- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
anlässlich der Sabbatschulbetrachtung am Sabbat den 15.07. haben wir gemeinsam das 3. Kapitel aus dem Jakobusbrief studiert. Es geht hier um die Zunge des Menschen, um die Worte, die er wählt und um das was damit bewirkt wird. Ich arte das ganze in eine Selbstreflexion über das Forum aus. Ich hoffe, dass ich damit dem Bibeltext keine Gewalt antue, wenn doch, bitte um liebevollen Hinweis!
Jetzt muss ich gleich mal vorweg fragen: Ist die Zunge und was sie redet gleichzusetzen mit dem, was wir hier im Forum schreiben?
Ich sehe das eigentlich schon so, denn auch geschriebene Worte werden innerlich gesprochen (wenn auch ohne dabei bewußt die Zunge zu betätigen).
Was schreibt also Jakobus (ELB) über diese Zunge:
3/1 Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wißt, daß wir ein schwereres Urteil empfangen werden; 3/2 denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. 3/3 Wenn wir aber den Pferden die Zäume in die Mäuler legen, damit sie uns gehorchen, lenken wir auch ihren ganzen Leib. 3/4 Siehe, auch die Schiffe, die so groß und von heftigen Winden getrieben sind, werden durch ein sehr kleines Steuerruder gelenkt, wohin das Trachten des Steuermanns will. 3/5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, welch kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! 3/6 Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge zeigt sich unter unseren Gliedern [als diejenige], die den ganzen Leib befleckt und den Lauf des Daseins entzündet und von der Hölle entzündet wird. 3/7 Denn jede Art, sowohl der wilden Tiere als der Vögel, sowohl der kriechenden als der Seetiere, wird gebändigt und ist gebändigt worden durch die menschliche Art; 3/8 die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: [sie ist] ein unstetes Übel, voll tödlichen Giftes. 3/9 Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind. 3/10 Aus demselben Mund geht Segen und Fluch hervor. Dies, meine Brüder, sollte nicht so sein. 3/11 Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor? 3/12 Kann etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven hervorbringen, oder ein Weinstock Feigen? Auch [kann] Salziges nicht süßes Wasser hervorbringen.
Warnung vor Streitsucht.
3/13 Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit. 3/14 Wenn ihr aber bitteren Neid und Eigennutz in euren Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. 3/15 Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche, teuflische. 3/16 Denn wo Neid und Eigennutz ist, da ist Zerrüttung und jede schlechte Tat. 3/17 Die Weisheit von oben aber ist aufs erste rein, sodann friedsam, gütig, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt. 3/18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften.
Ich mach jetzt mal aufgrund der Verse 1 - 3 im 3. Kapitel des Jakobusbriefes folgenden Rückschluß:
Diejenigen, die im Forum anklagend, streitsüchtig und verurteilend auftreten sind auf jeden Fall mit sicherheit nicht: "vollkommene Männer". Eine interessante Beurteilung aus der Bibel, die man hier vornehmen kann.
Weiterer Rückschluß: Diejenigen, die im Forum ihre Zunge nicht beherrschen können, können auch im realen Leben ihren Leib nicht beherrschen. Bloß was bedeutet das dann? Sind diese Personen dann gegenüber anderen unmäßig, gewalttätig und einfach ungut, oder bezieht sich diese mangelnde Selbstbeherrschung auf persönliche Dinge, die zuerst einmal "nur" jeden persönlich betreffen, also Maßlosigkeit in vielen Dingen (Essen, Sex, was auch immer). Worauf genau bezieht sich die Beherrschung des Leibes in Vers 2?
Für mich persönlich ist das 3. Kapitel des Jakobusbriefs eine harte Lektion. Da sich derzeit viel tut bei mir (Umbau, Stress in der Arbeit, ...), werden meine Nerven nicht selten so belastet, dass ich viel fluche und mein Temperament mit mir durchgeht. Als Vorbild für andere tauge ich in diesem Jahr wenig bis gar nicht. Bloß kann man wirklich aufgrund der Worte eines Menschen beurteilen: Das ist ein böser oder guter Mensch? Jakobus scheint das so darzustellen. Unsere Worte als Spiegelbild unseres Charakters? Ich frage mich dann immer, warum Gewaltverbrecher und Kinderschänder in ihrer Nachbarschaftsumgebung immer als unauffällige, freundliche, zuvorkommende Menschen beschrieben werden? Kann man sich nicht doch so gut verstellen als Mensch, dass die Zunge so gezähmt ist, dahinter aber ein fürchterlicher Charakter besteht?
Bin gespannt auf eure Gedanken dazu.
viele Grüße
Tricky