- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
ich hatte anlässlich des Sabbatschulthemas vor zwei Wochen eigentlich eine Sabbatschulgesprächsgruppe zu leiten, bin aber durch einen kurzfristigen Krankheitsfall anderweitig beschäftigt gewesen. Deshalb müsst ihr jetzt herhalten für die Aufarbeitung meiner hoffentlich zu lösenden Probleme mit der Lehre bzw. Aussage Paulus rund um die Frucht des Geistes. Zuerst mal den Bibeltext:
Gal. 5,16-26
Ermahnung zum Wandel im Geist
16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
17 Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, so daß ihr nicht das tut, was ihr wollt.
18 Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.
19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit;
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;
21 Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.
24 Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
25 Wenn wir im Geist leben, so laßt uns auch im Geist wandeln.
26 Laßt uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden!
Die Frucht des Geistes bringt der, der mit dem hl. Geist bzw. lt. Vers 25 IN dem Geist wandelt.
Die Frucht des Geistes ist laut diesem Text also EINE Frucht, welche die aufgelisteten Tugenden beinhaltet bzw. hervorbringt. Frucht ist ja etwas Äußerliches, das man sieht/merkt/hört...eine Frucht bleibt nicht versteckt.
Warum kenne ich NIEMANDEN, der die Frucht des Geistes hat? Inklusive mir selbst. Denn es heißt ja, dass es EINE Frucht ist, dass man also entweder alle Tugenden (vom hl. Geist bekommen) hat, oder eben die Frucht nicht hat. Ich kenne viele Menschen, die einige der Tugenden haben, aber mit anderen Tugenden noch kämpfen, oder diese eben nicht zeigen (können).
Hätte Paulus von Früchten gesprochen, die man nacheinander gemeinsam mit dem hl. Geist bringt, also quasi ein Prozess des besseren Hinhörens auf den Geist und ein Resultat einer immer intensiveren Beziehung zu Gott - das würde mir einleuchten - und so hätte ich es auch in der Praxis erlebt. Aber so steht es nicht im Text! Wie ist also diese EINE Frucht zu erklären?
Die zweite Frage wäre, warum die Liebe als Frucht nicht ausreicht, denn wer liebt, der braucht sich doch keine Gedanken über Krieg/Friede machen oder lange überlegen wie Freundlichkeit geht. Die Liebe würde doch reichen. "Die Frucht des Geistes aber ist Liebe" - wäre damit nicht alles abgedeckt? Und ich denke bei Liebe an das, was Paulus in 1. Korinther 13 beschreibt!
vielleicht kann mir da jemand helfen beim Verstehen...
viele Grüße
Tricky