- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
mit den höher werdenden Kapitelnummern im Buch Hiob steigt auch das Konfliktpotential zwischen Hiob und seinen Freunden. In den folgenden Versen übt Hiob heftige Kritik an seinen Freunden, die aus anscheinend Gott verteidigen wollen. Warum eigentlich? Weil sie denken, dass Hiob mit seiner (aus ihrer Sicht sturen) Haltung seinem Leben und seiner Beziehung zu Gott gegenüber Gott anklagt. Die Freunde denken also, dass wenn jemand heilsgewiß ist UND es ihm schlecht geht (eben wie jemandem wie Hiob), dass dann etwas zwischen Hiob und Gott nicht passen MUSS, denn wäre alles in Ordnung, dann wäre man ja gesegnet. Man muss sich da schon oft hineindenken.
Jedenfalls drückt sich dieser Konflikt Hiobs in folgenden Versen aus:
Zophar:
Hiob 11
5 O daß doch Gott reden möchte und seine Lippen auftäte gegen dich! 6 Und daß er dir doch die Geheimnisse der Weisheit verkündete — denn es gibt noch doppelt so viele wie du weißt —, so würdest du erkennen, daß Gott dir noch nachläßt von deiner Schuld
Hiob12
1 Und Hiob antwortete und sprach: 2 Wahrlich, ihr seid die [rechten] Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!
Hiob 13
1 Siehe, dies alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr hat’s gehört und sich gemerkt;
2 was ihr wißt, weiß auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück.
3 Ich aber will nun zu dem Allmächtigen reden; mit Gott zu rechten begehre ich.
4 Ihr hingegen streicht ja nur Lügenpflaster und seid nichts als Quacksalber, ihr alle!
5 O daß ihr doch schweigen könntet; das würde euch als Weisheit angerechnet!
6 So hört nun meine Rechtfertigung, und achtet auf die Verteidigung meiner Lippen!
7 Wollt ihr Gott zuliebe Unrechtes reden und zu seinen Gunsten lügen?
8 Wollt ihr seine Partei ergreifen oder Gottes Anwalt spielen?
9 Wäre es gut [für euch], wenn er euch erforschte? Könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?
10 Nein, strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person anseht!
11 Wird nicht seine Majestät euch in Furcht versetzen und Schrecken vor ihm euch überfallen?
12 Eure Denksprüche sind Sprüche aus Asche, und eure Schutzwehren sind Schutzwehren aus Lehm.
Der Ton ist recht scharf, das sehen wir an den nobel formulierten Beleidigungen, die Hiob seinen Freunden und sie ihm entgegenwerfen. Die Sache, die mich an dieser Begebenheit nachhaltig interessiert ist die Verteidigung Gottes. Soll/Kann/Muss man Gott verteidigen? Wenn er beispielsweise ungerechtfertigt angeklagt wird oder verantwortlich gemacht wird für Dinge, die Gott nicht verursacht hat. Wenn es also ungerecht wird gegenüber Gott, sind wir als gläubige Christen dann gefragt um für Gott in die Bresche zu springen und seine Verteidigung zu führen?
Das Problem Gott zu verteidigen gibt es ja nicht nur in der christlichen Religion, sondern auch im Islam, wo man ja sehr aufpassen muss Gott nicht irgendwie zu verärgern oder schlecht zu machen.
Wie seht ihr diese Problematik? Verteidigt sich Gott selbst?
Möglicherweise Themenverfehlung:
Mt.
26 So fürchtet euch nun nicht vor ihnen! Denn es ist nichts verdeckt, das nicht aufgedeckt werden wird, und nichts verborgen, das man nicht erfahren wird.
27 Was ich euch im Finstern sage, das redet im Licht, und was ihr ins Ohr hört, das verkündigt auf den Dächern!
28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle!
29 Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Groschen? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.
30 Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.
31 Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.
32 Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel;
33 wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel
Ist ein Bekenntnis zu Jesus nicht auch eine Art/Form der Verteidigung Gottes?
viele Grüße
Tricky