5.Mose 22,5: Frauen in Männerkleidern und Männer in Frauenkleidern

  • Liebe Mitglieder des STA-Forums,

    im letzten Adventecho wird unter dem Generalthema „Sexuelle Identität“ vom Kongress in Südafrika berichtet („In God´s Image“), auf dem es im Wesentlichen nur über Homosexualität ging. Auch die kurzen zum Teil guten Stellungnahmen (Streit, Hochstrasser und Stank) beziehen sich nur auf dieses Thema. Zur sexuellen Identität gehört aber natürlich auch der gesamte Bereich von Transgender: vom Crossdressing (Transvestismus) bis zur geschlechtsangleichenden Operation (Transsexualität).

    Vor einigen Wochen outete sich ein sehr guter Bekannter von mir mit den Worten: „Du bist die erste und bis jetzt einzige, der ich sage, dass ich Transvestit bin. Betroffene benutzen lieber den Begriff Crossdresser.“
    Er erzählte mir, dass er schon als Jugendlicher die Strumpfhosen und den BH seiner Schwester heimlich anzog. Heute trägt er immer mal wieder Frauenkleider, Dessous, Damenschuhe und Perücke und schminkt sich dezent. So ist er öfters schon in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen ohne viel Aufsehen zu erregen. Ich muss dazu sagen: Er ist nicht allzu groß, schlank, mit weichen Gesichtszügen. Wenn man nicht genau hinschaut, kann man ihn tatsächlich für eine Frau halten. Nur seine Stimme verrät ihn. Zwei bis drei Mal habe er versucht, gegen diese Neigung anzukämpfen, hat seinen ganzen Frauenkram entsorgt. Nach vier Wochen hat er wieder angefangen, alle Sachen neu zu kaufen.

    Er sagt, diese Neigung sei ein wesentlicher, untrennbarer Teil von ihm, das Weibliche in ihm sei sein „Alter Ego“, sein zweites Ich, das er nicht los wird. Wenn er längere Zeit keine Möglichkeit des Auslebens hat, bekommt er Migräne, wird aggressiv und unleidlich. Beruflich hat er eine leitende Stellung in einer großen Firma, ist angesehen und steht dort zu 100% seinen Mann.

    Als bekennender Christ liest er natürlich auch in der Bibel und stieß vor kurzem auf den Text in 5.Mose 22,5. Jetzt ist die Not natürlich groß! Auf der einen Seite kommt er nicht los vom Crossdressing (die Neigung sei nicht therapierbar). Auf der anderen Seite steht da: „Es ist Gott ein Gräuel!“ Das heißt: Es ist Sünde! Oder?

    Ich frage mich natürlich als Frau: Was ist heute mit den vielen Frauen los? Fast alle tragen Hosen. In den Kaufhäusern findest du als Frau kaum noch Röcke. Die Hose ist doch ein eindeutiges männliches Kleidungsstück. Die Hemden und viele Blusen sind auch sehr männlich, nur die Knopfleiste ist auf der linken Seite und der Schnitt ist etwas angepasst.

    Übrigens, mein Bekannter weiß von diesem Posting und ist sehr gespannt auf eure Antworten. Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.

    Liebe Grüße
    Stella

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (19. Oktober 2014 um 19:53)

  • Auf der anderen Seite steht da: „Es ist Gott ein Gräuel!“ Das heißt: Es ist Sünde! Oder?

    Es steht geschrieben:
    5 Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel.

    Die Frage wäre in welchen Zusammenhang und aus welchem Grunde es für Gott ein Greuel/Sünde ist?

    Jesus sprach auch von veschnittenen Menschen und von Verständniss und Barherzigkeit.

    Ich kann mich nicht in die Not von Menschen versetzen die sich im falschen Körper fühlen.

    Keiner macht diese Spielchen aus Spass oder andere bewusst zu täuschen.

    Deswegen den anderen zu verurteilen oder auszugrenzen steht uns nicht zu.

    Nur Hilfe und Versändniss können ein Liebesdienst sein!

    Nehmet aneinder an...auch wenn es schwer ist den anderen in seiner Not zu verstehen und zu Lieben.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Zitat von Bogi 111: Die Frage wäre in welchen Zusammenhang und aus welchem Grunde es für Gott ein Greuel/Sünde ist?

    Da müssten sich jetzt die Theologen zu Wort melden, besonders die kritisch-historischen Bibelausleger. Bin sehr gespannt.

    Stella

  • Liebe Stella,

    Zitat

    Als bekennender Christ liest er natürlich auch in der Bibel und stieß vor kurzem
    auf den Text in 5.Mose 22,5. Jetzt ist die Not natürlich groß!

    Das Thema ist umfangreich und-------ob "angeboren, anerzogen, veränderbar von der betroffenen Person oder nicht etc" ---immer wieder diskutiert.

    Wir sollten "seine Not" mit unseren Beiträgen nicht ggf. noch mehr anheizen.

    Es ist seine Not, es ist seine "Auseinader-Setzung" in seiner Beziehung mit Gott, der ihm seine barmherzige Lösung im Umgang damit offenbaren und anbieten wird.
    Ein "verständnisvoller" Umgang unsererseits kann ihm Hilfe in seiner Not sein-----
    gut gemeinte "menschliche" (psychologische :( )Ratschläge bewirken oft das Gegenteil.

    Sie "Lösen" sein Problem nämlich nicht.
    Letztlich ist ja jeder "Christ" mit seiner Not auf Gott zurückverwiesen------

    liebe Grüße an deinen Bekannten.
    y.

  • Liebe Stella,

    Zitat

    Da müssten sich jetzt die Theologen zu Wort melden, besonders die kritisch-historischen Bibelausleger. Bin sehr gespannt.

    Ich würde von dieser "Methode" der Bibelauslegung ---besonders auch zum Thema hier-----dringendst abraten.
    sie bietet nicht den der Schrift angemessenen hermeneutischen Zugang zum Schriftverständnis. !!!

    Es ist genau dieser (menschliche) Ansatz die Schrift verstehen zu wollen, welche die Not Betroffener nur noch vergrößern würde.
    l.g.y.

  • Habe gerade etwas interessantes geschaut: Die Sendung Philosophie auf arte.

    Eine jüdische Rabbinerin erklärte dort:

    In der jüdischen Tradition werden die Auslegungen und Interpretationen eines Bibeltextes als "Kleid, Gewand" gesehen, da die Kommentare im Talmud um den Bibeltext drumherum geschrieben werden.

    Eine Auslegung ist also ein Gewand des "nackten" Bibeltextes.

    Interessant ist: Je "nackter" der Text gelesen wird, desto verhüllter wurden beispielsweise die Frauen in diesen orthodoxen Gruppen. (Das reichte bis zu kleinen Käfigen, die den Frauen über den Kopf gestülpt werden).

    Je "gekleideter" ein Text gelesen wird (also wenn er interpretiert wird), desto "freier" wurden die Frauen.

    So sagte die Rabbinerin: "Eine wortwörtliche Lesung ist schamlos!" - Denn es wird zwar die Frau verhüllt, aber sie wird nicht verhüllt wegen ihres Wesen und ihres Gesichtes, sondern wegen ihrer sexuellen Merkmale.

    Verhüllung geschieht, weil man sich genau auf das konzentriert, worauf man sich nicht konzentrieren "soll".

    So seien z.B. auch "Text" und "Textil" aus dem gleichen Wortstamm; und im Hebräischen ist das Wort für "Text" das gleiche, wie für "Webstuhl".

    Ich fand das sehr interessant, deshalb hier so am Rande, weil es ein wenig um Kleidung ging.

  • Wer sich kleidet und dazu gedrängt wird Klamotten dess anderen Geschlechts anzuziehen, ist Homosexuell. Er oder sie füllt sich im falschen Körper.

    Das ist eine Psychische Krankheit. Der Urheber kann verschiedeness sein, nur nicht Gott.

    Gott schafft niemanden im falschen Körper.

    Der Vergleich gilt deshalb, da zB. Pädophelie oder Massenmörder uvm. Eine Lebenseinstellung ist und nicht nur eine einzige Tat.
    solche sind schrecklich und Schädlich, doch Gott kann es heilen.

    So auch bei dieser Person.

  • Also ich bin ja nur Außenstehender aber ich hab oft das Gefühl das jeder einzelne Paragraph in der Bibel wichtiger genommen wird als die 10 Gebote oder das Gebot der Nächstenliebe , täusch ich mich ?

    Das mit den Kleidern ist ein Greuel aber offensichtlich noch nicht todeswürdig wie einige Zeilen darunter der Ehebruch.Hatten die Ehebrecher dann überhaupt noch eine Chance zu bereuen ?

    ( Wie war das neulich noch mit dem IS als den echten Muslimen ? Müßte man dann als echter Jude/ Christ nicht auch letztere Vorschrift so bestrafen wie es im Buch Mose steht ? Naja andere Baustelle. )

    -

  • Liebe Stella,

    die (tierischen) Triebe sind die Begierden und Leidenschaften des "alten Adams", der alten Natur, eben so, wie Gott den Menschen in seinen Sünden dahingegeben hat, wie es Paulus im Röm. 1. 24 ff beschreibt. Beim einen ist es die Homosexualität, beim andern das Trinken und Rauchen, beim Dritten das Onanieren.

    Dieser "Alte Adam" in uns lässt sich nicht therapieren. Wie Andreas schon gesagt hat, hilft da nur eine neue Gesinnung (nach Röm. 8), eben die Wiedergeburt. Damit meine ich nicht die lutherische Wiedergeburt, sondern die biblische Wiedergeburt im Geist, wenn nämlich wirklich alles neu geworden ist. Auch die Gesinnung. Die ist ein Geschenk der Gnade, welcher wir aber nachjagen sollten, und dem "Himmel Gewalt antun", wie Jeus sagt.

    Mit dem lutherichen "Glauben allein - und ab in den Himmel" ist es noch lange nicht getan. Damit erhalten wir (vielleicht) die Vergebung, aber die Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde (das Ablegen der alten Gesinnung) haben wir dadurch noch nicht.

    Dein Bekannter aber ist bereits auf dem richtigen Weg. Er hat durch den Geist Gottes die Erkenntnis seiner Sünde erhalten und hat bereits versucht, diese Sünde abzulegen indem er diese Frauenkleider weggeworfen hat. Wie die Raucher, welche immer wieder angefangene Packungen wegwerfen, aber dann wieder neue kaufen. Dieses zermürbende Spiel wird noch eine Weile so weitergehen, bis er entnervt (über sich selber) alles, wirklich alles in Demuit Christus übergibt und zu ihm nach Hilfe schreit, dass Er ihm doch bald die neue Gesinnung, den neuen Adam, schenkt.

    Die Wiedergeburt erst löst das Problem. Die Wiedergeburt im Geist heisst auch Wiedergeburt in der Liebe und Wiedergeburt in der Wahrheit.

    Ich hoffe, dass Dein Bekannter standhaft auf dem nun mal eingeschlagenen Weg bleibt, dann kann er auch immer wieder kleine Fortschritte erleben. Aber er darf nicht nachlassen, denn das Ziel ist nicht in drei Wochen zu erreichen!

    Mit liebem Gruss
    Kis

    Das Himmlische Licht ist das Erkennen der Geistigen Zusammenhänge

  • Andreas schreibt: "Wer sich kleidet und dazu gedrängt wird Klamotten des anderen Geschlechts anzuziehen, ist Homosexuell."
    Dazu muß ich sagen, mein Bekannter ist heterosexuell. 90-95% der Transvestiten sind hetero. Die wenigsten sind homosexuell. Die meisten Transvestiten sind verheiratet und haben Kinder. Da muß die öffentliche Meinung noch dazu lernen. Bei verheirateten Transvestiten kommt dann noch das Problem mit der Ehefrau. Aber das ist hier nicht das Thema.

    Entschuldigt, mit dem Zitieren komme ich noch nicht zurecht.

    Liebe Grüße
    Stella

  • Zitat

    Bei verheirateten Transvestiten kommt dann noch das Problem mit der Ehefrau. Aber das ist hier nicht das Thema.


    Stella:

    sorry, aber hier muss man doch mal was sagen:

    Nicht für den Transvestiten kommt das "Problem mit der Ehefrau", sondern für die Ehefrau kommt das Problem mit dem Ehemann!

    In der Regel wird eine Frau sich etwas anderes unter einem Ehe-Mann vorgestellt haben, und das ist wohl ihr gutes Recht!

    Diese Neigung hat keine Ehefrau bei der Hochzeit unterschrieben!

  • Im Rineker Bibellexikon steht dass es keine bekannten Unterschied zwischen Männer und Frauen Kleidern dieser Zeit gibt!
    Wird also WIRKLICH über die Kleider geredet?
    Ich bestreite das nämlich ganz deutlich!

  • Diese Gesetzes Texte sind für das Volk damals geschrieben worden. Ich mag es nicht, wenn Leute sich einzelne Texte rauspicken und den Rest ignorieren. Wo sind denn die Quasten an den Zipfeln eurer Mäntel 22.12 oder warum gehen wir heute mit Kriegsgefangen Frauen anders um siehe 21.12.
    Misratene Söhne hinrichten zu lassen kommt heute auch nicht mehr wirklich in Frage 21.18.
    Auch Jesus hat diese Gesetze nicht befolgt, als er die Ehebrecherin gehen ließ anstatt sie zu steinigen.
    Wir alle picken uns unsere persöhnlichen Rosinchen aus der Bibel. Das sollte jedem von uns klar sein.
    Kümmert euch um eure eigenen Balken.
    Ich werde jeden annehmen der zu mir kommt, egal woher, egal ob schwul, abhängig oder einfach nur reich. Darin will ich Jesus nachfolgen.

    Boris

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, gerade hier und heute können wir erleben, worum es geht:
    Gott hat den Menschen als MANN und FRAU geschaffen, in unserer Gesellschaft wird versucht diese Unterscheidung in jeder Hinsicht zu eliminieren oder zu unterdrücken:
    In der Sprache, in der Rolle in der Gesellschaft und Familie, in der Rolle im Beruf, im Auftreten und in der Sexualität...
    Das ist letztlich ein Leugnen der Schöpfungsordnung und nur konsequent in einer Gesellschaft, die die Schöpfung ablehnt.

    Wobei es mir nicht um die Neigungen Einzelner geht, die damit mehr oder weniger "glücklich" sind....
    .

  • in jeder Hinsicht zu eliminieren oder zu unterdrücken:


    Na ja, fahre ich sehr oft im Schulautobus mit : Da sehen die Mädchen schon ganz anders aus als die Knaben - in der Kleidung nämlich, auch wenn sie Hosen tragen. Wenn es heiss ist, habe ich mir schon immer Tops mit Spaghettiträgern für Herren gewünscht. High Heels sind was für Transvestiten, aber nicht für den "Mann von heute" - - : Und wir diskutieren doch die Interpretation und Bedeutung des Mose - Textes !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • "Diese Gesetzes Texte sind für das Volk damals geschrieben worden."

    Schön, dass jemand zum eigentlichen Text zurückkommt (b.bukowski). Liest man 5. Mose 22,5 im Zusammenhang, dann stellt man fest, dass alle genannten Beispiele (Gebote oder Empfehlungen) in unserer heutigen Zeit überhaupt keinen Platz mehr haben bzw. einen Sinn ergeben. Also könnte es doch mit den Frauen, die Mannszeug tragen und den Männern, die Frauenkleidung tragen noch ein andere Bewandniss haben, nur für die damalige Zeit. Aber welche? Kann hier jemand weiter helfen? Jetzt brauchen wir vielleicht doch einen historisch-kritischen Bibelausleger.
    Liebe Grüße
    Stella

  • Andreas schreibt: "Wer sich kleidet und dazu gedrängt wird Klamotten des anderen Geschlechts anzuziehen, ist Homosexuell."
    Dazu muß ich sagen, mein Bekannter ist heterosexuell. 90-95% der Transvestiten sind hetero. Die wenigsten sind homosexuell. Die meisten Transvestiten sind verheiratet und haben Kinder. Da muß die öffentliche Meinung noch dazu lernen. Bei verheirateten Transvestiten kommt dann noch das Problem mit der Ehefrau. Aber das ist hier nicht das Thema.

    Entschuldigt, mit dem Zitieren komme ich noch nicht zurecht.

    Liebe Grüße
    Stella

    Es ist leider oft so, das dies erst der Anfang zur Homosexualität ist.
    Ich kenne auch eine Familie mit 6 Erwachsenen Kindern. Der Vater war in einer Baptistengemeinde Aktives Mitglied.
    Doch wurde er auch nach den Jahren immer schwuler.
    Er trennte sich und lebt mit einem Mann zusammen.

    Ich hoffe das es bei diesem nicht auch so etwas wird.

  • Für mich kann ein echter Christ einem anderen nicht den Glauben absprechen, da es ihm laut der Schrift untersagt ist.

    Ich darf nicht verurteilen, aber beurteilen müssen wir. Sonst lassen wir jeden Misst in unsere Gemeinden.

    Und wenn ich eine Person an der Lebenseinstellung beurteile und diesem die Gemeindezugehörigkeit verbiete, so ist es Biblisch recht.