Ungerechte Gesetze von Mose?

  • Im Gesetz des Mose finde ich eeinige Stellen die mir sauer aufstoßen, u. a. Sklaverei und dass ei unverlobtes Mädchen seinen Vergewaltiger heiraten muss. Und diesen Stellen wird auch im NT nicht widersprochen(oder gibt es irgendwo ein Verbot der Sklaverei? Wenn ja bitte mit Bibelstellen belegen). Ich weiß dass das zweite sogar hier in Deutschland bis ins 20. Jahrhundert üblich war, aber ich kann mir keine Zeit vorstellen in der das wirklich GERECHT war. Und Jesus sagte ja auch er will das Gesetz nicht ausser Kraft setzen.

  • Ich habe über das Thema nachgedacht und gebetet und denke es lag daran dass ein nicht jungfräuliches Mädchen zur damaligen Zeit wenig Chancen hatte jemand zu finden der es heiraten will.

    Wieso allerdings Gott die Sklaverei und Leibeigenschaft nicht zumindest im NT verboten hat will mir nicht in den Kopf.

    Einmal editiert, zuletzt von Lichtkrieger84 (23. August 2016 um 14:08)

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    unverlobtes Mädchen seinen Vergewaltiger heiraten muss.

    Wieso Vergewaltiger ? 2. Mose 22, 15 . " beredet und schläft bei ihr - " - - und 5. Mose 22, 15. bis 29. legt ja die diversen Situationen deutlich klar.

    Da ist in der Zusammenschau das "Bereden" und die Vergewaltigung und das Verhalten der jungen Frau deutlich differenziert.

    (Un was ist, wenn sie heute sagt - zu ihren Vertrauten, ja dann Verlobten ) - "Du denkst nur an Dich, meine Bedürfnisse sind Dir egal. So nimm mich endlich !" sie also ihn beredet ?)

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • 5.Mose22.28" und sie ergreift..." klingt für mich schon nach Vergewaltigung. Und genau davor wird ja auch die Situation einer Vergewaltigung bei einem Verlobten Mädchen geschildert. Ebenfalls mit den Worten :"und sie ergreift "

    Einmal editiert, zuletzt von Lichtkrieger84 (23. August 2016 um 15:17)

  • Und diesen Stellen wird auch im NT nicht widersprochen(oder gibt es irgendwo ein Verbot der Sklaverei?

    Im AT wurde auf jeden Fall die Sklaverei geregelt - z.B. im Sabbatgebot - verboten wurde allerdings nicht.

    Im NT wird direkt auch nicht verboten, ein generelles "Verbot" gibt es jedoch, genau so wie es in vielen anderen üblen Sachen ist:

    Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
    Matt.7;12

    Wie das im Falle der Sklaverei funktionirt, können wir in dem kurzen, faszinierenden Philemonbrief nachlesen... Wie soll sich ein Herr verhalten, wenn sein Sklave zum Glaubensbruder wird... :freun:

    LG
    Peter

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

  • , und jeder Sklave wünscht sich frei zu sein.

    eben nicht ! Somancher Sklave war viel besser dran als die "lLeibeigenen" der Agrargesellschaft oder dioe "Lohnabhängigen" der frrühen Industriegesellschaft. Freigelassene rannten ihren Herren nicht gleicjh davon in die Freiheit, sondern blieben im Hause. Oder die Beamten der k & k. Monarchie.

    (Nantürlich gabe auch den Herrn, der schon einmal zum Gaudíum eines Gastes einen Sklaven köpfen liess : Oswald Panagl in einer Abhandlung zur Oper "Salome")

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (23. August 2016 um 21:36)

  • 5.Mose22.28" und sie ergreift..." klingt für mich schon nach Vergewaltigung. "

    Ja, in 2. Mose 22 ist nur vom "Bereden" die Rede. 5. Mose 22 bringt ja eine AUfzählung verschiedener Situationen. Smt der Differenzierung der möglichen Reaktionen der jungen Frau.

    Mirt Rücksicht auf 2. Mose 22. wird man das "ergreifen" etwas hinterfragen müssen : Gewalt ? - Stat "bereden" "ergreifen" ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (23. August 2016 um 21:37)

  • Aber dennoch HATTE Philemon Onesimus als Sklaven

    ...ja, aber handelte Philemon nach dem goldenen Regeln, ging Onesimus gut bei ihm. Wie ein Arbeitsverhältnis heisst ist egal, wie Philo schreibt viele Sklaven woll(t)en keine unsichere Freiheit. Genauso wie in unserer Zeit; hast Du einen Job, bist Du in vielen Hinsicht ein "Sklave". Verlierst Du deinen Job, dann bist Du frei... aber über das Leben auf der Strasse soll ich dir nichts erzählen... ;)

    Editiert:
    Woher sollen wir wissen, dass Onesimus aufgrund des Paulusbriefes als Sklave und nicht als "Diener" (Angestellte) zurückgenommen wurde?

    LG
    Peter

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

    Einmal editiert, zuletzt von Epafroditus (23. August 2016 um 17:04)

  • In 5. Mo 22, 22 bis 30 werden im Gesetz verschiedene Arten geschlechtlicher Vergehen geregelt.

    Ein Mann und eine Frau die beim Ehebruch erwischt werden, sollen sterben (Vers 22).
    Wenn ein Mann ein verlobtes Mädchen in einer Stadt vergewaltigte und sie nicht schrie, dann waren beide schuldig und sollten getötet werden (Vers 23).
    Wenn ein Mann ein verlobtes Mädchen auf dem Land vergewaltigte, wo niemand ihre Hilfeschreie vernehmen konnte, dann sollte der Mann getötet werden (Vers 25).
    Wenn ein Mann geschlechtliche Beziehungen mit einer Jungfrau hatte, musste er dem Vater fünfzig Silberschekel zahlen und die Jungfrau heiraten (Vers 28).
    Kein Mann soll sich die Frau seines Vaters nehmen (Vers 30).

    Aus dem dargestellten Zusammenhang, ergibt sich, dass in Vers 28 nicht von einer Vergewaltigung die Rede ist, sondern vom unerlaubten Geschlechtsverkehr mit einer Unmündigen. Heute würden wir dazu sagen: "Verführung einer Minderjährigen zu sexuellem Verkehr."

    Kein Israelit würde eine junge Frau heiraten, die schon vorher geschlechtliche Beziehungen mit einem anderen Mann hatte. So schütze das Gesetz auch diese Mädchen und stellte so sicher, dass sie versorgt waren. Das mosaische Gesetz stellt die Gerechtigkeit und Liebe zu Gott und den Mitmenschen über alles andere.
    Und durch das Einhalten des mosaischen Gesetzes blieb Gottes Heiligkeit gewahrt, weil das Gesetz die Israeliten vor Verunreinigung schützten. Bei den Nachbarländern Israels war zu beobachten, dass sie ihre Kulte mit Sex und Fruchtbarkeitsriten vermischten. Die kanaanitische Religion kannte männliche und weibliche Prostitution. Dadurch entstanden und verbreiteten sich Perversionen schlimmster Art. Das mosaische Gesetz hingegen zog eine klare Trennung zwischen der Anbetung Gottes und der Sexualität.

    „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.“ - Hermann Bezzel (1861-1917)

  • Ich denke auch, daß Sklaverei zu Mose Zeiten was anderes war, als Sklaverei im 19. Jahrhundert?
    (und nee, ich habe keine Bibelstelle! Nicht daß jetzt gleich wieder einer kommt)
    Vielleicht konnte man die Sklaven zur damaligen Zeit eher mit mehr oder weniger "normalen" Arbeitern von heute vergleichen, die zwar keinen Lohn bekamen, aber wenigstens Unterkunft und Essen?

    Im 19. Jahrhundert dagegen wurden Menschen von (beauftragten) Mörderbanden in ihren Heimatdörfern in Afrika überfallen, alles wurde niedergemetzelt und niedergebrannt, die untauglichen Menschen wurden ermordet und nur die jungen gesunden Männer ließ man am Leben und trieb sie halb gefesselt Richtung Küste auf ein Schiff nach Amerika....................ja und dort wurden sie dann von "Christen" in Empfang genommen.
    Die betreffende Bibelstelle, die dies ihrer Meinung nach rechtfertigte hatten sie ja.

  • Genau Yppsi. Die Sklaven in vorchristlicher Zeit, egal ob in Rom, Griechenland oder Mesopotamien waren Familienmitglieder - sie hatten in etwa die Stellenwert eines Kindes. Da sollte sowieso nur einer entscheiden und die anderen Familienmitglieder sollten gehorchen - ob man da Sklave, Ehefrau, Kind war, war irrelevant. Die Sklaven waren sogar erbberechtigt (siehe Abraham).

    In Ägypten war sogar die gesamte Bevölkerung im Prinzip versklavt. Meine Theorie ist, dass Josef daran schuld ist (1. Mose 47,13-26).

    Josua 24,15:
    Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

    Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

    Einmal editiert, zuletzt von Vitez Kojo (26. August 2016 um 00:21)

  • Es gibt doch bei Allem Extremformen...wenn etwas in der BIbel akzeptiert wird, dann ist sicher nicht die Extremform(Ausbeutung) gemeint. Ich finde wir sind heute anders versklavt. Manche von uns brauchen zwei Jobs, um alle Lebenskosten zu bezahlen.
    Ich frage mich oft, was es dem Menschen bringt, wenn er im Leben als Herrscher oder Sklave geboren wird. Wirklich aussuchen koennen wir es uns nicht. Ist es ungerecht? Irgendwie waere es ungerecht , wenn jemand ueberhaupt keine Sorgen hat, aber das gibt es nicht.Ich kann die Verteilung der Belastungen, die das Leben bringt nicht von Aussen sehen.Ich zweifle nicht an der Gerechtigkeit Gottes, weil ich von arm bis sehr reich niemanden gesehen habe, der nicht die Chance hatte Frieden mit Gott zu machen. Und es ist wie es in der Bibel beschrieben ist, die Reichen haben es schwerer als die Armen.......jedenfalls , die ich kenne.Ich empfinde die Reichen sogar als versklavter als den Fluechtling, den ich betreut habe.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Wie das im Falle der Sklaverei funktioniert, können wir in dem kurzen, faszinierenden Philemonbrief nachlesen...

    Woher sollen wir wissen, dass Onesimus aufgrund des Paulusbriefes als Sklave und nicht als "Diener" (Angestellte) zurückgenommen wurde?

    Es steht jedenfalls fest, dass sämtliche "Sklavenbefreier", sei es der Engländer William Wilberforce(1759 - 1833), der die Abschaffung der Sklaverei in England im Jahre 1807 durchsetzte - als auch der schwarze Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King sich in ihrem Kampf gegen die Sklaverei auf Philemon 16 berufen haben! Da steht: [bibel] "Nicht mehr als einen Sklaven, sondern was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder!" [/bibel] Dieser Vers ist der klarste Vers der Bibel gegen die Sklaverei !!!

  • ZWEI BIBELVERSE GEGEN DIE SKLAVEREI!!!

    ...in ihrem Kampf gegen die Sklaverei auf Philemon 16 berufen haben! Da steht: "Nicht mehr als einen Sklaven, sondern was besser ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder!" Dieser Vers ist der klarste Vers der Bibel gegen die Sklaverei !!!

    Auch 1.Korinther 7,21 kann als Vers gegen die Sklaverei angeführt werden! [bibel]"...wenn du [als Sklave] aber auch frei werden kannst, mach um so lieber Gebrauch davon!" [/bibel]