Wiedergeburt - frei von allen Neigungen zur Sünde?

  • Ich glaube der Vers ist so gemeint: Ein Wiedergebohrenes Herz kann nicht sündigen, allerdings besitzen wir alle den leiblichen Körper und der neigt nun mal zur Sünde. Das heisst das Herz will und kann eigentlich nicht mehr sündigen, aber der Körper oder das Fleisch strauchelt immer wieder. Es gibt ja auch den Vers: Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Tja Don Domi,

    Das Stützt aber meine Sicht und NICHT die von Kisehl, nämlich

    +) ein Wiedergeborener will nicht mehr sündigen "aber der Körper oder das Fleisch strauchelt immer wieder."

    +) der leibliche Körper neigt eben nicht nur immer wieder zur Sünde sondern----siehe oben

    dh. "der Vers" von Kisehel kann also so gar nicht von ihm gemeint gewesen sein---das bestätigt sein weiterer Kommentar eindeutig !!
    l.g.y.

  • Yokurt:

    Ich bin auch nicht der Meinung von Kisehl. Ich wüsste daher auch nicht, warum ich mit dieser Auslegung seine Sicht stützen müsste. Es ist für mich aber die Erklärung, die meiner Bibelkenntnis und meiner persönlichen Erfahrung entspricht. Es ist für mich auch schlüssig mit all den Versen die besagen, dass wir alle Sünder sind.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • nach deinem Verständnis sollte diese Heiligung ja noch --irgenwann--in diesem Leben agbeschlossen sein, also----

    Meine Frage: wo in der Schrift (AT/NT) ist eine solche Person wie Du sie schilderst nachlesbar :?::?:
    l.g.y.

    Ja, Yokurt, irgendwann in diesem Erdenleben sollte diese Heiligung abgeschlossen sein. Seid heilig, wie Gott heilig ist.

    Zweite Frage: Also im AT sicher nicht, aber im NT sind es bestimmt die Apostel, ein Stefanus und mit Sicherheit noch sehr viele. In der Neuzeit ein Jakob Ganz, ein Johannes Gommel oder ein Carl Welkisch und mit Sicherheit noch sehr, sehr viele. Studiere die Sache mit den leeren Gräbern infolge der Erweckung mit Johann Caspar Lavater in Zürich.

    Aber bei den meisten wird das Erdenleben wohl nicht reichen und vor allem bei denen nicht, die schon zum Vorneherein sagen, dass diese Heiligung nicht möglich ist, weil sie die Kraft Gottes verleugnen.

    So, nun willm ich die Fragen von Bemo suchen ...

    Lieben Gruss

    Kis

    Das Himmlische Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge

  • Kisehel

    Die Texte, die du bringst, beweisen diese deine These nicht - sondern eher das Gegenteil.

    • 1. Petrus 1,14ff --> Kinder des Gehormsam, die aufgefordert werden, nicht mehr zu sündigen
    • Römer 6,12ff --> Dies ist ebenso eine Aufforderung, nicht mehr zu sündigen.
    • Epheser 2 --> Dort geht um die zugerechnete Gerechtigkeit "in Christus" im Himmel. Vers 10 fordert zu guten Werken auf der Erde auf. Es finden sich im Epheserbrief natürlich noch weitere Aufforderungen dazu - man beachte aber welche Stellung bei Gott die Briefempfänger schon haben laut Paulus.
    • Epheser 4,22 --> In den Versen 25ff folgen weitere Aufforderungen "weg vom Bösen, hin zum Guten".
    • Titus 2,12 --> Dieser Vers bezieht sich auf die Gnade und gibt deren Zweck wider. Der Vers sagt nichts über den Zustand des Gläubigen aus, sondern über das Ziel, welches die Gnade mit ihm hat.
    • Jakobus 1,12ff --> Gerade Jakobus spricht hier von den Versuchungen, die aus dem "Inneren" kommen und fordert auf, diese zu bekämpfen. Man beachte: Er spricht hier zu seinen geliebten Brüdern, und nicht zu irgendwelchen "Weltmenschen".

    1. 1.Petr. 1.14, spricht Petrus zu den Kindern des Gehorsams. Anscheinend waren aber diese Kinder nicht immer sooo gehorsam, sonst würden sie ja nicht ermahnt werden. Also wie bei uns. Ich verstehe hier Deine Frage nicht. Oder liegt das Problem darin, da Petrus im Vers 23 dann von den Wiedergeborenen (eben den Kindern des Gehorsams) spricht?
    Nun, dann wären wir tatsächlich mitten im Problem. Luther und alle dessen Abschreiber schreiben im Vers 23 (wie anderswo) „wiedergeboren“. Und genau das schafft unsere Verwirrung! Die Konkordanzübersetzung schreibt (statt „wiedergeboren“) „wiedergezeugt“. Diese Verwechslung oder Verwirrung besteht deshalb, weil beide Begriffe im Griechischen dasselbe Wort haben: genneo. Luthers Übersetzung ist in diesem Sinne natürlich nicht falsch, aber sie passt nicht! Zuerst (bei der Bekehrung) muss ja einmal gezeugt werden, dann das Wachstum und dann die Geburt. Wie bei den Pflanzen, so auch bei den Menschen und im Geistigen ist es nicht anders. Wenn man also der Konkordanz-Bibel glauben will, dann macht die ganze Sache Sinn. Somit sind die Kinder des Gehorsams wohl Gläubige, müssen aber nicht zwangsläufig schon Wiedergeborene sein.

    2. Desgleichen für Röm. 6. 12. Da ist vielleicht zu bemerken, dass wenn man den Aufbau des Römerbriefes beachtet, diese Mahnungen im Kap. 8 nicht mehr vorkommen (Beschrieb über Zustand der Wiedergeborenen). Schon im Kap. 6, V 14 sagt Paulus im Hinblick auf die Ueberwindung der Triebe (Neigungen): „Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ... unter der Gnade seid.“ Da müssen wir uns ja alle zwangsläufig fragen, herrscht denn die Sünde noch über uns? Antwort: leider ja!

    3. Epheser 2. Eines vorweg: Der Epheserbrief hat zwei Adressaten: Die Heiligen und die Gläubigen (der 1. Korintherbrief sogar deren 3!). Dieser Abschnitt des Briefes ist offensichtlich an die Geheiligten gerichtet, deshalb auch keine Ermahnungen wie oben schon besprochen.

    4. Epheser 4. Der Untersschied zu Kap. 2 könnte grösser nicht sein! Hier sind nicht die Heiligen angesprochen, sondern (die grössere Masse) der Gläubigen, welche noch nicht so weit waren. Der Unterschied der Reifegrade innerhalb der Gemeinde ist bei den Korinthern noch viel aussgeprägter als bei den Ephesern)

    5. Der ganze Titusbrief sagt nichts über Titus selbst aus. Es ist ein Lehrbrief, um der Gemeinde vorzustehen. Am Schluss sagt ja Paulus: „Solches rede und schärfe ein mit allem Ernst.“ Ob nun Titus bereits wiedergeboren war, weiss ich nicht, glaube aber eher nein, weil dieser Brief dann nicht vonnöten gewesen wäre.

    6. Jak. 1 Vers 5 beweist, dass Jakobus zwar den geliebten Brüdern schrieb, aber dass diese geliebten Brüder noch nicht voll wiedergeboren waren. Sie waren auf dem Weg dazu, also in der Heiligung – und deshalb wahrscheinlich auch die Anfechtungen und Versuchungen! Das sehen wir doch bei uns selbst. Noch zum V 5: „Wer Weisheit mangelt, erbitte sie von Gott.“ Offenkundig schrieb Jakobus diesen Brief an sehr Fortgeschrittene, denn beachten wir Joh. 2.27: „Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr bedürfet nicht, daß euch jemand lehre; sondern so, wie euch die Salbung selbst über alles belehrt, ist es wahr und keine Lüge, und wie sie euch belehrt hat, so bleibet darin!“ Das gilt dann für jene, welche die Salbung erlangt haben. Dies ist eine andere Bezeichnung für „Wiedergeburt“.

    Lieber Bemo, die Formel „Bekehrung – Heiligung – Heiligung“ oder „Zeugung – Wachstum – Geburt“ passt hervorragend. Dadurch lassen sich alle Verse und alle Fragen perfekt einordnen und man erhält eine wunderbare Übersicht und Erkenntnis vom Erlösungsplan Gottes.

    Mit liebem grus

    Kis

    Das Himmlische Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge

  • Kisehel

    Was ich damit sagen möchte: Der Gläubige wird in der Bibel permanent dazu aufgefordert, Sünde zu lassen. Solche Aufforderungen würden aber keinen Sinn ergeben, wenn die Gläubigen nicht mehr sündigen könnten, d.h. keine innere Neigung mehr zur Sünde hätten. Folglich müssten sich deine aufgeführten Texte ausschließlich an noch "nicht-vollständig Wiedergeborene" richten. Wenn dem so ist, drehen sie sich aber nicht um den Zustand des Wiedergeborenen (um den es hier aber gehen sollte!), weil sie nur etwas über den Zustand des "nicht-vollständig Wiedergeborenen" aussagen, der sich auf dem Weg der Heiligung befindet.

    Ich sprach nie davon, das gläubige nicht mehr sündigen können. Ich spreche immer davon, dass Wiedergeborene nicht sündigen können. Aber das habe ich ja wohl schon erklärt. Gläubige sind wir alle, Auch (mehr oder weniger) Kinder des Gehorsams, aber: leider noch keine Wiedergeborene.

    Hilfreich zum Thema finde ich im übrigen 1. Korinther 15,35ff. Dort wird der "irdische, natürliche Leib" dem "himmlischen, geistlichen Leib" gegenübergestellt. Ersterer wird bei der Auferweckung bzw. Verwandlungen abgelegt - und damit auch seine Vergänglichkeit (V.42), Unehre und Schwachheit (V.43). Ich denke, damit sind auch die ihm innewohnenden Neigungen zur Sünde gemeint.

    Ja, hier wird es ein bisschen komplizierter. Da müssen wir auch den Röm. 8 zuhilfe nehmen. Diese Umwandlung oder Verwandlung des irdischen Leibes geschieht ausschliesslich nur bei voll Wiedergeborenen, also bei denen, welche nicht nur eine durchgeistigte Seele, sondern auch einen durchgeistigten Leib haben! Erst diese verlieren die Verweslichkeit. Aber das ist nur bei äusserst wenigen Menschen der Fall. Vergessen wir das im Moment, solange wir noch so grundlegende Fragen haben.

    Lieben Grusss

    Kis

    Das Himmlische Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge

  • @ Kisehel,
    ich erlaube mir wichtige Aussagen zu deinem Konzept nochmals anzuführen:

    1 Gedanke:

    Zitat

    Wenn unsere Seele einmal die Heiligung abgeschlossen hat, um ein wenig profan zu sagen, und dann die volle Wiedergeburt erlangt, d a n n kann die Seele nicht mehr sündigen. Dann eben trifft der 1. Joh. 3.9 zu, mit dem "nicht mehr sündigen können", weil die Wiedergeburt aus dem Geist bedeutet ja, dass die Seele voll mit dem Heiligen Geist erfüllt ist.

    2. Gedanke:

    Zitat

    Meine Texte um den Zustand des Nicht-mehr-sündigen-Könnens der vollkommen Wiedergeborenen beziehen sich eben auf die Wiedergeborenen, das ist ja wohl klar. Sie beziehen sich aber nicht auf die "Wiedergeborenen" im lutherischen Sinn, also auf die Bekehrungs-Wiedergeborenen

    Zitat

    im NT sind es bestimmt die Apostel, ein Stefanus und mit Sicherheit noch sehr viele. In der Neuzeit ein Jakob Ganz, ein Johannes Gommel oder ein Carl Welkisch und mit Sicherheit noch sehr, sehr viele. Studiere die Sache mit den leeren Gräbern infolge der Erweckung mit Johann Caspar Lavater in Zürich.

    Zitat

    Aber bei den meisten wird das Erdenleben wohl nicht reichen ------ die schon zum Vorneherein sagen, dass diese Heiligung nicht möglich ist, weil sie die Kraft Gottes verleugnen.


    ====================================================================================================================================================
    Du führst also --der zeitlichen Reihenfolge nach---folgende punktuelle Geschehen und folgende Phasen an.
    a) Ungläubige---Reue Busse ---führt zu punktuellen Ereignis von "nicht voller Wiedergeburt im lutherischen Sinn" eigentlich interessiert mich im "biblischen Sinn" aber sei´s vorläufig drum

    b) es folgt die Phase der Heiligung,

    c) nach Abschluß der Heiligung (woran ist dies erkenntlich ?) erfolgt das punktuelle Ereignis der "vollkommenen Wiedergeburt. Ab diesem Zeitpunkt kann der Mensch nicht mehr sündigen. Hat er dann noch die "Neigung zur Sünde ?

    d) Nicht alle erreichen diesen Punkt c)

    e) Die Apostel haben diesen Punkt erreicht, auch Stefanus und viele v iele Andere ?(

    f) In der Neuzeit weißt Du von Leuten zu berichten die ebenfalls diesen Pkt c) erreicht haben und "mit Sicherheit" noch viele Andere ?(

    g) "die Sache mit den leeren Gräbern infolge der Erweckung mit Johann Caspar Lavater " sollte uns beim Verständnis deines Konzeptes weiter helfen ?(
    =================================================================================================================================================
    l.g.y.

  • @ Kisehel,

    ich verstehe nun besser deine Sicht des Erlösungsplanes.
    Ich erspare mir (und zumindest dir) zunächst noch weitere Detail-Fragen dazu zu stellen, der Zeit und Energieaufwand ist mir im Augenblick zu groß.
    Vielleicht "picke" ich mir die eine oder ander Verständnisfrage aus deinem Konzept noch heraus.

    Meine Sicht dazu kennst Du ja, -----das hatten wir ja bereits längst geklärt, -----ist eine ganz andere zu diesem Thema.
    Mehr werden wir wohl nicht klären können.
    l.g.y

  • Lieber Yokurt,

    Dein letzter Post ist das Sonntagsgeschenk für mich!


    Vielleicht noch eine kleine Bemerkung zu

    g) "die Sache mit den leeren Gräbern infolge der Erweckung mit Johann Caspar Lavater " sollte uns beim Verständnis deines Konzeptes weiter helfen

    Das steht im direkten Zusammenhang mit dem von Bemo erwähnten 1. Kor. 15.35. Diese Geschwister sind "dem Ebenbilde seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern" (Röm. 8.25)


    Lieben Gruss

    Kis

    Das Himmlische Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge

  • @ Kisehel,

    Zitat

    Dein letzter Post ist das Sonntagsgeschenk für mich!

    na dann habe ich diesen Beitrag noch rechtzeitig rausgebracht.
    Weiß zwar nicht was ich dir damit genau "geschenkt" habe, aber Hauptsache Du verstehst es als Geschenk :happy:
    l.g.y.

  • Ich glaube der Vers ist so gemeint: Ein Wiedergebohrenes Herz kann nicht sündigen, allerdings besitzen wir alle den leiblichen Körper und der neigt nun mal zur Sünde. Das heisst das Herz will und kann eigentlich nicht mehr sündigen, aber der Körper oder das Fleisch strauchelt immer wieder. Es gibt ja auch den Vers: Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach.

    Liebe Grüsse
    DonDomi


    Einen Menschen, der so glaubt und denkt möchte ich absolut nicht zum Lebenspartner haben, da ich zu keiner Minute vertrauen könnte, bzw. nie sicher sein könnte, dass er nicht fremdgeht. Im Gegenteil, ich müsste seine fleischliche Untreue zu jeder Minute einkalkulieren und befürchten. Das wäre die Hölle auf Erden, nein, danke.

    .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kisehel,
    mir gehts nun ähnlich, wie Yokurt - das Thema kommt an seinen "praktischen" Grenzen an - auf alle deine Äußerungen lässt sich in einen vernünftigen Zeitrahmen nicht mehr eingehen. Deine Position habe ich weitestgehend nachvollziehen können, da ich nun deine "Methode" besser kennen gelernt habe. Ich fasse mal für mich kurz zusammen, wie ich dich und dein Vorgehen verstanden habe:

    Dein hermeneutischer Dreh- und Angelpunkt sind die Aussagen im 1. Johannesbrief. Alle weiteren Aussagen in der Bibel zur Wiedergeburts- und Sündenthematik haben sich NUR dieser unterzuordnen. Folglich unterscheidest du die jeweiligen Adressaten, an welche die Briefschreiber des NT ihre Worte richten. Ermahnende Passagen richten sich an Noch-nicht-Wiedergeborene Gläubige, während die Passagen, die Heilsgewissheit und Rechtfertigung vermitteln, an die Wiedergeborenen gerichtet sind. Beispielhaft hast du uns dieses Vorgehen an folgenden Texten vorgeführt:

    • 1.Petrus 1,14: "[...]Kindern des Gehorsams. Anscheinend waren aber diese Kinder nicht immer sooo gehorsam[...]" - also wie wir, d.h. die Adressaten sind die noch nicht vollkommen wiedergeborene Gläubigen
    • Römer 6,12: Verhält sich wie 1. Petrus 1,14 - also noch nicht vollkommen wiedergeborene Gläubige
    • Epheser 2: Das ganze Kapitel richtet sich an die Geheiligten - also die vollkommen Wiedergeborenen
    • Epheser 4: "Hier sind nicht die Heiligen angesprochen, sondern (die grössere Masse) der Gläubigen, welche noch nicht so weit waren." - also die Nicht-Wiedergeborenen
    • Der Titusbrief: Der Adressat war deiner Meinung nach wahrscheinlich nicht Wiedergeborenen, da auch er ermahnt werden musste.
    • Jakobus 1,5: Dieser Vers richtet sich nicht an vollkommen Wiedergeborene, sondern an Menschen wie du und ich, die sich auf dem Weg der Heiligung befinden

    Fazit: Fünf von Sechs deiner Belegtexte, die den Zustand des Nicht-mehr-sündigen-könnens des Wiedergeborenen belegen sollen, passen nicht. Es bleibt nur Epheser 2 übrig, der sich an vollkommen wiedergeborene Gläubigen richtet. Als weitere Bibeltexte, die diesen Zustand beschreiben sollen, führst du nun noch einen unkonkreten Hinweis auf den 1. Korintherbrief, Römer 8 und 1. Johannes 2,27 an.
    Zu diesen drei Bibeltexten (1. Korinther ausgeklammert) möchte ich nun kurz stellungnehmen:

    • Epheser 2 vermag ich nicht isoliert zu sehen, weder von Kapitel 1, noch von Kapitel 3, Kapitel 4 oder Kapitel 5. Der Text spricht rein formell keine unterschiedlichen Personenkreise an. Womöglich sollte man an diesen Punkt der Diskussion ein eigenes Thema aufmachen. Was mir aber deutlich wird: Paulus unterscheidet hier klar zwischen den himmlischen Dingen (--Die Adressaten "in Christus", der im Himmel ist--) und den irdischen Dingen (--Die Adressaten auf der Erde, die ermahnt werden, ihrer himmlischen Berufung nachzukommen--). Die einzige Zäsur, die ich im Epheserbrief erkenne, befindet sich Eph 3,14-21 (Fürbitte und Lobpreis), welche den zumeist geistlich zuverstehenden ersten Teil (Eph 1-3,13) von den zumeist irdischen, mahnenden Teil (Eph 4-5,33) trennt.
    • Römer 8 ist ein noch viel größeres Thema. Es wurde an anderer Stelle schon ausgibig diskutiert, wenn ich mich recht erinnere. Ich möchte daraus nur Vers 13 aufgreifen: "denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.". Dort steht: "wenn ihr [...] tötet, dann..." (Verlaufsform!) und nicht "wenn ihr [...] getötet habt, dann..." (Abgeschlossene Handlung!). D.h. dass das Töten der "Handlungen des Leibes" (= Neigung zur Sünde, mein Verständnis) ein anhaltender, noch nicht abgeschlossener Prozess ist - was wiederum heißt, dass die Neigung zur Sünde auch noch nach der Wiedergeburt existiert. Diese Neigung wird erst durch den neuen, himmlischen Leib beseitigt (1. Korinther 15 - diesen Text habe ich schon in einen anderen Beitrag von mir angerissen - dir ist er vorerst zu kompliziert)
    • 1. Johannes 2,27 ist umrahmt von zwei Aufforderungen, die nur Sinn machen, wenn der Adressat noch Fallen bzw. Sündigen kann. Selbst die Aufforderung am Ende von Vers 27 "bleibt in ihm!" ergibt nur Sinn, wenn die Möglichkeit zu sündigen (d.h. der Adressat kann sündigen!) noch besteht. Johannes entfaltet in 1. Joh 2,12-28 das Konzept "Wir in Christus - Christus in uns." (zufäälig(?) das gleiche Thema wie im Epheserbrief "himmlisch/irdisch", d.h. "zugerechnete/verliehene Gerechtigkeit", nur so nebenbei...auch wieder ein Thema für sich) und ermahnt den Adressaten daran festzuhalten - haben vollkommen Wiedergeborene diese Ermahnung deiner Meinung nach nötig?

    Ich stelle fest: Wir gehen methodisch unterschiedlich die Bibel an: Die "harmonisierst" von einen Bibeltext aus andere Bibeltexte, indem du den jeweiligen Adressaten der anderen Bibeltexte an diesen einen Bibelvers anpasst. Diese Vorgehensweise teile ich nicht, weil man so diese Texte nach belieben manipulieren kann, weil man den jeweiligen Kontext ignoriert. Meine Vorgehensweise ist eine andere: Der jeweilige Bibeltext muss zunächst in seinen unmittelbaren Kontext verstanden werden, dann im Kontext des Kapitels, dann im Kontext des jeweiligen Buches und dann erst im Kontext der gesamten Schrift (also alle anderen Bücher, Kapitel, Verse - das ganze quasi nochmal rückwärts). Gehe ich methodisch so vor, finde ich derzeit keine Differenzierung (Wiedergeboren/Nicht-Wiedergeboren) zwischen den jeweiligen Adressaten - es sei denn der Autor macht es formell und eindeutig nachlesbar deutlich (habe ich so etwas übersehen, kannst mich ja drauf aufmerksam machen, wenn du willst).


  • Also so eine Formel ist für mich was ganz neues. Für mich ist Bekehrung und Wiedergeburt ein und dasselbe. Auch das Wort Buße (metanoia) ist für mein Verständnis auch ein anderer Ausdruck, der mit Wiedergeburt definiert werden werden kann. Alle diese Ausdrücke beschreiben eine Veränderung des Herzen. Diese Umwandlung ist eine enorme Machtoffenbarung des Heiligen Geistes. Da wird nicht eine Sache oder Punkt im Menschen erneuert, sondern der ganze Mensch. Ist interessant welche verschiedene Meinungen über diese Worte vorhanden sind. :S

  • Nur zur ergänzenden Info was "die Methodik" der Schriftauslegung betrifft.

    Bemo schrieb an Kisehel:
    I

    Zitat

    ch stelle fest: Wir gehen methodisch unterschiedlich die Bibel an: Die "harmonisierst" von einen Bibeltext aus andere Bibeltexte, indem du den jeweiligen Adressaten der anderen Bibeltexte an diesen einen Bibelvers anpasst. Diese Vorgehensweise teile ich nicht,


    ===============================================================================================================================================================

    Seriöse (auch nicht adv. Theologen) lehnen diesen methodischen Ansatz als biblisch nicht brauchbar ebenfalls ab.

    Auch Gerhard Maier tut dies z.B in seinem Grundlagenwerk: Biblische Hermeneutik. (wo er auch die historisch kritische Methode ablehnt.) eindrücklich dar.

    wie schon gesagt: die Methode entscheidet über die Ergebnisse. Falsche bibel-Auslegungsmethoden sind von Übel. Neue "Mitleser" seien davor ausdrücklich gewarnt und darauf hingewiesen.
    l.g.y.

  • Guren Abend.

    Vor Gott ist jede Sünde eine Sünde. Alle sind gleichwertig, bis auf die Sünde wider den Hl. Geist.

    Unter Christen wiegen sexuelle Sünden, so scheint mir, viel schwerer als z. B. Geiz oder Klatsch und Tratsch. Darüber sollte man mal nachdenken !

    Wenn ein Homo sich bekehrt, bleibt er trotzdem ein Homo. Er behält seine braune / blaue / grüne Augenfarbe und seine Haarfarbe. Daran ändert seine Bekehrung nichts. 11 % aller Menschen sind als homosexuelle Wesen geboren. Bekehrt sich ein solcher, wäre er also ein Mirmensch mit sexueller Behinderung. Soll man nun Behinderte aus der Gemeinde aus schließen ? Scheinbar meinen das manche STA. !?!?

    Ein Mensch mit hetero sexueller Veranlagung wird auch nicht seine Sexualität los, wenn er sich bekehrt. Und Heteros huren genau so viel herum wie Homos. 74 % der Hetero-Männer machen Seitensprünge und etwa 80 % der Hetero Frauen. Homos verhalten sich nicht anders. Und die Neigung zu Kindern ist in beiden Gruppen gleich hoch. Eine homosexuelle Frau oder Mann kann also genau so gut Erzieher oder Lehrer werden wie ein hetero sexueller Mensch.

    Ich denke, für beide Gruppen ist nicht die sexuelle Veranlagung wichtig, sondern die Frage, wie ein Wiedergeborener damit umgeht. Das gilt aber gleichermaßen auch für einen hetero.

    Wobei wir wieder bei der christlichen Nächstenliebe sind.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • @ Stofi

    das ist die Realität auf Erden :wink:
    l.g.y.


    Leider ja, Leider aber umsomehr, dass es die Realität unter Christen ist, die bis aufs Blut behaupten , Jesus in sich zu tragen, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein und überhaupt gläubig zu sein. Wenn diese Christen dann auch noch behaupten, dass sie für ihr Fremgehen gar nichts können, weil es nur der Körper tut, nicht aber der Geist, dann ist es m.Ü.n. Lästerung und Mißbrauch des Gottesnamen.

    .

  • @ Stofi,

    Zitat

    Wenn diese Christen dann auch noch behaupten, dass sie für ihr Fremgehen gar nichts können, weil es nur der Körper tut, nicht aber der Geist, dann ist es m.Ü.n. Lästerung und Mißbrauch des Gottesnamen.

    auch das kann (leider) Realität sein

    Obgleich ------Frag mal Kisehel in welche Kategorie von "Wiedergeboren" er diese von dir beschriebenen Christen (wenn es solche mit den von dir beschriebenen gesamten Mix aus Merkmalen so fiktiv beschrieben überhaupt tatsächlich in natura gibt) einordnen würde. ;)
    l.g.y.

  • Wenn diese Christen dann auch noch behaupten, dass sie für ihr Fremgehen gar nichts können, weil es nur der Körper tut, nicht aber der Geist, dann ist es m.Ü.n. Lästerung und Mißbrauch des Gottesnamen.

    Kennst Du solche Christen?

    Der Ehebruch beginnt laut Jesu schon ganz frü im Kopf. In einer Ehe gehören dazu Beide im Vorfeld Missstände beseitigen zu können.

    Manchmal geht es nicht, weil sich einer verweigert,auf welche Weise auch immer. Wer ist hier dann Schuld?

    Wir sind dann ganz schnell dabei die Ergebnisse zu verurteilen. Jeder Kehre erst vor seiner Türe.

    Liebe ist ein Geschenk, das nicht jeder empfangen hat.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16