A "bookbook", das Hightec-Medium Buch.

  • Die angeberischen, aufgeblasenen Videos der Firma Apple wurden inzwischen schon mehrfach parodiert. Wie hirnrissig Apples Werbefilmchen sind und wie letztlich lächerlich die überteuerten Apple-Geräte darin über den Klee gelobt werden, wird deutlich, wenn man sich eine dieser Parodien ansieht, in der diese Werbemasche auf ein altbewährtes Medium angewandt wird, zum Beispiel auf ein Buch. IKEA hat einen Werbefilm für seinen Katalog veröffentlich, der genau das tut. Witzig anzusehen:

    MOXQo7nURs0

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Daniels:

    Apple ist eine bemerkenswerte Marke. Das Unternehmen hat eines der besten Marketingteams der Welt, eines der besten Design-Teams, eines der besten Hardware- und Softwareteams. Steve Jobs war es immer wichtig, dass es zu keiner "Bozo Explosion" kommt. Das die "Vermehrung der Clowns", also wenn Möchte-Gern-Top-Chefs ("Frühstücksdirektoren", die sich nach dem Peter-Prinzip in die Höhe geschraubt haben) noch dümmere Leute einstellen, als sie selbst sind.

    Das Ergebnis ist ein Unternehmen, das in allen Produkten eine global führende Rolle einnimmt.

    Wer sich mit der Art, wie Apple organisiert ist, genauer beschäftigt, stellt fest, dass es wie ein Start-Up funktioniert, obwohl dort knapp 50.000 Menschen beschäftigt sind. Glaub mir, Konzerne wie Siemens sind kompliziert organisiert dagegen. Apple lehnt auch "Consulter" ab, da gibt es nahezu keine Unternehmensberater, also keine mit "McKinze-Virus" verseuchten Gehirne.

    Gerade deshalb schaffte Apple es auch, mehrere Industrien zu revolutionieren, weil man nicht nur die McKinze-Krankheiten verbannt hat, sondern auch Spaß daran hat, ganze Branchen zu prägen, auch wenn es Kolosse wie Nokia das Leben kostete. Dort gab es einfach zu viele Clowns im Businessanzug, denen Verwaltung wichtiger war als desruptive Innovation.

    Wir werden sehen, wie der Uhrenmarkt in 3 Jahren aussieht, ich denke die Apple Watch wird auch hier dominieren bzw. eine Kopiervorlage für Samsung, Google & Co. darstellen.

    Wer selbst Unternehmer ist, sollte von Organisationen wie Apple lernen. Ich selbst (entwickle gerade ein Modeprodukt) habe einiges von Apple gelernt, auch wenn Apple nicht fehlerfrei ist. Man kann auch von Elon Musk lernen. Wichtig ist jedenfalls, dass man von den Besten der Welt lernt, denn wer von Idioten lernt, wird selbst in Handumdrehen zu einem solchen.

    Bezüglich überteuert: Wenn du dir z.B. ein 13" MacBook Pro mit Retina Display anschaust, stellst du fest, dass vergleichbare Sony oder Samsung-Geräte auf ähnlichem Preisniveau liegen. Apple verzichtet bewußt auf das untere Preisniveau und tut gut daran, da man mit z.B. mit EEEPCs (Asus) nur sehr geringe oder gar keine Margen einfahren kann. Solange das Preis/Wert-Verhältnis passt, ist das Gerät nicht überteuert. (Wie auch ein Porsche Panamera über die Lebenszeit wesentlich teurer ist als ein Tesla S, der ein wesentlich besseres Preis/Wert-Verhältnis hat.) Das Problem, wer billig kauft, kauft oft teuer.

    (Ich selbst habe ein oben erwähntes MacBook Pro, auf dem ich gerade ein umfangreiches Projekt erstelle und habe mir auch die Frage gestellt, ob ich nicht doch weniger ausgeben soll. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass bei Office-Anwendungen rund 12-Stunden Akku-Laufzeit, die höhe Mobilität durch das geringe Gewicht, die Datensicherheit durch automatische Time-Machine-Backups, gratis Updates für neue Betriebsysteme, kaum Viren, geringe Auslastung der Hardware durch OS,... aussschlaggebende Argumente waren. Außerdem weiß ich aus meinem Bekanntenkreis, dass MacBooks aus 2008 noch nahezu wie am ersten Tag mit aktuellem Betriebssystem laufen können, ohne RAM-Updates oder so. Das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile. Ein PC ist mehr als nur Software und Hardware, es ist die Abstimmung der einzelnen Elemente, es ist das User Interface, es ist durchdachtes Design, Haptik, Geräuschniveau der Lüfter und so vieles mehr! Die Marke "Apple" ist dann nur mehr der Zucker über den Gugelhupf.)

    Dass starke Marken parodiert werden, ist logisch, der IKEA-Spot ist gelungen und eine gute Parodie.

    Ein Zeichen für starke Marken ist es, dass sie entweder geliebt oder gehasst werden. Starke Marken generieren Emotionen, nur schwache Marken (und Menschen) wollen es allen recht machen.

    "Der Unterschied zwischen dem, was wir tun,
    und dem, wozu wir fähig sind,
    würde die meisten Probleme dieser Welt lösen."

    Ghandi

  • Highwayman:

    Danke für Deine ausführliche Antwort.

    Apple ist meiner Meinung nach vor allem und fast nur ein großer Marketingerfolg.

    Natürlich kann man von erfolgreichen Unternehmen lernen; allerdings wird auch die angeblich so überlegene Unternehmensstrategie im nachhinein beschrieben. Erstens machen die Manager sich dann selber etwas vor und zweitens ist das auch nur eine weitere Art von Marketing bzw. PR. Beispielsweise gab es schon vor zig Jahren einen Spielfilm über den Egomanen Steve Jobs, der nichts anderes als unwahre PR war.

    Mir fällt vor allem auf, dass Apple konsequent und erfolgreich daran gearbeitet hat, sich einen Anschein zu geben. Wenn das so gut gelingt, wie in diesem Fall, dann führt das auch zu hohem wirtschaftlichen Erfolg.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Daniels:

    Danke für Deine Antwort.

    Du hast leider vollkommen Recht, viele machen sich was vor. Meinen, wirklich hervorragend zu sein, übersehen jedoch ihre "Baustellen." Viele Manager sind auch geblendet bzw. verblendet, weil sie die Basis längst verloren haben. Oder weil sie nicht fokusiert sind. Manche sind heute noch "Frühstücksdirektoren."

    Apple ist AUCH ein Marketingerfolg, aber nicht nur. Ich bin selbst Marketingexperte und kann dir sagen: Sie haben eines der besten Maretingteams der Welt. Aber nicht nur das, sie haben auch eine hervorragende Design-Abteilung, ihr eigenen Betriebssysteme (MacOS X und iOS), jetzt mit Swift eine hochmoderne objektorientierte Programmiersprache und teilweise ihre eigene Hardware. Das Ganze ist mehr als bloß die Summe seiner Einzelteile.

    Der Markenkern läßt sich mit dem Slogan "Think different" zusammenfassen. Es geht um eine Art Gegenkultur, die sich durch möglichst viele Bereiche zieht. Aber man ist auch bemüht, nicht nur Gegekultur zu sein, sondern auch bei allen Produkten und Services eine weltweit führende Rolle einzunehmen. Diese Synthese macht's aus.

    Ich habe die Biograohie von Jobs überflogen und muss sagen, dass er in seiner eigenen (von Walter Isaacson verfassten) Biographie nicht immer gut wegkommt. Er hatte unterschiedlichste emotionale Ausbrüche (weinte, weil er sich über ein neues Produkt so freute; schrie durch die Gegend, wenn etwas um 0,05 Prozent nicht passte,...) aber er war im Gegensatz zu zehntausenden anderen Geschäftsführern ein Visionär, mutig, wollte nur mit den besten Leuten arbeiten, die er finden konnte, und hat vieles, was heute selbstverständlich ist, voran getrieben. Nicht nur bei Apple, auch Pixar geht auf seine Initiative zurück. Er hat auch noch als er krank war - öfter 16 Stunden pro Tag gearbeitet. War er im Krankenstand, so waren es noch immer "nur" 6 bis10 Stunden. Ohne Fleiß kein Preis.

    Die Menschheit braucht Individuen wie Jobs, Elon Musk (Tesla Motors, SpaceX, Solar City) und viele andere. Sie brechen Barrieren. Sie verändern die Welt. Ein "Ja-und-Amen"-Sager, der sich in seiner Karriere durch diverse Techniken nach Oben geschraubt hat, wird unter seltensten Umständen den Mut haben, Produkte auf den Markt zu bringen, die wesentlich besser sind als der Status Quo. Er wird die hundertste Version des Selben auf den Markt bringen. Aber jemand wie Elon Musk ist geade dabei die Mobilität zu revolutionieren. Noch sieht man nicht allzu viel. Es sind erst wenige Pop-Korn geplatzt, aber in den kommenden 3-5 Jahren geht es Schlag auf Schlag und dann ist unsere Mobilität (weg vom Verbrenner, hin zum E-Auto) komplett verändert. Und zwar zum Besseren!

    Ich will damit kein Loblied auf Apple singen. Aber ich will sagen: Wir sollten den Mut haben, anders zu denken und besser zu handeln. Traditionen zu hinterfragen. Und dann keine Scheu haben, uns und die Welt zu verändern. Geschieht dies auf Basis göttlicher Prinzipien, dann lassen sich Berge versetzen.

    Marketing hat auch etwas mit Mission zu tun. Guy Kawasaki z.B. war in den frühen 1980er Jahren Apples "Software Evangelist" - Steve Jobs meinte, er bringt nicht nur einen Computer, sondern eine "gute Botschaft."

    Mahatma Gandhi beispielsweise hat der Welt einen bleibenderen Eindruck hinterlassen als über 99,99 % der Christen, von denen viele (zumindest bei uns) ja nur aalglatte Kirchgänger sind. Es ist einfach mehr als "nur" das traditionelle A und B. Apple ist mehr als nur Marketing - Apple ist Gegenkultur (siehe auch Think Different-Werbespot oder "1984"). Wir Christen sollen eine bessere Gegenkultur sein, als Apple & Co. jemanls sein können. Als Markting-Experte, der sich viel mit Innovationen und desruptiven Innovationn beschäftigt, der gute Produkte liebt, der auch bei seinen eigenen wesentlich mehr in die Entwicklung steckt als alle andere muss ich dir sagen: Produkte sind nichts im Gegensatz zur Liebe Gottes und zum ewigen Leben. Produkte, Design, Marketing,... sind nur irdischer Schaffensdrang und der egositische WIlle, das beste Produkt der Welt in seiner Branche entwickelt zu haben und dann es global zu vertreiben. Und es ist nur zum Geld verdienen, damit man seine Familie gut versorgen kann. Aber gegen den Hmmel, der Liebe Gottes, der Gemeinschaft mit den Gläubigen aller Jahrtausende, der neuen Erde,... ist das alles null und nichtig.

    "Der Unterschied zwischen dem, was wir tun,
    und dem, wozu wir fähig sind,
    würde die meisten Probleme dieser Welt lösen."

    Ghandi