Reiseziele im Reformationsjubiläumsjahr

  • Von den evangelischen Landständen aufgebaut
    Klagenfurt liegt im Süden Österreichs am Wörthersee und ist die Hauptstadt des Bundeslandes Kärnten. Die historische Altstadt ist bekannt für ihre zahlreichen Passagen und Arkadenhöfe. Dabei wissen nur wenige: Die heutige Altstadt wurde als evangelische Stadt gebaut.
    Im Jahre 1514 wurde Klagenfurt durch einen Brand fast vollständig zerstört. Kaiser Maximilian I. verfügte als Landesherr nicht über die finanziellen Mittel, die Stadt wiedererrichten zu lassen und so schenkte er sie 1518 auf deren Bitte den Kärntner Landständen. Diese schlossen sich im Laufe des 16. Jahrhunderts der evangelischen Bewegung an. Die Kapläne und Prediger hielten an der Stadtpfarrkirche St. Egid evangelische Gottesdienste. Doch erst in Folge des Augsburger Religionsfriedens von 1555 begann auch eine konfessionelle Neuordnung der Kirche. 1566 unterzeichneten die evangelisch gesinnten Prediger in Kärnten das ,,Christliche einfältige Bekenntnis“, mit dem sie sich gegen Katholiken und Täufer abgrenzten und sich in die Tradition der Urkirche stellten. Die evangelischen Kräfte wurden so stark, dass Erzherzog Karl II. Franz für die Länder Innerösterreichs zunächst 1572 dem Adel und dann 1578 auch den Städten religiöse Freiheiten zusicherte.
    Als Zeichen dafür bauten die evangelischen Landstände Klagenfurt nach ihren Vorstellungen aus. Neben dem Wiederaufbau erweiterten sie ab 1560 großzügig die Stadt und folgten dabei einem schachbrettartigen Konzept. Zu dem Bauprogramm der evangelischen Landstände gehörten das prächtige Landhaus als Versammlungsort der Stände, die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit als Hauptkirche der Evangelischen in Kärnten, ein Collegium sapientiae et pietatis als höhere Stadtschule und ein Bürgerspital. Somit spiegelten sich die weltliche und die geistliche Dimension ebenso im Stadtbild wider, wie der reformatorische Bildungsanspruch und die Verpflichtung zur Nächstenliebe.
    Die Nähe zu Slowenien bewirkte, dass sich die Evangelischen auch über die Sprachgrenze hinweg verständigten. So unterstützten die Kärntner Landstände die Drucklegung der Übersetzung des Neuen Testaments von Primož Trubar ins Slowenische.
    Mit der Wende zum 17. Jahrhundert begann in Kärnten die Gegenreformation. Die Dreifaltigkeitskirche, die evangelische Stadtschule und das Bürgerspital wurden den Jesuiten übergeben. Die einstige wichtigste Kirche der Protestanten in Kärnten wurde katholisch den Aposteln Petrus und Paulus geweiht und 1787 zur Kathedralkirche der Bischöfe von Gurk erhoben. Doch noch immer zeugen das Landhaus, der Dom und die Stadtarchitektur von dieser evangelischen Epoche in Klagenfurt. Während und nach der Gegenreformation lebten viele evangelische Bewohner in Kärnten ihren Glauben im Verborgenen, bis sich nach dem Toleranzpatent von 1781 neue evangelische Gemeinden formieren konnten.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • der spätere Kaiser Maximilian II. (1527-1576) hatte mit Johann Sebastian Pfauser (1520-1569) einen evangelischen Hofprediger an die Hofkirche bestellt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren drei Viertel der Wiener Einwohnerschaft evangelisch.

    Ja: Kaiser Maximilian II. (1527-1576) war ein guter Kaiser ganz anders als Kaiser Karl V.! Nicht umsonst nannte man ihn auch den "letzten Ritter"!

    einem europäischen Reformationsball

    Typisch Wienerisch mit dem Wiener Opernball...

  • Hallo Pfingstrose,

    die von Dir angeführten Quellen entsprechen -für mich ziemlich überraschend- genau der von mir angeführten Darstellung der Jesuiten zur Inquisition. Die Horrorzahlen von Norbert werden in beiden Quellen zum Glück nicht bestätigt.

  • Quellenangabe....................bitte!

    Offenbarung Seminar - Eine Entdeckungsreise ins Buch der Bücher in 24 Lektionen:

    Zusatzblatt 2 zu Lektion 12 (Zwei weltweite Bewegungen): Punkt 6. Das Papsttum
    b) verfolgte die Heiligen während der Zeit des "finsteren Mittelalters". Mindestens 50 Millionen starben um ihres Glaubens willen.

    Und Zusatzblatt 1 zu Lektion 18 (Gemeinde mit Zukunft) Seite 22 unter: 1260 Jahre der Verfolgung:

    ... Dieser Zeitabschnitt endete 1798, als Napoleons General Berthier den Papst gefangennahm. In dieserZeit der Verfolgung starben wenigstens 50 Millionen Menschen um ihres Glaubens willen.

    Und

    in Zusatzblatt 1 zu Lektion 19 (Das Malzeichen des Tieres) : Das Tier aus Offenbarung 13, 1-8. 18

    unter 8. : Es ist allgemein bekannt, daß das Papsttum treue Christen verfolgte und aus dem Wege schaffte, besonders auf dem Höhepunkt seiner Macht während des Mittelalters. Viele Historiker sagen, daß während dieser Periode mehr als 50 Millionen Menschen um ihres Glaubens willen gestorben sind. 7

    Quellennachweis: 7 W.E.H. Lecky, History of the Rise and Influence of the Spirit of Rationalism in Europe, New York, 1955, Bd. 2, Seite 40-45

    und noch eine andere Quelle:

    Schrift von Ewald Frank : Das Traditionelle Christentum - Wahrheit oder Täuschung? Verfasser und Herausgeber: Missionar Ewald Frank, Krefeld, 1. Auflage, 1. - 10. Tausend, Dezember 1989, 200 Seiten auf Seite 31:

    "... Während der ca. tausendjährigen (Anmerkung von mir: 1.260 Jahre!) Alleinherschaft der römisch-katholischen Kirche wurde die Erde mit Blut getränkt. Die Märtyrerzahlen werden unterschiedlich eingeschätzt, insgesamt nimmt man bis zu 68 Millionen an. Alle Andersgläubigen waren Freiwild."

  • Offenbarung Seminar - Eine Entdeckungsreise ins Buch der Bücher in 24 Lektionen:
    Zusatzblatt 2 zu Lektion 12 (Zwei weltweite Bewegungen): Punkt 6. Das Papsttum
    (...)

    Quellennachweis: 7 W.E.H. Lecky, History of the Rise and Influence of the Spirit of Rationalism in Europe, New York, 1955, Bd. 2, Seite 40-45[/size]

    und noch eine andere Quelle:

    Schrift von Ewald Frank : Das Traditionelle Christentum - Wahrheit oder Täuschung? Verfasser und Herausgeber: Missionar Ewald Frank, Krefeld, 1. Auflage, 1. - 10. Tausend, Dezember 1989, 200 Seiten auf Seite 31:

    "... Während der ca. tausendjährigen (Anmerkung von mir: 1.260 Jahre!) Alleinherschaft der römisch-katholischen Kirche wurde die Erde mit Blut getränkt. Die Märtyrerzahlen werden unterschiedlich eingeschätzt, insgesamt nimmt man bis zu 68 Millionen an. Alle Andersgläubigen waren Freiwild."

    Was ist ein "Zusatzblatt"??? Wer fügt da was zu? Warum als Zusatzblatt und nicht als redaktioneller Beitrag zur adventistischen Lektion? Hört sich irgendwie ein bisschen skurril an.

    Die andern beiden Quellen scheinen ja nun auch nicht gerade Kirchenhistoriker zu sein. Das klingt etwas nach dem, was im Moment in bestimmten Kreisen "alternative Fakten" genannt wird.

    Um eines klarzustellen: jeder Tote der Inquisition ist ganz eindeutig ein Toter zu viel und durch nichts entschuldbar! Aber solche Opferzahlen sind eher der Ausdruck der Phantasie als das Ergebnis von historischen Recherchen. Damit macht sich jeder unmöglich, der das Thema Inquisition thematisieren möchte.

  • Die Märtyrerzahlen werden unterschiedlich eingeschätzt, insgesamt nimmt man bis zu 68 Millionen an

    Das ist schon sehr viel...
    ein Schreibfehler?
    Über die Jahrhunderte zusammengeschätzt?
    Juden, Muslime und "Ketzer",Politische und Märtyrer zusammen?
    Muss man recherchieren.....

    Die Zahlen aus dem Artikel bezogen sich nicht auf alle Inquisitoren, die es gab...es waren eigentlich nur Beispiele.

    In Spanien schätzt man die im Laufe von 300 Jahren hingerichteten Personen auf circa 12.100.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Es waren zwischen 50 bis 68 Millionen Ermordete der Papstkirche binnen 1.260 Jahren! Warum will man diese Zahlen anzweifeln, die historisch belegt sind und die Katholische Kirche damit zur grössten Verbrecher-Organisation aller Zeiten machten, was auch der Kirchenhistoriker Karl-Heinz Deschner in seinen Werken so sieht, zudem, da es aus adventistischen Quellen stammt! Die Römisch-Katholische Kirche watet durch einen Blutstrom von Toten und hat damit das Christentum schwer geschädigt und den Namen ihres Herrn in den Dreck gezogen und ihn - Jesus Christus- verraten und verkauft!

    Will man wegen ACK-Getue die Verbrechen der Rom-Kirche kleinreden und in der Masse verharmlosen ?? Das erinnert ja fast an die Holocaust-Leugner!

  • Was ist ein "Zusatzblatt"??? Wer fügt da was zu? Warum als Zusatzblatt und nicht als redaktioneller Beitrag zur adventistischen Lektion?

    Dieses Offenbarungs-Seminar mit 24 Lektionen, das ich 2003 besucht hatte in der Advent-Gemeinde in Schorndorf/Württ. hat in ihren Lektionen immer wieder auf die Zusatzblätter hingewiesen! ==> Diese Zusatzblätter erhielten somit ergänzende und vertiefende Hinweise!
    Empfehle allen Kritikern dringend ein solches - falls es dieses in dieser Form noch gibt(?) - zu besuchen!
    Hat mir - auch wenn ich nicht mit allem einverstanden war - geistlich viel gebracht!

  • Die angeblich 30 000 Rotarmisten , welche in der Schlacht um Wien imApril 1945 fielen, sind für mich bereiots eine Horrorzahl; udn wenn es nur tausend oder hundert oder zehn Protestanten, Ketzer und sonstige Abweichler waren, ja wenne s nur einer war - -


    Aber ich schlage den Reality Check vor : Wieviele Einwohner hatte man so in einem europäischen Land vor Zeiten überhaupt ? Die Gegenden waren damals recht dünn besiedelt !


    Und "Adventistische Quellen" - ja, die neigen zum Aufrunden - dies sehr gelinde gesagt - ja zum Verfälschen von Zahlen.


    Das wird demnächst David Larson, Ethiker in Loma Linda und Charles Scriven, ehemaliger Präsident des Kettering College, und Lisa Beardsley, Weltobesrte des gesamten STA - AUsbildungsnetzes weltweit vorgetragen.

    Ob Holocaust, Kurdenmorde, Syrien jetzt, Pogrome ehedem, Gegenreformation, Inquisition - - - ich halte das Aufbauschen der Opferzahlen für einen postumen Missbrauch der Opfer.

    ZuUdem : Die Gegenreformation verleif nicht nur blutig : Die Stadt Jois am Neusiedlersee (siehe Franz Hillinger : Jois - Achthundert Jahre und mehr, Jois 2008; zudem pers. Mitteilungen des Buchautors) wechselte geschlossen mehrmals die Seite. Einmal und dann wieder kamen Exulanten - man war protestantisch, dann wieder kamen Ordensleute - man wechselte, die ganze Stadt, geschlossen - - - Und in Wien gab es ein "Jesuitentheater" mit einer gigantischen Menge an Schauspielern - Akteuren und prächtigstenr Ausstattung, irgendwo im Burghof - - dieses Spektakel konnte sich die Protestanten eben nicht leisten. dem nur das Evangelium entgegensetzen könnend., aber die Wiener rannten dem Spektakel nach .- - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    5 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (2. März 2017 um 15:51)

  • Geschichte
    Das Jesuitentheater entstand als Antwort auf die Reformation und war Bestandteil der gegenreformatorischen Unternehmungen des Jesuitenordens. Die reformatorischen Lehren begannen um sich zu greifen und die katholische Kirche sah sich harter Kritik ausgesetzt. Das Jesuitentheater verfolgte die Absicht, die Zweifler zurückzugewinnen und die katholische Kirche als triumphierende Siegerin darzustellen. Die Zuschauer sollten hauptsächlich auf emotionaler Ebene angesprochen werden.
    In den ersten hundert Jahren seit 1550, der eigentlichen Blütezeit, lehnte sich das lateinischsprachige Drama zunächst stark an das so genannte Humanistendrama an, um bald zu einem prachtvoll ausgestatteten Bekehrungsstück zu werden. Unter den bedeutendsten Autoren auf deutschem Gebiet waren Georg Agricola, Nicolaus von Avancini und Jakob Bidermann. Sämtliche Aufführungen fanden in lateinischer Sprache statt. Sogenannte "Periochen" (Programmhefte) in deutscher Sprache erleichterten das Verständnis.
    Die Dramen wurden nicht nur in den 750 Kollegien der Jesuiten gezeigt (im Pariser Kolleg Louis le Grand gab es sogar drei Bühnen). Es gab Aufführungen in jeder größeren katholischen Stadt und an den Fürstenhöfen. Einer der größten zeitgenössischen Theaterräume in Deutschland war die jesuitische St. Michaelskirche in München.
    Die Patres produzierten massenhaft Theaterstücke – Jean-Marie Valentin zählte 7.650 Titel –, die innerhalb von 220 Jahren entstanden. Die Themen kreisten um Kirchengeschichte, christliche Märtyrer, Heiligenlegenden, Mission im fernen Osten und ähnliche religiöse und kirchliche Themen. In den letzten Jahrzehnten erschienen auch klassizistische Stoffe. Dabei wurden die Zuschauer mit dem jesuitischen Weltbild vertraut gemacht.
    Nach dem Vorbild des Jesuitentheaters gehörte das Schultheater auch an den Gymnasien anderer Orden, etwa der Franziskaner, zum regelmäßigen Schulprogramm.[1]
    Nach 1773 endete die eigentliche Tradition des Jesuitentheaters mit der Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens XIV. Auch nach der Wiedereinrichtung des Ordens 1814 hat es Versuche gegeben, diese Einrichtung wieder zu beleben.
    Theaterpraxis
    Die bunten Aufführungen waren ausgestattet mit Musik, Ballett und Dutzenden von Schauspielern und Statisten, die die Bühne bevölkerten. Die Zuschauer wurden durch barocken Pomp und ein Feuerwerk von Showeffekten in Atem gehalten. Prächtige Bühnenbilder und Requisiten beeindruckten die Zuschauer ebenso wie sämtliche Effekte der damaligen Bühnentechnik: Explosionen, Blitz und Donner, feuerspeiende Drachen, an Leinen herabfliegende Engel und bei infernalischem Lärm von der Erde verschluckte Gespenster. Teilweise wurden die Zuschauer zum Mitspielen animiert und nahmen auf diese Weise emotional an den Freuden und Leiden der Bühnenhelden teil.
    Die Aufführungen waren zum Teil von derart beeindruckender Vehemenz, dass von Spontanbekehrungen berichtet wird. So sollen auch anwesende Landesfürsten noch an Ort und Stelle eine Wiederaufnahme in den katholischen Glauben erfleht haben. Die mit drastischen Bühneneffekten dargestellten Höllenqualen haben in ihrer Bildlichkeit offensichtlich eine größere Überzeugungskraft erzielt als argumentative Worte.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Im Jubiläums-Jahr 2017 sollte...

    ...man nicht nur an "500 Jahre Reformation" erinnern - wie gerade überall, sondern auch ein mal an den gestrigen 1. März vor 560 Jahren: Denn auch dies ist ein bedeutendes "Jubiläums-Ereignis"!:
    Am 1.März 1457 war der Anfang der Brüder-Unität in Böhmen!
    > 560 Jahre Brüder-Unität in Böhmen - 1457 -2017 <
    (siehe: Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeine für das Jahr 2017 unter Mittwoch, 1. März 2017 auf Seite 40!)

  • Hi

    Mir ist eigentlich egal ob die 50Millionen stimmen, aber ich vermute es hängt von der Zählweise ab. Wenn man all die Glaubenskriege, Kreuzritterzüge z.B., Kriege zwischen Katholiken und Evangeliken, Tote in Übersee beim "Verbreiten" des Glaubens hinzunimmt, kann man vielleicht schon auf diese Zahl kommen, ob diese Zählweise rechtens ist, ist eine andere Frage, vielfach wurde der Glaube auch für Greueltaten und anderes benutzt und zwar nicht nur vom Papst.

    liebe Grüsse
    DonDomi

  • Kärnten : Arriach


    Dieser <Ort soll den Verfolgern zu hoch oben gewesen seinb - jednefalls protestantische "enklave" ? - Zudem gab es dort drei STA - Schwestern, welche ehedem zu Fuss ! hinunterpilgerten, um zum Abendmahl in die STA - Gemeinde Villach zurechtzukommen.

    Kärnten - Millstatt :

    Im Kloster fand man bei Renovierunsarbeiten der letztenm Jahre in der Armewünderzelle unter dem Putz den alten, ursprünglichen Putz. Der trug - trägt die Texte jener Psalmen, welche die zum Tode Verurteilten Protestanten in ihrten letzten Lebensstunden dort eingraviert haben.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wo hast Du diese Horrorzahl her???

    Hugo Tobler schrieb hier im Forum am 15. April 2012- unter Fragen zu Daniel 8 - von folgenden Horrorzahlen!

    und zwischen 100 bis 150 Millionen Sabbathalter wurden ermordet (je nach Geschichtsquelle)

    Ihn müsste man fragen woher er diese Zahlen her hat, die die, die in offiziellen Quellen der Adventisten erwähnt werden, glatt verdoppeln - auch die Zahlen von Ewald Frank

  • Reformationsgeschichte vom 15. ins 21. Jahrhundert: GEKE- Vollversammlung Basel 2018
    Eingebettet zwischen dem schweizerischen Jura, dem badischen Schwarzwald und den Vogesen im Elsass liegt an beiden Ufern des Rheins die schweizerische Stadt Basel. Sie ist damit Zentrum des Dreiländerecks Frankreich, Deutschland und Schweiz. Diese exponierte geographische Lage gab der Stadt immer schon eine hervorgehobene Position. Basel ist ein europäischer Verkehrsknotenpunkt und eines der bedeutendsten Zentren für pharmazeutische Betriebe weltweit.
    Im 15. Jahrhundert kam die Stadt zu einer ersten Blüte: Von 1431 bis 1449 tagte hier das Konzil von Basel. Die Papierfabrikation und der Buchdruck wurden eingeführt und durch päpstliches Privileg wurde in Basel 1460 die erste Universität auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gegründet. Der kulturelle Aufschwung blieb nicht aus und Basel zog Persönlichkeiten, wie den Arzt Paracelsus, den Juristen Sebastian Brant, den Maler Hans Holbein d.J. und den Humanisten Erasmus von Rotterdam an. Letzterer veröffentlichte hier 1516 die erste gedruckte Ausgabe des griechischen Neuen Testaments mit einer von ihm angefertigten lateinischen Übersetzung. Die zweite Auflage dieses Werkes von 1519 wurde die Grundlage für verschiedene reformatorische Bibelübersetzungen, wie der Übersetzung Martin Luthers ins Deutsche oder ins Englische durch William Tyndale oder die Übersetzer der King-James-Version.
    Ein Mitarbeiter des Erasmus war in den Jahren 1515/16 Johannes Oekolampad (1482-1531). Nachdem er mit den Gedanken der Reformation in Kontakt gekommen war und sich daraufhin über mehrere Jahre an verschiedenen Stätten mit der reformatorischen Lehre auseinandergesetzt hatte, ließ er sich 1522 endgültig in Basel nieder und wurde als Professor und Pfarrer der prägende Reformator der Stadt. 1525 feierte er das erste evangelische Abendmahl, 1526 erschien seine evangelische Gottesdienstordnung für die Stadt und 1528 heiratete der zum Priester geweihte Oekolampad Wibrandis Rosenblatt, die nach seinem Tod zunächst den Straßburger Reformator Wolfgang Capito und dann den Reformator Martin Bucer heiratete. Diese familiären Verbindungen geben Auskunft darüber, wie eng das Netzwerk der einzelnen Reformatoren war. Oekolampad nahm an zahlreichen internationalen Religionsgesprächen und Disputationen der Reformationszeit teil. Doch in Basel selbst nahm die Reformation eine etwas andere Wendung. Der Rat der Stadt erlaubte in der Bischofsstadt zwar den Anhängern der neuen Lehre die freie Religionsausübung, doch erst, als an Fastnacht 1529 die Bevölkerung einen Bildersturm begann, der sich zu großen Unruhen auswuchs, führte der Rat der Stadt auf Drängen der Handwerkszünfte die Reformation ein. Der altgläubige Bürgermeister und das Domkapitel verließen die Stadt, das Basler Münster als bisherige Bischofskirche wurde evangelisch. Nach und nach erwarb die Stadt auch formal alle bischöflichen Hoheitsrechte und wurde so unabhängig. 1535 fand Johannes Calvin auf seiner Flucht aus Frankreich Zuflucht in Basel und verfasste hier seine Institutio Christianae religionis (= Unterricht in der christlichen Religion), eine Schrift, die aufweisen sollte, dass der evangelische Glaube der wahren Kirche entspricht. Im Jahr darauf wurde dieses grundlegende Werk in Basel gedruckt.
    Basel war als Reformationsstadt eine Drehscheibe für die Entwicklungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. So passt es gut, dass im Jahr 2018 in Basel die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa stattfinden wird – in den Örtlichkeiten des Basler Münsters und des Bischofshofs.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!