Können wir sündlos leben?


  • Genau so glaube ich es auch. Nämlich - jede "härtere" Aussage in der Bibel grundsätzlich und immer zu vergeistlichen finde ich als der Wahrheit aus dem Weg gehen zu wollen.

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  • Ja und "Gehorchen" ist definitiv auf ihn hören. Ich glaube, was er mir sagt.r

    Schon wieder schneidest du das wesentlihe ab. Nur zu glauben hilft nichts, wenn man es auch nicht tut.. Die teufel glauben auch.... Der Text definiert das doch sehr deutlich. Er bedarf keine weitere Interpretation.

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  • Schon wieder???Wie meinst du das?
    Ich kenne halt einen Haufen Leute , die besonders eifrig meinen, dass sie tun, was Gott möchte.
    Manche davon fragt man, ob sie denn hören, was Gott von ihnen möchte und sie berufen sich auf
    irgendwelche Bibeltexte, die sie auf sich beziehen, obwohl es für ganz bestimmte Menschen, wie z.B. Hesekiel,
    gedacht und gesagt war. Wieviel Murks heraus kommt, wenn Menschen lesen aber nicht hören,das ist nicht
    hilfreich.
    Deshalb bezog ich mich beim Gehorchen auf das Hören.
    Wie sehr Glauben und segensreiches Tun vom persönlichen Hören abhängt, das sieht man z.B. bei Abraham.
    Abraham wird schließlich als Vater all derer, die Glauben haben, bezeichnet (Römer 4,11)

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Abraham war gläubig/vertrauend und gehorsam, aber weder "sündlos" noch unsterblich.
    Er starb in der Hoffnung der Auferstehung (Hebr. 11).

  • Geh, höre mir auf mit dem "Gehorchen" "Gehorsam" - das nach meiner Erfahrung durch die Jahrzehnte jene immer wieder hernehmen, welche Gebote, Gebötchen und ""unser Grundsätze" strapazieren, indem sie sie anderen auferlegen - -

    "Gebot" in Offenbarung 12, 17. ist nicht "nomos", sondern "entolh" - ich möchte in dem" Vermächtnis" Jesu leben, ihm würdig erscheinen - - aber nicht irgendwelchen "com. Ich lese das Manuskript der Predigt eines meiner Unurgrossväter - ich bekenne mich zu dem Streben nach einem "Glaubensleben" - aber ich habe einen anderen "Lifestyle". (Neudeutsches Vokabel für einen Cluster an Gebötchen).

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Zur Frage nach der Sündlosigkeit Jesu als "Argument," weshalb nur Gott hätte sündlos sein können:

    Liebe Petra,

    Prediger 7:20

    Denn kein Mensch auf der Erde ist so gerecht, dass er nur Gutes tut und niemal sündigt.

    Römer 3:23

    denn alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.

    1. Johannes 1:8

    Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

    1. Johannes 1:10

    Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

    Bitte beachte das Wort „haben“, was auf Vergangenheit, d.h. die alte Schöpfung bzw. den fleischlichen Menschen deutet, während folgende Verse die neue Schöpfung in Christus beschreiben.


    1. Johannes 2,1

    Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

    1. Johannes 3,4-6

    Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht. 5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, damit er die Sünden wegnehme, und in ihm ist keine Sünde. 6 Wer in ihm bleibt, der sündigt nicht; wer sündigt, der hat ihn nicht gesehen noch erkannt.

    1. Johannes 3,9

    Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren.

    Galater 5,16

    Wandelt im Geist, so werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen.

    Mein Fazit:

    Jesus war sündlos, weil er von Anfang an aus Gott geboren war (sowohl physisch gezeugt im Leib Marias als auch geistlich in der Gesinnung). Hinzu kommt, dass Jesus keine fleischliche Vergangenheit hatte wie wir, was ein weiterer Vorteil ist. Gottes Gebote waren in sein Herz geschrieben. Und alle Nachfolger, die es ebenfalls sind (und das nicht nur durch ein Lippenbekenntnis, sondern durch echte Herzensumkehr in der Wiedergeburt) können dies ebenfalls. Das meint der heilige Wandel im Geist.

    "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus."

  • Nein! Martin Luther sagt: „Wir sind Sünder und Gerechte!” »simul justus et peccator!«

    ----> in diesem irdischen Leben bleibt auch der Frömmste und Heiligste immer noch Sünder! (Lies bitte nach in den Johannesbriefen!)

  • Lieber Wopros,

    Zitat

    Zur Frage nach der Sündlosigkeit Jesu als "Argument," weshalb nur Gott hätte sündlos sein können:

    Das habe ich nicht geschrieben, dass nur Gott hätte sündenlos sein können.

    Zitat

    Bitte beachte das Wort „haben“, was auf Vergangenheit, d.h. die alte Schöpfung bzw. den fleischlichen Menschen deutet, während folgende Verse die neue Schöpfung in Christus beschreiben.


    Du meinst also, dass die Apostel dann später nicht mehr gesündigt haben.

    Das ist aber nicht richtig !!

    Zitat

    Und alle Nachfolger, die es ebenfalls sind (und das nicht nur durch ein Lippenbekenntnis, sondern durch echte Herzensumkehr in der Wiedergeburt) können dies ebenfalls.


    Du behauptest hier, dass alle echten, wahren Nachfolger unseres Herrn Jesus, ebenfalls wie Jesus Christus sündenlos sein können.

    Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass der Apostel Paulus, ein echter und wahrer Nachfolger unseres Herrn Jesus war.

    Und nun lies bitte was Paulus selbst dazu zu sagen hat:

    Wir haben Paulus freimütiges Zeugnis in 1.Timotheus 1:15, wo er sich als den größten, schlimmsten Sünder bezeichnet.

    1Ti 1:15 Ja, diese Botschaft ist absolut zuverlässig und verdient unser volles Vertrauen: "Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten" – und ich bin der schlimmste von ihnen. NeÜ

    "Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, Sünder zu retten, von welchen ich der erste bin" EB

    Man beachte die Zeitform 'bin'.

    Paulus sieht sich in diesem Vers immer noch als Sünder und dies nachdem er schon viele Jahre im Glauben war.

    Und Paulus war sich bewusst, dass sein Weg den Kampf gegen die Sünde beinhaltet und dieses bis zum Ziel so sein würde: Philipper 3:12-14

    "Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.
    13 Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist,14 und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus."

    Und Johannes sagt es ganz deutlich in 1.Johannes 1:8-10:

    "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
    9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

    10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns."

    Die Sünde wird also bis zu unserem Todestag unser Begleiter sein, darum werden wir nicht herumkommen!

    Lesen wir weiter was Paulus noch schreibt:


    Röm 7:14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft;

    Röm 7:15 denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus.

    Röm 7:16 Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, daß es recht ist.

    Röm 7:17 Nun aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.

    Röm 7:18 Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, [finde ich] nicht.

    Röm 7:19 Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich.

    Röm 7:20 Wenn ich aber dieses, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die in mir wohnende Sünde.

    Röm 7:21 Also finde ich das Gesetz für mich, der ich das Rechte ausüben will, daß das Böse bei mir vorhanden ist.

    Röm 7:22 Denn ich habe Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen;

    Röm 7:23 aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

    Röm 7:24 Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes? -

    Röm 7:25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unseren Herrn! Also nun diene ich selbst mit dem Sinne Gottes Gesetz, mit dem Fleische aber der Sünde Gesetz. EB


    Noch deutlicher in der NeÜ:

    Röm 7:14 Wir wissen ja, dass das Gesetz vom Geist Gottes erfüllt ist. Ich dagegen bin von Eigensinn erfüllt und werde von der Sünde beherrscht.

    Röm 7:15 Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht das, was ich will, sondern gerade das, was ich hasse.

    Röm 7:16 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht tun will, gebe ich dem Gesetz Recht und heiße es gut.

    Röm 7:17 Dann aber bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

    Röm 7:18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meiner Natur, nichts Gutes wohnt. Es fehlt mir nicht am Wollen, aber ich bringe es nicht fertig, das Gute zu tun.

    Röm 7:19 Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will.

    Röm 7:20 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

    Röm 7:21 Ich stelle also ein Gesetz des Bösen in mir fest, obwohl ich doch das Gute tun will.

    Röm 7:22 Denn meiner innersten Überzeugung nach stimme ich dem Gesetz Gottes freudig zu,

    Röm 7:23 aber in meinen Gliedern sehe ich ein anderes Gesetz wirken, das mit dem Gesetz in meinem Innern in Streit liegt und mich zu seinem Gefangenen macht: das Gesetz der Sünde.

    Röm 7:24 Ich unglückseliger Mensch! Gibt es denn niemand, der mich aus dieser tödlichen Verstrickung befreit?

    Röm 7:25 Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Es gilt also beides: Meiner innersten Überzeugung nach diene ich dem Gesetz Gottes, meiner Natur nach aber bin ich dem Gesetz der Sünde versklavt.


    All jene, welche von sich sagen sie wären keine Sünder mehr, man könne so wie Jesus Christus sündenlos leben, sollten lesen was unser Herr in Luk. 18:11-14 sagt.


    Luk 18:11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete für sich: 'Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, all diese Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder wie dieser Zolleinnehmer dort.

    Luk 18:12 Ich faste zweimal in der Woche und spende den zehnten Teil von all meinen Einkünften.'

    Luk 18:13 Der Zolleinnehmer jedoch blieb weit entfernt stehen und wagte nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich an die Brust und sagte: 'Gott, sei mir gnädig. Ich bin ein Sünder.'

    Luk 18:14 Ich sage euch: Dieser Mann wurde von Gott für unschuldig erklärt, der andere nicht. Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird von Gott erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird von Gott erhöht werden."


    Fortsetzung folgt


    LG Petra

  • Zitat
    Jes 44:6 So spricht Jahwe, der König Israels und sein Erlöser, Jahwe der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.

    Phil 2,5–11 erklärt, dass Jesus Christus vor seiner Menschwerdung in der Gestalt Gottes war, das heißt genauso Geist war wie sein Vater (Joh. 4,24 EU)

    In Joh. 17,5 EU redet Jesus Christus selbst über die Herrlichkeit, die er hatte, bevor die Welt war,

    Jesaja 44,6 spricht meines Erachtens nach meinem Sprachverständnis eindeutig von zwei JAHWEHS! -----> Der 1. JAHWEH ist »Jahwe, der König Israels« – und dies ist Gott der Vater! Und der 2. JAHWEH ist »der Erlöser, Jahwe der Heerscharen« - und da im Neuen Testament DER ERLÖSER immer JESUS CHRISTUS der Herr ist (!), ist »dieser zweite Jahwe« Gott, der Sohn, wie dieser bereits im AT als »GOTT« und »EWIG VATER« genannt wird (Jesaja 9,5) und wie sich Jesus in Johannes 8,58 selbst als mit dem Gottesnamen "ICH BIN" (= JAHWEH) identifiziert hatte! -----> es ist somit der eindeutige biblische Befund, dass in Jesus Christus Gott Mensch geworden ist! (Philipper 2,5-7 iVm. Johannes 1,1.14)

    Und wenn Jesus laut Johannes 14,9 sagt, »Wer mich sieht, der sieht den Vater!«, so unterstreicht auch dies das von mir soeben gesagte!

  • Hallo,

    hier die Fortsetzung:


    Paulus geht der Frage nach, ob Menschen, die durch Gottes Gnade von der Sünde freigekauft waren, nun noch leben sollten, als wären sie noch Knechte der Sünde. Und er sagt: ‚Das sei ferne!‘.

    Er sagt nicht, dass wir nun keine Sünder mehr seien; das zeigt auch Johannes (1.Johannes 2:1)

    Aber bestimmt möchten wir nicht mehr freiwillig und absichtlich der Sünde dienen, nachdem wir von der Herrschaftsmacht der Sünde befreit und unter die Herrschaft Jesu, unter die Herrschaft der Gerechtigkeit gestellt wurden!

    E r ist nun unser Herr, dem wir dienen wollen! Welche Art von Leben wir nun führen sollen, das schildert Paulus später in Römer, Kapitel 12-16.

    Paulus will mit den Worten im Römerbrief auch nicht sagen, dass sie, weil sie das Lösegeld und den Freikauf von der Sünde angenommen haben, keine sündige Natur mehr hätten (Römer 7:18-21; siehe auch 1.Johannes 1:8 ).

    Wenn wir sagen würden, wir könnten nicht ( mehr ) sündigen, dann würden wir uns selbst betrügen. Die Schrift lehrt keine sündlose Vollkommenheit, für wahre gläubige Christen, und unsere täglichen Erfahrungen bestätigen, dass die Sünde immer noch real ist.

    Aber Christen stehen nicht mehr unter der Herrschaftsgewalt der Sünde; sie haben einen neuen Herrn: Christus!

    Und deshalb wird ein Christ die Sünde hassen, auch wenn er immer wieder straucheln mag. Aber er kann nicht mehr leichtfertig oder gar absichtlich der Sünde dienen und wird keine Sünde treiben, oder in Sünde verharren !


    LG Petra

  • Die Schrift lehrt keine sündlose Vollkommenheit, für wahre gläubige Christen, und unsere täglichen Erfahrungen bestätigen, dass die Sünde immer noch real ist.

    Deshalb warnen uns schon die Apostel vor Falschlehrern und Antichristen!!

    Du hast den Unterschied gut herausgearbeitet!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Die Schrift lehrt keine sündlose Vollkommenheit, für wahre gläubige Christen, und unsere täglichen Erfahrungen bestätigen, dass die Sünde immer noch real ist.

    Deshalb warnen uns schon die Apostel vor Falschlehrern und Antichristen!!

    Du hast den Unterschied gut herausgearbeitet!

    Jesus empfängt seine Braut nicht als sündlose, aber geheiligte Braut!

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • wo wir nun schon mal - mit ausdrücklicher Billigung des Threadinitiators - schon längst im OT sind (und das Thema eigentlich einen eigenen Faden verdient),:

    Die eine belegt mit Schriftstellen, dass auch "wiedergeborene" Christen Sünder bleiben, der andere belegt - ebenfalls mit Bibelversen - scheinbar das Gegenteil. Die eklatanten Referenzgegensätze könnten irritieren, ich kann mir aber eine Synthese vorstellen.

    Selbst eine Pro-Sündlosigkeit-These sieht das nicht völlig einseitig, wird doch mit folgender Stelle scheinbar sich selber widersprochen:

    1. Johannes 1:8
    Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns

    Völlige Sündlosigkeit würde ich daher eher "nur" als GRUNDSATZ annehmen, als Idealziel, das es anzustreben gilt

    Zumal eine weitere Referenz ausdrücklich von Ausnahmen spricht (die nur nicht zur Regel werden dürfen), vgl...

    1. Johannes 2,1

    Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

    Ein Freifahrtschein zum Sündigen ist das nicht, aber die Sünde ist nicht mehr die Herrscherin in unserem Leben, ihre automatische Folge ist nicht mehr der Tod ("ist auch blutrot die Sünde, soll sie werden wie Schnee ...")- oder anders: die Sünde ist besiegt, hat als IBUK abgedankt

    .

    Jesus sagt zur Ehebrecherin (genauso zum Ehebrecher!):
    "Geh und sündige hinfort nicht mehr!" (Joh 8,10 ff). Er verlangt also von uns nichts gänzlich Unmöglichrs, nicht etwas, das wir nicht schaffen K Ö N N E N ; auch wenn er sicher keine Illusionen hegt, wie schier unmenchlich(!) schwer das ist.

    Aber er MOTIVIERT uns, dieser Vollkommenheit immer näher zu kommen. 'Sündige hinfort nicht mehr! Geh!

    Geh gfs zwei Schritte vor und einen zurück, aber dann kehr um und geh drei Schritte vor. Du schaffst das, ich bin bei dir, du kommst an!'

    Ob Br. Wopros das so gemeint hat, weiß ich nicht, er wird es sicher noch selber kommentieren. Ich kann nur sagen, wie ich das empfinde, auch mit Hilfe des folgenden Zitates:

    Gottes Gebote waren in sein Herz geschrieben. Und alle Nachfolger, die es ebenfalls sind (und das nicht nur durch ein Lippenbekenntnis, sondern durch echte Herzensumkehr in der Wiedergeburt) können dies ebenfalls. Das meint der heilige Wandel im Geist.

    Ein geheiligtes sündloses Leben - es IST möglich, wir haben das Potential dazu, wir KÖNNEN es. Aussuchtslos ist das nicht. Anstrengung tut not. Aber zu sagen, es geht nicht, hieße, von vornherein aufzugeben. Und das könnte gefährlich sein.

    p.s. -

    IBUK = inhaberIn der Befehls- und Kommandogewalt

  • Auch von mir: sehr schöne Beiträge, Petra.

    Paulus will mit den Worten im Römerbrief auch nicht sagen, dass sie, weil sie das Lösegeld und den Freikauf von der Sünde angenommen haben, keine sündige Natur mehr hätten

    Richtig.

    Eigentlich lässt sich das sehr gut aus zwei Begriffen ersehen.

    Paulus lobt in seinem Brief die "Heiligen und Vollkommenen" der Gemeinde

    und schreibt einige Verse später: aufdass ihr noch vollkommener werdet.

    Da ist also kein Ziel erreicht, sondern es geht unser ganzes Leben hinfort so,

    was man "Heiligung" nennt.

    Zudem wird ein Christ ohnehin nicht den Punkt erreichen, wo er da steht und sagt: "Ich bin sündlos!",

    sondern man wird sich - wie Paulus - angesichts dieses wunderbaren Gottes, den man kennt, immer selbst niedrig machen.

    Aber Christen stehen nicht mehr unter der Herrschaftsgewalt der Sünde

    Richtig, und das ist etwas vollkommen anderes, als sündlos zu sein.

    Dem Menschen ist aus Gnade das Daseinsschicksal, in das er von Geburt an eingeflochten ist, genommen.

    Ebenso ihn "heilig und vollkommen" zu heißen, ist kein Verdienst, sondern Zusage und Gnade Gottes.

    Aber das kommt eben dabei heraus, bei dieser Theologie, die hier die Runde macht.

    Deshalb schrieb ich memra letztens: es krankt ja noch an ganz anderen Dingen mit dieser Lehre.

    Und das sieht man hierin.

    Wie sündlos sie waren, das wird ihnen dann schon gezeigt werden, wenn der kommt, der ohne Sünde war.

  • Zudem wird ein Christ ohnehin nicht den Punkt erreichen, wo er da steht und sagt: "Ich bin sündlos!",

    sondern man wird sich - wie Paulus - angesichts dieses wunderbaren Gottes, den man kennt, immer selbst niedrig machen.

    Darin steckt auch aus meiner Sicht der Irrtum der von den sagen wir konservativen Interpretationen abweichenden Deutungen. Wenn uns Menschen das Potential innewohnen würde, wieder heilig oder sündlos sein zu können, wieso dann diese vielen besonderen Beschreibungen von Jesus als vom Geiste her durch Gott gezeugt usw? Warum war dann Jesus nicht ein einfacher Mensch in seiner ganzen Beschreibung, der später von Gott erhoben wurde? Warum die Mühe, seine Geburt als die von einer Jungfrau zu beschreiben, Gott zu seinem Vater zu erklären, wenn er doch ein einfacher Mensch war? Warum die Neuschöpfung, wenn das Geschöpf doch der Herrlichkeit nicht grundsätzlich beraubt war? Für mich ergeben sich aus den unitarischen Denkweisen mehr Fragen als Antworten.

  • Wenn uns Menschen das Potential innewohnen würde, wieder heilig oder sündlos sein zu können,

    Wenn ein Mensch nur aus sich selbst heraus lebt, hat er keine Chance die Sünde los zu werden, denn dann schießt er bei jeder Gelegenheit die Provokationen raus, weil es seinem Ego gefällt ;) Selbstverteidigung, Sexuelle Triebe...das ist ohne Gott alles stärker als unser Verstand.

    Wenn der Geist Gottes die Führung übernimmt, ist das wohl eine andere Situation.

    Gal 2,20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.

    In diesem Bewusstsein kann ich mir schon vorstellen, dass aus Versuchung keine Sünde wird.

    Und es wird uns gewünscht, dass wir durch und durch geheiligt werden.

    1Thess.5

    15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann. 16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass, 18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 19 Den Geist löscht nicht aus. 20 Prophetische Rede verachtet nicht. 21 Prüft aber alles und das Gute behaltet. 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt. 23 Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.

    Wollen wir die Sünde los werden oder nicht?...ist vielleicht die ehrlichere Frage.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Wenn uns Menschen das Potential innewohnen würde, wieder heilig oder sündlos sein zu können,

    Ich weiß auch nicht, was man da immer Spektakuläres sucht, denn es ist eigentlich ganz einfach.

    Wir sind Geschöpfe Gottes und unserer Natur nach mit ihm verbunden.

    In diese Natur hat sein geliebter Sohn uns zurückgeführt.

    Das Ziel ist nicht "meine Sündlosigkeit" (wen interessiert oder nützt denn diese meine Einbildung und Selbstgefälligkeit?),

    sondern Ziel ist die Verbindung mit Gott.

    Das ist keine un-natürliche Verbindung, die dem Leben als "Religion" noch mit draufgesetzt oder beigefügt wird,

    sondern es ist die eigentliche und natürliche Verbindung.

    Dann kann man frei leben und auch sterben ("Vater, in deine Hände gebe ich mein ganzes Wesen").

    Das ist Vollkommenheit. Gott ist unsere Vollkommenheit, nicht wir!

    Es ist nicht meine Sündlosigkeit, die mich vollkommen macht. Was schert irgendwen meine Sündlosigkeit?

    Ich weiß auch nicht, wie man auf so eine Idee kommt, solch ein Ziel zu verfolgen.

    Man kreist ja die ganze Zeit nur um sich selber und tut ja genau das Gegenteil von dem, was geboten ist.

    Einen schlimmeren Narzissmus als einen solchen religiösen gibt es nicht.

    Ja, der Mensch strebt nach Selbstvervollkommnung. Das ist uns eingestiftet.

    Das darf aber nicht die Realität verblenden und die Erkenntnis, was wir Menschen sind, nämlich unvollkommen.

    Deshalb sprach Paulus von der "sogenannten Erkenntnis (Gnosis)"; denn sie nannten sich zwar so, hatten aber keine Erkenntnis.

    Und dieser Lüge muss bis heute widersprochen werden.

    Dieses "wir können sündlos werden, aber natürlich nur mit Gottes Hilfe" ist einfach nur ein Alibi-Nebensatz,

    der gesagt wird, damit das abgedeckt ist.

    Das ist genauso, wie wenn der charismatische Heiler sagt: "aber natürlich nur durch die Kraft Gottes tue ich das",

    aber letztlich die ganze Zeit sich selber predigt.

    Wie sagen die alten Katechismen: Wir verwerfen die Lehre, der Mensch könne ...