Die Reinigung des Tempels

  • Die Tempelreinigung

    (Johannes 2, 13-17)

    13 Nun war das jüdische Passahfest nahe und Jesus ging daher hinauf nach Jerusalem. Im Tempelhof fand er Menschen vor, die Ochsen und Schafe und Tauben verkauften, und die Geldwechsler an Tischen sitzen. So machte er aus Schnüren eine Peitsche und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, zusammen mit ihren Ochsen und Schafen. Er schüttete die Münzen der Geldwechsler aus und stieß ihre Tische um. Zu denen, die die Tauben verkauften, sagte er: „Schafft diese Dinge fort von hier! Macht doch meines Vaters Haus nicht zu einem Marktplatz!“ Seine Jünger dachten daran, dass geschrieben steht: „Leidenschaft für dein Haus wird mich verzehren.

    Wie seht ihr die Verbindung zwischen der Passahfeier und dem „Tempeldienst "(oder Feier)

    Warum blieb Jesus sündlos, wenngleich er Tische umstieß, Menschen, Ochsen und Schafe ziemlich grob hinaus trieb?

    Was meint der Schreiber mit „Leidenschaft für dein Haus wird mich verzehren“?
    Die Jünger erinnerten sich an diese Aussage – verzehren - heißt doch sterben oder doch nur seelisches Leid?

    David schreibt:
    Psalm 69,9: „Denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen.In diesem Psalm wird der Opfertod Jesus prophezeit.
    Hat die reine „Anbetung“ etwas mit dem Opfertod Jesus zu tun ?

    2 Joh, 18-21
    18 Da sagten nun die jüdischen Führer zu ihm: „Was für ein Wunderzeichen kannst du uns zeigen, dass du so etwas tust?“ 19 Jesus erwiderte ihnen: „Zerstört diesen Tempel, und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten.“ 20 Da sagten die jüdischen Führer zu ihm: „An diesem Tempel ist sechsundvierzig Jahre lang gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?“ 21 Jesus aber redete von dem Tempel seines Leibes. 22 Als er dann von den Toten auferweckt worden war, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

    Warum verteidigten die Pharisäer nicht ihr Handeln, den Tempel zu einer Kaufhalle gemacht zu haben?

    Warum fragen die Pharisäer gleich, mit welcher Autorität Jesus dies tat, in Verbindung mit „Wunderzeichen“?
    Warum fragen sie gleich nach einem „Zeichen“?

    Warum kann Jesus seinem Körper als den „Tempel“ bezeichnen?

    Ich lese in der Schrift mehrmals, dass unser Körper auch der „Tempel“ Gottes ist, indem Jesus wohnt.
    Welchen Bezug hat unser „Tempel“ mit dem Tempel Jesus und dem Tempel im AT (Stiftshütte)?

    Jesus sagt ihnen, das sie seinen "Tempel“ zerstören können, aber ER ihn in drei Tagen wieder aufrichten wird.
    Wieso macht Jesus diese Aussage?

    Warum verteidigt Jesus das "Haus seines Vaters" sagt dann aber, dass er dieser Tempel sei und er diesen Tempel wieder aufrichten wird?
    Warum sagt er nicht, dass sein Vater - dem ja dieser Tempel gehört - Ihn wieder aufrichten wird?

    Das wären die ersten Fragen, die mir beim Lesen der Tempelreinigung gekommen sind.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr bzgl dieses Bibeltextes, eure Gedanken mit einbringen könntet.

    Liebe Grüße

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    Einmal editiert, zuletzt von Elli59 (19. Mai 2016 um 08:34)

  • Ja, schon sehr viel über das man sich "das Hirn zermattern" könnte! Aber ich versuch's mal:

    Warum blieb Jesus sündlos, wenngleich er Tische umstieß, Menschen, Ochsen und Schafe ziemlich grob hinaus trieb?

    Kritiker Jesu sagen, dass Jesus hier zum ersten Mal Gewalt angewandt habe! Deshalb wird - wenn Jesus zum zweiten Male kommt - er ja mit seinen Engeln kommen - und seine Feinde auch (mit Gewalt?) besiegen!(Offb.19,19) In der Bibel steht: "Mit dem Hauch seines Mundes!" (2.Thess.2,8) Wie soll man dies alles verstehen?

    Warum kann Jesus seinem Körper als den „Tempel“ bezeichnen?

    Weil Jesus sozusagen "der Tempel des Heiligen Geistes" war.

    PS: Manche sagen ja, dass nachdem - oder schon vorher - Jesus zum zweiten Male wiederkommt, auch ein neuer dritter Tempel errichtet würde. Den zweiten Tempel des Herodes reinigte Jesus vom "Unrat des Materialismus" - Geld für Gott - ähnlich dem MAlichem Ablass-(UN)Wesen!
    Beim dritten Tempel werde es wieder Tieropfer geben(!?!), diesmal als ERINNERUNG an das einmalige Opfer Jesu von Golgatha! ===> Denn in Hesekiel wird vom Tempel berichtet, in dem auch wieder Tieropfer vollzogen werden.

  • ein bischen viel, oder?


    Ja,ist viel, aber ich denke, dass die Adventisten möglicherweise dieses Thema schon mal in der Sabbatschul-Lektion besprochen haben.

    Zitat von Elli59

    Warum kann Jesus seinem Körper als den „Tempel“ bezeichnen?


    Weil Jesus sozusagen "der Tempel des Heiligen Geistes" war.

    Im Text wird klar auf den irdischen Tempel Bezug genommen. Die Pharisäer und Jünger verstanden es nicht anders.
    Als er dann von den Toten auferweckt worden war, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

    Psalm 69,9: „Denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen.

    Dieses Thema ist wirklich schwer, aber Jesus will uns damit schon etwas Wichtiges sagen!

    Desweiteren, könnten wir uns die "drei Tage ansehen": Es gibt mehrere Hinweise auf Jonas, der drei Tage im Bauch eines Fisches war:

    "Dies Geschlecht ist ein böses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. Denn wie Jona ein Zeichen war für die Leute von Ninive, so wird es auch der Menschensohn sein für dieses Geschlecht" (Lukas 11, 29-30).

    "Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, doch soll ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein" (Matthäus 12, 39-40).

    (Drei Tage im Grab , nach jüdischer Zeitrechnung)

    Jesus predigte, als 12 Jähriger drei Tage im Tempel. Als Jesus acht Tage alt war, wurde er von seinen Eltern zum Tempel gebracht und dort hatten ihn Simeon und Anna beide als den verheißenen Messias angebetet.

    Ich denke, wann immer Tierblut im Tempel floss, haben wir einen Bezug zur Opferung Jesus.
    Jesus wird als Opfer und Hohepriester bezeichnet. Wenn wir uns die Stiftshütte ansehen, gibt es einen klaren Bezug auf die Sühnung Jesus am Kreuz.
    In diesem Sinne, verstehe ich auch den "Tempel Jesus", als sein "Fleisch" geopfert wurde.

    Ein Rätsel ist: Wie kann Jesus Hoherpriester und Opfer zugleich am Kreuz sein?
    Der Bezug zum Hoherpriester wird mit seinem vollständig erhaltenen "Kleid", nach der Kreuzigung, gemacht

    Unser "Tempel" ist die Wohnung Jesus (heiliger Geist), aber erst nach Pfingsten

    "Dein Eifer für dein Haus hat mich zerfressen".
    Vielleicht wird hier dargestellt, dass Jesus durch die Anbetung des Vaters "nach seiner Art" den Pharisäer "ein Dorn im Auge" war und er auch deshalb sterben musste.

    Die Anbetung Gottes fand nicht nur im Tempel statt... wann immer Jesus Gott Vater anbetete war er ja irgendwie im Tempel Gottes. Er bezeichnete sich selbst, als der "Tempel"

    Mich würde echt die Meinung anderer Interessieren.
    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    2 Mal editiert, zuletzt von Elli59 (20. Mai 2016 um 08:55)

  • Kritiker Jesu sagen, dass Jesus hier zum ersten Mal Gewalt angewandt habe! Deshalb wird - wenn Jesus zum zweiten Male kommt - er ja mit seinen Engeln kommen - und seine Feinde auch (mit Gewalt?) besiegen!(Offb.19,19) In der Bibel steht: "Mit dem Hauch seines Mundes!" (2.Thess.2,8) Wie soll man dies alles verstehen?

    Das Wort "Gewalt" anwenden, finde ich total unpassend. Er hat das Recht das "Haus seines Vaters" zu reinigen.

    Auf uns bezogen, möchte Jesus unseren Körper ( Tempel )ebenfalls "reinigen". In diesem Sinne ist "reinigen" eine Gnade Gottes.
    Wir müssen bedenken, dass der Vorhof des Tempels gereinigt wurde...Das Heiligtum im Inneren würde sowieso keine Sünden zulassen.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Ja, ich habe das auch schon des öfteren gehört, dass sich Menschen auf diese Tat Jesu berufen, um Zornesausbrüche zu legitimieren als eine Art heiligen Zorn.

    Sie meinen, wenn es um die Sache Gottes geht ist so ein heiliger Zorn gerechtfertigt und sogar geboten - als Ausdruck der Nachfolge, nach dem Vorbild Jesu.

    Nicht unbedingt in Form von umgeworfenen Tischen, aber bspw in Form von sehr hartem bis verletzendem Umgangston - gerade auch in Foren - wenn jemand etwas äussert, das ihrer Ansicht nach nicht richtig ist.

    Zu so etwas fordert uns Jesus aber an keiner Stelle auf, im Gegenteil.
    Wir sind nicht Jesus;
    Er hatte quasi das Hausrecht des Hausherren im Tempel - wir aber nicht.
    Der Tempel seines Körpers war so geheiligt und rein - ohne Sünde - dass der Vater unmittelbar durch in handeln konnte und an ihm wahrgenommen wurde.
    Joh 14,9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?

    In diesem Handeln tritt Jesus mit der Autorität Gottes auf.
    Diese Autorität hat niemand von uns. Auch darin erweist er sich als Gottes Sohn.
    Deshalb fragen die Priester ja nach einem Zeichen für die Legitimität seines Tuns. Als Gottes Sohn hat er diese Legitimität.
    Das eigentlich Anstössige für die Priester ist ja nicht das Chaos, das er da im Tempel anrichtet, sondern die Autorität, die er sich da anmasst - die Autorität des Hausherren.

    Zur Deutung dieser Stelle auf den Körper des Menschen als Tempel Gottes und die Austreibung der Kaufmanns-Mentalität, die aus dem Glauben ein Schachern mit Gott macht, habe ich einmal eine mittelalterliche Predigt von Meister Eckhart gelesen. Ich finde, da sind viele interessante Aspekte drin. Auch wenn das natürlich keine wirkliche Interpretation des Bibeltextes ist, sondern weitergehende Gedanken, vom Text inspiriert. Passt aber gut zu deinen Fragen, Elli, finde ich; kannst ja mal reinlesen:
    http://12koerbe.de/euangeleion/eckhart.htm

  • Er hatte quasi das Hausrecht des Hausherren im Tempel - wir aber nicht.
    Der Tempel seines Körpers war so geheiligt und rein - ohne Sünde - dass der Vater unmittelbar durch in handeln konnte und an ihm wahrgenommen wurde.

    Gut erklärt!!

    In diesem Handeln tritt Jesus mit der Autorität Gottes auf.
    Diese Autorität hat niemand von uns. Auch darin erweist er sich als Gottes Sohn.
    Deshalb fragen die Priester ja nach einem Zeichen für die Legitimität seines Tuns. Als Gottes Sohn hat er diese Legitimität.
    Das eigentlich Anstössige für die Priester ist ja nicht das Chaos, das er da im Tempel anrichtet, sondern die Autorität, die er sich da anmasst - die Autorität des Hausherren.

    Ich denke gerade an den folgenden Text:
    Zuletzt aber sandte er einen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen! Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen! Und sie nahmen ihn, warfen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    • Offizieller Beitrag

    Die Tempelreinigung
    (Johannes 2, 13-17)
    ...
    Wie seht ihr die Verbindung zwischen der Passahfeier und dem „Tempeldienst" (oder Feier)

    Die Passahfeier war der jährliche (2Mo 13,10) Höhepunkt im Tempeldienst. Das Passalamm durfte nur am Ort des Heiligtums geschlachtet und gegessen werden (5Mo16,5-7).


    Warum blieb Jesus sündlos, wenngleich er Tische umstieß, Menschen, Ochsen und Schafe ziemlich grob hinaus trieb?

    Weil Sünde die Trennung von Gott ist, oder die sündige Tat dieser Trennung von Gott folgt. Wir können aus der Tatsache dass Jesus nicht sündigte (mehrfach in der Bibel bezeugt) schließen, dass Jesus hier im Einvernehmen mit dem Vater handelt. Wir übersehen, oder verdrängen (in unserer Zeit) häufig den "Zorn Gottes"!

    Was meint der Schreiber mit „Leidenschaft für dein Haus wird mich verzehren“?
    Die Jünger erinnerten sich an diese Aussage – verzehren - heißt doch sterben oder doch nur seelisches Leid?

    David schreibt:
    Psalm 69,9: „Denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen.In diesem Psalm wird der Opfertod Jesus prophezeit.
    Hat die reine „Anbetung“ etwas mit dem Opfertod Jesus zu tun?

    Ich würde das "verzehrt" nicht unbedingt mit dem Sterben gleichsetzen, im Prinzip ist diese Wendung im heutigen Sprachgebrauch doch gut verständlich - oder?

    Ps. 69 hat, denke ich, nicht nur Anklänge an das Sterben Jesu (vs.22.) sondern eben auch an sein Leben. Daher würde ich vs.10. auch nicht auf den Tod auslegen. Die Verwendung des AT im NT entspricht kaum den uns heute geläufigen exegetischen Grundsätzen (Zitat im Kontext), denn schon vss.23.-26. sind genau das Gegenteil zu dem was Jesus am Kreuz sagte (Bitte um Vergebung). Daher sehe ich vs 22 in der Auslegung auch nicht mit vs.10. zusammen.

    Joh. 2, 18-21
    ...
    Warum verteidigten die Pharisäer nicht ihr Handeln, den Tempel zu einer Kaufhalle gemacht zu haben?
    Warum fragen die Pharisäer gleich, mit welcher Autorität Jesus dies tat, in Verbindung mit „Wunderzeichen“?
    Warum fragen sie gleich nach einem „Zeichen“?

    Sie wussten (fühlten) vielleicht, dass das nicht zu verteidigen war.
    Jedenfalls ist die Perikope im großen Zusammenhang des Johannesevangeliums zu sehen, da geht es zentral um die Gottessohnschaft, bzw. deren Anerkennung. Logik der "Juden": wenn Jesus der Messias war, dann hatte er das Recht zu seiner Handlung, wenn nicht, war er ein Gotteslästerer.

    Warum kann Jesus seinem Körper als den „Tempel“ bezeichnen?

    Weil das konstituierende Element des Tempels die Gegenwart Gottes (und nicht das Bauwerk war). Wenn sich Jesus nun mit dem Tempel gleichsetzt (nicht vergleicht), dann passt das genau zu obigem: Gott ist in Ihm gegenwärtig (Joh 12,45.).

    Ich lese in der Schrift mehrmals, dass unser Körper auch der „Tempel“ Gottes ist, indem Jesus wohnt.
    Welchen Bezug hat unser „Tempel“ mit dem Tempel Jesus und dem Tempel im AT (Stiftshütte)?

    Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, dann ist Gott gegenwärtig - wie im Tempel (siehe oben).

    Jesus sagt ihnen, das sie seinen "Tempel“ zerstören können, aber ER ihn in drei Tagen wieder aufrichten wird.
    Wieso macht Jesus diese Aussage?

    Die Antwort findest du im darauffolgenden Vers: "Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte."
    In meinen Augen DAS (einzige) Wesen (der einzige Zweck) zukunftsgerichteter Prophetie: Wenn die Dinge dann eintreten erkennt der Gläubige die wahre Bedeutung der prophetischen Aussage in ihrer Erfüllung. Es ist ihm aber nicht möglich aus der Aussage heraus ein korrektes Zukunftsszenario zu generieren.

    Warum verteidigt Jesus das "Haus seines Vaters" sagt dann aber, dass er dieser Tempel sei und er diesen Tempel wieder aufrichten wird?
    Warum sagt er nicht, dass sein Vater - dem ja dieser Tempel gehört - Ihn wieder aufrichten wird?

    Joh 5,26. Joh 5,26.: "Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst;"

    Das wären die ersten Fragen, die mir beim Lesen der Tempelreinigung gekommen sind.

    Ich hoffe meine kurzen Antworten helfen Dir ein wenig weiter bei Deinen Überlegungen.

    Liebe Grüße, Heimo

  • Ps. 69 hat, denke ich, nicht nur Anklänge an das Sterben Jesu (vs.22.) sondern eben auch an sein Leben. Daher würde ich vs.10. auch nicht auf den Tod auslegen. Die Verwendung des AT im NT entspricht kaum den uns heute geläufigen exegetischen Grundsätzen (Zitat im Kontext), denn schon vss.23.-26. sind genau das Gegenteil zu dem was Jesus am Kreuz sagte (Bitte um Vergebung). Daher sehe ich vs 22 in der Auslegung auch nicht mit vs.10. zusammen.

    Ich habe den Psalm 69 nochmal gelesen. Ja, es geht wohl um eine Erniedrigung und Verfolgung ( verzehren) aufgrund des Eifers für Gott. Dieses "Verzehren" führt nicht bis zum Tod....

    In diesem Psalm wird die Drangsal und Verfolgung Davids beschrieben.Gleichzeitig wird aber auch Bezug auf die Verfolgung Jesus genommen.

    Ich fand eine kurze Zusammenfassung des Psalms

    Einteilung. Der Psalm scheint uns in zwei Hälften von je 18 Versen zu zerfallen. Jede dieser Hälften kann wieder in drei Abschnitte geteilt werden. In V. 2-5 schüttet der große Dulder seine Klage vor Gott aus; sodann macht er vor Gott geltend, dass sein Eifern um Gott ihm die Leiden eingetragen habe, V. 6-13, und dies ermutigt ihn, um Hilfe und Errettung zu flehen, V. 14-19. In der zweiten Hälfte schildert er V. 20-22 im Einzelnen das kränkende Benehmen seiner Widersacher, ruft V. 23-29 Strafe auf sie herab und kehrt dann zum Gebet zurück, das in einen fröhlichen Ausblick auf Gottes Eingreifen und dessen Folgen übergeht, V. 30-37.

    David ist natürlich nicht Jesus. Er schreit um Hilfe durch Gott und um die Bestrafung der Übeltäter..Schließlich fühlt er sich von Gott getragen und glaubt an Gottes gütigem Eingreifen.

    Ich denke, dass die Hauptaussage im Psalm schon der Vers 10 ist.

    C.H. Spurgeon - Kommentar & Auslegung zu PSALM 69

    Hier wird folgendes erklärt: (Spurgeon - Erzählungsstil)

    10. Denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen. Sein brennender Eifer zehrte an seiner Kraft und verzehrte sie wie das Licht die Kerze. Sein Herz schnitt wie ein scharfes Schwert durch die Scheide. Vieler Menschen Lebenskraft wird durch ihre Unzucht zerstört, andere werden vom Geiz, wieder andere vom Hochmut aufgerieben; die eine große Leidenschaft unseres Heilands aber war die Verherrlichung seines Vaters. Es herrschte in ihm ein brennender Eifer um Gottes heiligen Namen und eine verzehrende Liebe zu dem Hause Gottes, der Gemeinde des HERRN. Der Eifer für Gott wird von den Weltleuten so wenig verstanden, dass er denen, die von ihm erfüllt sind, stets Widerstand und Anfeindung einträgt; sie können darauf gefasst sein, dass man ihnen eigennützige Beweggründe unterschiebt, sie der Heuchelei bezichtigt oder als Narren verschreit. Verzehrt uns der Eifer, so suchen die widergöttlichen Menschen uns auch zu verzehren, und das war im höchsten Maße bei unserm Erlöser der Fall, weil sein heiliger Eifer vom höchsten Maße war. Er erglühte von mehr denn seraphischem Feuer und verzehrte sich durch seine Inbrunst. Und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Die, welche Gott gewohnheitsmäßig lästern, fluchen nun statt Gott mir. Ich bin die Zielscheibe geworden für Pfeile, die dem Höchsten selber gelten. So war der große Mittler in dieser Hinsicht beides, der Stellvertreter Gottes wie der Menschen; er trug sowohl die Schmähungen, die gegen jenen geschleudert wurden, als auch die Sünden, die diese damit begingen.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Zitat von Elli59

    Ein Rätsel ist: Wie kann Jesus Hoherpriester und Opfer zugleich am Kreuz sein?


    Dazu stehen im Hebräerbrief gute Erklärungen, zB:

    [bibel]Hebr 9, 24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen;25 auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht;26 sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für alle Mal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.27 Und wie den Menschen bestimmt ist, "einmal" zu sterben, danach aber das Gericht:28 so ist auch Christus "einmal" geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.[/bibel]

    Er hat sich selbst geopfert als reines, sündloses Opfer, das allein ewige Gültigkeit het und nicht alljährlich wiederholt werden muss wie der Opferdienst im Tempel, der der nur ein Abbild der zukünftigen Erfüllung war.

    [bibel]Hebr 10, 1 Denn das Gesetz hat nur einen Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst. Deshalb kann es die, die opfern, nicht für immer vollkommen machen, da man alle Jahre die gleichen Opfer bringen muss. [/bibel]

    Und auch wir sind in dieser Hinsicht in die Nachfolge gerufen.
    Dass wir nicht Gott etwas opfern ("Kaufmannsmentalität", um dafür etwas zu bekommen), sondern uns selbst darbringen als ein Opfer:

    [bibel]Röm 12, 1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. [/bibel]

    Er ist den Weg durch Tod und Auferstehung uns vorausgegangen und hat uns geheiligt und für uns auch das ewige Leben erworben.

    Und er reinigt uns in seiner Nachfolge von dem, was an diesem Opfer nicht angemessen ist, in unserer Einstellung und in unserem Tun.

    [bibel]Röm 12, 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.[/bibel]

    So wird auch unser Körper zum angemessenen Tempel.
    In dem Gott durch seinen Heiligen Geist das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen wirken kann. (Phil 2, 13)

  • Er hat sich selbst geopfert als reines, sündloses Opfer, das allein ewige Gültigkeit het und nicht alljährlich wiederholt werden muss wie der Opferdienst im Tempel, der der nur ein Abbild der zukünftigen Erfüllung war.

    Um noch auf meine Frage zurückzukommen: Meinst du, dass Jesus am Kreuz schon Hoherpriester war, der sich selbst ( als Opferlamm) opferte?....Hohepriester mussten zuerst Tiere opfern, um anschließend das Blut ins Heiligtum zu bringen.
    Jesus hatte auf jeden Fall beide Voraussetzung zum Dienst als "Opfer" und "Hohepriester"

    Wir wissen vom Hebräerbrief, dass Jesus mit seinem Blut ins Heiligtum vor den Thron Gottes ging.
    Wenn es heißt - er opferte sich selbst - könnte das in diese Richtung gehen..

    Wir wissen, dass der Hohepriester am großen Versöhnungstag seine Kleider der Herrlichkeit und den Schmuck nicht trug, sondern einen Leibrock aus gezwirntem Byssus( Der Leibrock, der nach der Kreuzigung Jesus noch vollständig war.)
    Über den Hohepriester Jesus habe ich heute viel nachgedacht. Gerade beide Seiten, wie der Dienst Aron und der Dienst Melchisedek auf einen Nenner zu bringen ist.

    Melchisedek opferte nicht...er gab Segen und Stärkung ..usw. ..Melchisedek kommt für das Hohepriestertums Jesus nur hinsichtlich der „Ordnung“ in Betracht. Anders wird im Hebräerbrief auf Melchisedek nicht Bezug genommen.

    Denn dieser Melchisedek ... weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens habend, aber dem Sohne Gottes verglichen, bleibt Priester auf immerdar.“ Darum heißt es im Hebräerbrief immer wieder, dass der Herr Jesus Hoherpriester geworden ist „nach der Ordnung Melchisedeks“.

    Wir unterscheiden zwischen der „Ordnung“, nach welcher Er als Hoherpriester bestellt worden ist, und dem „Vorbild“, nach welchem Er für uns im Himmel, vor dem Angesicht Gottes ist und für uns tätig ist.

    Die Ordnung ist die „Ordnung Melchisedeks“,(nach einem bestimmten Rahmen)
    Das Vorbild (Opferungen) ist das Vorbild Aarons. Arons Linie wurde vererbt( nicht auf Jesus)....Melchisedeks Linie gab es schon immer (ohne Anfang und Ende)..Er war schon immer der " Priester des Höchsten" - kein Hoherpriester. Deshalb hatte Jesus, durch seine Person und von seinem Amt her, schon immer diese Stellung des " Melchisedeks".( Priester des Höchsten)

    Mit der Himmelfahrt begann der Dienst als Hoherpriester nach dem Vorbild Arons.

    Nun möchte ich den "Hohepriester am Kreuz" noch besser verstehen können. :)

    Und auch wir sind in dieser Hinsicht in die Nachfolge gerufen.
    Dass wir nicht Gott etwas opfern ("Kaufmannsmentalität", um dafür etwas zu bekommen), sondern uns selbst darbringen als ein Opfer:

    Auf jeden Fall :D

    Liebe Grüße

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Zitat von Elli59

    Um noch auf meine Frage zurückzukommen: Meinst du, dass Jesus am Kreuz schon Hoherpriester war, der sich selbst opferte?....Hohepriester mussten zuerst Tiere opfern, um anschließend das Blut ins Heiligtum zu bringen.

    Wir wissen vom Hebräerbrief, dass Jesus mit seinem Blut ins Heiligtum vor den Thron Gottes ging.
    Wenn es heißt - er opferte sich selbst - könnte das in diese Richtung gehen..


    Ja, das denke ich auch.
    Und das wird ja auch dadurch bestätigt, dass im Moment seines Todes der Vorhang zum Allerheiligsten zerriss

    [bibel]Mt 27, 50 Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.51 Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus.[/bibel]

    Er ist mit seinem Opfer direkt vor Gottes Thron getreten - und hat uns dadurch den Weg geöffnet, die Trennung aufgehoben.

  • Der Herr segne Dich, @Elli59.

    Randbemerkung: Die Tempelreinigung wird in allen vier Evangelien beschrieben, drei Mal gegen Ende von Jesu Wirken und ein Mal gegen Anfang. Die folgenden Gedanken gelten für beide Tempelreinigungen, nicht allein für die in Jo 2.

    Wie seht ihr die Verbindung zwischen der Passahfeier und dem „Tempeldienst "(oder Feier)


    Die biblischen Feste wurden überall in der Diaspora gefeiert, aber sie fanden im Tempelzeremoniell ihren Höhepunkt. Wenn von überall her die Juden aus dem Land (Judäa sowie Galiläa) und der Ferne aus der Diaspora nach Jerusalem zogen, um Passah oder das Laubhüttenfest (mit großem Versöhnungstag) zu „feiern“, ging das mit vielen Opfertieren einher. Und wer eine weite Reise von 500 km und mehr auf sich nehmen musste, um zum Tempel zu gelangen, der konnte keine Weidetiere wie Rinder oder Schafe vor sich hertreiben und gleichzeitig darauf achten, dass sie ohne Makel (Narbe, Verletzung bzw. Krankheit) blieben, sondern kaufte sie sich in Jerusalem im Tempel von „autorisierten Händlern“, die bereits „zertifizierte“ koschere, makellose Tiere anboten. Die Preise waren entsprechend hoch und der Verdienst ebenso, wobei die Verwalter des Tempels (Leviten, Priester) gut mitverdienten. (Das Geld wurde [teils?] für die Instandhaltung und laufenden Betriebskosten verwendet.)

    Draußen auf den Straßen konnten sich „alle“ als autorisiert ausgeben. Die Beschau des Opfertieres nahm dennoch ein Priester im Tempel vor. Wer also ein Tier "draußen" günstiger kaufte, trug das Risiko der Abweisung, weil das Tier nicht der zeremoniellen Reinheit bzw. Makellosigkeit entsprach. Das war ärgerlich. Ärgerlich auch deswegen, weil die Diskussionen dann der geprellte Käufer mit dem Priester (Leviten) führte, der das Tier nicht zulassen wollte, (und nicht mit dem Händler). Zudem warfen Opfertiere von „draußen“ für den Tempel keinen monetären Gewinn ab, höchstens ein Teil des Fleisches für den Priester und Leviten (und davon gab es reichlich).

    Ein weiteres Problem stellte die römische Umlaufwährung dar, die aufgrund des geringeren Goldgehaltes der Münzen und der Inflation nicht so stabil war, weshalb ausschließlich die tyrische Doppeldrachme als Tempelwährung zugelassen wurde. Daher benötigte es die Geldwechsler.

    Diese wirtschaftlichen Interessen(-skonflikte) und die unnötigen Diskussionen führten zu dieser Unsitte. Ohne Zweifel bedurfte es dieser autorisierten Fachhändler, um das Transportrisiko zu senken und eine Gewährleistungsgarantie auf die Opfertieren zu geben, und es bedurfte der Geldwechsler ... aber nicht im Tempel und schon gar nicht an wöchentlichen Sabbaten oder gar Festsabbaten.

    Es musste eine Regelung (pro/kontra) gefunden werden, aber es blieb unter den Verantwortlichen ein „Streitthema“. Der Handel und Geldwechsel fand deshalb außerhalb des Vorhofes statt, wo auch Nicht-Juden bzw. Nicht-Israeliten zugelassen waren. Es war ein Zubau, der von Gott nicht verordnet war, dennoch war er Teil des Tempels und wurde von den Fremden zum Gebet genützt.


    Grundriss des Herodianischen Tempels

    So mancher dürfte sich fragen, was diese ganzen wirtschaftlichen Überlegungen sollen? – Tja, das dürfte sich Jesus auch gefragt haben und reinigte kurzerhand den Tempel. Er hatte also für eine der beiden streitenden Parteien Seite ergriffen.

    Zur Erinnerung:

    • Tempel bedeutet „Palast“. Er ist der Regierungssitz Gottes. Auch wenn es einen himmlischen Tempel gibt, so hat Gott mehrere „Residenzen“ und der irdische Tempel ist eine davon.
    • Gleichzeitig bilden der Tempel, Jerusalem und die Präsenz Gottes darin die Identität des jüdischen Volkes, und auch Jesus identifizierte sich mit dem Tempel, weswegen er ihn auch zweimal mit emotionalem Eifer reinigte.
    • Der Tempel ist vielmehr ein Bethaus, und viel weniger ein Schlachthaus. Schon Salomo wies im Einweihungsgebet auf die wahre Bedeutung des Tempels hin als Ort des Gebets und der Vergebung. Auch wenn die Opfertiere einen wichtigen Part als Ritual einnehmen, so ist doch das Gebet das zentrale Element. – Leider gab es immer wieder Zeiten, in denen die Juden dem Opfer mehr Bedeutung beimaßen als dem Gebet. (Und übrigens: Worin unterscheiden sich dann die Christen mit jenen Juden, wenn sie im Tempel ebenso mehr eine kultische Opferstätte als eine Gebetsstätte sehen, die [endlich] abgeschafft sei?)



    Warum blieb Jesus sündlos, wenngleich er Tische umstieß, Menschen, Ochsen und Schafe ziemlich grob hinaus trieb?

    Jesus hat das Hausrecht seines Vaters gewahrt, da er durch seinen himmlischen Vater zusammen Mit-Eigentümer des Tempels ist. Es ist ein Bethaus, aber kein Kaufhaus.

    Tiere (hier Rinder und Schafe) treibt man vor sich her, d. h. nicht, dass Jesus ihnen dabei grobe Gewalt antat. Aber die Viehhändler mussten ihren Tieren sowieso nachlaufen, damit diese sich und andere nicht verletzten. Bei den Vögeln in den Käfigen forderte Jesus deren Besitzer auf, sie hinauszutragen. Die Käfige hat Jesus nicht umgeworfen, damit er die Tiere nicht verletzte oder gar tötete.

    Ob Jesus die Tische direkt umwarf oder ob sie indirekt durch den Viehtrieb „zufällig“ umgestoßen wurden, kann ich nicht sagen. Beides ist denkbar. Ebenso wird nicht gesagt, ob die Tische Eigentum des Tempels oder der Händler bzw. Wechsler war. Auf jeden Fall ist Jesus für das Umstoßen verantwortlich. Die Händler und Wechsler hat Jesus aber nicht geschlagen, sondern die Geißel nur für die Tiere verwendet. - Weshalb die Tempelwache nicht einschritt und Jesus verhaftete, ist dennoch unklar. Vielleicht hat sie jemand zurückgehalten, dem dieses ganze wirtschaftliche Treiben ebenso übel aufgestoßen ist.

    Ich möchte die Tempelreinigung nicht schön reden, denn sie ist eines Christen nicht würdig, aber für den Hauseigentümer bzw. dem Tempeleigentümer legitim. Auch wäre Jesus als Vertreter seines Vaters der eigentliche Rechteinhaber an den Opfern und an den Einnahmen beteiligt gewesen. Mit seinem Geld kann er machen, was er will, besonders dann, wenn es "unredlich" von seinen Knechten erworben wurde. Mit der Tempelreinigung hat er klar dazu Stellung bezogen, dass dieses wirtschaftliche Treiben nicht im Sinne Gottes ist.

    Wenn sich Jesus auch nicht politisch korrekt verhalten hat, so hat er sich doch zumindest aus juristischer Sicht im gesetzlich erlaubten Rahmen bewegt, weswegen er „sündlos“ blieb, weil kein Gesetz dagegen stand.

    Jesus dürfte mit einer „charismatischen“ Autorität aufgetreten sein, so dass sich in jedem Händler ein schlechtes Gewissen regte, denn danach sprachen die Pharisäer ihn auf seine Vollmacht an („Mit welcher Vollmacht …“ bzw. „Mit welchem Recht …") und nicht auf sein ungebührliches Verhalten.

    Vergib und diene!

  • Was meint der Schreiber mit „Leidenschaft für dein Haus wird mich verzehren“?
    Die Jünger erinnerten sich an diese Aussage – verzehren - heißt doch sterben oder doch nur seelisches Leid?

    „sich verzehren“ hat mehrere Bedeutungen (laut Duden):


    1. brennen, fiebern, herbeisehnen, herbeiwünschen, Lust haben/verspüren, sich sehnen, vor Sehnsucht vergehen, [sehnlichst] wünschen, wollen, wünschen; (geh.): begehren, dursten, ersehnen, ein Gelüste haben/spüren, gelüsten, gieren, hungern, lechzen, schmachten, sinnen, trachten, verlangen; (dichter.): dürsten; (ugs.): scharf sein; (oft abwertend): geil sein.


    2. sich aufreiben, sich sorgen, sich verausgaben, sich verbrauchen, sich zerquälen; (geh.): sich aufzehren.

    © Duden - Das Synonymwörterbuch, 4. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]


    Auch wenn viele Gläubige mit dem Heiligtum und dessen Bedeutung wenig vertraut sind, aber dennoch sollte uns bewusst sein, dass Jesus nur zweimal „emotional entgleist“ ist: beides Mal im Zusammenhang mit der Tempelreinigung (einmal zu Beginn seines Dienstes und einmal kurz vor seiner Kreuzigung). Mir zeigt dieses Verhalten, dass für Gott und für Jesus der Tempel eine zentrale Bedeutung hat.
    Zur Erinnerung:

    • In Jer 50 und 51 steht mehrmals, dass Gott Rache üben wird an Babylon, obwohl er sie als Strafgericht eingesetzt hat, aber weil sie seinen Tempel zerstört haben, wird er Babylon vernichten und die Stadt wird auch nie mehr aufgebaut werden. Es ist „die Rache seines Tempels“. – So kam es.
    • In Offb 16 gedenkt Gott Babylons und was es getan hat. Seine Gräuel-Taten werden in Offb 17 beschrieben und in Offb 18 seine Vernichtung samt seinem Reichtum. Da die Rache sehr groß sein wird, fordert Gott sein Volk auf, Babylon zu verlassen.
    • In Offb 6,10 fragen die Toten unter dem Altar, „bis wann … richtest und rächst Du nicht unser Blut …?“ Nach der Vernichtung Babylons wird Gott in Offb 19,1-3 gelobt, weil er dieser Bitte endlich nachgekommen sein wird.

    Obwohl Jesus in Mt 23 erwähnt, dass „euer Haus [Tempel] wüst gelassen wird“, weist er in Mt 24 auf den „Gräuel der Verwüstung“ aus Daniel hin und bezieht sich auf das Heiligtum (ob irdisch und/oder himmlisch ist ein eigenes Thema). Die Verwüstung ist prophezeit, aber keinesfalls gottgewollt.

    Auch wenn Christen immer wieder betonen, das Opfer sei abgeschafft (und beziehen das auch auf den Tempel sowie die biblische Feste) und mit dem neuen Bund sei auch das Zeremonialgesetz samt Sabbat obsolet, so wird dennoch Gott Rache üben wegen dem Gräuel der Verwüstung, der bis zum Himmel reicht.

    Jesu Opfer ist ewig gültig, nicht abgeschafft, und der Himmel kennt ein umfassenderes Zeremoniell als der Tempeldienst hier auf Erden "zu seinen besten Zeiten". Nur weil der irdische Tempel zerstört ist und ca. 1/3 aller Gebote/Verbote in der Bibel nicht befolgt werden können/müssen, weil sie im Zusammenhang mit dem Heiligtum stehen, heißt das nicht, dass das alles abgeschafft sei.

    Wäre der Tempel oder das Heiligtum nicht so wichtig gewesen bzw. sowieso in ein paar Wochen/Jahren abgeschafft, dann hätte Jesus sich sein Ereifern sparen und es auf ein Wortgefecht mit den Verantwortungsträgern beschränken können. Dass sich Jesus also mit dem Heiligtum identifiziert, sich bis zur Verzehrung dafür einsetzt und sogar sein Leben im Rahmen der Erlösung lässt, wie es im Tempeldienst vorgeschattet ist, weist auf die umfassende Bedeutung des Heiligtums und seine Reinheit hin (auch noch nach seiner Auferstehung, als Jesus Maria anfangs nicht erlaubte, ihn anzurühren; und weil Jesu Dienst als Hohepriester um unserer Erlösungwillen weiterhin Reinheit, Makellosigkeit und Heiligkeit erfordert).


    David schreibt:
    Psalm 69,9: „Denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen.In diesem Psalm wird der Opfertod Jesus prophezeit.
    Hat die reine „Anbetung“ etwas mit dem Opfertod Jesus zu tun ?


    ... ??? ...


    Warum verteidigten die Pharisäer nicht ihr Handeln, den Tempel zu einer Kaufhalle gemacht zu haben?

    Weil nicht alle Obersten damit einverstanden waren und die Diskussionen darum zwischen notwendigen wirtschaftlichen versus sakralen Überlegungen abgewogen werden mussten. Jede Seite hatte "berechtigte" Argumente.


    Warum fragen die Pharisäer gleich, mit welcher Autorität Jesus dies tat, in Verbindung mit „Wunderzeichen“?
    Warum fragen sie gleich nach einem „Zeichen“?


    Einerseits hat sich Jesus mit seinem Verhalten klar gegen einen offiziellen Beschluss durch den Sanhedrin gestellt (der ja als oberste Autorität in der Tradition Moses Gottes Interessen vertrat), andererseits dürfte aber Jesus mit seiner Tempelreinigung viele Sympathiebekundungen erhalten haben. Zudem galt er in den Augen vieler als Prophet bzw. für einige sogar als der verheißene Messias, was ihn ebenso zur Autorität erhob.
    Es ging also um eine etablierte Autorität (Sanhedrin) und um eine "angemaßte" (Jesus), daher das Wunderzeichen.

    Vergib und diene!

  • Warum kann Jesus seinem Körper als den „Tempel“ bezeichnen?


    Jesus antwortete auf die Frage nach einem Zeichen mit einer Gegenfrage und drängte damit die Obersten argumentativ in die Enge, denn sie hätten für das Zeichen den ersten Glaubens-Schritt tun müssen. Sie würden ihr Zeichen des "Wiederaufbaus in 3 Tagen" erst dann bekommen, wenn sie ZUERST glaubten und den Tempel zerstörten, was sie aber aufgrund der Heiligkeit des Tempels nie getan hätten. (Ironisch ist, dass sie zwar den Tempel wegen seiner Heiligkeit nicht zerstören würden, ihn aber gleichzeitig aus wirtschaftlichen Gründen zu einer "Räuberhöhle" gemacht haben. Zudem ist auch klar, dass ein "gewöhnliches" Zeichen auch andere Menschen vollbringen könnten, daher musste das Zeichen etwas Außergewöhnliches sein.)
    Dass Jesus sich mit dem Tempel meinte, ist zwar eine berechtigte Interpretation seiner Jünger, aber dann hätte das auch als Aufforderung Jesu verstanden werden können, ihn zu töten. - Jede Symbolik hat also ihre Grenzen in der Interpretation. Zudem sind diese Hinweise auf Prophezeiungen und Deutungen von Jesu Aussprüchen aus der Retrospektive (Rückschau) gemacht, die während des tatsächlichen Ereignisses als solche gar nicht erkannt wurden.

    Die Aussage Jesu "den Tempel abreißen und in 3 Tagen wieder aufrichten" ist klar symbolisch zu sehen und sollte deshalb nicht "überinterpretiert" werden, wie das viele Christen tun, d. h. Jesus ist KEIN Ersatz für den (himmlischen oder irdischen) Tempel, sondern Teil des Tempels (als "Lamm", als Hohepriester, als König/Herr auf dem Thron mit seinem Vater). Den Tempel auf Jesus und seinem Opfer am Kreuz zu reduzieren würde zu kurz greifen. Der Tempel umfasst noch viel mehr.
    Symbolisch gesehen ist Jesus auch Lamm, Löwe, Sonne, Brot, Hirte ...

    Gerade weil Symbolik immer wieder überinterpretiert wird, gibt es so viele kontroverse bis fatale Glaubenslehren. Jesu Aussage hier steht im Kontext mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Auch der irdische Tempel ist zerstört, wird dieser nun wieder "auferstehen"? Auch wir sind ein Tempel des Hl. Geistes und daher einer gewissen Reinheit und Heiligkeit verpflichtet. Sollen nun die Heiligkeits-Maßstäbe für den Tempel auf den Menschen oder die lokale Gemeinde übertragen werden?


    Ich lese in der Schrift mehrmals, dass unser Körper auch der „Tempel“ Gottes ist, indem Jesus wohnt.
    Welchen Bezug hat unser „Tempel“ mit dem Tempel Jesus und dem Tempel im AT (Stiftshütte)?


    Überall dort, wo Gott wohnt, errichtet er einen „Tempel“: Eden im Himmel, Eden auf Erden, Stiftshütte, Salomonische Tempel, Herodianische Tempel, Körper als Tempel des Hl. Geistes, Jesus, Neue Jerusalem. Zudem gibt es ein himmlisches Heiligtum.
    (Übrigens "wohnt" der Hl. Geist in uns, nicht Jesus.)


    Jesus sagt ihnen, das sie seinen "Tempel“ zerstören können, aber ER ihn in drei Tagen wieder aufrichten wird.
    Wieso macht Jesus diese Aussage?


    Der Satz ist eine klare Aufforderung ("Reißt den Tempel ab und ich ...") und kein Bedingungssatz ("Wenn ihr den Tempel niederreißt, dann ..." oder "Reißt ihr den Tempel nieder, dann ...") Jesus bezieht sich ja auf den irdischen Tempel, sieht aber sich symbolisch darin. Seine Nachfolger würden bei der Auferstehung das Zeichen verstehen, seine Widersacher aber nicht. - Daher Symbolik, nicht mehr, nicht weniger. - Diese Aufforderung des Niederreißens galt tatsächlich dem Tempel und nicht, dass sie Jesus (auf der Stelle) töten sollten.


    Warum verteidigt Jesus das "Haus seines Vaters" sagt dann aber, dass er dieser Tempel sei und er diesen Tempel wieder aufrichten wird?
    Warum sagt er nicht, dass sein Vater - dem ja dieser Tempel gehört - Ihn wieder aufrichten wird?


    Wie gesagt, Symbolik hat seine Grenzen. Die Juden wollten von Jesus ein Zeichen, nicht vom Vater.
    Jesus geht in seiner Diskussion so weit, dass er die Fragen der Pharisäer nach seiner Autorität und einem Zeichen sehr wohl mit einer Gegenfrage indirekt beantwortet, aber seine Aussagen gewinnen erst nach seinem Tod und Auferstehung ihre SYMOLISCHE Bedeutung (Interpretation bzw. Erklärung), vorher waren sie REAL zu verstehen. Aufgrund der Symbolik bleiben aber seine Aussagen unangreifbar, das galt auch für die Gleichnisse.


    Ein Rätsel ist: Wie kann Jesus Hoherpriester und Opfer zugleich am Kreuz sein?
    Der Bezug zum Hoherpriester wird mit seinem vollständig erhaltenen "Kleid", nach der Kreuzigung, gemacht


    Zwar nimmt das Leinen-Kleid Bezug zum Hohepriester am großen Versöhnungstag, und so mancher Christ mag daraus schließen, dass Jesus am Kreuz beide Tage damit erfüllt hätte, dennoch wird das der umfassenden Heiligtums-Symbolik nicht gerecht (und scheint eher simplifiziert zu sein).

    Phase 1: Am Kreuz ist Jesus das sinnbildliche Lamm, das geschlachtet ist und entspricht dem Passahfest.

    Phase 2: Zum großen Versöhnungstag ist Jesus der Hohepriester, der vermittelnd für sein Volk eintritt. Dazu musste aber das Heiligtum vom "Gräuel der Verwüstung", der bis zum Himmel reichte, gereinigt werden. Diese Reinigung betrifft auch das Volk Gottes. In diesem Sinne entspricht das DER "Tempelreinigung" und mündet im Gerichtshandeln Gottes.

    (Phase 3: Das wäre die letzte Generation, die angeblich sündlos leben müsse, wenn Jesus das Heiligtum verlassen und er somit nicht mehr als Fürsprecher im Allerheiligsten auftritt. - Diese Theologie halte ich aber für problematisch.)

    Beide festlichen Ereignisse (Passah, große Versöhnungstag) fanden zu unterschiedlichen Jahreszeiten statt (im Jahreszyklus waren die beiden Ereignisse diametral entgegengesetzt). Übertragen auf das Erlösungshandeln haben die Adventisten das Verständnis vom 2- (manche 3-)Phasen-Dienst entwickelt.
    Für die meisten Christen (und sogar für die damaligen Urchristen, die ja von der Naherwartung überzeugt waren - übrigens auch der Schreiber des Hebräerbriefes) "beschränkt(e)" sich der Erlösungsplan auf Jesu Tod und Auferstehung. Wenn Erlösung auf das Kreuz reduziert werden könnte bzw. auf das Auswachsen der Sünde, dann hätte Gott das Leid dieser Welt schon längst beendet. Aber Erlösung ist viel umfassender und komplexer. Und da zwischen Kreuz und heute ca. 2000 Jahre vergangen sind, sollte es offensichtlich sein, dass Erlösung doch in mehreren Schritten/Phasen abläuft.

    Dennoch die problematische Verknüpfung als letzter Punkt (eine Uminterpretation, die ich aber ablehne):

    Wenn der Tempel oder die Stiftshütte geweiht wurden, weil sie neu gebaut oder durch Gräuel verunreinigt wurden, dann folgte das einem bestimmten Reinigungsritual, das sehr ähnlich war, wie das Zeremoniell am großen Versöhnungstag, d. h. der Priester und der Tempel/die Stiftshütte wurden mit mehreren Opfern und Blut gereinigt, nur das gesamte Volk als solches nicht. Dieses Reinigungsritual konnte, aber musste nicht notwendigerweise an ein Fest gebunden sein.

    Dass die beiden Tempelreinigungen Jesu jeweils um die Zeit des Passahfestes stattfanden, könnte also als Reinigung der besonderen Art uminterpretiert werden. Da Jesus selbst sündlos war, musste er als "Hohepriester" (wobei Jesus ja nicht der Priesterklasse angehörte) nicht gereinigt werden, sondern nur der Tempel. Jesu Blut am Kreuz hat nun den Tempel UND das Volk gereinigt ähnlich wie am großen Versöhnungstag.

    Ron Wyatt will dafür sogar den Beweis mit der angeblich aufgefunden Bundeslade unter dem Kreuz von Golgatha angetreten sein. (Youtube-Video, Website)

    Wie schon vorher geschrieben: Jede Symbolik hat seine Grenzen. Zwei unterschiedliche symbolträchtige Handlungsweisen (rituelle Tempelreinigung, Jesu Tempelreinigung) miteinander zu verknüpfen, um daraus auch noch theologische Schlussfolgerungen zu ziehen, ist ziemlich sicher zum Scheitern verurteilt.

    Hab' vielen Dank für Deine nachdenkenswerten Fragen und Gottes Geist sei mit Dir

    Gerald

    Vergib und diene!


  • "Tempel / Heiligtum" ist in der Bibel definiert als:
    x1) Orte/Plätze der Gegenwart Gottes,
    x2) "Wohnort Gottes",
    x3) oder Gottes Begegnungsstätte[n],
    x4) bzw. allgemein Gegenwart Gottes,
    x5) bzw. über die Heilig(keit) Gottes.

    Dies sieht man schön an diesem Vers von Jesaja 57,15:

    >> Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name »Der Heilige« ist:
    a) "In der Höhe (=Himmel / himml. Heiligtum)
    b) und im Heiligen/Heiligtum (=Tempel, Stiftshütte) wohne ich
    c) und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten/demütigen Geistes ist (=ehrlich gläubiger Mensch),
    --> um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen". <<


    Beachte: Auf die Person Jesus, da er ja zugleich Gott/göttlich war, aber auch als Mensch mit dem Vater + Hl. Geist zusammenarbeitete, trifft x1) bis x5) und c) zu.
    Seit seiner Himmelfahrt zusätzlich auch wieder a) + b).


    Anmerkung: Die Menschen im Alten Testament erkannten/wussten auch, dass Gott nicht [nur] im irdischen Heiligtum (Tempel, Stiftshütte) wohnt / verweilt.

    Siehe Salomons Gebet zur Tempeleinweihung in 1.Könige 8 (auszugsweise):

    Zitat von 2. Könige 8

    V. 30 Und höre auf das Flehen (=Gebet) deines Knechtes und deines Volkes Israel, das sie zu dieser Stätte (=Tempel) hin richten werden. Du selbst mögest es hören an der Stätte, wo du thronst / wohnst, im Himmel, ja, höre und vergib!
    [...]
    V. 41-43 Und auch auf den Ausländer/Fremder, der nicht von deinem Volk Israel ist, aber wegen deines Namens aus fernem Land kommt - denn sie werden von deinem großen Namen hören und von deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm -, wenn er nun kommt und betet zu diesem Haus hin, dann höre du es im Himmel, der Stätte, wo du thronst / wohnst, und handle nach allem, worum der Ausländer/Fremde zu dir ruft, damit alle
    Völker der Erde deinen Namen erkennen, damit sie dich fürchten wie dein Volk Israel und damit sie erkennen, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe!
    [...]
    V. 48b-49 [...] [wenn] im Land ihrer Feinde, die sie gefangen weggeführt haben, und sie beten zu dir in Richtung auf ihr Land, das du ihren Vätern gegeben hast, auf die Stadt, die du erwählt hast, und auf das Haus (=Tempel), das ich deinem Namen gebaut habe, dann höre im Himmel, der Stätte, wo du thronst / wohnst, ihr Gebet und ihr Flehen und schaffe ihnen ihr Recht!

    Eine Aufzählung über wer und was alles in der Bibel als "Heiligtum / Tempel" bezeichnet wird findet sich hier:
    Eingangsfrage: Wer / Was wird als Heiligtum / Tempel bezeichnet?
    Hauptantwort: Wer / Was wird als Heiligtum / Tempel bezeichnet?


    :greet:

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    2 Mal editiert, zuletzt von John Q. Public (30. Mai 2016 um 18:41)

  • Lieber Gerald,
    vielen Dank für deine Ausführungen. Leider kann ich zurzeit nicht auf alle deine Ausführungen eingehen.

    Auch wenn Christen immer wieder betonen, das Opfer sei abgeschafft (und beziehen das auch auf den Tempel sowie die biblische Feste) und mit dem neuen Bund sei auch das Zeremonialgesetz samt Sabbat obsolet, so wird dennoch Gott Rache üben wegen dem Gräuel der Verwüstung, der bis zum Himmel reicht.

    Ja, unbedingt. Ein Gräuel der Verwüstung ist das Entwenden der Bundeslade. Wenn die Gebote in- und außerhalb der Lade keinerlei Bedeutung mehr haben, wird sie genauso "entwendet"
    Die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes kann nicht verworfen(entwendet) werden.
    Der Mensch erkennt nicht....dieses reicht bis zum Himmel, weil die "symbolische Bundeslade" im Allerheiligsten ist.

    Jesu Opfer ist ewig gültig, nicht abgeschafft, und der Himmel kennt ein umfassenderes Zeremoniell als der Tempeldienst hier auf Erden "zu seinen besten Zeiten". Nur weil der irdische Tempel zerstört ist und ca. 1/3 aller Gebote/Verbote in der Bibel nicht befolgt werden können/müssen, weil sie im Zusammenhang mit dem Heiligtum stehen, heißt das nicht, dass das alles abgeschafft sei.

    Das Wort "abgeschafft"kenne ich in der Bibel nicht. Menschen versuchen hier eine Erklärung, die ich so nicht teile.. Manche Gebote sind überflüssig geworden...zeremonielle Gebote, bzgl der Opferungen
    Die Stiftshütte erklärt uns den Grund der Opferung Jesus...Seinen Fürsprecher- und Vermittlerdienst können wir erst verstehen, wenn wir uns mit dem "Heiligtum"beschäftigen

    Wäre der Tempel oder das Heiligtum nicht so wichtig gewesen bzw. sowieso in ein paar Wochen/Jahren abgeschafft, dann hätte Jesus sich sein Ereifern sparen und es auf ein Wortgefecht mit den Verantwortungsträgern beschränken können. Dass sich Jesus also mit dem Heiligtum identifiziert, sich bis zur Verzehrung dafür einsetzt und sogar sein Leben im Rahmen der Erlösung lässt, wie es im Tempeldienst vorgeschattet ist, weist auf die umfassende Bedeutung des Heiligtums und seine Reinheit hin (auch noch nach seiner Auferstehung, als Jesus Maria anfangs nicht erlaubte, ihn anzurühren; und weil Jesu Dienst als Hohepriester um unserer Erlösungwillen weiterhin Reinheit, Makellosigkeit und Heiligkeit erfordert).

    Ja, das hast du gut beschrieben. Jesus erklärt sehr anschaulich die Bedeutung des Tempels Gottes.
    Die oberste Autorität im Himmel kann nicht verniedlicht und negiert werden. Wer das macht, hat die Folgen zu tragen.
    Jesus gab immer unmissverständlich dem Vater die Ehre und Anbetung...ja, sogar bis hin zum Tod. Niemals hätte Er den Vater ausgegrenzt und sich selbst die Ehre gegeben.
    Jesus war das vollkommene Opfer ohne Fehl, ganz rein

    Zitat von Elli59

    David schreibt:
    Psalm 69,9: „Denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen.In diesem Psalm wird der Opfertod Jesus prophezeit.
    Hat die reine „Anbetung“ etwas mit dem Opfertod Jesus zu tun ?

    ... ??? ...

    "Eifer für Gott" ist für mich eine Form der Anbetung - wenn nicht sogar die größte Form. Nein, die höchste Form wäre die Opferung durch den Tod.

    Nach dem Tod und der Auferstehung Jesus erinnerten sich Seine Jünger daran, dass geschrieben war "Leidenschaft für dein Haus wird mich verzehren" (Vers 17). Die Jünger erinnerten sich an den Psalm 69...

    [bibel]8 Ich bin meinen Brüdern ein Unbekannter geworden / und ein Fremder den Kindern meiner Mutter, 9 denn Eifer für Dein Haus hat mich gefressen / und die Schmähungen derer, die Dich schmähen, sind auf mich gefallen [/bibel](Psalm 69:8-9).

    David betet darum, dass er um seiner Frömmigkeit willen frei gemacht werde. Der Psalm berichtet von der ständigen Gefahr vonseiten der Feinde Gottes, die David wegen seiner leidenschaftlichen Hingabe an Gott hassen und darum seinen Tod wollen. Des Weiteren werden Ereignisse dargestellt, die sich bei der Kreuzigung Jesus zutragen. Ps 69,21
    Ich sehe hier eine Leidenschaft für Gott, die wiederum zur starken Anfechtung führt, die bis hin zum Tod führen kann...David beklagte dies und am Ende wird er von Gott gestärkt.
    Diese Leidenschaft für den Vater, geht bei Jesus weiter....

    Jesus Eifer für die "reine Anbetung" seines Vaters kommt in der zweiten Tempelreinigung besser zum Ausdruck .

    Jesus erhebt Anspruch auf den Tempel und reinigt ihn im Namen Seines Vaters..
    Die zweite Tempelreinigung (Matthäus 21:10-17; Markus 11:15-19; Lukas 19:45-46) setzt dann tatsächlich die Ereignisse in Gang, die zur Kreuzigung Jesus führten.

    Markus 11,17
    [bibel]Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: "Mein Haus soll heißen ein Bethaus allen Völkern"? Ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. (Jeremia 7.11) 18 Und es kam vor die Schriftgelehrten und Hohenpriester; und sie trachteten, wie sie ihn umbrächten. Sie fürchteten sich aber vor ihm; denn alles Volk verwunderte sich über seine Lehre. 19 Und des Abends ging er hinaus vor die Stadt. [/bibel]

    Jesus sagt sogar "Mördergrube" und weil er wohl die Tatsachen direkt beim Namen nannte, kam die Antwort gleich zurück...sie trachteten danach ihn umzubringen.

    Matthäus 21,12...macht noch mehr deutlicher
    [bibel]12 Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer 13 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heißen"; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht. (Jeremia 7.11)
    14 Und es gingen zu ihm Blinde und Lahme im Tempel, und er heilte sie. 15 Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten sahen die Wunder, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrieen und sagten: Hosianna dem Sohn Davids! wurden sie entrüstet 16 und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du Lob zugerichtet"? 17 Und er ließ sie da und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien und blieb daselbst.[/bibel]

    Ich denke, dass die Pharisäer die Vollmacht Jesus erkannten - hinzu kam die Anbetung des Vaters und die Anbetung Jesus durch das Volk (von Krankheiten geheiltes Volk) .Sie selbst standen als Mörder außen vor.
    Außer" Gottes Gericht "hatten sie nichts.
    Ja, wer kann hier verstehen..Statt Buße zu tun, und den Spiegel der ihnen von Jesus vorgehalten wurde anzunehmen, nahmen sie das Henkerbeil...
    Eine menschliche Lüge, die nur vom Widersacher gesät werden kann, wenn das Herz vorbereitet ist.


    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Die Aussage Jesu "den Tempel abreißen und in 3 Tagen wieder aufrichten" ist klar symbolisch zu sehen und sollte deshalb nicht "überinterpretiert" werden, wie das viele Christen tun, d. h. Jesus ist KEIN Ersatz für den (himmlischen oder irdischen) Tempel, sondern Teil des Tempels (als "Lamm", als Hohepriester, als König/Herr auf dem Thron mit seinem Vater). Den Tempel auf Jesus und seinem Opfer am Kreuz zu reduzieren würde zu kurz greifen. Der Tempel umfasst noch viel mehr.
    Symbolisch gesehen ist Jesus auch Lamm, Löwe, Sonne, Brot, Hirte ...

    Ich denke,dass Jesus den Tempel(Stiftshütte) am Kreuz vollendete. Die Stiftshütte war nur ein Bild (Schatten)von Jesus Wirken am Kreuz. Natürlich gibt es noch den Tempel im Himmel und im Herzen des Menschen. Jesus ist mehr als der Tempel, aber nicht nur ein Teil vom Tempel.


    Gerade weil Symbolik immer wieder überinterpretiert wird, gibt es so viele kontroverse bis fatale Glaubenslehren. Jesu Aussage hier steht im Kontext mit seinem Tod und seiner Auferstehung. Auch der irdische Tempel ist zerstört, wird dieser nun wieder "auferstehen"? Auch wir sind ein Tempel des Hl. Geistes und daher einer gewissen Reinheit und Heiligkeit verpflichtet. Sollen nun die Heiligkeits-Maßstäbe für den Tempel auf den Menschen oder die lokale Gemeinde übertragen werden?

    Ja, bei der Symbolik müssen wir aufpassen. Lieber ein "könnte es so sein" als,"so ist es"...
    Auf den Menschen und auf die lokale Gemeinde, käme die Verpflichtung( automatisches Verlangen) der Reinigung des Tempels.

    Überall dort, wo Gott wohnt, errichtet er einen „Tempel“: Eden im Himmel, Eden auf Erden, Stiftshütte, Salomonische Tempel, Herodianische Tempel, Körper als Tempel des Hl. Geistes, Jesus, Neue Jerusalem. Zudem gibt es ein himmlisches Heiligtum.
    (Übrigens "wohnt" der Hl. Geist in uns, nicht Jesus.)

    Ja, überall dort wo Gott wohnt, errichtet er einen Tempel. Dieser Tempel ist aber nicht der Tempel der Sühnung und Erlösung, so wie die Stiftshütte ein Vorbild (Schatten) auf die Erlösung und Sühnung durch Jesus Christus war.
    Diese Sühnung und Erlösung vollbrachte Jesus am Kreuz. Jesus Körper ist der Tempel von dem symbolisch die Rede ist - Ein Gebetshaus, Ort der Begegnung und Anbetung des Vaters und Versöhnung durch Opferung

    Der Sühnebock, der zur Sühnung in die Wüste geschickt wurde, ist ebenfalls ein Bild für Jesus Opfertod.
    Alle Opferungen in der Stiftshütte sprechen als Symbol für die Opferung Jesus am Kreuz.
    Nachdem der Hohepriester, das Heiligtum verließ um die Versöhnung des Volkes bekannt zugeben, wurden noch weitere Opferungen durchgeführt.
    Wie siehst du das?

    Wenn Jesus Gott ist und Gott Geist ist, dann wohnt Jesus neben dem Vater auch in uns. Jesus in uns und wir in IHM.

    Wie gesagt, Symbolik hat seine Grenzen. Die Juden wollten von Jesus ein Zeichen, nicht vom Vater.
    Jesus geht in seiner Diskussion so weit, dass er die Fragen der Pharisäer nach seiner Autorität und einem Zeichen sehr wohl mit einer Gegenfrage indirekt beantwortet, aber seine Aussagen gewinnen erst nach seinem Tod und Auferstehung ihre SYMOLISCHE Bedeutung (Interpretation bzw. Erklärung), vorher waren sie REAL zu verstehen. Aufgrund der Symbolik bleiben aber seine Aussagen unangreifbar, das galt auch für die Gleichnisse.

    Ja, sehe ich auch so.
    Aber wenn Jesus sagt: Nach drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten, dann geht es hier um eine klare Ansage, nicht um eine Aussage mit mehreren Möglichkeiten, weil ganz klar auf seinen Körper(Tempel) Bezug genommen wird. Warum sagt er nicht: Mein Vater wird diesen Tempel wieder aufrichten?

    Deine Symbolsprache kann ich hier nicht nachvollziehen.
    Sicher, die Pharisäer und Jünger verstanden Jesus nicht. Es war auch so gewollt, dass erst nach der Auferstehung Jesus, die Jünger verstanden..
    Wir leben nach der Kreuzigung und jetzt verstehen wir...Jesus sagt, dass er diesen Tempel wieder aufrichtet.
    Für mich keine unverständnissvolle Aussage, die einer Aussage eines Gleichnisses gleichkäme.

    Gott ist Geist und Jesus ist Gott. Der Geist Gottes kann nicht sterben, folglich bleibt der Geist, auch wenn der Körper Jesus gestorben ist. Dieser Geist kann einen neuen Auferstehungsleib erschaffen

    Zwar nimmt das Leinen-Kleid Bezug zum Hohepriester am großen Versöhnungstag, und so mancher Christ mag daraus schließen, dass Jesus am Kreuz beide Tage damit erfüllt hätte, dennoch wird das der umfassenden Heiligtums-Symbolik nicht gerecht (und scheint eher simplifiziert zu sein).

    Fakt ist, das sein Leinen-Kleid ganz blieb, während der Hohepriester Kaiphas sein Kleid zerriss...Es war für einen Hohepriester unter Todesstrafe verboten sein Kleid zu zerreißen
    Hier wird klar auf Jesus Unterkleid Bezug genommen.

    Der Hohepriester musste vor der Versöhnung opfern... Jesus hatte die Voraussetzung und Berechtigung eines Hohepriesters zur Opferung
    Mit dem Blut des Opfertieres sühnte der Hohepriester die Anforderung an die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes (Bundeslade) im Allerheiligsten.

    Die Versöhnung war vollzogen, wenn der Hohepriester das Heiligtum verließ.
    Jesus sagte am Kreuz. Es ist vollbracht. Danach zerriss der Vorhang im Heiligtum.
    Welche Bedeutung hat dies für dich?

    Sein Amt als Hoherpriester wäre ein weiterer Beweis für die Göttlichkeit Jesus. Kein Mensch hätte sich selbst opfern können.
    Nun haben wir im Himmel ebenso einen Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedek.
    Melchisedek opferte nicht, er war nur Vermittler und Fürsprecher. Die Opferung fand auf der Erde statt(Vorhof)
    Die Versöhnung und Vergebung findet im Himmel statt.

    „Geschworen hat der HERR und es wird ihn nicht reuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks“ (Psalm 110,4). Wenn das levitische (oder aaronitische) Priestertum die Vollkommenheit gebracht hätte, dann hätte David nicht von einem Priestertum nach einer anderen Ordnung reden müssen.

    Gott Vater hat Jesus mit einem Eid als Hohepriester eingesetzt. Wohlgemerkt ohne menschlichen Stammbaum...ein weiterer Beweis für die Göttlichkeit Jesus.

    Christus hat ein „unveränderliches Priestertum“ (Hebräer 7,16.24)
    Jesus bleibt immer Priester, er wird bei seiner Wiederkunft noch Priester sein!

    Christus ist nach seinem Eingang in den Himmel Priester nach der Ordnung Melchisedeks (Hebräer 5 und 7). Nach der Ordnung Aarons hätte er nicht einmal Priester sein können – denn er kam aus dem Haus Juda und nicht aus dem Haus Levi (Hebräer 7,14).

    Heb 5, 1 1 Ein Hoherpriester ist jemand, der aus dem Kreis seiner Mitmenschen herausgerufen und für seineMitmenschen eingesetzt wird mit dem Auftrag, vor Gott für sie einzutreten und für ihre Sünden Gaben und Opfer darzubringen.
    Jesus muss im Himmel nicht mehr opfern. Die Opferung des Hohepriester fand am Kreuz statt.

    Ich weiß nicht, ob meine Gedanken nachvollziehbar sind und in allen Punkten richtig sind. Ich kann nur von meinem jetzigen Erkenntnisstand schreiben. Neue Gedanken nehme ich gerne an.

    Morgen schreibe ich weiter zu diesem Thema.
    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Jesus sagte am Kreuz. Es ist vollbracht. Danach zerriss der Vorhang im Heiligtum.
    Welche Bedeutung hat dies für dich?

    Mit dem Tode Jesu am Kreuz von Golgatha wurde der größte Sieg aller Zeiten in der Menschheitsgeschichte erreicht! Als Jesus mit den Worten : "Es ist vollbracht!" gestorben war, hat er die Erlösung für alle Menschen aller Zeiten erbracht! Es war zugleich die größte Liebestat Gottes und der endgültige (wenn auch noch nicht sichtbare!) Sieg Gottes über Sünde, Hölle , Tod und Teufel!
    Für alle die dies glauben und den Opfertod Jesu für ihre Sünden annehmen, hat Jesus den Wieder-Zutritt in das verloren gegangene Paradies Gottes ermöglicht und vollbracht!

  • Guten Morgen lieber Gerald,
    ich kann eure Lehre von den "drei Phasen" nicht nachvollziehen

    Phase 1: Am Kreuz ist Jesus das sinnbildliche Lamm, das geschlachtet ist und entspricht dem Passahfest.

    Ja, Jesus ist das Lamm, wie bei Passah. Blut hat beim "Passah" eine überdeckende Eigenschaft. Das Blut am Türpfosten überdeckte die Familie, sodass der Todesengel an Ihnen vorüber ging.
    Jesus, war am Kreuz, aber noch viel mehr.
    Ausnahmslos alle Tieropfer in der Stiftshütte symbolisieren Jesus Opfertod.
    Passah ist aus meiner Sicht ein Bild für unsere Rechtfertigung - "Kleid Jesus" - seine Gerechtigkeit überdeckt uns.
    Ebenfalls steht "Passah" für das Hinausführen aus der Sklaverei der Sünde.

    Phase 2: Zum großen Versöhnungstag ist Jesus der Hohepriester, der vermittelnd für sein Volk eintritt. Dazu musste aber das Heiligtum vom "Gräuel der Verwüstung", der bis zum Himmel reichte, gereinigt werden. Diese Reinigung betrifft auch das Volk Gottes. In diesem Sinne entspricht das DER "Tempelreinigung" und mündet im Gerichtshandeln Gottes.

    Mit der Reinigung des Tempels (Stiftshütte) werden nicht, die mit dem Blut gesammelte Sünden, sondern die "Bußgebete" des Volkes, im Heiligtum dargestellt..
    Blut kann nur überdecken oder reinigen und nicht mehr....

    Die täglichen Opfer waren nicht nur Sühneopfer( nur sehr wenige), auch Dank und Opfer für die selbstlose Hingabe an Gott.
    Das "Blut" (Sühneopfer) war ein Zeichen des Preises für das Gesetz " Der Sünde Sold ist der Tod" Mit dem Blut der Opfertiere bezahlten die Opfernden ihre Schuld vor Gott - so eine Art Quittung - sie kam durch die Übertragung des Blutes durch die Priester in die erste Abteilung ....Das Tier bezahlte mit seinem Leben .. Blut als Trägersubstanz für die Sünde, kennt die Bibel nicht. Hierfür gibt es keine Bibelstelle.!!

    Am jährlichen Yom Kippur kamen sinnbildlich die Gebete(Buße) des Volkes(Rauchwerk) zunächst in die erste Abteilung und danach in das Allerheiligste, an den Thron Gottes (Bundeslade). Der Mensch wurde mit dem Blut der Tiere gesühnt - erste und zweite Abteilung.
    Eine Sündensammlung bis zum jährlichen Yom Kippur, kann ich in der Bibel nicht erkennen

    Dem Gesetz " Der "Sünde Sold" ist mit der Opferung genüge getan. Das Volk konnte die Gesetzgebung im Allerheiligsten akzeptieren, und bekam durch das Blut der Opfertiere eine Gnade zugesprochen.
    Manche Ausleger meinen, dass die erste Abteilung ein Bild für das Alte Testament sei. Der neue Bund fing mit dem zerreißen des Vorhanges an

    Die endgültige Sühnung und damit die verbundene "Wegschaffung" der Sünde übernahm der Sündenbock, der in die Wüste von Asael (Mann) geführt wurde. Wenn der Hohepriester aus dem Heiligtum trat, wusste das Volk, um die Versöhnung des Volkes durch Gott. Er zeigte damit, dass es vollbracht war. Ebenfalls konnte das Volk den zweiten Bock sehen, der durch einen Mann in die Wüste geführt wurde.

    (Phase 3: Das wäre die letzte Generation, die angeblich sündlos leben müsse, wenn Jesus das Heiligtum verlassen und er somit nicht mehr als Fürsprecher im Allerheiligsten auftritt. - Diese Theologie halte ich aber für problematisch.)

    Nicht nur problematisch, sie ist absurd, wirkt entmutigend und kann dass gesetzliche Denken fördern..
    Alleine aus dem Grund schon, weil der Mensch diese Bedingung kaum schaffen kann.

    Ich weiß, um meine Erlösung am Kreuz, ich bin gesühnt durch Jesus Blut, ich nehme das weiße Kleid Jesus, und Reinigung durch meinen Hohepriester Jesus Christus im Himmel, dankbar an.
    Ja, ich bin im Glauben im Himmel und meine Sünden, die im Himmel aufgezeichnet wurden, werden von Jesus getilgt - vom zweiten Bock fortgeschafft
    Im Buch des" Lebens" stehen Christen, deren Sünde Jesus auslöschte.
    Dieses Wissen kann ich im Glauben erfassen, sodass ich im Vertrauen zu Gott immer mehr wachsen kann. (Heiligung)
    Passah steht für die Rechtfertigung und die Stifshütte (Jesus Fleisch) steht für die Heiligung (Reinigung mit Tilgung der Aufzeichnung der Sünden)
    Beides gehört unbedingt zusammen. Deswegen fielen beide Feste auf den Tag der Kreuzigung Jesus

    Beide festlichen Ereignisse (Passah, große Versöhnungstag) fanden zu unterschiedlichen Jahreszeiten statt (im Jahreszyklus waren die beiden Ereignisse diametral entgegengesetzt). Übertragen auf das Erlösungshandeln haben die Adventisten das Verständnis vom 2- (manche 3-)Phasen-Dienst entwickelt.
    Für die meisten Christen (und sogar für die damaligen Urchristen, die ja von der Naherwartung überzeugt waren - übrigens auch der Schreiber des Hebräerbriefes) "beschränkt(e)" sich der Erlösungsplan auf Jesu Tod und Auferstehung. Wenn Erlösung auf das Kreuz reduziert werden könnte bzw. auf das Auswachsen der Sünde, dann hätte Gott das Leid dieser Welt schon längst beendet. Aber Erlösung ist viel umfassender und komplexer. Und da zwischen Kreuz und heute ca. 2000 Jahre vergangen sind, sollte es offensichtlich sein, dass Erlösung doch in mehreren Schritten/Phasen abläuft.

    So ähnlich, habe ich auch mehrere Jahre gedacht. Jetzt denke ich anders.
    Jesus kommt wieder, wenn Er sein Fürsprecher- und Vermittlerdienst beendet und seine "Ernte" einholt.

    Wieso und warum dieser Dienst solange dauert kann keiner sagen - es ist ein Geheimnis von mehreren ...die wir im Glauben annehmen können.

    Dass die beiden Tempelreinigungen Jesu jeweils um die Zeit des Passahfestes stattfanden, könnte also als Reinigung der besonderen Art uminterpretiert werden. Da Jesus selbst sündlos war, musste er als "Hohepriester" (wobei Jesus ja nicht der Priesterklasse angehörte) nicht gereinigt werden, sondern nur der Tempel. Jesu Blut am Kreuz hat nun den Tempel UND das Volk gereinigt ähnlich wie am großen Versöhnungstag.

    Nein, Jesus musste nicht gereinigt werde, er war rein. Sein Blut hat gereinigt!
    Beides, Passah und Tempelreinigung fielen zusammen, weil Jesus Passah und Reinigung des Tempels (Schuld und Vergebung) am Kreuz vollbrachte.
    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

    Wie schon vorher geschrieben: Jede Symbolik hat seine Grenzen. Zwei unterschiedliche symbolträchtige Handlungsweisen (rituelle Tempelreinigung, Jesu Tempelreinigung) miteinander zu verknüpfen, um daraus auch noch theologische Schlussfolgerungen zu ziehen, ist ziemlich sicher zum Scheitern verurteilt.

    Nein, Jesus Tempel musste nicht gereinigt werden. Sein Tempel( Fleisch) - als Opfer und Hohepriester - vollbrachte die Reinigung des Volkes. Als Passah-Opfer überdeckt Er unsere Sünden. Als Opfer zahlt ER -stellvertretend für uns, den Preis der Schuld, sodass wir Gottes Barmherzigkeit und Gnade als Geschenk annehmen können. Er bringt die Sünde in Vergessenheit Gottes (sinnbildlich) in die "Wüste" oder ins "tiefe Meer".
    Aus diesem Grund können wir sicher sein, dass vergebene Sünden niemals wieder von Gott nachgetragen werden.

    Liebe Grüße.

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)