- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
wir haben in der Bibel ein paar Beispiele, wo Menschen offensichtlich Gottes Gebote übertreten und trotzdem das Richtige tun. So auch die beiden im Jakobusbrief erwähnten Fälle: Abraham und Rahab. Abrahams Beispiel ist den meisten hier hinlänglich bekannt. Er sollte seinen Sohn ermorden, weil Gott ihm das so befohlen hatte. Seine Vernunft und seine Erfahrung sowie sein Ausblick (der verheißene Erbe und Vater eines großen Volkes) müssen dagegengesprochen haben. Trotzdem entschied sich Abraham der Stimme Gottes mehr zu gehorchen als der Vernunft. Er hätte seinen Sohn ermordet. Er hätte damit klar gegen das 6. Gebot verstoßen.
Das andere Beispiel: Rahab. Hier kommen viele Punkte zusammen:
2/1 Und Josua, der Sohn des Nun, sandte von Schittim heimlich zwei Männer als Kundschafter aus und sagte: Geht, seht [euch] das Land an und Jericho! Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Hure; ihr Name war Rahab. Und sie legten sich dort schlafen. 2/2 Das wurde jedoch dem König von Jericho berichtet: Siehe, in dieser Nacht sind Männer von den Söhnen Israel hierhergekommen, um das Land zu erkunden. 2/3 Da schickte der König von Jericho zu Rahab und ließ [ihr] sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir gekommen und in dein Haus eingekehrt sind! Denn um das ganze Land zu erkunden, sind sie gekommen. 2/4 Die Frau aber nahm die beiden Männer und versteckte sie. Und sie sagte: Ja, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich habe nicht erkannt, woher sie waren. 2/5 Als nun das Tor bei [Einbruch] der Dunkelheit geschlossen werden sollte, da gingen die Männer [wieder] hinaus; ich habe nicht erkannt, wohin die Männer gegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie einholen! - 2/6 Sie hatte sie aber auf das Dach hinaufgeführt und unter den Flachsstengeln versteckt, die sie sich auf dem Dach aufgeschichtet hatte. 2/7 Da jagten ihnen die Männer nach, auf dem Weg zum Jordan, bis zu den Furten. Und man schloß das Tor, sobald die, die ihnen nachjagten, draußen waren.
2/8 Aber bevor sie sich schlafen legten, stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf 2/9 und sagte zu den Männern: Ich habe erkannt, daß der HERR euch das Land gegeben hat und daß der Schrecken vor euch auf uns gefallen ist, so daß alle Bewohner des Landes vor euch mutlos geworden sind. 2/10 Denn wir haben gehört, daß der HERR die Wasser des Schilfmeeres vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter getan habt, die jenseits des Jordan waren, dem Sihon und dem Og, an denen ihr den Bann vollstreckt habt. 2/11 Als wir es hörten, da zerschmolz unser Herz, und in keinem blieb noch Mut euch gegenüber. Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde. 2/12 So schwört mir nun beim HERRN, weil ich Gnade an euch erwiesen habe, daß auch ihr an meines Vaters Haus Gnade erweisen werdet! Und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen, 2/13 daß ihr meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern samt allem, was zu ihnen gehört, am Leben lassen und unsere Seelen vom Tod erretten werdet! 2/14 Da sagten die Männer zu ihr: Unsere Seele soll an eurer Statt sterben, wenn ihr diese unsere Sache nicht verratet. Und es soll geschehen, wenn der HERR uns das Land gibt, dann werden wir Gnade und Treue an dir erweisen. 2/15 Da ließ sie sie an einem Seil durch das Fenster hinunter; denn ihr Haus befand sich an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Stadtmauer. 2/16 Und sie sagte zu ihnen: Geht ins Gebirge, damit die Verfolger nicht auf euch stoßen, und verbergt euch dort drei Tage, bis die Verfolger zurückgekehrt sind! Danach geht eures Weges! 2/17 Da sagten die Männer zu ihr: Von diesem deinem Eid, den du uns hast schwören lassen, werden wir [unter folgenden Bedingungen] frei sein: 2/18 Siehe, wenn wir in das Land kommen, mußt du diese rote Schnur in das Fenster binden, durch das du uns heruntergelassen hast, und mußt deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln. 2/19 Und es soll geschehen, wer auch immer aus der Tür deines Hauses nach draußen gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupt, und wir werden [von diesem Eid] frei sein. Jeder aber, der bei dir im Haus sein wird, dessen Blut sei auf unserm Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird. 2/20 Auch wenn du diese unsere Sache verrätst, so werden wir von deinem Eid frei sein, den du uns hast schwören lassen. 2/21 Da sagte sie: Wie ihr sagt, so sei es! Und sie entließ sie, und sie gingen weg. Sie aber band die rote Schnur ins Fenster.
2/22 Und sie gingen weg und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage dort, bis die Verfolger zurückgekehrt waren. Die Verfolger aber hatten den ganzen Weg abgesucht und [sie] nicht gefunden. 2/23 Die beiden Männer kehrten nun um, stiegen von dem Gebirge herab, gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohn des Nun; und sie erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war. 2/24 Und sie sagten zu Josua: Der HERR hat das ganze Land in unsere Hand gegeben; auch sind alle Bewohner des Landes vor uns mutlos geworden.
War Rahab eine zutiefst gläubige Frau? Oder hatte sie einfach nur mehr Angst vor Gott als vor ihren eigenen Landsleuten? Jedenfalls hat sie denen gegenüber gelogen, dass sich die Balken biegen. Aber es war der richtige Schritt! Jakobus schreibt über sie:
Jak 2/25 Ist aber nicht ebenso auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ?
Kann man aus diesen Beispielen, Abraham, Rahab, ... (gibt wahrscheinlich noch mehr solche!) ein Prinzip herauslesen, oder sind das extreme Einzelfälle?
Kennt irgendjemand andere Beispiele davon, wie man ein Gebot übertritt um Schaden abzuwenden? Das überstrapazierte Beispiel aus dem 3. Reich wäre die Gestapo anzulügen, dass man Juden versteckt hält. Einfach um Leben zu schützen und zu bewahren.
viele Grüße
Tricky