Galaterbrief 2011/Q4 vs 2017/Q3: Was verstehst du heute anders oder besser?

  • Das aktuelle Studienheft ist eine Kopie der Lektion von 2011 4,Quartal.
    Was verstehst du heute besser?
    Was verstehst du heute anders?
    Hättest du es besser gefunden den Galaterbrief von einer anderen Perspektive zu sehen?
    Oder ist es okay, dasselbe Heft noch einmal zu studieren?

  • Grundsätzlich kann man biblische Texte immer wieder neu studieren. Das bringt aber nur dann geistlichen Fortschritt, wenn man bereit ist, bisherige Ansichten/Lehren neu zu prüfen.

    Das wird dem Verfasser des weltweitenweiten Lehrheftes aber durch die Vorgaben der Generalkonferenz der STA erschwert.

    STA haben sich meines Wissens noch immer nicht klar entschieden, was unter dem "Gesetz" im Galater- und den anhenderen Paulusbriefen zu verstehen ist. Wenn Paulus den "Fluch des Gesetzes" und "Segen der Verheißung" als Gegensätze darstellt, so können wir ihn nicht durch die Brille der mittelalterlichen Reformation verstehen.

    Ich schlage vor, die paulinische Thematik unter dem Gesichtspunkt der Endzeit (Daniel/Offenbarung) neu zu betrachten.

    • Offizieller Beitrag

    Den Begriff "Gesetz" einheitlich in paulinischen Briefen zusammenzufassen ist wirklich sehr schwer.

    Je nach Kontext scheint das Wort eine andere Bedeutung zu haben.

    Douglas J. Moo hat das in "'Law', 'Works of the Law', and Legalism in Paul'" ganz gut demonstriert (28-Seiten PDF-Datei, ist in Google zu finden).

    Übrigens, Ellen White verwendet das Wort "Gesetz" auch nicht einheitlich. Einmal meint sie damit das Gesetz Mose, die einzelnen 613 Gebote. Ein anderes Mal meint sie das universale Gesetz Gottes, das der ganzen Schöpfung zugrundeliegt.

    Das universale Gesetz ist ewig gültig, das mosaische Gesetz ist nur ein Abbild des universalen Gesetzes, und wurde in seinem zeitlichen und kulturellen Kontext um zusätzliche Gebote erweitert.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Man hört immer wieder, dass das Heft mit der ursprünglichen Fassung nicht viel zu tun.
    Den Beweis dafür lässt man offen bzw. es ist so gut wie unmöglich diese Behauptung zu belegen bzw. zu widerlegen.
    Das geht nur, wenn man mit einem Verfasser in Kontakt wäre.
    Klar gibt es Vorgaben. Es kann auch nicht sein, dass man das Heft gegen die Grundsätze der Kirche erstellt oder eine andere Theologie hineinbringt.
    Ich sehe da kein Problem, sondern eher einen Schutz.
    Aber auch da frage mich, wieviel Druck wird da wirklich auf die Verfasser ausgeübt?
    Das sind doch auch Behauptungen, die man gar nicht beweisen kann.

  • Ich habe viel dazugelernt, was den zeitlichen Ablauf betrifft.
    Habe auch dazugelernt, was das Problem der Galater war.

  • @manfrde, ich beziehedas "deutsche" Heft, die deutsche Version der internationalen UAsgabe und die englische Teachers Eition.

    Da merkt man sehr verschiednene Tendenzen und Stossrichtungen : Aber die in MAnitoba oder Brazzaville oder dürfen doh wohl aus der Sicht der Verantwortlichen andere Scherpunkte brauchen als wir hier.


    Zumindest die englischen Texte sind kostenlos beim Sabbatschool - Department abrufbar, zurück bis 18etliches !


    Zudem : es gibt kein schlechtes Sabbatschulheft, es gibt nur Leute, welche die Sabbatschule nicht sudieren.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Den Begriff "Gesetz" einheitlich in paulinischen Briefen zusammenzufassen ist wirklich sehr schwer.

    Je nach Kontext scheint das Wort eine andere Bedeutung zu haben.

    Douglas J. Moo hat das in "'Law', 'Works of the Law', and Legalism in Paul'" ganz gut demonstriert (28-Seiten PDF-Datei, ist in Google zu finden).

    Übrigens, Ellen White verwendet das Wort "Gesetz" auch nicht einheitlich. Einmal meint sie damit das Gesetz Mose, die einzelnen 613 Gebote. Ein anderes Mal meint sie das universale Gesetz Gottes, das der ganzen Schöpfung zugrundeliegt.

    Das universale Gesetz ist ewig gültig, das mosaische Gesetz ist nur ein Abbild des universalen Gesetzes, und wurde in seinem zeitlichen und kulturellen Kontext um zusätzliche Gebote erweitert.


    Darf ich hier etwas aus dem Handgelenk einbringen :

    "command" - "commandment" - - ist fraglich gut übersetzt (ich assoziiere "Kommando", und so scheint es mir auch - zum Teil ? bei EgW verstanden szu sein und verwendet zu werden..

    "Gesetz" - griechisch nomos - (Siehe auch Platon) hat einen anderen Klang.

    einen noch ganz anderen hat die entolh = lat. mandatum =- Luther "Gebot" : ein Mandat, etwas Anvertrautes .

    Und dann gibt es noch das rhma, etwa 40 mal im NT. Schiller übersetzt (ypisch!) den Gedenkspruch auf der Stele , an die Schlacht an den Theropylen erinnernd : " - - us hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl." Nix da , die Toten lagen da, den (gehörten) Reden (der Väter) vertrauend : "rhmasi peithomenoi".


    Frage : Gehorche ich dem Befehl oder vertraue ich dem Wort ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (18. Juli 2017 um 13:02)

  • Manche fragen sich, wer die Gemeinde in Galatien gegründet hatte.
    Viele Kommentare sprechen aber davon, dass Paulus die Gemeinde bei der 2.Missionsreise gegründet hat.
    Verwirrend war da es 2 Antiochia gab und das da manche das verwechseln.
    Manche vermuteten den Streit von Paulus mit Petrus im Kleinasien-Antiochia, war aber im syrischen Antiochia.
    Hätten andere die Gemeinde gegründet, dann wäre Paulus auch nicht der einzige Missionar gewesen, der die Beschneidung nicht mehr an den Heiden praktizierte.

    Und ich wußte vorher auch nicht wann zeitlich das Apostelkonzil war. Manche könnten durch Antiochia davon ausgehen, das es das Antiochia in Kleinasien war und die Galater das Konzil ausgelöst hatten.
    Wenn aber das Konzil vorher war, weil das syrische Antiochia, hätten die Galater das wissen können und sich darauf berufen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Manfred7 (18. Juli 2017 um 19:56)

  • Wenn aber das Konzil vorher war, weil das syrische Antiochia, hätten die Galater das wissen können und sich darauf berufen können.

    Hallo Manfred,Du hast anfangs gefragt was wir anders verstehen.

    Die Bibel ist schon seit 2000 fast gleich,trotzdem lässt uns Gott immer wieder neues entdecken.
    Gerade im Jubiläumsjahr Luthers,beschäftigen wir STA uns auch intensiver mit seinen Erkenntnissen.

    In der letzten Sabbatschullektion meinte eine Schwester,Petrus ist halt ein Ausrutscher passiert mit dem "meiden der Heidenchristen"...
    Paulus hat sich sein Evangelium in Jerusalem nachträglich bestätigen lassen!

    Wenn dann aber Brüder hinter seinem Rücken etwas anderes verkündigen und Petrus es durch sein Verhalten unterstützt,ist das kein versehen oder eine Bagatelle!

    Dabei versucht doch Paulus herauszuarbeiten wie wichtig eine klare Haltung ist! Was fasches Evangelium bedeutet.
    Zb. in Gal.2,17+18.
    17 Sollten wir aber, die wir durch Christus gerecht zu werden suchen, sogar selbst als Sünder befunden werden – ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne!
    18 Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue, dann mache ich mich selbst zu einem Übertreter.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Na gut das gleiche Problem haben doch auch heute manche nach der Generalkonferenz.
    Da wird ja auch nicht alles akzeptiert.
    So eben auch Petrus und Barnabas, die beim Konzil ja auch dabei waren.
    Und 14 Jahre später haben sie das Ergebnis den Konzils unter dem Teppich gekehrt.

  • Außer dem ersten Apostelkonzil gab es auch den Hebräerbrief. Leider wurde in nachapostolischer Zeit nicht mehr zwischen wahren oder falschen "Israeliten" unterschieden. Alles mosaische gilt seit Konstantin als abgetan und Nichtjuden gelten grundsätzlich als "Christen". Das ist grundsätzlich nicht "katholisch", weil hier der Bezug des ersten Konzils auf Mose verleugnet wurde.

  • Na gut das gleiche Problem haben doch auch heute manche nach der Generalkonferenz.
    Da wird ja auch nicht alles akzeptiert.

    Das in einen Topf zu werfen ist fahrlässig!

    Paulus hat sofort nach seiner Bekehrung im Auftrag Jesus dieses Evangelium verkündet!

    Dieses hat er in Jerusalem bezeugt und er wurde als Apostel bestätigt!

    Was Petrus tat war ein ihm typischer Eiertanz....mit Fähnchenschwenken...

    Was die Frauenordination betrifft, ist leider keine Weise Entscheidung gewesen.

    Da geht es nicht um das richtige Evangelium!

    Man hätte vorher wissen müssen, welche konsequenz diese Entscheidung mitbringen würde!

    Schlißlich hat man ja jahrelang diese Entscheidung vor sich hergeschoben ohne viel nachzudenken...erst als das Kind in den Brunnen gefallen ist.

    Dabei hat uns Jesus die Vielfalt in der Einheit vorgelebt....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Hallo Manfred.

    Ich habe mich gefreut, dass wir den Galater Brief erneut studieren. In ihm geht es mMn. um den Weg Gottes zum ewigen Heil.

    Die Juden und bei ihnen die (besonders frommen) Pharisäer lehrten ja und lehren es bis heute, dass sie keinen Messias zu Vergebung der Sünde brauchen. Der Messias ist ein Mensch und führt sie zur Welt Herrschaft. Der Weg zum Heil und ins Reich Gottes führt eindeutig über die Vergebung der Schuld. Und Schuld wird bei den Pharisäern nur durch das gesetzlich vorgeschriebene Opfer im Tempel vergeben. Das hat Gott so vorgeschrieben. Und davon rücken die orthodoxen Juden (Pharisäer) bis heute keinen Finger breit ab.

    Paulus verbreitete dagegen die damals neue Erkenntnis, dass Jesus das Opfer Lamm Gottes war, welches für unsere Schuld starb.

    Zur Vergebung der (jüdisch gesehenen Schuld) benötigte man das tägliche Morgen- und Abend opfer, welches für alle beschnittenen Juden im Tempel dar gebracht wurde. Jeder beschnittene Jude konnte sich damals an jedem Ort der Welt in Richtung Jerusalem vor Gott verbeugen und um Vergebung bitten, wenn er sich einer Schuld bewusst wurde. So genoss das Volk der Juden in ihren Augen einen privilegierten Vorzug gegenüber allen Heiden. Aber Unbeschnittenen stand dieses Vorrecht nicht zu. Deshalb ihre Bemühungen hinter Paulus her die neuen Christen auch noch zu Juden zu machen.

    Paulus sah das aber anders. Er sah den zerrissenen Vorhang im Tempel und die Schattenhaftigkeit des alten Bundes mit seinem nun außer Kraft gesetzten Heilsweg. Und diese seine Erkenntnis ließ er sich auf dem "Apostel Konzil" 49 n. Chr. ausdrücklich bestätigen. Und damit war nun der alttestamentliche Heilsweg der Juden (genannt: das Gesetz) obsolet geworden.

    Die einzige, aber völlig utopische Ausnahme wäre noch gewesen, dass ein Mensch so gerecht lebt, dass er niemals vor Gott schuldig wird. Dann würde er die Erlösung durch Christus nicht benötigen. Aber dieser Weg ist eben völlig utopisch. .

    Diese beiden Wege zum Heil waren das Grund Problem des Galater Briefes. Von daher muss der ganze Brief betrachtet werden.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Der theologisch wichtigste Satz im Galaterbrief des Paulus ist in meinen Augen: Galater 2,16:
    Gal.2,16: >>Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht.<<


    Sehr gut gefällt mir auch noch der Satz ausGal 5,1: "Zur Freiheit hat uns Christus befreit!"


  • Der Galaterbrief ist eine feuriger Bief des Paulus (im Auftrag Jesu) der stark polarisiert / Gegensätze darstellt:


    Kapitel 1a (Beispiele der Verse 1-10):
    Paulus gesandt von Jesus Christus und Gott ---- Paulus nicht von Menschen gesandt.
    Paulus wahrer Apostel (="Abgesandter/Bote") ---- andere "Apostel", menschlichen Sendung/Ursprungs.
    Segenswunsch des Paulus: Gnade und Friede ---- Gemeinderealität: Unterdrückung (per div. Gesetze) und Unfriede.
    Gottes Ehre/Herrlichkeit ---- menschliche ....
    wahres+einziges Evangelium ---- "anderes" + unwirkliches "Evangelium".
    (Klarheit) ---- Verwirrung und verwirrt werden.
    (Segen) auf Evangelium/Verkündigung des Paulus ---- anderes Evangelium verkündigt: Fluch bzw. "sei verflucht!"
    Paulus will Gott gefallen/gehorchen/dienen ---- (wollen Menschen gefallen).

    uvm.

    Fortsetzung folgt...

    Vorrausschau Kapitel 2:
    [...]
    Paulus ---- Kephas
    Petrus (=griech. Name) ---- Kephas (= aramäisch/jüdischer Name)
    [...]

    Vorrausschau Kapitel 3:
    Geist aus Predigt/Verkündigung empfangen ---- Gesetzeswerke [tun].
    Geist aus Predigt/Verkündigung des gekreuzigten Jesus Christus empfangen ---- Gesetzeswerke [tun]; (Jesus...??).
    Galater (früher): Geist empfangen ---- Galater jetzt: im Fleisch vollenden/tun.
    Geist / geistlich ---- Fleisch / fleischlich
    [geistlicher Christ] ---- [fleischlicher Christ]
    Segen+Glauben [Abrahams] ---- Fluch der Gesetzeswerke und des Gesetzes.
    Segen Gottes [Abraham ein Bild für Gott im AT] ---- Fluch der Gesetzeswerke und des Gesetzes.
    Segen für ALLE Menschen/Völker/Heiden ---- Fluch .... ALLES im Gesetz halten/tun.
    Losgekauft / frei-sein ---- [Knecht sein / geknechtet sein].
    [...]
    Nachkomme (Ez.): Jesus Christus!! ---- ....
    [...]
    Verheißung[en] / Versprechen Gottes ---- Gesetz + Forderderungen des Gesetzes.
    Testament (=Bund) ---- Gesetz.

    Kind+Erbe sein ---- Knecht sein.
    Mittler ---- Zuchtmeister / Pädagoge.
    Gerechtigkeit Jesu/Gottes ---- Gerechtigkeit aus dem Gesetz.
    [...] aus Glauben ---- aus dem Gesetz / Gesetzeswerken.
    Kinder Gottes ---- Kinder unter dem Zuchtmeister (=Gesetz)...
    Kinder Gottes durch den Glauben [an/in] Jesus Christus ---- Kinder unter dem Zuchtmeister (=Gesetz)...
    auf Christus getauft ---- [beschnitten].
    [...]

    Vorrausschau Kapitel 4:
    Ganz krasse Vergleiche!!!

    Vorrausschau Kapitel 5:
    Freiheit...
    Frucht des Geistes ---- Werke des Fleisches...
    [...]

    Vorrausschau Kapitel 6:
    [...]

    Vorrausschau

    ------------------------
    PS: Der Galataerbrief (wie auch der Römerbrief) hat sehr hohe Informationsdichte, starke Sprache+Vergleiche und dringliche Anliegen.

    LG, franz

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Bis jetzt ist noch nicht ganz geklärt, wer die Galater (außer Paulus) beeinflusst hatte. Sicher waren es keine judenchristlichen Missionare (wie Petrus). Eher waren es rabbinische/pharisäische Missionare (falsche Apostel), noch wahrscheinlicher asiatische Religionen/Kulte, wie Kap. 4:8.-10. nahelegt. Es gab schon Vermischungen persischer Gnosis mit rabbinischen Lehren.

  • Bis jetzt ist noch nicht ganz geklärt, wer die Galater (außer Paulus) beeinflusst hatte.

    Vieleicht gab es damals schon versteckt die Franziskaner...

    Also wirklich, wer hat wohl das grösste Interesse, das man Jesu Worten nicht glaubt?

    Diese treten immer in Personen auf egal wie sie sich nennen...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Was mich so neu bewegt hat in dem 3. Kapitel des Galaterbriefs, den wir letzte und diese
    Woche betrachten, ist das so tief persönlich Bewegende in der Geschichte Abrahams, in
    dem dramatischen Moment als er seinen Einziggeborenen (mono genesis), Hebr. 11,17,
    Sohn schlachten sollte. Es trat nicht Gott dazwischen sondern der Engel des HERRN,
    1.Mo. 22,11f, Jesus Christus! Ist uns das bewusst? Jesus sprach als der Engel seines
    Angesichts, Jes. 63,9, als der helle Morgenstern,Offb 22, 16, und deshalb sündloses
    Geschöpf aus der Tiefe seines Herzens, voller Freude und Dankbarkeit zu Abraham:
    “...nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast um meinetwillen !!! deinen einzigen
    Sohn nicht verschont.“ Wenn wir Rechtfertigung durch den Glauben verstehen wollen,
    dann sollten wir verstehen, dass Jesus als das „erstgeborene“ Engelwesen vor allen
    anderen sündlosen Engeln ohne Sünde ist. Und die Forderung Gottes ist ein Opfer ohne
    Fehl 3.Mo.23,12+18 und nicht ein fehlerloser Gott Hebr. 9,14, der lt. Definition der Bibel
    unsterblich ist, 1.Tim, 6,16.
    Erst beim 2-ten Mal gibt Jesus, der Engel des HERRN, Gottes Verheißung und Segnung
    an Abraham weiter: Und der Engel des HERRN rief Abraham ein zweites Mal und sprach
    vom Himmel her: “Ich habe bei mir selbst geschworen,“ spricht der HERR, JHWH,
    ( und nicht der Engel des Herrn): “Weil du das getan hast, und hast mir deinen einzigen
    Sohn nicht verweigert, will ich dich segnen … .“ und zwar in dem einen Nachkommen,
    der ist Christus.“ Gal.3,16.

    So widersinnig Gottes Forderung an Abraham war, gegen das Gesetz zu verstoßen,
    Gott hasste Kinderopferung, so sehr zeigt hier Abrahams Beispiel, wie viel mehr Gott das
    kindliche Vertrauen als Zeichen der Verbundenheit zu ihm schätzt als ein bloßes Einhalten
    des Gesetzes um des Gewinnes willen, obwohl es alles forderte. Kindliches Vertrauen
    heißt für den erwachsenen Menschen nicht dummes Vertrauen. Abraham antwortete
    auf Isaaks Frage: „Gott wird sich ein Schaf als Brandopfer ersehen“. Abraham glaubte,
    das Gott eingreifen würde. Abrahams wertvollster Schatz war sein Sohn. Er wusste, dass
    der ein Geschenk Gottes war und keine biologische „Eigenleistung“, denn die Leiber
    waren „erstorben“, Hebr. 11,12. Das ist ein Bild für den Opfertod Christi, dass jeder, der
    in seinen Tod getauft ist, wiedergeboren und geistlich leben wird. Dieses Leben voller
    Genüge auf Erden ist eine Bewährungsprobe. Denn ohne Werke ist der Glaube tot. Durch
    seinen Tod ist Jesus, wie Jesaja 9,5 schreibt, zum Beute-Vater und nicht zum Ewig-Vater
    geworden. Auch seine Jünger sendet er zu Menschenfängern aus. Wir sind Christi Beute.
    Jesaja 9, 1+3 erklärt das deutlich:
    „Das Volk, das im Finstern lebt, sieht ein großes Licht(Jesus); und über denen, die im
    finsteren Land wohnen, scheint es hell. Du vermehrst das Volk; du machst seine Freude
    groß. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie man fröhlich ist,
    wenn man Beute austeilt.“
    Deshalb ist in der Menge-Bibel betreffs Ewig-Vater zu lesen, dass andere Übersetzer
    „ab-ad“ mit „Vater(oder Urheber) von Beute“ oder „Beute-Vater“ (Dr. de Wette,1886,
    Prof. Naftali Herz Tur-Sinai) oder „Vater des Siegesgewinns“ (Martin Buber) übersetzen.
    Irreleitende Übersetzungen wie „Ewig-Vater“ sind durch die trinitarische Denkweise
    beeinflusst. Mit Beute-Vater ergibt auch der Zusammenhang wie wir gesehen haben
    wieder Sinn.
    So wie Gott, der Vater, Jesus von den Toten auferweckt hat, und deshalb Jesu nicht als
    „unsterbliche Gottesseele bzw. Halbgott“ bei seinem Tod und Auferstehung zugeschaut
    hat, so wird Gott auch uns von den Toten auferwecken. Wenn wir glauben, dass Jesus
    halb Gott und halb Mensch also ein Halb-Gott in seiner Erdenzeit war, wie man uns mit
    der Formulierung „wahrer Mensch und wahrer Gott“ glauben machen will, dann müssen
    wir uns fragen, ob wir von Gott sind oder eine antichristliche Gesinnung haben,
    1.Jo.4,2+3; 2.Jo.1,7. Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind!,
    dass ihn etwas gereue, 4.Mo. 23,19. Wenn Jesus lt. unseren Glaubenspunkten ewiger
    Gott wie der Vater sein soll, wie kann er dann „wahrer Mensch“, ein Geschöpf, geworden
    sein, wenn er nicht vorher Engel, nämlich Michael, d. h.:“Wer ist wie Gott ?“ war ?
    Abraham glaubte aber aus dieser schmerzlichen Erfahrung des langen Wartens auf seinen
    Sohn, dass Gott ihn jetzt wieder auferwecken konnte. Es war das Bekenntnis zum allein
    Leben schenkenden lebendigen Gott, der uns Toten geistliches und ewiges Leben schenkt.
    Paulus schreibt von Abrahams Glauben, Hebr.11,19: denn er dachte: „Gott kann auch von
    den Toten erwecken; woher er ihn auch als Gleichnis! wiederbekam.“ Deshalb durfte und
    wollte Jesus Abraham von der Tat abhalten. Es war für ihn Beweis genug. Jesus ist nicht
    der lebendige Gott, der Leben schafft und Leben nimmt. Er erhielt aber diese Gabe Gottes
    und die Macht darüber durch seinen Opfertod und weil Gott Liebe ist. Gott sieht alle
    Geschöpfe im Himmel und auf Erden, denen er Vater ist, siehe Eph.3,14+15, als seine
    Ebenbilder und als seine „Abglänze“ an und stattet uns alle mit göttlicher Macht, seinen
    Geist, der heilig ist, und einmal mit göttlicher Herrlichkeit wie die Engel aus. Jesu und
    unsere Sohnschaft ist immer geistlich und nie natürlich, Gal 3,26, Joh. 12,44, zu sehen.
    Wenn wir in Glaubensverbundenheit mit Jesu als unseren Bruder und nicht Vater den Weg
    zum Vater gehen, dann schenkt uns der Vater!, Gal. 3,5, die Sohnschaft. Und „weil wir
    nun Söhne sind, Vers 6, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft:
    “Abba, Vater!“ Vers7: „So bist du kein Knecht mehr, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann
    auch Erbe Gottes durch Christus.“ Wer ist denn der Geist Christi, wenn nicht der heilige
    Geist Gottes? Deshalb sagt Jesus in Joh. 14,16, dass Gott einen „anderen“ Tröster sendet,
    in der „Gestalt“ seines Geistes und damit Gottes Geistes, der in Jesus ist. Wie sonst könnte
    Jesus sagen, dass er bei uns ist alle Tage bis an der Welt Ende? So versteht auch Sw. White
    den Tröster, wenn sie schreibt: „Der Tröster ist die Allgegenwart des Geistes Christi auf
    Erden.“ Wie könnte Jesus dann auch sagen, Joh. 14,18: „Ich werde euch nicht als Weisen zurücklassen; ich komme zu euch“. Damit meint er nicht sein Kommen am Ende der
    Weltzeit sondern nach seiner Himmelfahrt, Vers 19: “Noch eine kleine Weile, dann wird
    die Welt mich nicht mehr sehen; ihr aber seht mich (durch den heiligen Geist, der in mir
    und in euch ist: Joh. 17,21), denn ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Das sagt unser Mittler
    des einzigen Gottes, Gal. 3,19+20, der Engel des Herrn oder sein Engel, Offb. 22,6, unser Mitknecht, Vers 9, der auch von Johannes in seiner Herrlichkeit nicht angebetet werden
    will, unser König aus dem Haus Davids und unser Morgenstern-Engel, Vers16.
    1.Kor. 1,30: Welcher uns gemacht!ist von Gott zur Weisheit(siehe Spr. 8 und
    Gerechtigkeit (siehe z. Bsp. Rö. 6,16). Das ist Christus.

    Noch einmal: „ … denn ich lebe und ihr sollt auch leben.“ Glauben wir Jesus?oder!
    Das wünsche ich uns allen von ganzem Herzen!

    Einmal editiert, zuletzt von Laeufer (7. August 2017 um 19:06)

  • Zu Zeiten Abrahams gab es wohl noch nicht die Mosaischen Gebote, welche Kinderopfer verboten hatten; Dass aber Abraham seinen "verheißenen Sohn", den lang ersehnten Sohne - angenommen Abraham wäre da schon "das Kindestötungs-Verbot JAHWEHS"bekannt gewesen - bereit war - als sein Liebstes Gott zu opfern und damit zu ermorden, kann nur heißen, dass Abraham bereits an die AUFERSTEHUNG DER TOTEN geglaubt haben muß! Denn wenn er nicht geglaubt hätte, >>dass Gott auch aus den Toten erwecken kann<< hätte er wohl - so meine Vermutung - seinen Sohn Isaak nicht geopfert!

    Fazit: Abraham durfte seinen Sohn Isaak verschonen (Gott sagt: " Kinder zu opfern ist mir -- n i e -- in den Sinn gekommen!" - siehe: Jer.7,31 / 3. Mos.18,21 / 5. Mos.18,10 / Jer.19,4+5 ) - denn das einzigste Opfer, das Gott -- p o s i t i v -- angesehen hatte, war das uns versöhnende Opfer seines geliebten Sohnes ("Hingabe für uns Sünder!" - Röm.5,6+8) Jesus Christus, unseres Herrrn. Jesus starb aber nicht um - wie Anselm von Canterbury sagte "Gottes Zorn zu versöhnnen" -, da Gott selbst versöhnt! ===> Gott versöhnt!
    ( Röm 5,10
    2Kor 5,18
    2Kor 5,19
    )

  • Zu Zeiten Abrahams gab es wohl noch nicht die Mosaischen Gebote, welche Kinderopfer verboten hatten; Dass aber Abraham seinen "verheißenen Sohn", den lang ersehnten Sohne - angenommen Abraham wäre da schon "das Kindestötungs-Verbot JAHWEHS"bekannt gewesen - bereit war - als sein Liebstes Gott zu opfern und damit zu ermorden, kann nur heißen, dass Abraham bereits an die AUFERSTEHUNG DER TOTEN geglaubt haben muß! Denn wenn er nicht geglaubt hätte, >>dass Gott auch aus den Toten erwecken kann<< hätte er wohl - so meine Vermutung - seinen Sohn Isaak nicht geopfert!

    Gott hatte Abraham versprochen, ihn mit seinen Nachkommen zum Segen für die ganze Welt werden zu lassen. Gott sagte zu Abraham: Deine Nachkommen werden so zahlreich sein, wie die Sterne am Himmel.
    Aber dieses Versprechen gab Gott nicht, weil Abraham das Gesetz erfüllte, sondern weil Abraham Gott unerschütterlich vertraute.
    Er glaubte, dass sein Sohn Nachkommen haben werde.
    Deshalb wusste er, dass Gott sich etwas einfallen lassen würde, damit sein Sohn wieder lebe. Es heißt nicht, er glaubte an die Auferstehung der Toten im Himmel, er glaubte an eine Auferstehung zum Leben, für die verheißenden Nachkommen.

    Gottes Zusage gilt nur dem, der glaubt. Denn was Gott versprochen hatte, sollte ja ein Geschenk sein. Nur so bleibt die Verheissung überhaupt gültig, und zwar für alle Nachkommen Abrahams. Das sind nicht nur die Juden, die nach dem Gesetz leben, sondern auch alle anderen Menschen, die Gott so vertrauen wie Abraham. Deshalb ist Abraham der Vater aller Gläubigen.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)