Zahlen in der Bibel

  • Dass Namen und Zahlen in der Bibel oft eine bestimmte Bedeutung haben, ist gemeinhin bekannt.

    Es kann (muss nicht) hilfreich sein, sich damit zu beschäftigen, denn oft klären sich dadurch unverständige Textstellen ein wenig und erzählen oft auch eine "Geschichte in der Geschichte". Spannend ist es allemal, finde ich.

    Ich gebe hier einige Beispiele; ihr kennt vielleicht auch noch interessante Szenen, die beigefügt werden können.

    Die Zahlen allgemein: (ich spare mir hier jetzt erstmal den Bezug zum hebräischen Alphabet; eigentlich hat jeder Buchstabe einen Zahlenwert)

    1: die göttliche Zahl; Einheit, Unteilbarkeit, Beginn, Urgrund und Anfang (Recht klassische Symbolik). Gott ist eins, er ist Beginn aller Dinge, er schuf am ersten Tag usw.

    2: Schöpfung; Dualität setzt ein, die Grundlagen jeder Erkenntnis: Himmel & Erde, oben & unten, links & rechts, hell & dunkel, Licht & Finsternis, Tag & Nacht, vorne & hinten, hart & weich, gut & schlecht, Mann & Frau, positiv & negativ usw. usw.
    Gott schafft und macht sich somit ein Gegenüber bzw. etwas, womit er arbeiten kann. Hier beginnt die Geschichte von Schöpfer und Schöpfung, die Relation. Gott ist nicht mehr alleine in sich, sondern hat sich "etwas" gemacht.
    Ferner: die "zwei Reiche" Himmel und Erde (hilfreich beim Lesen, wenn 2 Leute auftreten in Bibeltexten!)

    3: Beziehung, Familie, System; ebenfalls eine Gotteszahl: Mann, Frau & Gott oder Vater, Mutter & Kind; Pluralis majestatis, Wesenheit als System; Leib, Seele und Geist; für uns Christen natürlich die Dreieinigkeit (Vater, Sohn und Geist): Gott als Beziehung in sich selbst.

    4: die Welt: Norden, Süden, Westen, Osten; Feuer, Wasser, Luft, Erde; Himmelsrichtungen und Elemente als Ordnungen und Gesetzmäßigkeiten der Natur; auch alles, was mit und in der Welt geschieht: die 40 bedeutet das Gericht, die Naturkatastrophe (Sintflut), Dürre oder Prüfung in einer "anderen Welt" (Wüste; siehe Volk und Jesus).

    5: "hinreichende Gerechtigkeit", "hinreichende Ordnung"; Tafel des Dekalogs; irdische Ordnungsstruktur, weltliches Regimenta usw. ["hin-reichend" bedeutet nicht "aus-reichend", sondern es meint: "es reicht dahin", "es will/ soll dahin"; zur göttlichen Ordnung nämlich]

    6: Geschöpf; hpts. "der Mensch" und was mit ihm zutun hat. Geschöpf, Ebenbild usw.

    7: Ordnung, Ruhe; die Schöpfung wird am siebenten Tag vollendet mit der Ruhe Gottes. Eine heilige Zahl. Begegnung mit Gott.

    8: Vollendung, Messias bzw. Neuschöpfung; die 8 ist im jüdischen Denken "wieder die 1"; der "achte Tag" ist wieder der erste, also der Neubeginn, die Neuschöpfung. Die 8 wird als Zahl des Messias gesehen.
    Wurde am 7. Tag die irdische Schöpfung vollendet, so wird mit der 8 das himmlische vollendet.

    9: "nahe bei Gott"; Zahl vor der 10. (Ein Textbeispiel führe ich später auf).

    10: "vollständige Gerechtigkeit", "vollständige Ordnung"; 10 Gebote, beide Tafeln des Dekalogs; Ferner gilt für die 10er, 100er, Tausender (usw.) das gleiche, wie für die Einer (je nach Kontext des Bibeltextes).
    Die 0 selbst hat keine Bedeutung, sondern immer nur in Kombination mit anderen Zahlen.

    11: Übertretung, Bruch (10 + 1); über den Geboten bzw. aus den Geboten heraus. Ordnungswidrigkeit, Ungerechtigkeit.

    12: "Vollständige Verwaltung" (10 + 2); 12 Stämme Israels, 12 Apostel; teilt man die 12, hat man wieder den Menschen (die 6); [kleiner Hinweis: 12 x 12 = 144 ;) ]

    13: Eins und Drei oder 10 + 3; göttliche Ordnung, Struktur, Beziehung (ähnlich wie 1, 3 und 10); im Gegensatz zur "Unglückszahl" in unserem Kulturraum, ist die 13 im Hebräischen eine "Glückszahl" :)

    Mit den anderen Zehnern ebenso: entweder werden die Zahlen einzeln zueinander bezogen, oder der Zehner und der Einer werden zueinander bezogen (je nach Kontext).

    20, 200, 2000 usw.: siehe 2. Ebenso mit den anderen Zahlen.

    Hinweis: die Zahlen können zwar einen Sinn ausweiten oder eingrenzen, sie können aber nicht (willkürlich) etwas anderes bedeuten. Die 2 kann also nicht plötzlich für "Verwaltung" oder "zwei Elemente" stehen; die Grundzahlen geben die Bedeutung der Zehner, Hunderter usw. vor.

    (Hoffentlich) interessante Bibelbeispiele folgen noch...

    Lg

  • Ich fange mal klassisch "vorne" an:

    Wahji eretz wahji voker jom... echad. - Oder wie ich immer sage: Am ersten Tag schuf Gott... den ersten Tag. :)

    Der erste Tag meint "den Tag", denn hier steht "echad", nicht "jarid". Echad meint die Einheit, jarid bedeutet die klassische (singulare) Ein-Zahl.

    Er macht am 1. Tag das Licht (folglich die Dunkelheit). Der Tag selbst bedeutet die Einheit, die Neu-Schöpfung, trägt in sich aber bereits die Dualität (2), denn Schöpfung bedeutet immer schon die Unterscheidung.

    2. Tag: Himmelsgewölbe, zwei Reiche: ein Reich über der Feste, ein Reich unter der Feste. Hier macht er unseren Raum.

    3. Tag: Land, Meer, Pflanzen. Hier stattet er den Raum aus, setzt es in Bezug zueinander: Trockenes und Wässriges; auf dem Land sprießt Leben.

    4. Tag: Sonne, Mond und Sterne: Hier stattet er das Gewölbe aus. Er setzt Zeichen zur Ordnung und Orientierung der Welt.

    5. Tag: Wassertiere, Vögel. "Weltliches" Regiment: Ausstattung des Wassers, Ausstattung des Himmels.

    6. Tag: Landtiere, Menschen. Geschöpfe: zunächst die Nutztiere bzw. dem Menschen näheste Tiere, dann der Mensch als Ebenbild Gottes.

    7. Tag: Ruhe. Gott betrachtet sein Werk. Die Schöpfungsordnung ist vollendet.

    Die Tage sind nunmehr inhaltlich aufeinander beziehbar:

    1 & 7: Beginn und Vollendung
    2 & 4: Firmament und Gestirne (Schöpfung & Ordnung der Welt)
    3, 5 & 6: Struktur und Nahrung & Bevölkerung

    zum Exempel.

  • Man liest bekanntlich Bibeltexte sehr unterschiedlich.

    Ich kann etwas lesen, es erzählt eine Geschichte, eine Szene, die mehr oder minder verständlich und lehrreich sein kann. Zahlen überfliegt man meist, denkt allenfalls mal: "Naja, komische Zahl; ist aber sicher unwichtig", oder "klingt aufgerundet", oder "so alt wird doch kein Mensch".

    Dann kann man exegetisch verschiedentlich antworten:

    -"An der anderen Stelle steht eine andere Zahl! Das sind Texte verschiedener Schreiber."

    -"Damals wurden die halt so alt; das war Gottes Kraft, die noch in ihnen war."

    -"Es soll einfach nur heißen: Sie wurden sehr alt. Oder: Es waren sehr viele. Mehr nicht."

    Oder man schaut sich die Zahl eben in dem Text an, wo sie steht.

    Man darf natürlich nicht alles symbolisch aufladen, aber sehr viele Zahlen stehen nicht ohne Grund da.

    Warum ist Adam ausgerechnet 130 Jahre alt, als er einen Sohn "nach seinem Bilde" zeugt? (Gen 5,3)
    Die 13 als göttliche Zahl ist ebenso wie die Satzähnlichkeit eine Hindeutung zur Schöpfung des Menschen durch Gott.
    Der Name "Set" tut sein übriges: Einen andern Menschen (für Abel, den Kain erschlug). Set ist der "neue Mensch", nachdem der gerechte Abel getötet wurde bzw. nachdem der Mensch (Adam) durch die Sünde "sterben" musste.
    Anschließend lebt Adam noch 800 Jahre; er zeugt Söhne und Töchter. Er "schafft" (zeugt) das Menschenvolk. Die 8 meint die neue Schöpfung.

    Er stirbt mit 930 Jahren. Nachdenkenswert. Stirbt er etwa in Frieden mit Gott? ;)

    Ohne jetzt alle aufführen zu wollen, ein weiteres Beispiel: Henoch.

    Mit 65 zeugt er seinen Sohn Metuschelach, der der älteste Mensch in der Bibel wird. Henoch ist ein "ordentlicher Mensch" (65), er findet Ansehen vor Gott.
    Er lebt anschließend ausgerechnet noch 300 Jahre und stirbt nicht, sondern wird mit 365 Jahren hinweggenommen (die 300 nimmt die 65 auf).

    Lamech zeugt mit 182 Jahren Noah: "Gottes Neubeginn mit der Schöpfung" (182).
    Er wird ausgerechnet 777 Jahre alt: die bisherige Ordnung wird geschlossen (- Sintflut).

    Noah ist 500 Jahre alt, ist dem Autor wichtig zu erwähnen. "Weltliches Regiment": Noah wird zum Herrn. Er und seine Familie bleiben, der Rest verdirbt. Es soll zur Vollendung kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Seele1986 (25. Mai 2015 um 17:12)

  • (Hoffentlich) interessante Bibelbeispiele folgen noch...

    Du hast schon vieles genannt, da wird es etwas schwierig. Gut... Ich versuch's einfach mal :)

    13
    Wie Du schon gesagt hast, keineswegs eine Unglückszahl. Im babylonischen und jüdischen Kalender ist sie die Zahl des Schalt­jahres, das einen zusätzlichen Monat, also 12 + 1 Monate aufweist. Biblisch spielt die 13 vor allem im Buch Esther eine wichtige Rolle. Zur "Unglückszahl" wurde 13 wohl erst in der christlichen Tradition. Zumindest stammt diese Sichtweise vom letzten Abendmahl her, an dem 13 Personen beteiligt waren. Das hier vor allem die Passion Jesu die Bedeutung beeinflusst hat, zeigen ähnliche, aber nicht negativ festgelegte Vorstellungen von der 13 als Summe von 1 + 12.

    17
    Sie taucht zwar in der Sintflut auf - Welche Symbolik hinter dieser Angabe steckt, bleibt jedoch unklar... Augustinus interpretierte 17 als 10 + 7 (10 Gebote + 7 Charismen). Für Augustinus eine Zahl der "Vollkommenheit" - Biblisch ist das jedoch nicht zu belegen.

    Unabhängig davon galt 17 seit dem römischen Altertum als Unglückszahl. In römischen Ziffern ausgedrückt XVII - Ähnlich wie bei einem Wortspiel "vertauschten" die Römer XVII zu VIXI. Das „ich habe gelebt“ – ich bin also tot – heißt.

    22
    Deswegen von Bedeutung, weil sie die Anzahl der Buchstaben im hebräischen Alphabet angibt. Das Alphabet steht in symbolischer Bedeutung für Vollständigkeit.

    50
    Eine Maß- und Gruppenzahl (Markus 6,40). Besondere Bedeutung hat die 50 als Quadrat der 7 + 1. Sie steht mit 7 in Beziehung, die in der 49 vollendet ist, wodurch mit 50 (+1) etwas Neues beginnen kann.

    60
    Die Grundzahl des babylonischen Sexagesimalsystems mit vor allem astronomischer und meteorologischer Bedeutung. Die 60 bezeichnet laut 3. Mose 27 die Altersgrenze zwischen Erwachsenen- und Greisenalter.


    Liebe Grüße

  • Sieh' Dir das mal an - Als ich es sah blieb mir der Mund offen stehen!

    Die Chronologie der Bibel zeigt Symetrie. Erstaunlich, oder?

    Ich hab im Anhang ein PDF-File gepostet, dass sich intensiv mit Bibel und Mathematik beschäftigt, die Grafik oben stammt auch aus dem PDF (Erklärung dazu auf Seite 11)

    Sehr interessant zu lesen. Wobei ich bei manchen Punkten schon frage, ob da der Autor nicht zuviel "rein interpretiert" ? Wie dem auch sei - "Prüfet alles, das Gute behaltet"

    Es stammt von der Seite https://www.sta-forum.de/www.zeitundzahl.de - Da finden sich auch einige interessante Beiträge zum Thema.


    Liebe Grüße

  • @gabriel87:

    sehr interessant, in der Tat! Ähnlich wie die Textstrukturen in einem Chiasma, die einen thematischen Verlauf skizzieren.

    Ja, mit dem Interpretieren muss man natürlich immer achtgeben.

    Eine jüdische Wissenschaftlerin, die sich mit der Zahlensymbolik befasst, wurde in einem Interview mal gefragt, ob das nicht eher Kabbala- also jüdische Mystik- sei. Sie verneinte.
    Sie sagte zwar, dass die Esoterik diese Numerologie auch verwendet (das kann man nicht bestreiten), aber die hebräische Zahlensymbolik existiert tatsächlich im Bibeltext und ist uralt; das ist keine Mysterei.

    Es folgt auch bestimmten Regeln, die man beachten muss; man kann also nicht machen, was man gerne hätte.

    Natürlich ist es letztlich eine Frage des Grundtextes. Mit meinen Hebräisch-Kenntnissen kann ich da natürlich nur stückhaft durchsteigen, aber es ist sehr spannend (und die grundlegenden Sachen sind ja auch recht simpel zu verstehen).

    Im Hebräischen wird jeder Zahl ein Buchstabe zugeordnet, bzw. jeder Buchstabe hat einen Zahlenwert. Zahlen wurden ja als Wörter ausgeschrieben im Bibeltext.

    1 = Aleph
    2 = Beth usw.

    Genesis beginnt z.B. mit der 2, denn es handelt ja von der Schöpfung: Be-reschit bara elohim et haschamajim veét ha aretz...

    Es beginnt mit dem Partikelwörtchen "be-", also dem Beth.
    Niemals würde der Autor den Bibeltext mit Aleph, also mit der 1 beginnen, denn Gott können wir nicht fassen. Es beginnt mit uns, mit der Schöpfung. Was vorher war, können wir nicht begreifen.

    Das sind alles interessante Kleinigkeiten, finde ich. Muss man nicht wissen; ist nicht wichtig für die Lehre oder fürs Heil, aber ein interessanter "Untergrund" unter den Texten, über die unsre Augen immer so wandern. :)

  • Ach, ich les grad... steht ja auch in der PDF, die Sache mit dem Beth. :D

    Noch etwas aus unserem Unterricht in der Diakonenschule (unsere Ethik-Dozentin ist ganz versessen auf solche Sachen :D):

    613 Gebote (Mitzwot) des Judentums: 603 + 10 (Gebote).

    Sie setzen sich zusammen aus 365 Verboten (für jeden Tag des Jahres ein Verbot), und 248 Geboten (damals zählte man soviele Knochen im menschlichen Körper; also für jeden Knochen im Körper ein Gebot).

    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von Seele1986 (25. Mai 2015 um 22:55)

  • Ja, mit dem Interpretieren muss man natürlich immer achtgeben. Es folgt auch bestimmten Regeln, die man beachten muss; man kann also nicht machen, was man gerne hätte. Im Hebräischen wird jeder Zahl ein Buchstabe zugeordnet...

    Das stimmt. Die Gefahr ist groß, alles "rauslesen" zu wollen/können, wenn man nicht bestimmte Regeln beachtet.

    Ich glaub', ich habe den Vergleich schon mal irgendwo im Forum gebracht:
    "Nach den "Erkenntnissen" einiger Antichrist-Spezialisten soll nun in der Abkürzung WWW (world wide web) die Zahl 666, die Zahl des Antichristen zum Ausdruck kommen. Logische Folge: Hände weg vom Internet! :D

    Der Buchstabe W hat im Hebräischen den Zahlenwert 6. Dreimal W wäre also - kühn gefolgert - 666. Doch das ist törichter Unfug, der auf drei Fehlern steht: Erstens auf einer falschen Auslegung von Offb 13,18. Zweitens auf einer Unkenntnis der hebräischen Zahlen. Drittens auf einer völlig willkürlichen Auswahl des Alphabets." (Quelle: bibelbund.de)

    Unter https://www.sta-forum.de/www.bibelbund.…tm/98-3-164.htm kann man es nachlesen.


    Also für jeden Knochen im Körper ein Gebot

    Also 248 mal "Du sollst funktionieren und nicht brechen" ? :D


    Liebe Grüße

  • Ja, die berühmte 666, nicht wahr ;)

    Was hat sich die Christenheit daran schon die Zähne ausgebissen.

    Natürlich: ein dreimaliges waw-waw-waw kann nur unsinnig sein; vorallem es dann auf "world-wide-web" zu beziehen.

    Für mich steht es bisher schlicht für die Erhöhung des Menschen, wenngleich das keine "Berechnung" ist; damit kann ich erstmal nichts "falsch" machen. Wenn ich was nicht weiß, versuche ich, alle Ideen möglichst nüchtern zu halten.

    Dreimal die 6: der Mensch stellt sich auf Gottes Platz; so deute ich es bislang. Ist vorallem immer richtig, ob man es auf Oberhirten oder Kaiser & Könige bezieht.

    Will man konkreter werden und beachtet den Zahlenwert von Buchstaben, müssten wir nach Wörtern suchen, die mit dem waw beginnen und wiederum nach deren Totalwert schauen. Da wird es spekulativ, denke ich.
    Zumal: welches Wort, das im Hebräischen mit waw beginnt, ist es denn im Griechischen? Die sind ja nicht identisch.

    Ich sah neulich eine kurze Predigt, wohl eher einen Vortrag, eines Amerikaners. Er wurde lang und breit damit vorgestellt, dass er diese "simple" Frage endlich geklärt habe, dass man alles historische Forschen dazu endlich vergessen könne.

    Das Ergebnis war zum Brüllen:

    Er erklärte, es stünden dort im "Urtext" keine Zahlen, sondern 3 Zeichen einer anderen Sprache, die den Antichristen entlarven würden.

    Rate mal, welche Sprache es war: Arabisch. Die Zeichen bedeuteten: "Allah akba".

    Angesichst der Tatsache, dass das ganze in den USA "entschlüsselt" wurde und noch dazu recht kurz nach 9/11... nunja... Aus diesem Land kommt auch wirklich nur Käse, scheint mir manchmal 8|

    Wenn ich plump rechne, dann bekomme ich 18 (6+6+6); damit würde man aber die Christenheit schocken :D Lassen wir das :D

  • Für mich steht es bisher schlicht für die Erhöhung des Menschen, wenngleich das keine "Berechnung" ist; damit kann ich erstmal nichts "falsch" machen. Wenn ich was nicht weiß, versuche ich, alle Ideen möglichst nüchtern zu halten.

    Das ist eine gute Einstellung. Die Bibel berichtet auch ganz nüchtern und ohne "Berechnung" darüber. Da ist von Menschen der Sünde die Rede. Von Söhne des Verderbens oder von gesetzlosen Menschen. Schon zur Zeit des Johannes gab es "Anti-Christe". Ganz ohne "666" waren es Menschen die in einem "christus-feindlichen" Geist handelten.

    "Liebe Brüder, traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgezogen. Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, Jesus Christus sei im Fleisch gekommen, ist aus Gott. Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt." (1. Joh 4, 1-3)

    Ich sah neulich eine kurze Predigt, wohl eher einen Vortrag, eines Amerikaners. Er wurde lang und breit damit vorgestellt, dass er diese "simple" Frage endlich geklärt habe, dass man alles historische Forschen dazu endlich vergessen könne.

    Das Ergebnis war zum Brüllen:

    Er erklärte, es stünden dort im "Urtext" keine Zahlen, sondern 3 Zeichen einer anderen Sprache, die den Antichristen entlarven würden.

    Rate mal, welche Sprache es war: Arabisch. Die Zeichen bedeuteten: "Allah akba".

    Ich weiß nicht so recht, was ich dazu noch sagen soll... Vielleicht "Herr, vergib' Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun ?" Ich finde, dass das einfach ganz miese amerikanische Propaganda ist. In Amerika regiert der Präsident für vier Jahre und die Propaganda anscheinend für immer und ewig... Traurig! :patsch: :patsch: :patsch:


    Angesichst der Tatsache, dass das ganze in den USA "entschlüsselt" wurde und noch dazu recht kurz nach 9/11... nunja...

    Meines Wissens nach steht in der amerikanischen Verfassung nicht "Jeder Mensch hat das Glück, nach dem Willen und Recht Bushs zu leben", und auch nicht "Jeder Mensch hat das Recht auf Glück", sondern "Jeder Mensch hat das Recht auf Streben nach Glück."

    Selbstverständlich waren das keine Originalzitate, denn auf ein "bisschen Variation" beruht doch das Prinzip des (amerikanischen) Lebens... :D


    Aus diesem Land kommt auch wirklich nur Käse, scheint mir manchmal

    Nicht nur! Der Cupcake, der Truthahn und die Ananas sind 3 Dinge, für die jeder essende Mensch Amerika nun wirklich Dankbarkeit schuldet! :thumbup:

    Ach ja... Amerika... Die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur...


    Liebe Grüße

  • Er erklärte, es stünden dort im "Urtext" keine Zahlen, sondern 3 Zeichen einer anderen Sprache, die den Antichristen entlarven würden.


    Ich habe nur de Grundtext (Kurt Alland und Barbara Alland : exakosoi exhkonta ex. Alle Zahlen (in de Offenbarung) sind voll ausgeschrieben. So nebenbei.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Alle Zahlen (in de Offenbarung) sind voll ausgeschrieben. So nebenbei.

    Das ist mir noch gar nie aufgefallen. Man lernt halt immer wieder was Neues. Recht herzlichen Dank für die Info, philoalexandrinus!
    Gibt es für das "Ausschreiben" der Zahlen einen bestimmten Grund ?

    In der "King James" ist es übrigens auch so:

    "Here is wisdome. Let him that hath understanding count the number of the beast: for it is the number of a man; and his number is sixe hundred threescore and sixe."


    Liebe Grüße

  • Zitat

    Gibt es für das "Ausschreiben" der Zahlen einen bestimmten Grund ?

    Ich denke, wie im Hebräischen auch: Zahlen werden komplett ausgeschrieben.

    So würde sich der Totalwert der 666 auch verändern, wenn es ausgeschrieben ist. :huh:

  • Gibt es für das "Ausschreiben" der Zahlen einen bestimmten Grund ?


    Wir mussten alles mögliche in Griechisch lernen - schon einmal die ganzen Dialekte durch die Zeiten.

    aber Zahlen in Buchstaben als Ziffern NICHT - das ist urschwer !

    Denke ich jetzt an die Schreiber der Bibel und daran, dass sie für das Vorlesen in der Gemeinde gecshieben haben - da könnte sie weder Vorlesenden noch Zuhörer in Verlegenheit haben bingen wollen. (???)

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Ich denke, wie im Hebräischen auch: Zahlen werden komplett ausgeschrieben. So würde sich der Totalwert der 666 auch verändern, wenn es ausgeschrieben ist.

    Das könnte eine Möglichkeit sein. Die Offenbarung wurde ja griechisch geschrieben, ob man da auf das hebräische Alphabet zurückgreifen kann? Wollte man die Zahl 666 korrekt ins Hebräische übersetzen, müsste man 600+60+6 schreiben. Wir wissen ja das im griechischen/hebräischen Buchstaben auch als Zahlen verwendet wurden, jedes Wort hat seinen Zahlenwert.

    Wie philoalexandrinus schon sagte: Den Ziffernblock "666" gibt es nicht in der Offenbarung, da wird ein langes "Zahlenwort" verwendet. In einigen unserer deutschen Bibelübersetzungen wird das uns vertraute, in der griechisch-jüdischen Antike aber unbekannt gewesene Dezimalsystem verwendet. Das wäre für mich eine logische Erklärung, weiß aber nicht, ob man sich daran "festmachen" kann. 666 eine zum Lesen bequeme, abkürzende Schreibweise für das biblische lange "Zahlenwort".

    In Beitrag #9 nahm ich ja Bezug auf die missbräuchliche Verwendung der "666" einiger Menschen, die 666 mit WWW (Internet) gleichsetzen wollen. Wie man sieht, kann diese Schreibweise auch zum Missbrauch verleiten. Seltsam das einige bei einem griechischen Urtext in Bezug auf die Zahl auf das Hebräische zurückgreifen. Mit den Buchstaben würde man keineswegs WWW erhalten, sondern m (em sofit) für 600, s (amech) für 60, w (aw) für 6 - In lateinischer Schrift also MSW statt WWW. Selbst MSW wäre nicht ganz korrekt, es müsste WSM lauten. Und selbst wenn man WWW addieren würde, ergäbe es 18 (6+6+6) und nicht 666.

    Momentan steh' ich da komplett an.
    Ich glaub, es ist besser, wenn ich das den Profis überlasse...


    Liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    ...

    Sehr interessant zu lesen. Wobei ich bei manchen Punkten schon frage, ob da der Autor nicht zuviel "rein interpretiert" ? ....


    Ja, das ist mein Problem mit dem Thema, vieles scheint mir konstruiert und überinterpretiert, wenn man solche Zahlenspielereien list, anderseits gibt es faszinierende Zusammenhänge... :S:S

  • Ja, das ist mein Problem mit dem Thema, vieles scheint mir konstruiert und überinterpretiert, wenn man solche Zahlenspielereien list, anderseits gibt es faszinierende Zusammenhänge..

    Geht mir genau so. Ich denke, dass es ein sehr spannendes Thema sein kann, wenn man es nüchtern und gesund betrachtet. Man kann auch zu viel in irgendwas reininterpretieren - Bei manchen Interpretation in dem PDF gehen bei mir irgendwie alle "inneren Alarmanlagen" los. Eben weil - wie Du sagst, einiges zu konstruiert und zu überinterpretiert erscheint.

    Man kann sich durchaus etwas mit Zahlen und deren Symbolik beschäftigen, sofern es nicht von Gott wegzieht. Wenn man jetzt nur mehr bei den Zahlen wäre und dabei Gott total aus den Augen verliert, dann wär's bedenklich...


    Liebe Grüße

  • Ich denke auch, die Zahlen dürfen nur den Bibeltext unterstützen. Es kann nicht irgendwas dabei rauskommen.
    Es ist in den meisten Fällen so, dass die Zahlen absichtlich dort stehen, wo sie stehen.

    Man könnte an vielen Stellen fragen: "Warum denn schon wieder 12?", oder "Warum schon wieder 40?" usw.
    Ist es nicht im "realen" Leben so, dass es eher auch mal 11 oder 14 oder 16 sind? Oder waren es nicht eher 383 Leute, anstatt 400 Leute? usw.

    Die plump scheinenden Zahlenangaben sind häufig Absicht. Sie sprechen aber niemals gegen den Textsinn, sondern untermauern ihn lediglich. So halte ich das.

    Beispiel: die Angaben der Arche:

    300 Ellen lang, 50 Ellen breit, 30 Ellen hoch; das sind keine zufälligen Zahlen.
    Manche fangen jetzt mit großen Berechnungen an: Volumen, beide Seiten oder nur eine, Material der Arche, Baumöglichkeit, Materialbeschaffung usw.
    Sowas halte ich für verfehlt.

    Die 380 ist ein "gutes Schiff" :) Mit dem kann man fahren (es heißt "Gott schafft die Welt neu")

    Wenn man aus jedem Buchstaben ein veränderbares Mysterium macht, wird es natürlich unsinnig und schadet der Botschaft.
    Ich lese die Zahlen immer erst so, wie sie da stehen und überlege dann, was sie in diesem Text zu suchen haben. Immer kommt Interessantes dabei heraus.

    Die Klassiker des Neuen Testaments kennt man ja: 2, 7, 12 (haben ja auch Eingang in die Märchen gehalten).
    Es ist aber mit den anderen Zahlen ebenso.

    Das finde ich interessant.

    Lg

    2 Mal editiert, zuletzt von Seele1986 (26. Mai 2015 um 13:07)

  • Wir alle kennen den Bund, den Gott mit Abram schließt: die Beschneidung.

    Zuvor gab es aber bereits einen Bund. Auch dies ist interessant in allen Facetten:

    Gott sagt Abram erst, er solle Tiere opfern als Bundeszeichen:
    eine dreijährige Kuh,
    einen dreijährigen Widder,
    eine Turteltaube,
    eine andere Taube.

    Rind und Widder soll er teilen, die Vögel ganz lassen. In der Nacht geht Feuer zwischen die zerteilten Tiere.
    Die zerteilten Tiere bedeuten die Zerbrochenheit des Geschöpfs, die Vögel bedeuten den Geist.
    Das Feuer heißt: Gott bindet das Geschöpf wieder zusammen.
    Das ist der irdische, archaischere Bund.

    Beim späteren (himmlischen) Bund ist Abram 99 Jahre; es heißt: "nahe bei Gott".
    Gott dehnt Abrams Namen: aus Abram ("mein Vater ist erhaben"), wird Abraham ("mein Vater ist sehr erhaben" oder "Vater vieler Völker").
    Sarai ("die Fürstin") wird Sara ("vieler Fürstin").
    Gott setzt die Beschneidung als Bundeszeichen; kein Symbol mehr am Tier, sondern ein Zeichen am Menschen selbst. Die Beschneidung meint: entbehre für Gott (Die ganzen gesundheitlichen, medizinischen Diskussionen sind moderner Kram).
    Abraham und Sara wird ein Sohn verheißen: Jitzhak ("Gott lächelt" oder "wegen ihm werden sie lachen").
    Als Isaak dann geboren wird, ist Abraham 100; "Gottesmann".

    Gott lächelt. :)