Hosea 2,23: Gott will dem Himmel antworten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    auf meinem Weg in die Kirche heute morgen habe ich wieder mal die von meinem Handy gesammelten Podcasts aus der Reihe "NDR Info - Im Anfang war das Wort" durchgehört. Das sind so 3 - 4 Minütige Beiträge von mehr oder minder prominenten Studiogästen, die über Texte aus der Bibel sprechen. Meine Bewertung: Die Auslegung ist oft: naja. Aber für die Gedankenanstöße und den Impuls zum Nachdenken bin ich sehr dankbar.

    Diesmal war unter anderem folgender Beitrag dran: https://www.ndr.de/info/Valerie-Wagner,audio245270.html

    Der Bibeltext dazu:

    Hosea 2,23 (Schlachter 2000): Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht der Herr, da will ich antworten; ich will dem Himmel antworten, und er soll der Erde antworten;

    Zwei Fragen von mir an euch zu dem Text:

    Von welchem Tag spricht der Herr durch den Propheten Hosea? (das ist nicht das Hauptanliegen meines Themas hier, aber als Voraussetzung notwendig!)

    Meine eigentliche Frage: Gott spricht hier davon, dass er dem Himmel antworten will. Wie versteht ihr diese Aussage Gottes? WAS will Gott dem Himmel antworten? Ich weiß schon, dass Gottes Antwort nicht da steht, aber mich würde von euch persönlich, mit eurem Bibelverständnis interessieren: WAS hat Gott dem Himmel zu antworten? Was ist also die Frage des Himmels? Und warum antwortet Gott an diesem speziellen Tag darauf?

    In den Versen danach steht was die Erde antwortet: Korn, Most und Öl. - auch eine interessante Antwort

    Dadurch, dass die Antwort Gottes doppelt angekündigt wird, schließe ich nach meinem Bibelverständnis, dass die Antwort bzw. das Antworten wichtig ist (weil eben doppelt betont).


    viele Grüße und einen schönen Restsabbat euch allen,

    Tricky

    • Offizieller Beitrag

    ...Meine eigentliche Frage: Gott spricht hier davon, dass er dem Himmel antworten will. Wie versteht ihr diese Aussage Gottes? WAS will Gott dem Himmel antworten? Ich weiß schon, dass Gottes Antwort nicht da steht, aber mich würde von euch persönlich, mit eurem Bibelverständnis interessieren: WAS hat Gott dem Himmel zu antworten? Was ist also die Frage des Himmels? Und warum antwortet Gott an diesem speziellen Tag darauf?
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    Mein Verständnis: in der vorhergehenden Versen (siehe vor allem Vss 10f und Vs 14) spricht Gott davon, dass sich sein Segen in Prosperität ausdrückte. Er wurde aber zum Götzendienst missbraucht, Gott zieht ihn zurück (V11).
    Vss 21ff sprechen von der Wiederherstellung und in den Vss 23f ist die "Versorgungskette" in umgekehrter Reihenfolge aufgezählt:
    Der Mensch erwartet Nahrung von der Erde, diese Fruchtbarkeit vom Himmel (Sonne & Regen) und der seinerseits wird von Gott wieder freigegeben.
    Israel ruft nach Korn, Most und Öl, diese rufen nach der Fruchtbarkeit der Erde, diese benötigt die Elemente des Himmels und der Himmel benötigt die "Freigabe" durch Gott...

    Dazu noch ergänzend, zum ganzen Abschnitt, ein Auszug aus einem Kommentar:

    Zitat von Stuttgarter Erklärungsbibel

    Das Neue, das Gott tun will, ist die Umkehrung der Verse 11-14. Wenn die innere Beziehung zwischen ihm und seinem Volk wiederhergestellt ist (V. 18), kann er ihm auch vor jeder äußeren Bedrohung wieder Schutz gewähren (V. 20). Das Bild von der Eheschließung (->Verlobung) macht deutlich, wie sehr Gott dieses schwierige Volk liebt. Hinter V. 21-22 steht der Brauch der Bezahlung eines ->Brautpreises durch den Bräutigam (in bei verloben meint »um«). Der Sache nach handelt es sich allerdings eher um das Geschenk, das der Braut zugute kommt. Gottes Brautgeschenk ist seine Liebe und Fürsorge (Gnade und Barmherzigkeit), sein Heil schaffendes Wirken (Gerechtigkeit; s. zu Jes 41,10) und die ungestörte Lebensordnung (Recht). Jetzt wird das Volk in Gott den Geber alles Guten erkennen (vgl. V. 10). Damit sind auch die Hindernisse für die Erhörung der Bitten ausgeräumt, mit denen die ganze Schöpfung nach Erneuerung ruft. Jesreel steht für Israel; es erinnert an den Symbolnamen von 1,4, der hier auf das ganze Volk übertragen wird und es als unter Gottes Gericht stehend bezeichnet. V. 25 knüpft an die Bedeutung des Namens Jesreel (Gott sät) an. Wörtlich ist zu übersetzen: »ich besame sie (Israel als die Braut von V. 21) mir im Land«. Das deutet wie V. 1 auf Mehrung des Volkes, die neben die Fruchtbarkeit des Landes tritt. Auch die beiden anderen Symbolnamen von Kap. 1 werden zurückgenommen.


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