• Zitat

    Es freut mich, dass sich unser Verständnis da deckt. Und ja Tricky, ich finde es besonders wichtig, immer die Bibel genau sprechen zu lassen. Nicht nur, wenn Gäste da sind. Dann aber ist besondere Sorgfalt geboten.

    Ich fand es übrigens sehr interessant, mit welchen Argumenten man annahm, dass es sich nur um ein Sündopfer handeln könne. Weil die Bibel dies in keiner Weise bestätigt hat. Und es zeigt uns, dass wir immer wieder aufs Neue beim Studium der Bibel auf den genauen Text achten müssen. Zu leicht schleichen sich langgepflegte Ansichten als biblisch und wahr ein.

    Wie Yokurt richtig sagt: Solche "Wahrheiten" werden dann gerne als Fundament genommen für weitere Auslegungen. Und man merkt gar nicht, wie man sich so von der biblischen Wahrheit immer weiter entfernt.


    Zitat von »Nachtperle«
    In der Sabbatschule wurde gesagt, dass es sich um ein Sündopfer handelt und Kains Opfer nicht angenommen wurde, weil er kein Blut vergoß.
    manchmal ist es eben so, dass man etwas vor Jahren studiert hat und dass man damals zu dem Schluß gekommen ist, dass etwas so oder so gemeint ist. Genauso ging es mir mit dem Thema Opfer bei Kain und Abel. Jetzt habe ich gesehen, woran das gelegen haben könnte, an dem Wort "gnädig", das in der Luther Übersetzung beim Blick Gottes auf die beiden Opfer eingebunden war. Aus dem Wort Gnade schließt man richtigerweise, es geht um Vergebung. Soweit so gut. Aber ist die Einfügung des Wortes gnädig durch Luther überhaupt zulässig? Das möchte ich jetzt herausfinden.

    Deshalb bin ich manchmal sehr kleinlich und bizzelig, wie eben in der Sabbatschule. Weil selbst wenn man zu einem Schluss kommt, ist es noch lange keine biblische Wahrheit, sondern ein momentanes Verständnis eines Verses.
    Mir scheint es daher besonders wichtig, dass wir alles, was wir so als unser Verständnis weiter geben, auch mit der Bibel allein begründet werden kann.


    Zitat von »Nachtperle«
    Meine Frage ist nun eigentlich schon da: War es ein Sündopfer? Woraus geht das hervor? Blickte Gott nun nicht wohlwollend auf das Opfer Kains, weil es die falsche Opfergabe war, oder weil die Motivation die Falsche war?
    Fakt ist, was im Bibeltext steht. Die Motivation von Kain war sicher nicht richtig, daher halte ich es wie Yokurt und bezeichne in erster Linie die Einstellung von Kain als Hauptproblem bei der Sache. Aus meiner Sicht hätte Kain auch ein Tieropfer (also formal richtiges Sündopfer) bringen können, wenn er es mit der falschen Einstellung, also mit "falscher Frömmigkeit" tut, dann ist es umsonst und Gott hätte es ebenso abgelehnt. Aber das ist meine derzeitige Auslegung und Ansicht. Ich fände es gut, wenn sich dazu einfach jeder seine Gedanken macht.

    Sehe ich eben so!

    Was mich aber noch interessiert ist: Da steht im 1. Mose 4, 3+4 Dass Kain eine Opfergabe brachte, Abel aber von den Erstlingen. Es ist schon klar, dass da noch nichts davon stand, dass die Erstlinge Gott gehörten. Aber es zeigt doch irgendwie die Einstellung der Beiden. Anscheinend waren es bei Kain nicht die Erstlinge. Deutet auch auf eine Einstellung und eventuell mangelnde Beziehung zu Gott hin.

    Kain hatte ja keine Tiere, wie es scheint. Er war Ackerbauer. Woher hätte er ein Tier nehmen sollen? Dem Bruder abkaufen? Dann wäre es in erstern Linie ein weiteres Opfer von Abel gewesen, weil es ja sein Tier und nicht Kains Tier war.

    Diese Gedanken beschäftigen mich seit gestern sehr intensiv.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Diese Gedanken beschäftigen mich seit gestern sehr intensiv.

    Das ist gut und wie gesagt, auch der Sinn der Sabbatschule.

    Kain hatte ja keine Tiere, wie es scheint. Er war Ackerbauer. Woher hätte er ein Tier nehmen sollen? Dem Bruder abkaufen? Dann wäre es in erstern Linie ein weiteres Opfer von Abel gewesen, weil es ja sein Tier und nicht Kains Tier war.

    Warum nicht dem Abel abkaufen, oder tauschen, gegen ein paar Kisten Brokkoli?
    Das mussten viele in Israel tun, Handwerker beispielsweise oder Spekulanten (Zöllner), die hatten vielleicht keine eigene, kleine Landwirtschaft zu Hause. Das war auch gar nicht notwendig, man konnte sich die Opfertiere kaufen. Vom Grundsatz finde ich das ok so, weil es ja schlußendlich immer um die Einstellung geht mit der ein Opfer gebracht wird, nicht so sehr um das Opfer selbst, also die Form.

    Ich fand es übrigens sehr interessant, mit welchen Argumenten man annahm, dass es sich nur um ein Sündopfer handeln könne. Weil die Bibel dies in keiner Weise bestätigt hat.

    Ich finde es nicht richtig, dass man das als schlecht oder falsch hinstellt, wenn man sich zum Bibeltext Gedanken macht, auch wenn diese nicht immer stimmen. Irrtum passiert. Man versucht sich schließlich selbst diese Ungleichbehandlung Gottes zu erklären. Und dabei kommt man auf verschiedene Dinge drauf, die wiederum einen Schluß erzeugen. Schlimmer ist es aus meiner Sicht, wenn man sich zu dem Thema gar keine Gedanken macht. Und sollte Luther das "gnädig" interpretiert haben, dann hätte er sich ja auch geirrt, oder?
    Die Sabbatschule ist schließlich dafür da, dass man mögliche Irrtümer aufklärt.

  • Zitat von »Nachtperle«

    Kain hatte ja keine Tiere, wie es scheint. Er war Ackerbauer. Woher hätte er ein Tier nehmen sollen? Dem Bruder abkaufen? Dann wäre es in erstern Linie ein weiteres Opfer von Abel gewesen, weil es ja sein Tier und nicht Kains Tier war.
    Warum nicht dem Abel abkaufen, oder tauschen, gegen ein paar Kisten Brokkoli?
    Das mussten viele in Israel tun, Handwerker beispielsweise oder Spekulanten (Zöllner), die hatten vielleicht keine eigene, kleine Landwirtschaft zu Hause. Das war auch gar nicht notwendig, man konnte sich die Opfertiere kaufen. Vom Grundsatz finde ich das ok so, weil es ja schlußendlich immer um die Einstellung geht mit der ein Opfer gebracht wird, nicht so sehr um das Opfer selbst, also die Form.

    Damit meinte ich eigentlich eher die Beziehung, die ein Hirte zu seinen Tieren hatte und hat. Nicht unbedingt den Wert. Wenn also der eine mit Boccoli ein Schaf kauft, geht mit dem Hirten ein Stück Herz mit. Beim Broccoli abgeben eher weniger. Das meinte ich mit dem doppelten Opfer von Abel. Und dass die Hirten eine innige Beziehung zu den Tieren hatten, zeigen die Vergleiche die Jesus mit Hirte und Schafe bringt. Die Hirten haben das voll verstanden, weil sie das ja selbst empfinden mussten/konnten.

    Ich finde es nicht richtig, dass man das als schlecht oder falsch hinstellt, wenn man sich zum Bibeltext Gedanken macht, auch wenn diese nicht immer stimmen. Irrtum passiert. Man versucht sich schließlich selbst diese Ungleichbehandlung Gottes zu erklären. Und dabei kommt man auf verschiedene Dinge drauf, die wiederum einen Schluß erzeugen. Schlimmer ist es aus meiner Sicht, wenn man sich zu dem Thema gar keine Gedanken macht. Und sollte Luther das "gnädig" interpretiert haben, dann hätte er sich ja auch geirrt, oder?
    Die Sabbatschule ist schließlich dafür da, dass man mögliche Irrtümer aufklärt.

    Das finde ich auch nicht richtig, dies als Schlecht oder Falsch hinzustellen. Auch da meinte ich es anders. Gestern in der Sabbatschule, als ich so die Frage in die Runde warf, ob es denn so in der Bibel steht, dass es ein Sündopfer war, mussten alle erst noch nachlesen. Damit meine ich, dass man soche Schlussfolgerungen mit der Zeit, wenn man nicht immer aufs Neue intensiv und genau studiert, diese Schlussfolgerungen dann gleich als "steht so in der Bibel" gesehen werden. Das sind für mich Erlebnisse oder Begebenheiten, die mir zu Denken geben. Nicht, weil man erst nachgucken musste, ob es denn wirklich so ist, sondern dass ICH vorsichtiger und genauer an die Sache heran gehe, wenn es um Verständnisfragen o.ä. geht. Anderes, wie etwa Wunder oder so, stelle ich erst gar nicht in Frage. Das ist eben so.

    Und uns zeigen doch die wenigen Verse aus 1. Mose, was da alles hervorgebracht werden kann.....

    Das soll keine Kritik sein, sondern ein "auf sich selbst und seine Studiengewohnheiten" acht geben.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    die Geschichte von Kain und Abel war heute Teil des Sabbatschulgesprächs. Dazu möchte ich ein paar gezielte Fragen stellen, die wir im Bibelgespräch nicht vollständig klären konnten. Zuerst aber der Text:

    ELB 1 Mo 4,1-16 4/1 Und der Mensch erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger
    und gebar Kain; und sie sagte: Ich habe einen Mann hervorgebracht mit dem
    HERRN. 4/2 Und sie gebar noch einmal, [und zwar] seinen Bruder, den Abel.
    Und Abel wurde ein Schafhirt, und Kain wurde ein Ackerbauer. 4/3 Und es
    geschah nach einiger Zeit, da brachte Kain von den Früchten des Ackerbodens
    dem HERRN eine Opfergabe. 4/4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen
    seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine
    Opfergabe; 4/5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht. Da wurde
    Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich.
    4/6 Und der HERR sprach zu
    Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt? 4/7 Ist
    es nicht [so], wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust,
    lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber
    sollst über sie herrschen.
    4/8 Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es
    geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder
    Abel und erschlug ihn. 4/9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder
    Abel? Und er sagte: Ich weiß nicht. Bin ich meines Bruders Hüter? 4/10 Und
    er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir
    vom Ackerboden her. 4/11 Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden
    hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner
    Hand zu empfangen! 4/12 Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht
    länger seine Kraft geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde! 4/13
    Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe, als daß ich sie tragen
    könnte. 4/14 Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Ackerbodens vertrieben,
    und vor deinem Angesicht muß ich mich verbergen und werde unstet und
    flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: jeder, der mich findet, wird
    mich erschlagen. 4/15 Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain
    erschlägt - siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain
    ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlüge, der ihn fände.
    4/16 So ging Kain
    weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden.


    Warum hat Kain seinen Bruder überhaupt erschlagen? Die Frage erscheint einfach, aber der Text gibt keine direkte Begründung her. Gott redet mit Kain, Kain redet mit Abel. Es scheint so als hätte Kain jede Möglichkeit gehabt seinen Zorn friedlich abzubauen. Warum tut er's dennoch nicht?

    Wie versteht ihr Gottes Aufruf an Kain, dass er über die Sünde herrschen solle? (V7) Wie herrscht ihr über die Sünde?


    Weiters interessiert mich in diesem Zusammenhang die Frage der Todesstrafe. Kain hätte, nach alttestamentlicher Logik das Recht auf sein Leben verwirkt, als er Abel umgebracht hat. Warum verhindert Gott in dieser Situation die Blutrache, die Kain widerfahren wäre, wenn er ihn nicht (V15) mit einem Zeichen und einer Drohung gegen seine etwaigen Bluträcher ausgestattet hätte, nicht? Derselbe Gott regelt die Verantwortlichkeiten für einen Mord (also eine bewußt herbeigeführte Tötung) im Buch Mose, beim Volk Israel:

    SCH2000 2 Mo 21 (Auszüge)
    1 Und das sind die Rechtsbestimmungen, die du (Mose) ihnen vorlegen sollst:
    12 Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll unbedingt sterben.
    16 Wer einen Menschen raubt, sei es, daß er ihn verkauft oder daß man ihn noch in seiner Hand findet, der soll unbedingt sterben.
    17 Auch wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll unbedingt sterben.

    SCH2000 3 Mo 20
    1 Und der Herr redete zu Mose und sprach:
    10 Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn er Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, so sollen [beide], der Ehebrecher und die Ehebrecherin, unbedingt getötet werden.

    usw.


    Hier wird von Gott die Todesstrafe für verschiedene Delikte im Volk Israel gefordert. Warum aber fordert Gott bei Kain, der den Straftatbestand des Mordes erfüllt, nicht sein Leben? Nein, noch mehr, er schützt Kain durch die Drohung, die er gegen diejenigen ausspricht, die ihm ans Leben wollen.
    Auch bei David, der nach 3 Mo 20,10 eindeutig schuldig war, wird von der Todesstrafe verschont.

    Ist die Todesstrafe also etwas, das nur manchmal passt, oder den richtigen gesellschaftlichen Kontext verlangt? Eine Tochter der Zeit also, wie man mit diesen Straftaten umgeht?


    Generell zur Todesstrafe haben wir schon viel diskutiert, auch hier: Todesstrafe?
    mir geht es hier wirklich gezielt um die Frage: Warum bei Kain und David keine Todesstrafe, in anderen Fällen (siehe Texte oben) aber schon?


    viele Grüße

    Tricky

  • Kain und Abel

    4/4 Und Abel, auch er brachte von den Erstlingen
    seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und auf seine
    Opfergabe; 4/5 aber auf Kain und auf seine Opfergabe blickte er nicht
    . Da wurde
    Kain sehr zornig, und sein Gesicht senkte sich.

    Warum schaute Gott Kains Opfer nicht gnädig an?
    Einige Gedanken:
    1.) Kain wurde ein Ackermann (Gen.4,2) - aber der Ackerboden wurde wegen der Sünde von Adam und Eva von Gott "verflucht"! (Gen.3,17) ==> Deshalb mußte auch Gott das Opfer Kains, das er vom Ackerboden genommen hatte, verfluchen.

    2.) "Kain stammte von dem Bösen!" (1.Joh.3,12) - deshalb sagen manche Ausleger, dass der Sündenfall die sexuelle Vereinigung Evas mit dem Schlang(im hebr. ist die Schlange männlich!) - also mit dem Teufel gewesen sei. Die verbotene Frucht sei der Ehebruch Evas mit Satan gewesen. Aus dieser Vereinigung sei Kain geboren worden, der "von dem Bösen" stammte , also Sohn des Teufels war. ==> Opfer von bösen Menschen konnte Gott nicht annehmen!

    3.) Ein Blick in das NT kann uns vielleicht Aufschluß bringen, wenn es in Hebräer 11,4 heißt: "Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain" ===> Also Kains Opfer wurde ohne Glauben - als reines Ritual dargebracht - und erlangte deshalb Gottes Wohlgefallen nicht - im Gegensatz zu Abel, der in seinem Tieropfer schon etwas vom Opfer des Messias (Gen.3,15) vorhergesehen haben könnte - oder durch sein Opfer auf den Erlöser wartete. Das Opfer Abels war also "im Glauben" dargebracht im Gegensatz zu Kain!

    Weil Kain sich wohl von Gott ungerecht behandelt fühlte - weil er als ältester Sohn beleidigt war, dass Gott nur das Opfer seines jüngeren Bruders angesehen hatte - und seines nicht, wurde Kain wütend, sodass er schließlich seinen Bruder Abel erschlug.

    Warum mußten Kain und König David für ihren Mord nicht sterben? Wohl allein aus göttlicher Gnade wegen! Aber bei David wurde der erste Sohn, der durch den Ehebruch mit Bathseba geboren wurde von Gott getötet, weil David den Uria töten hat lassen. Da der Messias aus der Linie des König Davids abstammen sollte (1.Chr.17,23 - 27 / Ps.132,11+17 / Jes.16,5 / Jer.23,5+6 / Jer. 30,9 / Jer.33,15f. / Hes. 34,23 / Hos.3,5) konnte Gott den David nicht töten, da - weil ja Salomo noch nicht geboren war - sonst die göttliche Heilslinie bendet gewesen wäre. ===> Also wegen Gottes Heilsplan gab es keine Todesstrafe für König David!

  • Hallo,

    gebe euch einen kleinen Tipp:

    Die Kain-Frage/Phrase:

    Zitat

    >>Da sprach der Herr zu Kain: "Wo ist dein Bruder Abel?" Er antwortete: "Ich weiß es nicht! SOLL ICH MEINES BRUDERS HÜTER SEIN?"<< (1. Mose 4,9)

    ist im Englischen (vorallem USA) ein stehender Begriff/Satz, über den viel unter Christen gepredigt wird.

    In Europa eher weniger bis unbekannt.

    ----------------------------------------------
    Siehe u.a. auch in den Ellen White Werken unter der Suchphrase "brother's keeper" in den englischen Büchern = 140 Suchtreffer bei https://egwwritings.org (englisch).

    Im Deutschen EGW-Bestand sind weniger Zitate vorhanden/übersetzt: 14x "Bruders Hüter", aber auch lesenswert für Menschen ohne Englisch-Kenntnisse.
    ----------------------------------------------

    Überdies ist es eine sehr spannende und soziale Frage: "Soll ich meines Bruders Hüter sein?"

    :wink:
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    • Offizieller Beitrag

    Überdies ist es eine sehr spannende und soziale Frage: "Soll ich meines Bruders Hüter sein?"


    Möglicherweise beantwortet uns Hebräer 12,12-17 die Frage, ob wir Hüter unserer Brüder sein sollen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Warum mußten Kain und König David für ihren Mord nicht sterben? Wohl allein aus göttlicher Gnade wegen! Aber bei David wurde der erste Sohn, der durch den Ehebruch mit Bathseba geboren wurde von Gott getötet, weil David den Uria töten hat lassen. Da der Messias aus der Linie des König Davids abstammen sollte (1.Chr.17,23 - 27 / Ps.132,11+17 / Jes.16,5 / Jer.23,5+6 / Jer. 30,9 / Jer.33,15f. / Hes. 34,23 / Hos.3,5) konnte Gott den David nicht töten, da - weil ja Salomo noch nicht geboren war - sonst die göttliche Heilslinie bendet gewesen wäre. ===> Also wegen Gottes Heilsplan gab es keine Todesstrafe für König David!

    Ich frage mich, ob da mehr dahintersteckt als die einfache Formel: Diesem (Kain, David) schenkt Gott Gnade, deshalb müssen sie nicht sterben. Anderen (bspw. Achan - Josua 7) schenkt Gott keine Gnade. Nicht, dass Gott das nicht könnte und dürfte - er ist ja souverän. Es gibt bei diesen beiden keinen nachvollziehbaren Unterschied. Also ich meine Kain und Achan. Beide bereuten ihren Fehler augenscheinlich nicht. Es brachte auch nichts, dass Kain am Leben bleibt. Aus dieser Linie kam ja nichts gutes mehr, man liest nur von den schönen Töchtern, die die Söhne Gottes (Nachkommen von Seth) verführten.

    Also ich kann das noch nicht auflösen.


  • Möglicherweise beantwortet uns Hebräer 12,12-17 die Frage, ob wir Hüter unserer Brüder sein sollen ;)


    Danke Bemo,
    Danke für die Ergänzung - an diese NT-Textstelle habe ich nicht gedacht.

    -----------------------------------
    Denke auch an Lukas 10,25-37 = Der barmherzige Samariter.

    Thematisch sind sich die Fragen sehr nahe:
    a) "Soll ich meiner Bruders Hüter/Kümmerer sein?" (1. Mose 4,9)
    b) "Wer ist mein Nächster?" (Lukas 10,29)

    ad b) Der barmherzige Samariter kümmert sich gut um den Fremden/Überfallenen :) .


    :greet:
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Eine Frage die bei uns nicht zufriedenstellend beantwortet wurde ist warum Gott nur das Opfer von Abel angenommen hat, aber nicht das Opfer von Kain. Man kann über den Grund spekulieren und philosophieren....oder gibt es doch eindeutige Hinweise?

    Gruß
    Atze

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Eine Frage die bei uns nicht zufriedenstellend beantwortet wurde ist warum Gott nur das Opfer von Abel angenommen hat, aber nicht das Opfer von Kain. Man kann über den Grund spekulieren und philosophieren....oder gibt es doch eindeutige Hinweise?

    Das ist eine gute Frage. Die ersten beiden Söhne, die Adam und Eva geboren wurden, hatten einen auffallenden Unterschied in ihrem Wesen. Vielleicht lag es an der Art wie das Opfer von den beiden Brüdern dargebracht wurde ?

    Kain war ein Ackermann, "der im Schweiße seines Angesichts den verfluchten Boden" bearbeitete. Der Boden war verflucht, so dass er "seine Frucht" nur durch Schweiß erwerben kann, was auf menschliche Anstrengung und eigene Werke hinweist. Für einen Landwirt vollkommen in Ordnung, doch versuchte Kain nicht seine eigene Früchte dem Herrn als Opfer darzubringen ? Kann dies ein "angenehmes Opfer" für den Herrn sein ?

    Abel brachte ein Blutopfer, das von Gott angenommen wurde. Ich erkenne hier eine prophetische Darstellung des Blutopfers Jesu, dass das einzige Opfer ist, das Gott angenehm ist. Die Tatsache, dass dieses Opfer vom "Jüngeren" (Sohn) dargebracht wurde, ist die Prophetie darüber, dass der "letzte Adam" das Opfer darbringen würde, das vor Gott angenehm ist. Von Anfang an hatte Gott bereits für einen Erlösungsplan für die gefallene Welt gesorgt. Auch weisen anderen verschiedene prophetische Zeichen von Anfang an auf Jesus und die Erlösung durch das Kreuz hin.

    Die Tatsache, dass Abel's Opfer angenommen wurde, machte Kain sehr zornig. Das steht als prophetisches Zeichen für "Feindschaft", die es zwischen allen geben sollte, die versuchen würden, Gott ihre eigenen guten Werke als Opfer zu bringen, und allen, die auf das Blut Jesu vertrauen.

    Jesus wurde nicht von den Sündern sondern von den Selbstgerechten verfolgt. Das Gleiche gilt auch heute (noch). Viele die sich auf ihre "eigenen guten Werke" als ihre Gerechtigkeit "welche vor Gott gilt" verlassen. Für gewöhnlich verwandeln solche das Opfer Jesu nur in ein "weiteres Gesetz", einen "neuen Baum" der Erkenntnis von Gut und Böse. Diese werden also genauso gegen jene wüten, welche ihr Vertrauen auf die Gerechtigkeit des Kreuzes setzen.

    In Kain und Abel - den ersten beiden Söhnen - kann man ganz gut, das Wesen der Schlange und das Wesen dessen, der die Schlange durch seinen Tod besiegen würde, erkennen.

  • Eine Frage die bei uns nicht zufriedenstellend beantwortet wurde ist warum Gott nur das Opfer von Abel angenommen hat, aber nicht das Opfer von Kain. Man kann über den Grund spekulieren und philosophieren....oder gibt es doch eindeutige Hinweise?

    Gruß, Atze


    Hallo Atze,
    ich denke es gibt 2-3 Herangehensweisen in der Auslegung die gegangen werden sollten:

    a) Studium des Lebens Kains und Abels in 1. Mose 4,1ff (inkl. 1.Mo.3,7.10f.21) und Textanalyse; und
    b) Studium der Nachbetrachtungen des Lebens von Kain und Abel in den beiden Testamenten (AT und NT).
    c) Manchmal hilft es auch die Namensbedeutungen zu recherchieren --> Google (aber dabei besser mehrere Internetergebnisse vergleichen).

    Bibeltexte siehe (vorallem im NT):
    http://www.bibleserver.com/search/ELB.LUT.SLT/Kain,%20Abel/2

    o) Kain und Abel: 1. Mose 4,1ff; Hebräer 11,4; 1. Johannes 3,11-13
    --) "nur" Kain: Judas 1,11 + Kontext
    +) "nur" Abel: Matt. 23,34-35 / Luk. 11,49-21; Hebräer 12,24

    o) je nach Auslegung/Ergebis könnte auch Hebräer 9,22 zu 1. Mose 3,21 +4,1ff interessant sein.


    Ermutige euch diese Textstellen zu studieren, - vorallem b) im NT.

    Alles Liebe,

    :greet:

    PS: es macht öfters Sinn zu nachzusehen wie im NT dann das AT zitiert oder erklärt wird, d.h. wie erklärt bzw. verwendet z.B. Jesus, Paulus, etc. dies und jenes aus dem AT.
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (18. Januar 2016 um 12:42)

    • Offizieller Beitrag

    Eine Frage die bei uns nicht zufriedenstellend beantwortet wurde ist warum Gott nur das Opfer von Abel angenommen hat, aber nicht das Opfer von Kain. Man kann über den Grund spekulieren und philosophieren....oder gibt es doch eindeutige Hinweise?


    Ich denke, die Frage kann nicht "zufriedenstellend beantwortet" werden, da das Wort Gottes dazu schweigt.
    Ich sehe dahinter auch etwas gundsätzliches, das uns im Verlauf der biblischen Schilderung der Menschheits- und Heilsgeschichte häufig begegnet: Die Erwählung durch Gott (wobei ich nicht darüber spekulieren will, wieweit die frei ist oder begründet). Der, der sich Gott unterordnet akzeptiert das, der der sich widersetzt wendet sich von Gott ab, er sündigt.
    .

  • Abel opferte, was Gott als Sühneopfert forderte. Kain wollte etwas schönes machen (Blumen, Getreide, was immer,. aber kein Blut). Kain wollte, quasi, durch seine Phantasie einen schönen "Versöhnungsgottesdienst" für Gott machen. Das erinnert mich stark an Christen, die DENKEN, Gott zu gefallen, wenn sie Feiertage und Feste machen, und meinen, Gott würde es doch gefallen. Nur hat ganz einfach Kain nicht den Willen Gottes getan. Auch Christen, die meinen, Gott zu dienen, tun oft aber nicht das, was Gott will.
    Deshalb (hat) kann Gott das "Opfer" nicht annehmen.

    Wir exponieren uns oft, tun das und jenes, feiern Tage nach unserem Dünken ... vergessen aber, dass das nicht das sein muss, was Gott wollte. Aber das, was Er wollte, tun wir nicht.

    ------------

    Zur Todesstrafe. M.E. ist der 1.Tod keine Strafe Gottes in dem Sinne, denn sterben müssen ALLE. Gott weiß aber, wer die Gnadenzeit (das Leben) für die Änderrung seines Charakters noch nutzen wird und wer nicht mehr, auch, wenn er noch weitere 100 Jahre leben würde.
    Gott schickt uns in diesem Leben durch Seine Schule des Charakters. Nur ER weiß, wen Er schon zur Ruhe legen kann, wer noch eine "Bearbeitungszeit" braucht und bei wem eh alles nichts nützt.

    Kain musste durch eine harte Schule Gottes durch, weil Gott ihn liebte und sah, dass er sich irgendwann besinnen wird, lernt, verbessert, bereut.

    Gott gibt auch uns - jedem einzelnen - noch eine Gnadezeit. Nutzen wir sie? Lernen wir von/mit Gott? Die, die auf dem richtigen Weg sind und lernbereite Schüler Gottes, kann Gott auch ohne weiteres zur Ruhe legen - selbt, wenn sie (sowieso) noch nicht vollkommen waren.


    .

  • Kain wollte etwas schönes machen (Blumen, Getreide, was immer,. aber kein Blut). Kain wollte, quasi, durch seine Phantasie einen schönen "Versöhnungsgottesdienst" für Gott machen. Das erinnert mich stark an Christen, die DENKEN, Gott zu gefallen, wenn sie Feiertage und Feste machen, und meinen, Gott würde es doch gefallen.

    Stoffi man sollte in einen Text nicht mehr hinein interpretieren als drinn steht, oder die Bibel an anderer Stelle erklärt.

    Was Du macht ist genau das was, Du anderen ständig vorwirfst....

    Wenn da von gesenktem Blick gesprochen wird ,dann meint es, eine gewisse Gesinnung schon da gewesen ist....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Stoffi man sollte in einen Text nicht mehr hinein interpretieren als drinn steht, oder die Bibel an anderer Stelle erklärt.

    Was Du macht ist genau das was, Du anderen ständig vorwirfst....

    Wenn da von gesenktem Blick gesprochen wird ,dann meint es, eine gewisse Gesinnung schon da gewesen ist....

    Bogi111, offensichtlich sieht Gott Abels Opfer an, das des Keins aber nicht. Kain fragte sich nicht selbst, was er falsch gemacht hatte, sondern war auf Abel eifersüchtig und wütend (gesenkter Kopf).
    Abel musste genau das getan zu haben, was Gott verlangte, bei Kain war es nicht der Fall. Ansonsten würde Gott auch sein Opfer ansehen. Kein tat, was ihm gefiel = mangelnder Glaube.

    Ich erlaube mir die Geschichten der Bibel im Glauben praktisch zu sehen, nicht immer so vergeistlich, wolkenschwebend theologisch, wie man es hier fast immer tut, und schließlich das Handeln Gotten nicht versteht. (Die seltsamen Fragen in diesem Forum sind dessen Beweis.) Das ist keine Interprätation meinerseits, das ist nur das Leben in der Bibel bodenständig, praktisch und logisch zu sehen. Das gilt auch im Glauben für Gottes Handeln.


    .

    • Offizieller Beitrag

    ...
    Abel musste genau das getan zu haben, was Gott verlangte, bei Kain war es nicht der Fall. Ansonsten würde Gott auch sein Opfer ansehen. ....


    Dein "praktisch sehen" besteht sehr häufig in der Unterstellung von Dingen, die im Text überhaupt nicht stehen. Kannst Du nicht akzeptieren, dass wenn Gott keinen Grund angibt (angeben lässt) dass es dann unpassend ist, wenn Du einen erfindest?
    .

  • Gerechte und Ungerechte werden gegeneinander gestellt.

    Matthäus 23,34
    Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und deren werdet ihr etliche töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in ihren Schulen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der anderen; 35 auf dass über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, von dem Blut des gerechten Abel an bis auf das Blut des Zacharias, des Sohnes Berechja's, welchen ihr getötet habt zwischen dem Tempel und dem Altar


    Hebräer 11,4
    4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein größeres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht sei, indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, wiewohl er gestorben ist.

    1 Johannes3,12
    Nicht wie Kain, der von dem Argen war und erwürgte seinen Bruder. Und warum erwürgte er ihn? Weil seine Werke böse waren, und die seines Bruders gerecht.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Ich sehe auch nicht, was genau an deiner Auslegung "praktisch" sein soll, Stofi.

    Elli hat die Stellen aufgeführt, die die Szene erklären. Was brauchen wir darüber hinaus?
    Auch sagen diese Stellen letztlich nicht mehr, als der Text aus der Genesis selbst schon sagt.
    Denn es geht aus dem Text hervor:

    Kain hatte ein düsteres Herz. Er neidet, dass Gott Abel ansieht. Zu deinem Werksdenken muss was gesagt sein:

    Ginge es um Art und Durchführung des Opfers, dann hätte Kain ja etwas anders machen können.
    Darum geht es aber nicht. Es geht darum, dass Kain es gefälligst hinzunehmen hat, wenn Gott den Abel ansieht.
    Was fragt er überhaupt danach? Warum freut er sich nicht für seinen Bruder?
    Es reicht vollkommen aus, bei diesen einfachen Dingen zu bleiben, damit es ganz praktisch ist!

    Kains Blick wird finster. Gott sagt es ihm sogar noch: "Hast du nötig, finster zu sein? Geh doch aufrecht!" - Kain hat keinen Grund; es gibt keine Argumentation.
    Aber wie es eben so ist: er gibt seinem Herzen nach und tötet seinen eigenen Bruder. Damit bestätigt er, warum Gott ihn nicht angesehen hat. Gott weiß, was im Herzen ist.

    Kajin bedeutet: Geschöpf. -Das ist der gefallene Mensch, der aus Eva hervorgegangen ist, denn sie sagt: Ich bin Bildnerin eines Mannes geworden mit Hilfe des HERRN. (Gen 4,1)
    Hewel heißt: Nichtigkeit, Verwehen. -Der Mensch, der Gott liebt, wird ermordet. Das Fleisch siegt über den Geist. Deshalb entfernten sich die Menschen auch immer mehr von Gott.

    Einmal editiert, zuletzt von Seele1986 (19. Januar 2016 um 18:56)