- Offizieller Beitrag
Dieser ständige Vergleich christlich- fundamentalistischer Gruppen bei diesem menschlich so schwierigem Thema mit den Verbrechen der NS-Zeit., oft genug sogar mit der Shoa (da gab/gibt es zurecht anhängige Gerichtsverfahren gegen diese Vergleiche) ist eine Funktionalisierung dieser tragischen Opfer für Argumente die doch in einem anderen Lebensbereich liegen. Diese Funktionalisierung empfinden einige Nachkommen der betroffenen Opfer dieser Zeit als Herabwürdigung , und das mit Recht, das kann nicht ganz im christlichen Sinn sein.
Ich denke Du hast etwas missverstanden. Der Vergleich ist nicht mit den Opfern der Shoah (oder der KZ im Allgemeinen) - das ist unvergleichlich (in unserem Kulturkreis, wenn man die Gulags, Pol-Pot oder die Opfer der "Kulturrevolution" bedenkt, dann sind da zumindest quantitativ ähnliche Proportionen), sondern mit den Opfern der Euthanasiepolitik. Und diesen Vergleich finde ich sehr passend.
Das Motiv ist dasselbe, man entscheidet, dass ein Behinderter ein Leben habe, das nicht lebenswert ist - daher tötet man ihn. Und gerade die "Fortschrittlichen", die das Dritte Reich (zu Recht) massiv kritisieren tun mit der Abtreibung etwas prinzipiell Gleiches. Wer für die Abtreibung voraussichtlich behinderter Menschen eintritt, vertritt einen Teil der Ideologie des "Dritten Reiches" - das ist einfach Fakt. Denn diese Opfer liegen nicht "in einem anderen Lebensbereich".
Dass das für jeden lebendigen Behinderten und dessen Familie, die ihn angenommen hat und betreut (mit oder ohne Hilfe des Staates) ein ungeheurer Affront ist, wird verdrängt oder lächerlich gemacht.