Mich interessieren Vortrag und Diskussion. Beten tue ich da -- wie meist in Gemeinden -- sowieso nicht. Wie angedeutet, halte ich Gebete für persönlich. Auch Jesus hat bekanntlich öffentliche Gebetsvorführungen von echten persönlichen Gebeten unterschieden.
Die rituellen Inzenierungen von Gebeten in Gottesdiensten halte ich für rhetorische und didaktische Sprechweisen, die nur teilweise etwas mit Beten zu tun haben. Man nennt das auch Gebet; aber meines Erachtens ist es nur bedingt ein Gebet, vielmehr ein Ritual und eine formalisierte Art von Fremdsuggession. Ich erhebe mich bei solchen Gelegenheiten nur aus Respekt vor Gott und aus Toleranz gegenüber den religiösen Empfindungen der Gottesdienstbesucher; aber ich bete bei solchen Gelegenheiten in aller Regel nicht.
Wenn ich Dich richtig verstehe, so geht es Dir darum, daß das Gebet nicht zu einer leeren äußeren Form (religiös sozusagen) verkommt sondern von Herzen kommt.
Genau dieser Aspekt des Betens ist mir auf jeden Fall auch sehr wichtig.
Wenn man zusammen betet, so soll man sich nach Mt. 18, 18 - 20 wg den Anliegen eins machen, also dieselben Ziele verfolgen.
Und einander nach Gal. 6,2 die Lasten tragen, was für mich auch gemeinsame Fürbitte, z.B. für Süchtige, Esoteriker und Leute im Islam, bedeutet.
Ansonsten wurde mir noch wichtig, daß wir "in Jesu Namen", also mit Seinem Willen übereinstimmend beten, vgl. 1. Tim. 2, 3+4; 1. Thess. 4, 3.
Auch ich habe jahrelang allein gebetet, als ich nach der Charismatik erstmal ca 14 Jahre keine Ortsgemeinde hatte (bevor ich hier die Adventisten letzten Herbst kennenlernte) und bin bei Gruppen da gerade etwas unsicher.
Dennoch habe ich aber mal mit 2 Leuten der Gemeinde, mit denen ich mich sehr gut verstehe, einen wöchentlichen Gebetstreff in meiner Wohnung begonnen. Hoffe, daß er sich positiv entwickelt.