... also da ich ja eher ein praktisch veranlagtes Mensch bin, gehe ich mit der Problematik wahrscheinlich ein bisschen anders um ...
zunächst mal frage ich nach der Logistik, und die scheint in unserem Land wirklich gut zu funktionieren,
Hut ab vor all den Helfern, egal ob ehren- oder hauptamtlich, die diese große Zahl von Neuankömmlingen immer noch halbwegs menschenwürdig managen können ...
meine nächste Frage gilt den kurzfristigen Auswirkungen des momentanen Ansturms,
die zeigen sich vor allem in den diffusen Ängsten der Mitglieder unseres Staatsvolkes, die befürchten, dass sie auf Grund ihrer eher unsicheren Lebenslage (oder als unsicher empfundenen Lebenslage) wegen der 'Fremden' auf etwas verzichten müssen, was ihnen ansonsten zustünde,
zum Beispiel gibt es bei der 'Tafel' in unserer Kreisstadt mittlerweile für die Bedürftigen weniger Lebensmittel und auch weniger Auswahl als früher, weil die Zahl der berechtigten Nutzer durch die Flüchtlinge erheblich gestiegen ist, manche Dinge gibt es nur noch über das Losverfahren ...
Es sind aber nicht nur die Menschen, die auf die 'Tafel' angewiesen sind, die sich Sorgen machen, was passiert, wenn der Zustrom nicht abreißt,
sondern auch die Staatsbürger unter uns, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind, fragen sich, ob man ihnen vielleicht etwas wegnehemen wird, weil es diesen Wohnraum ja erfahrungsgemäß nur selten gibt,
und weil spätestens jetzt das Argument kommt: "Na dann musst Du eben den 'Besserverdienenden' mehr Geld abnehmen, damit alles klappt,
hat man auch den kleinen 'Häuslebauer' auf der Seite der Verunsicherten ...
Zu den kurzfristigen Auswirkungen gehört aber auch, dass viele Menschen den Eindruck gewinnen, dass sowohl die Politik als auch die 'Sicherheitskräfte' sich mit nichts anderem mehr beschäftigen als mit der 'Flüchtlingsfrage' ...
(Im Übrigen meine ich, dass die Pegida-Bewegung in Sachsen deshalb so stark geworden ist, weil unsere Mitstaatsbürger dort noch wenig Demokratieerfahrung haben, aber dafür die andere Erfahrung, dass sie eine Diktatur mit ihren Demonstrationen seinerzeit aushebeln konnten ...)
und das alles sind Punkte, die überhaupt nichts mit Ideologie zu tun haben, aber sie könnten natürlich von Ideologen ausgenützt werden,
wenn die Politik keine überzeugenden Antworten kennt ...
und natürlich muss man dann auch noch die langfristigen Auswirkungen eines hohen muslimischen Bevölkerungsanteils betrachten:
Kann unser Staat als Gemeinschaft überhaupt noch in dieser Form existieren, wie wir ihn kennen, wenn es ein größenmäßiges Missverhältnis zwischen 'Staatsvolk' und 'anderer Bevölkerung' gibt?
Also wenn ich mir die 'fortschrittliche' Politik Erdogans in der Türkei so anschaue, da denke ich mir, dass ich so was in Deutschland nicht brauchen kann ...