• Was nach dem Tod ist, sagt uns nicht der Schöpfungsbericht, auf den man sich immer bezieht, sondern Jesus.
    Auch hier gibt es, wie in vielen anderen Dingen, eine Entwicklung.


    Dem kann man nur zustimmen!


    Vor der Erschaffung Adams existierte seine nephesch (Seele) nicht, denn es heißt in 1.Mose 2,7 klar, dass erst das Zusammenbringen von נְשׇׁמׇה neschāmāh mit dem aus Materie gebildetem Körper die nephesch ins Dasein brachte. Laut Mathäus 10,28 kann die psychē in der Gehenna "vernichtet/zerstört" (Form von ἀπόλλυμι apóllymi) werden. Die nephesch/psychē hat demnach weder ein vorgeburtliches/vormenschliches Dasein, noch ist sie unzerstörbar.

    Es stellt sich jedoch die Frage: Was genau ist die von Gott in den Körper Adams "eingehauchte" neschāmāh (LXX: πνοή pnoē), die offensichtlich bereits vor Zustandekommen der nephesch existierte? Bei allem „Hinstarren“ auf dem Terminus nephesch bleibt nämlich dieser Aspekt völlig außen vor. Betrachtet man weiterhin betreffs der Frage „unstoffliche und vom Körper getrennte Seele" alle relevanten Texte im AT, so wird deutlich, dass es sehr schwer ist, ein klar umrissenes und exakt festgelegtes Verständnis von nephesch/Seele dogmatisch "festzunageln". Das vermittelte Bild ist eher unscharf.

    Sowohl Menschen als auch Tiere sind nephesch (Seelen, Wesen), siehe 1.Mose 1,20.21.24 u. a. Dies legt nahe, dass das, was sich im Falle von Adams Erschaffung ereignete (Gott bildete den Menschen aus Materie und hauchte ihm neschāmāh ein, wodurch der Mensch eine lebende nephesch wurde), sich in gleicher Weise im Falle jedes geschaffenen Wesens bei jeder Tiergattung ereignet haben könnte: Aus Materie formte Gott den materiellen Körper jedes Wesens und brachte diesen sodann durch das Einhauchen/Einbringen von „Lebensodem" zum Leben, wodurch das Wesen zur lebenden nephesch wurde. In Apostelgeschichte 17,25 nimmt Paulus auf den Tatbestand des "Einhauchens von Lebensodem" unter Verwendung des Begriffes "pnoē" Bezug. Damit in Übereinstimmung heißt es in 1.Mose 7,22 betreffs der in der Sintflut umgekommenen Lebewesen – Menschen und (Land)Tiere: „Alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war."

    Aus 1.Mose 35,18, Psalm 146,4 und Prediger 12,7 geht allerdings hervor, dass (zumindest menschliche) Lebewesen nicht lediglich aus Materie bestehen, sondern ihnen bis zum physischen Tod „etwas Immaterielles" innewohnt. Gerade Prediger 12,7 kann durchaus als Hinweis auf ein „Weiterexistieren" nach dem Tod gedeutet werden, wobei völlig offengelassen wird, wie es danach mit dem "Bewusstsein" weitergeht. Das Dogma, der Mensch habe kein „ihm innewohnendes nichtmaterielles Etwas, dass beim Tod den Körper verlässt“ muss also – auch aus alttestamentlicher Sicht gesehen – als zu kurz gegriffen und als irreführend simplizistisch angesehen werden.

    „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.“ - Hermann Bezzel (1861-1917)

  • Aus 1.Mose 35,18, Psalm 146,4 und Prediger 12,7 geht allerdings hervor, dass (zumindest menschliche) Lebewesen nicht lediglich aus Materie bestehen, sondern ihnen bis zum physischen Tod „etwas Immaterielles" innewohnt.

    Ich hoffe das es doch einen "kleinen Unterschied" gibt zwischen Tier und Mensch....

    ansonsten verhalten wir uns wie die Tiere,der Stärkere frisst den schwächeren... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Danke Altor.

    Ja, wir haben immer diese beiden Dinge in der Schrift: Materie und Geist.
    Die "Seele" meint im Hebräischen eigentlich "Rachen". Der Gedanke ist naheliegend, den Geist und die Belebung mit dem Atemtrakt zu verbinden: Inspiration / Expiration (Einatmung / Ausatmung).
    Die Bibel nennt mehrere Punkte, sowohl in der Materie, wie auch im Geist, ohne dass man diese gegeneinander ausspielen bräuchte;
    denn bei Noah heißt es, das Leben und die Seele seien im Blut, weswegen manche glauben, das Blut sei heilig.
    Nein, belebt wird der Mensch durch den Odem Gottes. Das Blut ist Stoff, Materie. Man muss die Ebene lesen, die gemeint ist.

    Auch im Alten Testament heißt es schon, der Leib vergeht und der Geist kehrt zurück zu Gott. Über den Bewusstseinszustand dieses Geistes zu sinnieren, halte ich für unsinnig.
    Mit dem Neuen Bund kommt aber etwas hinzu, was zuvor so deutlich sicher nicht Thema war: der Mensch wird geistlich durch den Glauben und er wird den Tod nicht mehr sehen; es gibt keinen Tod mehr.

    Es ist der heilige Geist Gottes, der mich leben lässt, nicht meine eigene Unvergänglichkeit.

  • Matthäus 10:28. im Griechischen steht: Fürchtet euch nicht vor denen, die Leib und Seele nicht töten können (weder noch!!!). Fürchtet euch aber vor dem, der Leib und Seele im "Feuersee = Gehenna" (Offenbarung 20:10.14.15.) vernichten kann.

    Mit Letzterem ist nicht Gott gemeint sondern der Satan.

    Christen brauchen also wegen der "Auferstehungshoffnung" (Glaube) keine Angst vor dem "zweiten Tode" (Offb. 2:11.) zu haben.

  • Hallo!

    Matthäus 10:28. im Griechischen steht: Fürchtet euch nicht vor denen, die Leib und Seele nicht töten können (weder noch!!!).

    Das ist so nicht richtig. Die Rede ist von Personen, die sehr wohl den Leib töten, das "Leben" (griechisch: psyche) aber nicht töten können:

    Münchener Neues Testament, 4. Auflage (1995): Und fürchtet euch nicht vor denen, die töten den Leib, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber mehr den, der sowohl Seele wie Leib vernichten kann in (der) Gehenna!

    Zitat von freudenboten

    Fürchtet euch aber vor dem, der Leib und Seele im "Feuersee = Gehenna" (Offenbarung 20:10.14.15.) vernichten kann.
    Mit Letzterem ist nicht Gott gemeint sondern der Satan.


    Nein, wir sollen den Satan nicht fürchten. Satan hat keine Macht über einen Christen!

    Römer 14, 8 (Luther 2017): Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

    Wir sollen den Teufel nicht fürchten, sondern ihm im festen Glauben widerstehen:

    1. Petrus 5, 8-10 (Luther 2017): Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen. Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.

    Der Teufel hat keine Gewalt mehr über das "Leben":

    Hebräer 2, 14 (Luther 2017): Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hatte er gleichermaßen daran Anteil, auf dass er durch den Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel,

    In der gesammten heiligen Schrift werden wir nirgendwo dazu aufgefordert, den Teufel zu fürchten. Stattdessen ist es immer die Gottesfurcht, die uns empfohlen wird:

    Prediger 12, 13-14 (Luther 2017): Lasst uns am Ende die Summe von allem hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.

    Hebräer 10, 30-31 (Luther 2017): Denn wir kennen den, der gesagt hat (5. Mose 32,35-36): »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

    Hebräer 12, 28-29 (Luther 2017): Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

    Offenbarung 14, 7 (Luther 2017): Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!

    Gruß, GMacS

  • Der Satan kann Leib und Seele auch nicht auslöschen und der Feuersee ist auch nicht das Strafwerkzeug Satans, sondern der Feuersee ist das Ende des Bösen, sagt die Offenbarung.

    Jesus spricht von Verfolgung: Fürchtet nicht Menschen, die den Leib töten können, sondern fürchtet den (Gott und sein Gericht), der Leib und Seele töten kann.
    Soll heißen: Menschen können allenfalls eurem Leib etwas zuleide tun, aber Gott ist der Herr über alles.

    Ich verstehe manchmal nicht, was manche Leute alles lesen (wollen), wo die Texte doch so schlicht, einfach und schön sind.

  • Römer 4, 17 (Zürcher Bibel 2007): wie geschrieben steht: Zum Vater vieler Völker habe ich dich gemacht - im Angesicht des Gottes, an den er glaubte, des Gottes, der die Toten lebendig macht und was nicht ist, ins Dasein ruft.

    Soll das heißen, dass Jesus 3 Tage lang nicht existiert hat? Eine solche Irrlehre vertreten die Zeugen Jehovas!

    Die nephesch/psychē hat demnach weder ein vorgeburtliches/vormenschliches Dasein, noch ist sie unzerstörbar.

    Doch, sie ist unzerstörbar - aus dem einfachen Grund, dass Gott das was ER geschaffen hat, nicht vernichtet - denn "GOTT IST LIEBE!" (1.Joh.4,8+16) Man kann die Seele nicht töten, wie Jesus in Matthäus 10,28 eindeutig sagt!

    (Gott bildete den Menschen aus Materie und hauchte ihm neschāmāh ein, wodurch der Mensch eine lebende nephesch wurde)

    Dem stimme ich ausdrücklich zu!
    Für mich ist diese > n e s c h ā m ā h < die unsterbliche-weil göttliche > G e i s t - S e e l e < !

    Aus Materie formte Gott den materiellen Körper jedes Wesens und brachte diesen sodann durch das Einhauchen/Einbringen von „Lebensodem" zum Leben, wodurch das Wesen zur lebenden nephesch wurde.

    Und doch ist ein Unterschied zwischen Mensch und Tier... Wenn es nämlich nicht so wäre, hätten die Befürworter einer Evolution ("aus dem Tier entwickelte sich der Mensch!") Recht!

    Das glauben doch nicht mal die Anhänger der STA, von denen manche an eine buchstäbliche 6 mal 24 Stunden Schöpfung des Universums glauben...

    Aus 1.Mose 35,18, Psalm 146,4 und Prediger 12,7 geht allerdings hervor, dass (zumindest menschliche) Lebewesen nicht lediglich aus Materie bestehen, sondern ihnen bis zum physischen Tod „etwas Immaterielles" innewohnt.

    Genau so ist es!

    Gerade Prediger 12,7 kann durchaus als Hinweis auf ein „Weiterexistieren" nach dem Tod gedeutet werden

    Haargenau!!!

    Das Dogma, der Mensch habe kein „ihm innewohnendes nichtmaterielles Etwas, dass beim Tod den Körper verlässt“ muss also – auch aus alttestamentlicher Sicht gesehen – als zu kurz gegriffen und als irreführend simplizistisch angesehen werden.

    Stimmt...! Es muss also positiv heißen: >>der Mensch hat ein „ihm innewohnendes nichtmaterielles Etwas, dass beim Tod den Körper verlässt“<<

    Ich hoffe, dass es doch einen "kleinen Unterschied" gibt zwischen Tier und Mensch....

    Ja! ---> siehe oben!

    belebt wird der Mensch durch den Odem Gottes.

    So ist es!
    : >>Odem Gottes<< = >>Geist-Seele<<

    Auch im Alten Testament heißt es schon, der Leib vergeht und der Geist kehrt zurück zu Gott.

    Ja! Absolut!

    Münchener Neues Testament, 4. Auflage (1995): Und fürchtet euch nicht vor denen, die töten den Leib, die Seele aber nicht töten können; fürchtet aber mehr den, der sowohl Seele wie Leib vernichten kann in (der) Gehenna!

    Diese Übersetzung spräche für einen "zweiten Tod" - die totale Vernichtung und Auslöschung aller Existenz! ...

    Römer 14, 8 (Luther 2017): Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. ...

    ... also werden wir auch nach unserem Tode beim Herrn Jesus sein!

    Der Satan kann Leib und Seele auch nicht auslöschen und der Feuersee ist auch nicht das Strafwerkzeug Satans, sondern der Feuersee ist das Ende des Bösen, sagt die Offenbarung.

    Sehe ich auch so!

    Gott ist der Herr über alles.

    Ja - Gott sei Dank!

  • Man kann die Seele nicht töten, wie Jesus in Matthäus 10,28 eindeutig sagt!

    Gott kann das, was er geschaffen hat vernichten! Siehe Sintflut...Sodom ....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Soll das heißen, dass Jesus 3 Tage lang nicht existiert hat?

    Adventisten glauben, dass Jesus in seiner Menschwerdung sowohl Mensch als auch Gott war. Gestorben ist der menschliche Teil von Jesus und war tatsächlich 3 Tage tot ("Ich war tot und bin lebendig... Off 1,18"), der göttliche Teil starb selbstverständlich nie.

    Aus "Was Adventisten glauben, 28 biblische Grundlehren umfassend erklärt", Kapitel "Gott der Sohn":

    Als Christus in diese Welt kam, war „ein Leib“ für ihn vorbereitet (Hbr 10,5). Indem er die menschliche Natur annahm, wurde seine Göttlichkeit mit der Menschlichkeit bekleidet. Das geschah nicht durch einen Austausch der menschlichen Natur in die göttliche oder der göttlichen in die menschliche. Er hat sich nicht in eine andere Natur begeben, sondern hat die andere Natur in sich aufgenommen. So wurden Göttliches und Menschliches miteinander verbunden.
    Bei seiner Menschwerdung hat Christus nicht aufgehört, Gott zu sein, und seine Göttlichkeit wurde auch nicht auf die Ebene der menschlichen Natur herabgezogen. Jede der beiden Naturen blieb völlig erhalten. Paulus macht es deutlich: „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kol 2,9). Bei der Kreuzigung starb seine menschliche Natur, nicht die göttliche, denn das wäre unmöglich gewesen.

  • Hallo Norbert!

    Zitat von Norbert Chmelar

    Diese Übersetzung spräche für einen "zweiten Tod" - die totale Vernichtung und Auslöschung aller Existenz! ...


    Nicht nur diese Übersetzung, sondern auch der griechische Text! Das hier mit "vernichten" (und in vielen anderen Übersetzungen mit "verderben") wiedergegebene Wort ist "apollumi". Die lexikalen Bedeutungen sind:

    "(völlig) zerstören, vernichten; zunichte machen, ins Verderben stürzen, ruinieren, töten, ein Ende machen"! (Quelle: Gerhard Kautz, Griechisch-Deutsch Wörterbuch 1998, Seite 189)

    Das gleiche Wort wird auch in den folgenden Bibelversen gebraucht:

    Matthäus 2, 13 (Luther 2017): Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir's sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.

    Markus 1, 24 (Neue evangelistische Übersetzung 2017): "Was willst du von uns, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: Der Heilige Gottes."

    Lukas 6, 9 (Luther 1984): Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist's erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses, Leben zu erhalten oder zu vernichten?

    Lukas 17, 27 (Schlachter 2000): Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.

    Lukas 20, 16 (Hermann Menge 1939): Er wird kommen und diese Weingärtner ums Leben bringen und den Weinberg an andere vergeben.« Als sie das hörten, sagten sie: »Nimmermehr!«

    Johannes 10, 10 (Luther 2017): Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.

    1. Korinther 10, 10 (Elberfelder 2008): Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden!

    Judas 1, 5 (Einheitsübersetzung 1980): Zwar wisst ihr alles ein für allemal; aber ich will euch dennoch daran erinnern: Obwohl der Herr das Volk aus Ägypten gerettet hatte, hat er später alle vernichtet, die nicht glaubten.

    Was sagt uns dieser Sprachgebrauch von "appolumi" über Matthäus 10, 28?

    Gruß, GMacS

    Einmal editiert, zuletzt von Gane MacShowan (30. September 2017 um 22:10)

  • Darf ich noch einmal auf die Übersetzung von Matthäus 10:28. eingehen:

    Im Zusammenhang der "Aussendung der Zwölf" will Jesus sagen, dass seine "Ausgesandten" nicht Widerstand, Verfolgung oder Tod fürchten sollen.

    Der Text will also nicht die philosophische (platonische) Frage beantworten, ob irgend ein Teil/Aspekt des Menschen nach dem Tod weiterexistiert.

    Im Grundtext gab es ursprünglich keine Satzzeichen, man musste bei der Satz/Text-Gliederung die Absicht (Zusammenhang) des Autors zu verstehen suchen.

    Jesus sagt Verse 32.33., dass er seine Bekenner auch bekennen will vor dem himmlischen Vater. Im Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift kann sich dies auf das eschatologische/End-/Gericht beziehen und auf die himmlische Fürsprache Christi nach seiner Auferstehung (Johannes 17:20.-26.). Beides führt zum "Bei-Ihm-Sein" in der "Herrlichkeit" der Auferstehung.

    Die abgefallene Kirche relativierte/ersetzte beide Arten des Bekennens Jesu vor dem Vater durch das "Amt " der Kirche.

    So ist nicht verwunderlich, dass die "Kirchenväter" in ähnlicher Weise auch die christliche Lehre von Tod und Auferstehung der Menschen relativierte durch platonische Philosophie.

    Im Wortlaut von Matthäus 10:28. sind Leib und Seele gleichgestellte (Akkusativ-)Satzglieder. Das deutet daraufhin, dass sie zusammengehören. "Und fürchtet euch nicht vor denen, die euch töten. Den Leib und die Seele (5. Mose 12:23.) können sie nicht töten." Dies meint Jesus nicht für den "natürlichen/ersten" Tod sondern im Hinblick auf den "zweiten/ewigen". "Fürchtet euch mehr vor dem, der Leib und Seele in dem Feuersee/Gehenna vernichten kann."

    Die sinngemäße Aussage als Verheißung macht Jesus an die "Gemeinde Smyrna" (Offenbarung 2:11.): "... dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode."

    Die platonische Lehre von "Unsterblichkeit der Geist-Seele" ist weder im AT (Mose) noch im NT (Jesus) begründet. Sie wurde eingeführt durch die "Ersetzungstheologie" der Kirchenväter (vorher schon durch jüdische Rabbiner nach dem babylonisch-persischen Exil). Darin wurde Moses Lehre über Leben und Tod durch platonische Lehre ersetzt.

    Der "zweite Tod" ist die Vernichtung zusammen mit Satan und seinen Engeln Offenbarung 20:9.10.14.15.

    Zusammengefasst sagt Jesus: Vor dem ersten Tod braucht ihr euch nicht zu fürchten, wegen der Hoffnung der Auferstehung am "jüngsten Tage" (Joh. 11:24.25.), aber vor dem "zweiten" Tod, welcher aus der "Verleugnung" Jesu folgt, fürchtet euch.

    Diese Aussage "Fürchtet euch mehr vor..." wird nicht relativiert durch den Satz "... die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus..." 1. Johannesbrief 4:16.-18. Die "Zuversicht am Tag des Gerichts" hat nur, wer "im Glauben, in der Liebe, in der Hoffnung" bleibt.

    Der Satz "Einmal gerettet = immer gerettet." entspricht der calvinistischen Prädestinationslehre aber nicht der Bibel.

    Nun noch einige Texte:

    Hesekiel 18:20. "Die Seele (Nephesch), die sündigt, soll/wird sterben." Dies entspricht der paulinischen Lehre vom "Ursprung der Sünde" (Römerbrief 5 / Kap. 6:23.) . Der Mensch war vor dem Sündenfall unsterblich mit Körper-Seele-Geist. Nach dem Unglauben/Ungehorsam der ersten Menschen sind alle Menschen sterblich mit Körper-Seele-Geist.


    Eine "unsterbliche Seele" nach dem Sündenfall ist mit dem unsichtbaren Wesen des ewigen Gottes unvereinbar; denn er ist "barmherzig und gerecht" zugleich (2. Mose 3:14. Kap. 34:6.7.).


    Demzufolge war der "ganzheitliche Tod" die Konsequenz des Sündenfalles Adams, die "ganzheitliche Erlösung" durch den "Menschensohn" Jesus (Tod und Auferstehung) war die Konsequenz der Barmherzigkeit Gottes.


    Der freie Willensentscheidung des Menschen bezüglich Gottes Erlösungsangebot erfordert ein Endgericht/Jüngstes Gericht.


    In allen drei Punkten "versagten" die griechisch-römischen Kirchenlehrer:


    Die biblische Lehre der "Ursünde" passt nicht zu dem Konzept eines unsterblichen Teiles des Menschen (Genesis 3:4. "Ihr werdet nicht des Todes sterben..." Lüge der Schlange!) Denn Gott sagte: "...musst du des Todes sterben." Gen. 2:17.


    Gott wurde zu einem "gerechten Gott" entstellt, den man besänftigen kann durch "Werke", damit man seine "unsterbliche Seele" nicht verliert! So gehen "Werksgerechtigkeit" und "unsterbliche Seele" Hand in Hand.

    Als Luther die "Gerechtigkeit aus Glauben" wiederentdeckte, ließ der die Philosophie der "unsterblichen Seele" leider "un-reformiert" (Interessant die Anmerkung zu Hiob 19:25. in der Lutherbibel. Sie zeigt, dass Luther ursprünglich die richtige Konsequenz aus der "Rechtfertigung" gezogen hatte.)

    Indem die Kirche sich mit dem irdischen Richteramt des Staates verband, vernachlässigte sie die biblische Lehre von Auferstehung und Gericht (Apostelgeschichte 24:25.). Dieselbe wurde durch die Lehre einer "unsterblichen Seele" und kirchlichen "Absolution" in der Stunde unseres Todes ersetzt. Hinzu kam noch die unbiblische Vorstellung vom "Gericht" unmittelbar nach persönlichen Sterben. Letztere erinnert stark an die "Seelenwanderung" in östlichen Religionen.

  • Hallo Freudenboten!

    Wir sind uns einig darüber, dass die Bibel die Vorstellung einer unsterblichen Seele nicht kennt. Aber:

    Darf ich noch einmal auf die Übersetzung von Matthäus 10:28. eingehen:
    [...]
    Im Wortlaut von Matthäus 10:28. sind Leib und Seele gleichgestellte (Akkusativ-)Satzglieder. Das deutet daraufhin, dass sie zusammengehören. "Und fürchtet euch nicht vor denen, die euch töten. Den Leib und die Seele (5. Mose 12:23.) können sie nicht töten."

    Kannst du mir diesbezüglich eine Quelle nennen? Ein Kommentar, eine Bibelübersetzung, oder ähnliches? Ich kenne nicht eine einzige Wiedergabe dieser Textpassage, in der entsprechend übersetzt wird. Es ist immer die "Seele" bzw. "das Leben", welches die Verfolger nicht töten können, während der "Leib" durchaus getötet werden kann.

    Selbstverständlich steht "psyche" hier nicht für eine unsterbliche Seele, sondern für das Leben, das Gott gibt. Nur er hat die Gewalt dieses Leben dauerhaft zu geben oder zu nehmen.

    Gruß. GMacS

  • Hallo Freudenboten!

    Das was Freudenboten hier unter NR.55 geschrieben hat, hört sich alles sehr logisch und verständlich an. Aber, dass es eine unsterbliche Geist-Seele - das eigentliche Ich des Menschen - gibt, glaube ich dennoch...

    Denn: Es wurden schon so viele Erscheinungen Verstorbener berichtet...

    Das soll alles Satan ermöglicht haben? So mächtig ist der nicht...!

    Wie bereits mehrfach erwähnt, verweise ich auf 1. Samuel 28...

    • Offizieller Beitrag

    Denn: Es wurden schon so viele Erscheinungen Verstorbener berichtet...

    Wenn du so argumentierst, bewegst du dich nicht mehr auf dem Grundsatz "Sola Scriptura". Vielmehr sind die Erfahrungen anhand der Bibel zu überprüfen.

    (Dein Gedanke konsequent gedacht..... UFO, Evolution mit Millionen von Jahren etc..)

  • Vielmehr sind die Erfahrungen anhand der Bibel zu überprüfen.

    Erscheinungen Verstorbener sind aber ein wissenschaftliches Phänomen und widersprechen somit nicht der Bibel! Neben dem Glauben, gilt es auch unseren Verstand zu benutzen und zu gebrauchen...

  • sondern der Feuersee ist das Ende des Bösen, sagt die Offenbarung.


    ja, das Böse wird vernichtet.

    Das bedeutet aber nicht (unbedingt), daß dann gar nichts mehr übrigbleibt, wie es von (fast) allen schlussgefolgert wird.

    Nur das Ende des Bösen wird da in der Offenbarung beschrieben!

  • ja, das Böse wird vernichtet.

    Das bedeutet aber nicht (unbedingt), daß dann gar nichts mehr übrigbleibt, wie es von (fast) allen schlussgefolgert wird.

    Nur das Ende des Bösen wird da in der Offenbarung beschrieben!

    Worauf willst du hinaus? Ich verstehe deinen Text nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Adventisten glauben, dass Jesus in seiner Menschwerdung sowohl Mensch als auch Gott war. Gestorben ist der menschliche Teil von Jesus und war tatsächlich 3 Tage tot ("Ich war tot und bin lebendig... Off 1,18"), der göttliche Teil starb selbstverständlich nie.

    Ich neige zu der Ansicht, dass Jesus in der Zeit von seinem Kreuzestod bis zu seiner Auferstehung ohne Bewußtsein war. Ich glaube auch nicht, dass der göttliche Teil im Himmel, der ja während Jesu Leben und Wirken auf der Erde ruhte (Phil 2,6), mit eigenem Bewußtsein im Himmel weiterexistierte. Kann ich mir schwer vorstellen. Aber bei solchen Themen bin ich sehr vorsichtig. Wie soll man sich das auch vorstellen...die Göttlichkeit ablegen, wie einen Mantel? Da kommen wir mit unseren Worten wohl nicht mit.

    Jesus war während der 3 Tage tot. Vom Totsein wissen wir in der Bibel, dass es ohne Bewußtsein abläuft, wie ein Schlaf. So war es meiner Meinung nach auch mit Jesus. Deshalb auch der Trennungsschmerz am Kreuz als der Himmel sich verdunkelte und Gott Vater keinen Kontakt mehr mit Jesus hatte (so sehe ich das derzeit). Erst mit der Auferstehung gab es wieder den charakterlichen Jesus.

    Aber wie gesagt, ich bin da schwer in der menschlichen Vorstellung verhaftet.

  • Worauf willst du hinaus? Ich verstehe deinen Text nicht.


    Das Böse wird vernichtet.
    Nicht die Bösen.
    Wenn das Böse vernichtet ist, bleibt das Gute übrig.
    Wenn die Bösen vernichtet werden, bleibt dagegen (von denen) nichts mehr übrig.


    Verstehst du jetzt, worauf ich hinaus will? ;) (ende gut, alles gut,)