hinabstiegen. Sie sahen sie mit der heiligen Lade ruhig auf den wilden, hoch angeschwollenen Strom zugehen. Als jedoch die Füße der Träger ins Wasser tauchten, ging die Flut oberhalb dieses Ortes plötzlich zurück und stand in großer Entfernung wie ein Wall, während sie unterhalb weiterfloss, und so das Flussbett offen dalag. Siehe V. 16.17 ...

    Erst als alle drüben waren, wurde auch die Lade auf das Westufer getragen. Siehe Johannes 4,15-17. Kaum hatte sie einen sicheren Platz erreicht, so dass die Priester „mit ihren Fußsohlen aufs Trockene traten“, brausten die aufgestauten Wassermassen in unwiderstehlicher Flut im gewohnten Flussbett dahin. V. 18.

    Für spätere Geschlechter sollte ein Zeuge dieses großen Wunders erhalten bleiben. Während die Priester mit der Bundeslade noch mitten im Jordan standen, nahmen zwölf vorher bestimmte Männer — aus jedem Stamm einer — von dieser Stelle je einen Stein aus dem Flussbett und trugen ihn auf die Westseite. Siehe Johannes 4,8. Aus diesen Steinen sollte beim ersten Lagerplatz jenseits des Jordan ein Denkmal errichtet werden. Siehe V. 5.6 ...

    Die Wirkung dieses Wunders gewann für die Hebräer und ihre Feinde größte Bedeutung. Für Israel war es eine Bürgschaft, dass Gottes Gegenwart und sein Schutz immer bei ihm waren — ein Beweis, dass er durch Josua geschehen ließ, was einst Mose begann ...

    Dieser göttliche Machtbeweis sollte auch die Furcht der umwohnenden Völker vor Israel steigern (siehe V. 24) und so einen leichteren, vollständigen Sieg vorbereiten ... Die Kanaaniter, ganz Israel und selbst Josua hatten einen unmissverständlichen Beweis erhalten, dass der lebendige Gott, der König Himmels und der Erde, unter seinem Volk war und es nicht verlassen würde.
    Patriarchen und Propheten 465-467.


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  • Wir können dem Herrn vertrauensvoll folgen, 6. Mai

    In der Nähe von Jericho sah Josua sich plötzlich einem Mann mit gezücktem Schwert gegenüber. Josua ging auf ihn zu und rief: „Gehörst du zu uns oder unseren Feinden?“ „Zu keinem von beiden“, erklärte der Fremde, „ich bin hier als Befehlshaber über das Heer Gottes.“ Johannes 5,13.14 (Hfa).

    Nach Moses Tod wurde die Regierung an Josua übergeben.Siehe Johannes 1,1.2.5. Als Diener des Herrn bekam er eine ganz besondere Aufgabe. Sein Amt war mit großer Ehre und Verantwortung verbunden und die Anweisungen, die ursprünglich Mose galten, wurden auf markante Weise auf ihn übertragen. „Mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe. Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.“ V. 2.3 ...

    Dann sah Josua die Stadt Jericho mit ihren Festungsanlagen und Mauern. Da hob er sein Herz im Gebet zu Gott empor, denn es sah so aus, als wäre alles gegen ihn.Josua „wurde gewahr, dass ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in seiner Hand hatte.“ Johannes 5,13. Das war keine Vision, sondern Christus persönlich, der seine Göttlichkeit verborgen hatte und aussah wie ein Mensch ...

    Wären Josuas Augen für die unsichtbare Welt geöffnet worden, hätte er die Engelscharen erblickt, die darauf warteten, die Mauern Jerichos einzureißen und die Stadt dem Volk Gottes auszuliefern. Nun konnte Josua voller Vertrauen die Anweisungen des Herrn befolgen und die Last der Verantwortung, die so schwer drückte, getrost ihm überlassen ...

    Der Herr beschenkte sein auserwähltes Volk mit Erfolg und Wohlstand ... Gott erklärte dieses Volk zu seinem heiligen Eigentum.Er versprach, sie mit allem zu versorgen, was zu ihrem Glück diente, wenn sie sich treu an die Bundesvereinbarungen halten würden. Siehe 2.Mose 19,5.6; 5.Mose 28,1-14.

    Die Anweisung, die Christus dem Mose gab, als er die Bedingungen für Israels Wohlergehen, Wohlstand und Gesundheit nannte, waren klar und eindeutig. „Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker — denn du bist das kleinste unter allen Völkern —, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.“ 5.Mose 7,6-8.

    Diese Zusicherung gilt dem Volk Gottes auf seiner Pilgerreise zum himmlischen Kanaan, wo ein reiches Erbe für alle bereit liegt, die Gott lieben und seine Gebote halten. Siehe V. 9;
    Manuskript 134, 1899.


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  • Siege werden durch Gottes Macht errungen! 7. Mai

    Die Priester stießen in ihre Hörner, und als das Volk den Hörnerschall hörte, erhob es ein lautes Kriegsgeschrei. Da stürzte die ganze Mauer [Jerichos] zusammen und die Männer Israels drangen von allen Seiten in die Stadt ein und eroberten sie. Johannes 6,20 (GNB).

    Johannes befolgte den göttlichen Befehl und ordnete das Heer. Es war kein Angriff geplant.Sie sollten nur mit der Lade Gottes um die Stadt marschieren und die Posaunen blasen. Siehe Johannes 6,3.4. Kriegsleute bildeten die Vorhut, auserlesene Männer, die aber diesmal nicht durch eigene Geschicklichkeit und Tapferkeit siegen sollten, sondern durch Gehorsam gegen Gottes Befehle.Ihnen folgten sieben Priester mit Posaunen. Siehe V. 8.9. Dann kam die Bundeslade, von einem Schein göttlicher Herrlichkeit umgeben und von Priestern getragen, deren Kleidung auf ihren heiligen Dienst hinwies. Ihnen folgte Israels Heer, jeder Stamm unter seinem Banner. Siehe V. 13 ... Man hörte keinen Laut außer dem Tritt der riesigen Schar und dem feierlichen Schmettern der Posaunen, das von den Bergen und in den Straßen Jerichos widerhallte ...

    Sechs Tage lang zog Israel um die Stadt. Am siebenten ordnete Josua im ersten Morgengrauen das Heer des Herrn. Jetzt erhielt es den Befehl, siebenmal um Jericho zu marschieren und bei einem gewaltigen Posaunenton ein Kriegsgeschrei zu erheben, denn Gott hatte ihm die Stadt übergeben. Siehe V. 15.16 ...

    Als der siebente Umzug beendet war, stand die lange Prozession still. Die Posaunen, die eine Zeitlang geschwiegen hatten, brachen nun mit einem Geschmetter los, dass die Erde erbebte. Da wankten die festen Steinmauern mit ihren schweren Türmen und Zinnen, hoben sich aus ihren Grundfesten und stürzten mit lautem Krachen zusammen. Die Einwohner Jerichos waren vor Schreck wie gelähmt, und die Scharen Israels drangen ein und besetzten die Stadt. Siehe V. 20.

    Sie hatten den Sieg nicht aus eigener Kraft gewonnen; die Eroberung war ausschließlich dem Herrn zu verdanken. Deshalb sollte die Erstlingsfrucht des Landes — nämlich die Stadt — mit allem, was sie enthielt, dem Herrn als Opfer gehören ... Nur die gläubige Rahab blieb samt ihren Angehörigen nach dem Versprechen der Kundschafter verschont. Siehe V. 22-25 ...

    Die vollständige Vernichtung der Einwohner Jerichos war nur der Vollzug eines früheren Befehles durch Mose über Kanaans Bevölkerung: Du sollst „an ihnen den Bann vollstrecken“.5.Mose 7,2 ... Vielen scheinen diese Gebote in Widerspruch zu dem Geist der Liebe und Barmherzigkeit zu stehen, die an anderen Stellen der Bibel zur Pflicht gemacht werden. In Wirklichkeit wurden diese Vorschriften von unendlicher Weisheit und Güte bestimmt ... Die Kanaaniter hatten sich dem widerwärtigsten, niedrigsten Heidentum ergeben; das Land musste von allem gereinigt werden, was Gottes gnadenvolle Absichten gewiss verhindert hätte.
    Patriarchen und Propheten 470-472.

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  • Unser Blick muss stets auf Jesus gerichtet sein, 8. Mai

    [Ich] jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 3,14.

    Unser Leben lang werden wir Auseinandersetzungen mit den Mächten der Finsternis haben und werden kostbare Siege erringen. Unser Blick muss fest auf den „Siegespreis“ gerichtet bleiben. Als Josua vom Jordan heraufkam und Jericho einnehmen wollte, traf er unterwegs auf ein majestätisches Wesen. Er rief den Fremden an: „Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?“ Die Antwort lautete: „Ich bin der Fürst über das Herr des HERRN und bin jetzt gekommen ... Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist heilig.“ Johannes 5,13-15. Die Stadt Jericho wurde nicht vom israelitischen Führer Josua erobert, sondern vom Sohn Gottes selbst.

    Diese Lektionen wurden dem Volk Israel immer wieder erteilt. Indem sie ihre Aufmerksamkeit dem Gott des Himmels zuwandten, zeigte ihnen Christus, dass sie die Ehre nicht für sich selbst beanspruchen sollten. Wir sollten uns nicht selbst erhöhen! Wenn wir meinen, etwas Besonderes zu sein, sollen wir uns vor Augen halten, dass wir auch nichts Besseres haben als andere Sterbliche — mit Ausnahme dessen, was Gott uns gegeben hat.

    Wenn wir in Nöten sind, sollen wir an das Volk Israel denken: Seine Geschichte wurde von inspirierten Autoren detailliert festgehalten. Allerdings sollten wir uns ihre Unzufriedenheit und ihre ständigen Klagen nicht zum Vorbild nehmen. Siehe 1.Korinther 10,10.11. Gott legte dem Mose keine verurteilenden Worte in den Mund. Das Volk Israel war ein besonderes Volk, das sich von den anderen unterschied.

    Viele denken anscheinend, wenn sie die Religion Christi annehmen, gehen sie einen Schritt abwärts. Wer das meint, sollte von seinem hohen Ross herabsteigen, von seiner Selbstgerechtigkeit Abstand nehmen und sich vor Gott demütigen. Doch wer sich als sein Sohn oder seine Tochter eine enge Beziehung zum lebendigen Gott aufbaut, der macht Schritte nach oben ...

    Wir sollten viel über den Himmel und über himmlische Themen sprechen und den Platz eines Bittstellers vor Gott einnehmen. Es ist gefährlich, wenn jemand von uns meint, ihn könne nichts mehr umwerfen. Wir sollten uns bewusst machen, dass unsere Füße auf heiligem Boden stehen. Reinigt den Tempel eures Denkens, Fühlens und Wollens von allem, was ihn verschmutzt, damit Christus hereinkommen und die Herrschaft übernehmen kann. Indem wir beständig auf Jesus Christus schauen, werden wir in sein Ebenbild verwandelt.Siehe 2.Korinther 3,18. Je enger wir mit ihm verbunden sind, um so deutlicher werden wir unsere Schwächen und Mängel erkennen ... Um die Macht und Stärke einer echten Beziehung mit Gott erleben zu können, müssen wir in Christus verborgen sein und uns rückhaltlos ihm übergeben ... Weihe ihm deine ganze Kraft, dein Denken und Fühlen, deine Fähigkeiten! Wo immer er dich hinstellt, und sei es auch eine bescheidene Stellung, da arbeite treu und zuverlässig.
    Manuskript 36, 1885.

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  • Vertrauen auf Christus garantiert echten Erfolg, 9. Mai

    In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16,33.

    Unser Herr weiß genau, in welcher Auseinandersetzung seine Nachfolger in diesen letzten Tagen stehen, wo Satans Werkzeuge sich mit bösen Menschen zusammentun, die das großartige Angebot der Erlösung vernachlässigen und ablehnen. Offen und geradeheraus schildert unser Retter, der mächtige General über die himmlischen Heerscharen, welch schwere Auseinandersetzung sie durchleben werden. Er weist auf die Gefahren hin, er unterrichtet uns über die Strategie des Kampfes und die schweren und gefährlichen Aufgaben, die zu erledigen sind. Dann erhebt er seine Stimme und ruft uns auf, erst einmal die Kosten zu überschlagen, bevor wir die Auseinandersetzung beginnen. Doch gleichzeitig ermutigt er uns, die Waffen für den Kampf zu ergreifen, denn wir dürfen damit rechnen, dass uns die himmlischen Heere zur Hilfe kommen, wenn wir die Wahrheit und die Sache Gottes verteidigen.

    Schwache Menschen werden übernatürliche Kraft und Hilfestellung bekommen, wenn sie in ernste Kämpfe geraten, weil sie im Sinne des Allmächtigen handeln.Standhafter Glaube und vollkommenes Gottvertrauen werden uns den Erfolg sichern. Während das letzte Bündnis des Bösen gegen Gottes Volk geschlossen wird, fordert Gott seine Leute dazu auf, tapfer und stark zu sein und mutig zu kämpfen, denn sie haben einen Himmel zu gewinnen, und in ihren Reihen kämpfen nicht nur Engel, sondern der mächtige General des Heeres des Herrn führt seine Armee persönlich an. Als damals Jericho erobert wurde, konnte sich das Heer Israels keinesfalls rühmen, die Stadtmauern mit seiner beschränkten Kraft eingerissen zu haben — nein, es war der Fürst über Gottes Heer, der die Schlacht in genialer Einfachheit geplant hatte, denn der Herr allein sollte die Ehre bekommen — sterbliche Menschen sollten nicht bewundert und erhoben werden. Gott hat uns seine ganze Kraft zugesagt.

    Was wir heute nötig haben, sind nicht großartige Talente, sondern demütige Herzen und persönlicher, hingebungsvoller Einsatz, gepaart mit Wachsamkeit, Gebet und ausdauerndem Arbeiten ... Christus hat seinen Stellvertreter geschickt, den Heiligen Geist, der seinen Mitarbeitern ganz nahe kommt, damit sie die Unwissenheit durch die hellen Strahlen der „Sonne der Gerechtigkeit“ (Maleachi 3,20) beseitigen. Seine Stimme gibt uns Zuversicht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20. Wir müssen uns stets bewusst bleiben, dass wir unter den Augen einer unsichtbaren Welt in einem Kampf stehen. Siehe 1.Korinther 4,9.

    Wir sollen uns still auf Gott verlassen, während wir die Widerstände und den trotzigen Unglauben wahrnehmen und die Risiken überdenken, die wir auf uns nehmen müssen. Dann höre auf die Stimme Jesu: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33. Ja, Christus ist der Sieger. Er ist unser Führer, unser Hauptmann, und wir können zum Sieg gelangen. Weil Er lebt, werden wir auch leben.
    Brief 51, 1895.

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  • Wie Gott scheinbar „kleine“ Sünden ansieht, 10. Mai

    So spricht der HERR ...: „Gebanntes ist in deiner Mitte, Israel. Du wirst vor deinen Feinden nicht bestehen können, bis ihr das Gebannte aus eurer Mitte weggetan habt.“ Johannes 7,13 (EB).

    Wer sich zu Christus bekennt und dabei keine wirkliche Frömmigkeit besitzt, ist ein Irrlicht, ein verdrehter Wegweiser, der in die falsche Richtung zeigt ... Solche Menschen versäumen, die Grundsätze der Wahrheit, an die sie angeblich glauben, in ihrem Alltagsleben umzusetzen. Sie betrachten ihre Sünden und Irrtümer als Belanglosigkeiten. Als Achan die goldene Stange und den babylonischen Mantel stahl (siehe Johannes 7,21), meinte er auch, das wäre nur eine Kleinigkeit ...

    Wegen der Sünde eines einzelnen Mannes zog sich Gott vom israelitischen Heer zurück. Der Herr wollte ihnen nicht helfen, während sie in der Sünde verharrten.Als die Israeliten gegen die Stadt Ai Krieg führten, wurden sie geschlagen. Siehe V.4.5.11.12 ...

    Entmutigt und verzagt kehrten sie zurück, denn sie waren von ihren Feinden besiegt worden. Josua zerriss seine Kleider und warf sich mit dem Gesicht zur Erde.Er lag bis zum Abend vor der Bundeslade, auch die Ältesten des Volkes lagen bei ihm, und alle hatten sich Asche und Staub auf den Kopf gestreut. Siehe V. 6. Josua sagte: „Ach Herr, warum hast du uns über den Jordan geführt? Etwa damit uns die Amoriter besiegen und umbringen? Wären wir doch geblieben, wo wir waren! Ich frage dich, Herr: Was kann ich jetzt noch sagen, nachdem Israel vor seinen Feinden fliehen musste? Die Kanaaniter und alle anderen Völker dieses Landes werden davon hören. Sie werden uns umbringen und jede Spur von uns für immer auslöschen. Wie willst du deine Ehre dann noch retten?“ Johannes 7,7-9 (Hfa).

    Aus diesem Gebet Josuas kannst du erkennen, wenn du geistliches Urteilsvermögen besitzt, dass die von Achan als Kleinigkeit angesehene Sache bei den verantwortlichen Führern Israels großes Leid und Kummer auslöste ... Achan, der schuldig war, fühlte sich aber keineswegs belastet, sondern nahm das alles ziemlich gleichmütig hin ...

    Bevor das Volk die Stadt Jericho einnahm, wurde ihm genau gesagt, wie es vorgehen sollte. Josua hatte ihnen eingeschärft: „Die Stadt und alles, was darin ist, soll dem Bann des HERRN verfallen sein.“ Johannes 6,17 ... Achan hatte das wohl gehört, aber er begehrte etwas von dem, was Gott zur Vernichtung bestimmt hatte.Siehe Johannes 7,21. Er wagte es sogar, das Gold und Silber zu stehlen, das eigentlich Gott geweiht war und zu seinem Heiligtum gebracht werden sollte. Siehe Johannes 6,19 ...

    Hört die Worte aus dem Mund des Sohnes Gottes, der in der Wolkensäule verborgen war: „Ich werde nicht mehr mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte ausrottet.“ Johannes 7,12.
    Brief 13, 1893; The Youth‘s Instructor, 25.Januar 1894.

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  • Vor Gott kann man keine Sünde verstecken, 11. Mai

    Derjenige, bei dem man etwas findet, das Gott gehört, muss verbrannt werden, zusammen mit seiner Familie und seinem Besitz. Denn er hat den Bund mit dem Herrn gebrochen und durch seine abscheuliche Tat Schande über Israel gebracht. Josua 7,15 (Hfa).

    Der Herr nannte den Schuldigen nicht mit Namen, aber er gab Anweisungen für das weitere Vorgehen. „Und morgen früh sollt ihr herzutreten, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der Herr treffen wird, der soll herzutreten, ein Geschlecht nach dem andern; und welches Geschlecht der Herr treffen wird, das soll herzutreten, ein Haus nach dem andern; und welches Haus der Herr treffen wird, das soll herzutreten, Mann für Mann.“ Josua 7,14.

    Indem Gott dieser Sache genau auf den Grund ging, zeigte er, dass er die Geheimnisse unehrlicher Menschen kennt, auch wenn sie meinen, sie blieben verborgen. Bei all dem Geschehen war Achan fest entschlossen, seine Schuld nicht zuzugeben, doch dann wurde er vom Herrn selbst der Sünde überführt. Hätte Josua Achan als den Schuldigen entlarvt, hätten viele mit ihm sympathisiert, der seine Unschuld beteuern würde, und ihn als das Opfer betrachtet, dem man übel mitgespielt hatte. So verhalten sich heutzutage viele, wenn Menschen wegen ihrer Sünde zurechtgewiesen werden, denn sie machen ihre Rechnung ohne Gott. Genau aus diesem Grund sagte Josua zu Achan: „Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne es ihm und sage mir, was du getan hast und verhehle mir nichts.“ Josua 7,19 (Hfa). Der Herr hatte Josua vorher mitgeteilt, was Achan getan hatte, aber da sich so viele von ihrem Mitleid leiten ließen und den Übeltäter entschuldigen würden, wollte der Herr dem Volk eine Lehre erteilen, von der wir auch heute profitieren können. Deshalb bat Josua den jungen Mann, seine Tat offen zuzugeben ...

    Wäre Achan bestraft worden, bevor er selbst seine Schuld bekannt hatte, hätte das Volk — von Natur aus rebellisch — Josua vorgeworfen, er würde diesen jungen Mann zu hart behandeln. Sie hätten ihn der Unbarmherzigkeit bezichtigt, weil er eine so furchtbare Strafe verhängte ...

    Achan gab seine Schuld zu: „Es ist wahr, ich bin es gewesen, ich habe das Gebot des Herrn, des Gottes Israels, verletzt. Unter der Beute sah ich einen wertvollen Mantel aus Babylonien, zwei Kilo Silber und einen Goldbarren, ein Pfund schwer.Ich konnte einfach nicht widerstehen und nahm es mit. Ich habe alles im Boden meines Zeltes vergraben, das Silber zuunterst.“ Josua 7,20.21 (Hfa) ...
    Brief 13, 1893; The Youth‘s Instructor, 25. Januar 1894, 1. Februar 1894.
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  • Gott hält seine Versprechen getreu, 12. Mai

    Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, wie der HERR, euer Gott, die Völker dieses Landes besiegt hat; denn er war es, der für euch kämpfte. Josua 23,3 (GNB).

    Die Jahre der Eroberungszüge waren vorüber. Josua hatte sich auf seinen friedlichen Altersruhesitz nach Timnath-Serah zurückgezogen. Siehe Josua 19,50 ... Der Herr bewog seinen treuen Diener dazu, dasselbe zu tun, was Mose schon vor ihm getan hatte: den Israeliten ihre Geschichte in Erinnerung zu rufen und ihnen neu bewusst zu machen, was Gott mit ihnen vereinbart hatte, als er ihnen seinen „Weinberg“ zur Verfügung stellte. Siehe Jesaja 5,7.

    Mehrere Jahre waren vergangen, seit sich das Volk in seinen Gebieten angesiedelt hatte, doch man konnte bereits sehen, wie sich dieselben Übel verbreiteten, die in der Vergangenheit dazu geführt hatten, dass Gott Israel richten musste. Als Josua die Beschwerden des Alters verspürte, beschlich ihn die Angst um die Zukunft seines Volkes. Er rief das Volk noch einmal zusammen und in seiner Rede schwang mehr mit als die Anteilnahme eines Vaters. Siehe Josua 23 ... Obwohl die Kanaaniter unterworfen waren, bewohnten sie immer noch einen großen Teil des Landes, das Israel zugesagt worden war.Josua beschwor das Volk, sich ja nicht bequem zurückzulehnen und den Auftrag des Herrn zu vergessen, diese götzendienerischen Völker völlig zu vertreiben. Siehe Josua 23,5.6 ... Josua appellierte an das Volk, nicht zu vergessen, was sie selbst erlebt hatten. Solange sie sich an Gottes Bedingungen hielten, hatte er seine Zusagen treu erfüllt ... Satan verführt viele mit der einleuchtenden Theorie, Gott würde sein Volk so sehr lieben, dass er Sünde im Volk entschuldige; die Strafandrohungen im Wort Gottes verfolgten zwar einen bestimmten moralischen Zweck, doch würden sie sich niemals wörtlich erfüllen. Dabei hat Gott in seinem Handeln an seinen Geschöpfen stets die Prinzipien der Gerechtigkeit angewandt, indem er das wahre Wesen der Sünde offenbarte und deren zwangsläufige Folgen demonstrierte: Elend und Tod. Eine Sündenvergebung ohne Bedingungen hat es nie gegeben und wird es nie geben. Eine solche Vergebung würde die Prinzipien der Gerechtigkeit aufheben, die die eigentliche Grundlage der Regierung Gottes darstellen ...

    Gott hat die Folgen der Sünde klar und deutlich gezeigt.Wenn diese Warnungen nicht ernst zu nehmen sind, wie können wir dann wissen, dass seine Verheißungen erfüllt werden? Eine sogenannte Güte, die Gerechtigkeit ignoriert, ist keine Güte, sondern Schwäche ... Nachdem Josua dem Volk Israel die Güte Gottes vor Augen gemalt hatte (siehe Josua 24,2-13), rief er die Menschen im Namen Jahwes dazu auf, sich zu entscheiden, wem sie in Zukunft dienen wollten. Siehe V. 15 ...Josua wollte sie dazu anleiten, Gott freiwillig und nicht aus Zwang zu dienen. Die Liebe zu Gott ist die eigentliche Grundlage der Religion. Wer sich in Gottes Dienst stellt, weil er hofft, dafür belohnt zu werden, oder weil er sich vor Strafe fürchtet, erreicht damit gar nichts. Offener Abfall ist Gott nicht widerwärtiger als Heuchelei und rein formale Anbetung.
    Manuskript 135, 1899; The Youth‘s Instructor, 13. Juni 1901, 20.Juni 1901.

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  • Vergesst niemals, wie Gott euch in der Vergangenheit geführt hat, 13. Mai

    Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt ... Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen. Josua 24,15.

    Jene, die immer noch aktiv im Werk Gottes sind und erfahren haben, wie Gott bei seinem Aufbau und Fortschritt gewirkt hat, können dem Beispiel Josuas folgen: Er stärkte den Glauben der Israeliten, indem er ihnen ins Gedächtnis rief, wie reich Gott sie in der Vergangenheit beschenkt und gesegnet hatte. Siehe Josua 24,1-13.Durch ein solches Erinnern werden sie selbst gesegnet und können auch diejenigen ermutigen, die diese Erfahrungen nicht persönlich gemacht haben. Wenn sie davon erzählten, welche Opfer damals von den Führern der Gemeinde gebracht wurden, und anderen bewusst machten, wie einfach und bescheiden die ersten Mitarbeiter waren und wie Gottes Macht sich darin manifestierte, dass sein Werk von Irrtum, Täuschung und übertriebenem Aufwand frei blieb, dann könnten sie damit die heutigen Mitarbeiter stark prägen und zum Guten beeinflussen.

    Verlieren wir aus den Augen, was der Herr in der Vergangenheit für sein Volk getan hat, dann nehmen wir auch nicht wahr, wie er heute für uns wirkt. Die heutigen Mitarbeiter wissen kaum etwas von der Opferbereitschaft und dem Verzicht derer, denen der Herr bei der Entstehung unserer Gemeinde die Verantwortung übertragen hatte. Das sollte ihnen immer wieder erzählt werden ...Zwischen dem Fürsten des Lebens und dem Fürsten der Finsternis tobt eine harte Auseinandersetzung und dieser Kampf fordert von den treuen Mitarbeitern Gottes ständige Wachsamkeit ... Wenn Männer und Frauen sich weigern, die Wege Gottes anzunehmen, wenn sie aus irgendeinem Grund die Erkenntnis verwerfen, die ihnen vom Himmel zuteil wurde, dann werden sie sich schließlich unter denen wiederfinden, die sich für das Böse einsetzen ... Wenn sie allerdings merken, dass sie sich geirrt haben und einsehen, dass sie die falsche Einstellung hatten, dann sollen sie ihren Irrtum ehrlich und offen eingestehen ... Wenn sie ihre Herzen vor Gott demütigen, wie damals David, und bekennen, dass sie schuldig geworden sind, dann sichert ihnen Gottes Wort Vergebung zu. Siehe 2.Samuel 12,13 ...

    Satan ist in seiner ganz besonderen Strategie für diese Zeit ermutigt worden. Jene, die Fehler machten, sich aber nicht demütigten, um ihre Schuld vollständig einzugestehen und in Ordnung zu bringen, werden bei ihrer inneren Haltung bleiben. Sie werden schließlich die Wahrheit als Irrtum bezeichnen und Irrtum Wahrheit nennen. Solche Mitarbeiter werden im großen Kampf eines Tages auf Satans Seite gefunden werden ... Gott erfüllt seine Verheißungen ebenso zuverlässig wie seine Strafandrohungen. Brüder und Schwestern, vielleicht liege ich schon still im Grab, bevor Gottes Warnrufe die erwünschte Wirkung bei euch zeigen und euer Denken und Fühlen und Wollen auf ihn hinlenken. Mit den Worten des Paulus rufe ich euch zu: „Weil wir nun den Schrecken des Herrn kennen, so überreden wir Menschen“ „überall Buße [zu] tun“. 2.Korinther 5,11 (EB); Apostelgeschichte 17,30 (EB).
    Manuskript 23, 1899.


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  • Manchmal erfüllt Gott ungeheiligte Wünsche, 14. Mai

    Der HERR aber sprach zu Samuel: „Gehorche der Stimme des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.“1.Samuel 8,7.

    Wir haben einen lebendigen Führer und jeder, der von Gott in eine verantwortliche Stellung gerufen wird, muss sich bei jeder Entscheidung fragen: „Ist dies der Weg des Herrn?“ Alle müssen ständig und unaufhörlich auf Jesus schauen, damit er sie führen kann und um jeden Preis seine Grundsätze befolgt werden.Entscheidend ist nicht, was sterbliche, begrenzte Menschen tun können, sondern was Gott durch begrenzte Menschen tun kann, die lernbereit, demütig, selbstlos und geheiligt sind. Wir haben von menschlichen Fähigkeiten nichts zu erwarten, wenn nicht die Macht Gottes mit den Menschen zusammenwirkt ...

    Gott hat sterblichen Menschen die Fähigkeit zum Denken verliehen und ihnen verschiedene Gaben und Talente anvertraut, um zu prüfen, ob sie diese so einsetzen, wie er es möchte, ob sie seinen Willen verwirklichen und sich nicht nur auf sich selbst verlassen ...

    Als die Israeliten einen König haben wollten, der sie „richte“, wie ihn alle Heiden haben, „mißfiel [das] Samuel ... [Er] betete zum HERRN“. 1.Samuel 8,5.6. Gott antwortete ihm: „Gib ihnen, was sie wollen! Mit ihrer Forderung lehnen sie ja nicht dich ab, sondern mich. Sie wollen mich nicht mehr als ihren König anerkennen.“ V.7 (Hfa) ... Israel hatte es satt, von Menschen angeführt zu werden, die sich an Gott ausrichteten und ihnen ständig seine Ziele, seinen Willen und seine Ehre vorhielten, so wie es Gott angeordnet hatte. Sie wollten ihre Religion reformieren, damit sie durch äußeren Glanz in den Augen der Nachbarvölker an Prestige gewannen. So wie sie während der Wüstenwanderung dem ägyptischen Lauch und den Zwiebeln nachweinten, so wie sie damals murrten, weil ihre Esslust nicht befriedigt wurde, und behaupteten, sie würden lieber in die Sklaverei zurückgehen als auf leckeres Essen zu verzichten (siehe 4.Mose 11,5.18.19), so beleidigten sie nun Gott und schlugen ihn sozusagen ins Angesicht, indem sie seine weise Herrschaft von sich warfen. Sie gierten nach Reichtum und Prunk, damit sie sich mit den Nachbarvölkern vergleichen konnten ...

    Satan flüsterte den Herzen der Israeliten ein, sie sollten ihrem eigenen — satanischen — Rat folgen. Sie waren vom Teufel wie verhext, ihre eigenen Absichten durchzusetzen, obwohl ihr alter Prophet ernsten Protest einlegte. Dabei hätten sie allen Grund gehabt, ihn zu respektieren und zu glauben, dass er die Worte sprach, die Gott ihm für sie aufgetragen hatte. Siehe 1.Samuel 11,10.19;
    Manuskript 40, 1890.

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  • Gott möchte sein Volk führen — wenn es ihn nur führen lässt! 15. Mai

    Aber das Volk ließ sich von Samuel nicht umstimmen und weigerte sich, auf ihn zu hören.„Wir wollen einen König haben!“, riefen sie. 1.Samuel 8,19 (Hfa).

    Der Herr befahl Samuel, dem Volk zu geben, was es verlangte.Siehe 1.Samuel 8,7. Er sollte aber klarstellen, was für eine Sünde es war, sich für einen sterblichen Führer anstatt für Gott selbst zu entscheiden ... Gott hatte ursprünglich nicht vorgesehen, dass sein Volk von einem König regiert werden sollte. Das war der Stil der Völker, die Gott nicht kannten oder nichts von ihm wissen wollten.

    Nach Samuels eindeutigen Aussagen bestand das Volk immer noch auf seinem Wunsch (siehe V.19), und so gab er schließlich nach. Sie wollten unbedingt einen König haben. Sie waren zu der Ansicht gekommen, dass Samuel ihre Lage nicht richtig beurteilte.Wenn er nur die Umstände, die Motive und die Pläne kennen würde, wenn er nur die großen Vorteile mit ihren Augen sehen könnte, dann würde er ihnen schließlich zustimmen und ebenfalls einen König haben wollen, der vor ihnen herzog.Dann könnten die Nachbarländer nicht mehr über sie lächeln und auf sie herabsehen. In ihrer inneren Verblendung sahen sie nicht über Samuel hinaus; sie nahmen nicht wahr, dass es Gottes Wort war, das sie durch den Mund seines Dieners Samuel erreichte. Siehe V. 10.

    Gott führte und leitete sein Volk und wirkte für sie auf Wegen, die unsichtbar blieben. Ihre Feinde konnten die Quelle ihrer Weisheit und Macht nicht erkennen; sie merkten nicht, wer für ihre wunderbare Befreiung und die wunderbaren Erfolge verantwortlich war und dafür gerühmt werden sollte. Gott wirkte zum Beispiel durch Gideon. Diese Befreiungstat geschah so, dass kein Mensch dafür den Ruhm beanspruchen konnte. Als sie von dem wunderbaren Sieg erzählten, konnte keiner das menschliche Genie für diesen Einfall loben.Siehe Richter 7,16-22 ... Die Macht, die Weisheit und die Kraft stammten vom Gott des Himmels.Doch die Israeliten wollten sie auf der Erde haben, sichtbar verkörpert durch einen Menschen. Hätten sie Gott verehrt, respektiert und als ihren höchsten Herrscher anerkannt, hätten sie niemals eine menschliche Autorität über sich gesetzt, die über sie herrschen konnte. Und doch ließ der Herr nicht zu, dass Saul ohne göttliche Erleuchtung in diese Vertrauensstellung [des Königs] gebracht wurde. Er wurde zu einer neuen Position berufen und der Geist Gottes kam auf ihn. Das führte zu einer totalen Veränderung seines Wesens. Siehe 1.Samuel 10,6.9. Der Herr gab Saul eine andere Einstellung und Denkweise, andere Ziele und Wünsche, als er vorher besaß.Diese Erleuchtung und die Gotteserkenntnis, die er hatte, sollten seinen Willen fest an den Willen Jahwes binden.

    Als Saul Gottes Willen kannte, der ihm klar und deutlich mitgeteilt worden war, hat er da die Prüfung bestanden? Hat er Ehrfurcht vor Gott gezeigt? Als er in eine unangenehme Lage gebracht wurde, beachtete und gehorchte er dem ausdrücklichen Befehl Gottes nicht, sondern wagte es, ihn zu übertreten. Siehe 1.Samuel 15,1-3.9-11;
    Brief 12, 1888.

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  • Ungehorsam unter fadenscheinigen Vorwänden, 16. Mai

    „Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen? Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren. Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen.“ 1.Samuel 15,22 (Hfa).

    Die letzten Tage stehen uns bevor, und Satan wirkt mit seinen höllischen Künsten, um Menschen zu verführen und zu zerstören.Werden dann Menschen durch ein klares Zeugnis Gottes zurechtgewiesen, heißt es meistens: „Ich glaube wohl an die Zeugnisse, aber ich verstehe sie nicht.“ Der Herr hat ihre falsche Denk- und Handlungsweise richtiggestellt, weil er sie vor Unglück, Täuschung und vor dem Ruin bewahren möchte. Aber sie machen genauso weiter wie vorher, als hätten sie niemals „Licht“ erhalten und wären nie gewarnt worden. Würden sie wirklich mit Gott in Übereinstimmung leben, dann würden sie nicht von ihm weggehen. Weil sie so weit von Gott entfernt sind, hören sie seine Stimme nicht, wenn er sie ruft: „Kehrt euch zu mir, so will ich mich euch kehren“ (Sacharja 1,3) und: „Ich tilge deine Übertretungen.“ Jesaja 43,25.

    Saul war ungehorsam gewesen; er hatte die Amalekiter nicht vollständig ausgerottet, wie Gott es befohlen hatte. „Als Samuel zu Saul kam, sagte Saul zu ihm: Gesegnet seist du von dem HERRN! Ich habe das Wort des HERRN erfüllt.“ Und Samuel antwortete: „Was ist denn das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren kommt, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?“ ... Die Antwort lautete — und eine solche Ausflucht haben wir in ähnlichen Fällen schon oft gehört: „Von den Amalekitern hat man sie gebracht, denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem HERRN, deinem Gott, zu opfern ...“ 1.Samuel 15,13-15 (EB). Saul sagte nicht „meinem Gott“, auch nicht „unserem Gott“, sondern „deinem Gott“. Viele geben zwar vor, Gott zu dienen, doch nehmen sie denselben Standpunkt ein wie Saul, indem sie das Gewand der Selbstgerechtigkeit über ihre ehrgeizigen Projekte, über Stolz und Prestige ausbreiten ... Samuel war empört, doch sah er Saul mit tiefem Mitleid und unverhülltem Kummer an, weil er darüber traurig war, dass der Mann, den er so aufrichtig liebte, einen solchen Weg eingeschlagen hatte.Doch diese seine Liebe durfte seine Lippen nicht verschließen ...Samuel sprach die schneidenden Worte aus, die ihm der Herr eingegeben hatte: „Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst.“ 1.Samuel 15,23 (EB) ...

    Nur wenige vermögen die Trauer nachzuempfinden, die Samuel im Herzen trug, als er nach Rama zurückkehrte. Gott hatte ihm Saul anvertraut, aber auch die furchtbare Last auferlegt, Gottes Urteil über den Monarchen auszusprechen.

    Sünder haben nur selten das Empfinden, das sie ein Tadel zu Recht trifft. Sie schieben die Schuld auf jene, die den Mund aufmachen und sie warnen, und betrachten das als persönlichen Angriff. In ihrer Verblendung sehen sie nicht, dass sie in ihrem trotzigen Widerstand gegen diese Warnung das letzte Angebot des Lichts und der Gnade von sich stoßen.
    Manuskript 1a, 1890.


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  • Freundlichkeit siegt über Selbstsucht, 17. Mai

    [Abigajil] befahl den Knechten: „Geht voraus, ich komme hinterher!“ Ihrem Mann [Nabal] sagte sie nichts von ihrem Plan. 1.Samuel 25,19 (Hfa).

    Der Herr möchte, dass die Ehefrau ihren Mann respektiert — unter der Voraussetzung, dass es in Übereinstimmung mit dem Herrn geschieht. In der Person der Abigajil, der Frau Nabals, sehen wir das Beispiel einer Ehefrau, die sich im Sinne Christi verhält, während ihr Ehemann zeigt, was aus jemand werden kann, der sich der Kontrolle Satans überlässt. Als David vor Saul floh, hatte er sein Lager in der Nähe der Besitzungen Nabals aufgeschlagen. Er hatte die Herden und die Hirten dieses Mannes vor allen Plünderungen beschützt, solange er mit seinen Männern in Karmel blieb. Siehe 1.Samuel 25,15.16. Als er in eine Notlage geriet, schickte er Boten zu Nabal und bat höflich um etwas Verpflegung für sich und seine Männer. Doch Nabal gab ihm eine unverschämte Antwort; er vergalt Gutes mit Bösen und weigerte sich, seinen Überfluss mit den Nachbarn zu teilen. Siehe V. 2-11... Um seinen Egoismus zu rechtfertigen, beschuldigte Nabal David und seine Männer, entflohene Sklaven zu sein ... Einer der jungen Knechte Nabals befürchtete, dass dessen Unverschämtheit schlimme Konsequenzen haben könnte. Er berichtete Nabals Frau von diesem Vorfall, weil er wusste, dass sie eine andere Einstellung hatte als ihr Mann und eine sehr taktvolle und einfühlsame Frau war. Siehe V. 14.Als er ihr die schwierige Lage schilderte, erwähnte er den wahren Charakter Nabals: „Nun überleg doch, was zu tun ist! Unternimm etwas, sonst gibt es ein Unglück! Dann ist Nabal verloren, und wir alle mit ihm. Du weißt ja, wie niederträchtig er ist. Man kann mit ihm nicht reden!“ V. 17 (Hfa).

    Abigajil begriff, dass etwas geschehen musste, um die Konsequenzen von Nabals Fehlverhalten abzuwenden. Ihr wurde klar, dass sie die Verantwortung übernehmen musste, sofort etwas zu tun, ohne sich vorher mit ihrem Mann abzusprechen. Sie wusste, dass ein Gespräch mit ihm sinnlos war, da er sie nur beschimpft und ihren Vorschlag lächerlich gemacht hätte. Außerdem hätte er ihr vorgehalten, dass er der Herr des Hauses und sie als seine Frau ihm untergeordnet sei und seinen Befehlen gehorchen müsse ... Sie suchte einige Vorräte zusammen, von denen sie meinte, dass sie Davids Zorn beschwichtigen konnten, denn sie wusste, dass er entschlossen war, sich für die erlittene Kränkung zu rächen. Siehe V.18.21.22 ...

    Abigajils Vorgehen in dieser Sache wurde von Gott gutgeheißen. Die Umstände offenbarten ihren edlen Charakter und ihre Klugheit ... Abigajil brachte David Achtung entgegen. Sie zeigte, dass sie ihn ehrte und respektierte, brachte ihr Anliegen gut formuliert vor und hatte damit Erfolg. Während sie die Unverschämtheit ihres Mannes nicht entschuldigte, setzte sie sich doch für ihn ein und bat um sein Leben. Sie war nicht nur eine taktvolle Frau, sondern ein Mensch, der sich von Gott leiten ließ und genau wusste, wie Gott durch David wirkte und welche Pläne er mit ihm hatte. Siehe V. 28-31;
    Manuskript 17, 1891; Manuscript Releases XXI, 213.214.

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  • Die Wirkung einer freundlichen Antwort, 18. Mai

    Eine versöhnliche Antwort kühlt den Zorn ab, ein verletzendes Wort heizt ihn an. Sprüche 15,1 (GNB).

    Abigajils versöhnliche Art und ihr Geschick ließen David ruhig und sanft werden. Er gab zu, geplant zu haben, Nabal und alle männlichen Mitglieder seines Haushalts umzubringen. Doch nun wollte er auf seinen Vergeltungsschlag verzichten. Er glaubte, dass der Herr Abigajil zu ihm geschickt hatte, um ihn davon abzuhalten, ein solches Blutbad anzurichten. Siehe 1.Samuel 25,32-35. Er versprach, ihre Bitte auch später nicht zu vergessen, wenn er über das Volk Israel herrschen würde, und sich nie für die Beleidigung zu rächen, die Nabal ihm zugefügt hatte.Nabal hatte die Boten Davids, die um Essen baten, mit leeren Händen weggeschickt, und doch gab er am gleichen Abend ein extravagantes Fest für sich und seine wilden Freunde. Er aß und trank so viel, dass er die ganze Nacht betrunken war.Siehe V. 36. Am nächsten Tag, als sein Rausch allmählich nachließ, erzählte ihm seine Frau, wie nahe er dem Tode gewesen war und auf welche Weise dieses Unglück abgewendet werden konnte ... Vor Schreck gelähmt setzte er sich nieder und erholte sich nicht mehr von diesem Schock. Siehe V. 37.38.

    Aus dieser Begebenheit können wir lernen, dass es unter Umständen angemessen ist, wenn eine Frau prompt und unabhängig handelt und entschlossen das tut, was sie als den Weg des Herrn erkannt hat. Die Frau soll ihrem Ehemann als ebenbürtige Partnerin zur Seite stehen und die Verantwortlichkeiten des Alltags mit ihm teilen, während sie ihn respektiert und achtet als den Mann, der sie als lebenslange Partnerin gewählt hat. „Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat.“ Epheser 5,23 ... Wenn der Ehemann vom Geist Christi durchdrungen und geleitet wird, dann wird sich die Unterordnung seiner Frau positiv auswirken: sie wird ruhig und geborgen sein und sich wohl fühlen, denn er wird von ihr nur das verlangen, was gut und nützlich ist, und dies auf dieselbe Weise, wie Christus von seiner Gemeinde erwartet, dass sie sich ihm unterstellt ... Wenn der Ehemann einen edlen Charakter und ein reines Herz besitzt und sein Denken auf Gott ausgerichtet ist, wie es bei jedem wahren Christen sein sollte, wird das in der Ehe sichtbar werden. Wenn er die Gesinnung Christi hat, dann wird er den Körper seiner Frau nicht schädigen, sondern von Zärtlichkeit und Liebe erfüllt sein und danach streben, in Christus dem höchsten Maßstab gerecht zu werden. Er wird sich darum bemühen, seine Frau gesund und mutig zu erhalten ...

    Die Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und der Gemeinde als Modell für die Ehe ist von vielen Ehemännern nicht richtig dargestellt worden, weil sie sich nicht an das halten, was der Herr will. Siehe Epheser 5,21.25 ... Es war nicht Gottes Absicht, dass der Ehemann als Herr des Hauses die Herrschaft haben sollte, solange er sich nicht selbst Christus unterordnet.
    Manuskript 17, 1891; Manuscript Releases XXI, 214.215.

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  • Gottes Anweisungen müssen sorgfältig beachtet werden, 19.Mai

    „Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn verstoßen! In meinen Augen ist er nicht mehr König von Israel. Nimm dein Horn, füll es mit Öl und mach dich auf den Weg nach Bethlehem. Dort such Isai auf, denn ich habe einen seiner Söhne zum neuen König auserwählt.“ 1.Samuel 16,1 (Hfa).

    Als Gott den David von der Schafherde seines Vaters wegrief und ihn zum König von Israel salben ließ, sah er in ihm einen Menschen, dem er seinen Geist geben konnte. Siehe 1.Samuel 16,13. David war empfänglich für den Einfluss des Heiligen Geistes. In seiner Vorsehung bildete der Herr ihn für seinen Dienst aus und bereitete ihn darauf vor, seine Absichten zu verwirklichen ...

    In großer Begeisterung jubelt David über seine enge Beziehung zu Gott. „Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!“ Psalm 18,2.3. Er ist meine Stärke und meine Kraft. Er ist die Quelle und die Grundlage all dessen, was mich reich und froh macht. Er ist wie der Schatten eines hohen Felsens in einem ausgedörrten Wüstenland. Er macht mich stark, er unterstützt mich. Er beschützt mich, auf ihn will ich vertrauen ...

    Nachdem David König von Israel geworden war, machte ihm Gott keine Komplimente wegen seiner hohen Stellung, seiner Königswürde oder der Größe seines Reiches. Statt dessen gab er ihm genaue Anweisungen bezüglich der Pflichten, die auf ihm ruhten. Diese Anweisungen sollten auch von allen seinen Nachfolgern sorgfältig beachtet werden, denn es waren Worte des Herrn. Diese Worte sollten häufig wiederholt werden, damit zukünftige Generationen daraus lernen konnten ...

    Je größer die Verantwortung ist, die jemand trägt, um so demütiger sollte er sein und um so genauer sollte er immer wieder prüfen, ob er seine Abhängigkeit von Gott vergisst und etwa hochmütig, arrogant, anmaßend und ruhmsüchtig wird. In dieser Gefahr stehen alle, die in Gottes besonderer Gunst stehen. Wenn sie nicht durch Gottes Weisheit klug werden und sich ständig darum bemühen, Gottes Wesenszüge zu entwickeln, dann kann es passieren, dass sie meinen, sie seien für alles befähigt genug ...

    Männer und Frauen, die in verantwortliche Stellungen gerufen werden, sollten Ehrfurcht vor Gott haben und sich bewusst sein, dass sie nur Menschen sind und nicht Gott. Sie sollten ihr Führungsamt unter der Kontrolle Gottes und in Verantwortung vor ihm ausüben. Werden sie den Willen Gottes für sein Volk ausführen? Lassen sie zu, dass ihre Worte und Taten durch Selbstsucht getrübt werden? Werden sie, denen die Gemeinde das Vertrauen ausgesprochen hat und von denen man erwartet, dass sie Gott fürchten und seine Gebote halten, die hohe Stellung herabwürdigen, die Gottes Volk in diesen gefahrvollen Tagen innehaben sollte? Werden sie durch ihre Selbstsicherheit zu falschen Wegweisern, die auf den Weg der Freundschaft mit der Welt statt auf den zum Himmel weisen?
    Manuskript 163, 1902.

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