Der heilige Geist wehrt und verhindert

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    in der Predigt, die ich am Sabbat gehört habe, ging es unter anderem auch um Paulus, der ja als Missionar unterwegs war. In seiner Missionsreise nach Kleinasien fasst Paulus folgenden Entschluß:

    (ELB) Apg. 16/6 Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; 16/7 als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht. 16/8 Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab.

    Paulus wollte nach Asien ... der hl. Geist verhindert das.

    Paulus will nach Bithynien ... der hl. Geist erlaubte es ihnen nicht.

    Schlußendlich zeigt Gott den Weg durch ein Gesicht in der Nacht:

    16/9 Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! 16/10 Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, daß Gott uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen.


    Mir geht es in der Begebenheit um folgendes: Der hl. Geist verhindert, wehrt, erlaubt nicht ... - man muss sich das mal vorstellen, dass der hl. Geist Missionsarbeit blockiert. Das klingt jetzt hart, aber im Endeffekt ist es laut Text so gewesen. Jedenfalls greift Gott hier ein.

    Meine Frage jetzt: Wie griff Gott bei euch ein? Wie greift Gott überhaupt ein? Bei Paulus hat er eine Wegrichtung verhindert...aber wie hat Paulus gewußt, dass es ihm der hl. Geist verhindert und nicht Gottes Gegenspieler? Der Bibeltext lässt keinen Zweifel, er spricht von Verhindern und "Nicht erlauben". Bloß wie ging das mit dem Nicht-Erlauben? Da müsste doch eine verbale Kommunikation stattgefunden haben, oder?

    Wie erlebt ihr das in eurem Leben, wenn Gott euch etwas nicht erlaubt?

    Ist das überhaupt die Wirkungsweise des hl. Geistes, dass er verhindert und behindert um etwas Besseres zu ermöglichen? Mich würden dazu eure Erfahrungen, so ihr solche gemacht habt, interessieren.

    viele Grüße

    Tricky

  • Der hl. Geist verhindert, wehrt, erlaubt nicht ... - man muss sich das mal vorstellen, dass der hl. Geist Missionsarbeit blockiert. Das klingt jetzt hart, aber im Endeffekt ist es laut Text so gewesen. Jedenfalls greift Gott hier ein.

    Die Begebenheit ist "harter Stoff", doch ebenso ist es eine wunderbare und inspirierende Stelle der Schrift. Ich finde sie einfach so schön. :)

    Kleinasien - Zur Zeit von Paulus ein "geistliches Ghetto. Ausgerechnet da, wo die geistliche Not am Größten erscheint, sollen Paulus, Silas und Timotheus nicht hingehen ? "Hätte Gott gesagt ?" - "Kann das der wirklich der Geist gesagt haben, es scheint doch unlogisch ?" - Das fragt Paulus nicht, und die Frage "Hat das Gott gesagt oder der Gegenspieler" wäre ja angesichts der geistlichen Not in der Provinz durchaus berechtigt. Nein, die Männer fragten nicht, zweifelten nicht. Sondern ließen sich vom Geist Jesu unbeirrbar weiterhin leiten.

    Vielleicht war es auch eine Prüfung für die Männer. Die Vision des Paulus: Ein Mann aus Mazedonien, der bittet, dass die Männer in seine Heimat kommen und helfen mögen. Angekommen in Philippi - Weit und breit keine Spur von einem Mann. Auch hier wäre die Frage wieder berechtigt: "War es Gott oder der Gegenspieler ?" Mit Begeisterung nahm Lydia die gute Nachricht Jesu an. Ihr ganzes Haus ließ sich taufen. "Hmm... Auch in Lydias Haus ist keine Spur von diesem Mann aus der Vision zu finden."

    Wie ergeht es uns dabei ? Werden wir unruhig, wenn Gott uns etwas sagt und es sich dann nicht so entwickelt, wie wir es verstanden haben ? Wünschen wir uns, dass jedes Detail exakt zutrifft ? Was fühlen wir, was denken wir, wenn wir "den Mann" nicht sofort sehen ? Ach... Und plötzlich kommt alles anders - Die Enttäuschung darüber ist vielleicht groß, wie schnell es doch oftmals geht, dass wir alles wieder verwerfen, weil es eben nicht so lief, wie wir uns das erdacht haben.

    Aber wie hat Paulus gewußt, dass es ihm der hl. Geist verhindert und nicht Gottes Gegenspieler?

    Die Frage ist gut, offenbart die Antwort doch so einen Trost, so eine herrliche Hoffnung auf den Herrn Jesus. Weil Paulus nach dem Willen Gottes fragte, kein Beschluss, kein Wort, keinen Schritt ohne das Zutun des Heiligen Geistes. Paulus handelte im Geist Jesu, nicht in der Verwirrung des Gegenspielers. Ein Mensch der nach dem Willen Gottes fragt, im Geist wandelt - Das muss ein Sakrileg für den Gegenspieler sein. Wer nach dem Willen Gottes fragt und danach leben möchte, wird zwangsläufig auch von diesen Kräften belästigt werden. Davor brauchen wir uns nicht fürchten - Ich bin gewiss, dass uns nichts von der Liebe Jesu scheiden kann.

    Die Männer erwiesen viel Geduld als ihnen die Magd mit dem Wahrsager-Geist folgte. Der unsaubere Geist in dieser Frau ließ sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen. Er bewegte die Frau den Männern zu folgen, spottend viele Tage lang... Doch auch ein Paulus hat irgendwann mal Ohren weh. Bemerkenswert was Paulus sagte. Er sagte nicht: "Frau, jetzt hör endlich auf ! Du gehst uns seit Tagen mit deinem Geschrei auf die Nerven. Lass uns in Ruhe !" Nein - Er sagte: "Geist ! Ich befehle dir im Namen Jesu aus dieser Frau auszufahren. Im gleichen Augenblick verließ er sie.

    Wie sieht es da in unserem Leben aus ? Lassen wir uns vielleicht manchmal zu viel vom Gegenspieler bedrängen ?
    Wenn es Bereiche in unserem Leben gibt, auf welche die Antwort "Ja" ist, dann lasst uns nicht vergessen, dass wir freimütig zum Thron der Gnade kommen dürfen, dass wir freimütig und voller Hoffnung Gott darum bitten dürfen, dass Er uns die Kraft des Heiligen Geistes schenken möge, um den Schild des Glaubens zu erheben und zu sagen: "Genug Widersacher! Im Namen Jesus lass mich in Frieden und hau' ab!"

    Das Trio rund um Paulus landet im weiteren Verlauf der Begebenheit im Gefängnis. "Was glauben die überhaupt ! Was für eine Frechheit!", höre ich die "obersten Beamten" am Marktplatz von Philippi schreien - Diese Fremden kommen zu uns in die Stadt und machen nichts wie Ärger ! Prügelstrafe !" Und wie sich der Gegenspieler über jeden Rutenschlag freut! Ich höre die alte Schlange direkt zwischen den Schlägen zischen: "Ha! Ha! Ihr törichten Männer ! Ihr meint, dass ihr den Kampf gewonnen habt ? Ich sorge dafür, dass sie euch blutig schlagen, dann ab in Gefängnis, Fesseln angelegt und dann werden wir schon sehen, ob ihr Euren Gott noch immer preist!"

    Vielleicht ein Hinweis ? Wer in die Krise stürzt, mit Problemen und Schwierigkeiten überhäuft ist, kann Gott durch die Kraft des Heiligen Geistes trotzdem preisen, Ihm singen, Ihm anbeten. Und auch wenn das Leben noch so dunkel erscheint - Es gibt Hoffnung ! Er selbst, der himmlische Papa wird uns auf seine göttliche Weise aus allen Fesseln Satans befreien. Und sei dazu ein Erdbeben nötig, wie der Herr es für Paulus geschehen ließ. Gott tut es ebenso für Dich und mich. Gott tut es für jeden Menschen.


    GLG

  • Für Paulus gab es keine Zweifel, von wem die verhindernden Worte kamen. Der Heilige Geist war sein Führer und Berater.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Du meinst also, dass das "nicht erlauben" verbal übermittelt wurde? Ich neige auch zu dieser Ansicht.

    Hallo Nico, die Frage ging zwar nicht an mich. Ich denke, JA. Ein paar Verse zuvor spricht Paulus davon, der Geist habe ihm etwas gesagt.

    Ob es ein "verbales Reden" war, wie wir uns das vorstellen weiß ich nicht. Ich hatte einige Erlebnisse "im Geist", zum Beispiel das "Drängen des Geistes" mit einer bestimmten Person zu sprechen. Dieses Drängen äußerte sich nicht durch ein "Vernehmen einer Stimme", nein. Es war eher wie die "Stimme eines Gedanken" - Schwierig zu beschreiben... Wie ein Gedanke, aber mit der Sicherheit das es kein eigener Gedanke ist. Nicht hörbar. Aber auch hatte ich schon Situationen wo sich der Geist "innerlich hörbar" äußerte, wie eine "kleine Stimme". Aber das waren nicht ganze Sätze, sondern "Wortfetzen".

    Mich würde es auch interessieren, welche Erfahrung andere Menschen gemacht haben. Wie Mitmenschen Situationen mit dem Geist erlebten...


    GLG

  • Hallo tricky.

    Mir sagt die Bibel, dass Paulus bestimmte Pläne fasste. Er wollte die Türkei bis hin zum Kaukasus (und vielleicht weiter ums Schwarze Meer herum) bereisen. Aber der Heilige Geist "wehrte" ihm. Wie er wehrte, sagt Lukas nicht. Und es ist sinnlos, darüber zu spekulieren.

    Ich habe in meinem Leben auch Pläne gehabt, die der Heilige Geist verhinderte. Das fing mit einer verhinderten Berufswahl nach der Schule an. Für das, was ich lernen wollte, bekam ich trotz umfangreicher Suche einfach keine Lehrstelle. So lernte ich einen Beruf, der mich eigentlich nicht interessierte

    Ich verdiente viel Geld, was ich als junger Familienvater gut gebrauchen konnte. Und als ich fest etabliert war und eine gute Stellung hatte,, rief mich Gott weg in eine Arbeit, von der ich keine Ahnung hatte und ich auch überzeugt war, ich könnte das nicht. Aber alles lief gut, und ich wurde geistlich und auch finanziell gesegnet.

    Dann schlug der Heilige Geist wieder die Tür zu und "wehrte", als ich eine bestimmte Stelle einnehmen sollte.

    Dann wieder in eine Aufgabe, die mir überhapt nicht lag Und danach eine neue Arbeit, an die ich nie im Leben gedacht hatte. Wieder zuerst mal ein Zuschlagen einer Tür, öffnen einer anderen. Und danach schlossen und öffneten sich noch mehrmals Türen. Anfangs verstand ich das nicht so recht, aber hinterher wurde mir alles klar..

    Bis heute hat der Heilige Geist vor mir Türen verschlossen und andere geöffnet. Paulus kann ich da gut verstehen.

    Es ist aber auch mit der Mission und Verkündigung des Evangeliums so, dass es Zeiten gibt, wo die Türen scheinbar verschlossen sind, und andere Zeiten, wo sie weit auf stehen. Wohl dem, der wie Paulus solche vom Hl. Geist geöffnete Türen erkennt. Ich warte jetzt auch wieder auf ein solches Eingreifen des Hl. Geistes.

    LLiebe Grüße von benSalomo.

  • Ich habe in meinem Leben auch Pläne gehabt, die der Heilige Geist verhinderte.


    Ich weiss nicht mehr was es war : Ich WOLLTE, aber da sprach etas dagegen -nichts Sachiiches ; ich erlaube mir zu sagen - das war der Heilige Geist. No, ich werde mich doch noch durchsetzen, oder ? - - Die Enscheidung ging mit einem Flop aus.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -