Mir ging es so, dass ich einmal den Eindruck hatte, Gott wolle vielleicht, dass ich für ihn in einer bestimmten Gemeinde aktiv werde. Da habe ich überlegt, wie ich das verifizieren könnte. [...] [Ich dachte, wenn mir Gott] keinen Brief schicken kann, wäre ein Zeichen hilfreich, mit dem ER sich klar äußert, möglichst ein eindeutiges, ungewöhnliches Zeichen, damit ich ausschließen kann, dass es sich einfach um einen alltäglichen Zufall handelt. [...] Also habe ich mich dazu verstiegen, zu Gott zu beten, wenn er XYZ wolle, dann solle er doch bitte bewirken, dass [...] Das, worum ich als Zeichen gebeten hatte, war recht ausgefallen, jedenfalls etwas, das nicht zu erwarten stand und das ich so auch noch nie erlebt hatte. Es vergingen einige Wochen, und ich beschloß innerlich, dass dieses ganze Gebet nicht mehr als eine Peinlichkeit gewesen sei, von der zum Glück keiner etwas wüßte und die ich am besten vergessen solle. Überhaupt sei diese christliche Gottesvorstellung von diesem göttlichen Papa vielleicht nur eine regressive Phantasie, eine aus der Kleinkinderzeit übrig gebliebene Einstellung und Schwäche, die man als Erwachsener ablegen müsse. Kurz darauf, also als ich mein Gebet praktisch für gescheitert ansah und das Eintreten des Zeichens fast nur noch für [...] abwegig hielt, trat das erbetene Zeichen ein, mit bemerkenswerter Präzision. Ich zweifle jedoch nun schon seit einiger Zeit am Sinn meines Auftrags und habe meinen Auftrag, wenn es denn einer war, vielleicht völlig verfehlt. Ich bin gewissermaßen ratlos, was das alles soll; meine Erlebnisse in dieser Gemeinde sind eher frustrierend, [...]
Ein merkwürdiges Ereignis oder Zufall?
Ich kenne Christen, die der festen Überzeugung sind, dass der Teufel gerade jene angreife, die sich anschicken, für Gott Partei zu ergreifen. Mit oben angedeuteter Berufung verbindet sich mir ein Ereignis, das mich an diesen Glauben erinnerte, auch wenn ich nicht sicher bin, ob dies nicht ein Aberglaube ist.
Eine Weile nachdem das erwähnte Zeichen eingetreten ist, dass ich für Gott in dieser Gemeinde tätig werden solle, habe ich mich dort als ehrenamtlicher Mitarbeiter beworben. Ich wurde zu einem Gespräch mit dem zuständigen Menschen eingeladen. Gleich nach dem Gespräch, ich war mit dem Fahrrad dorthin gefahren, fuhr ich etwas weiter, um etwas zu besorgen. Gleich darauf zurück an dieser Gemeinde vorbei nach Hause. In Sichtweite der Gemeinde, bei der ich mich vorgestellt hatte, schnitt mir ein PKW auf dem Rückweg den Weg ab, so dass ich nicht mehr zwischen Autoverkehr und Bürgersteig fahren konnte; mit einem gewissen Zorn und Ehrgeiz beschloss ich sehr abrupt, ein Stück auf dem Bürgersteig zu fahren. Daraufhin bin ich, wie ich gleich, aber zu spät um es zu korrigieren, erkannte, zu ungestühm und vor allem in einem zu spitzen Winkel an die Bordsteinkante, eine Auffahrt, herangefahren und deswegen seit Langem wieder einmal gestürzt, ziemlich heftig. Dadurch habe ich mir einen Unterarm seiner ganzen Länge nach aufgeschürft und der Schlag auf das Knie hat bis heute, noch zig Monate danach, Folgen. Ich habe an diesem Tag das Rad nach Hause geschoben, weil ich mich kaum mehr imstande fühlte sicher zu fahren.
Zufall? Vielleicht.
Grüße
Daniels