Matthäus 18,18: Was ihr auf der Erde bindet, wird im Himmel gebunden sein

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    Hallo zusammen,

    anlässlich des heutigen Sabbatschulgesprächs über die Gemeinde Christi, habe ich einiges nachzubesprechen.

    Wer oder was ist DIE Gemeinde Christi?

    Jesus spricht in seinen lebendigen Predigten an die Jünger oft von der Gemeinde und der ihr von ihm zugewiesenen Aufgaben und Verantwortungen. So hat die Gemeinde beispielsweise von Jesus aus meiner Sicht im Matthäus 16 eine ziemlich heftige Autorität bekommen:

    ELB
    Mt. 16/19 Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.

    äquivalent dazu:

    Mt. 18/18 Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde binden werdet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde lösen werdet, wird es im Himmel gelöst sein.


    Die Diskussion rund um Petrus, ob er jetzt der Stein, der Fels, der Eckstein oder was weiß ich ist, lasse ich hier mal aus. Darüber können wir in dem Bereich Katholiken gerne sprechen. Wenn Jesus dem Petrus in Mt. 16 diese Vollmachten übergibt, dann steht Petrus für mich hier stellvertretend für die Gemeinde, wie auch in dem von mir zititerten Text aus Mt. 18 ersichtlich.


    Was aber schließen wir aus der Vollmacht und den Verantwortungen, die der Gemeinde von Jesus übergeben wurden? Kann eine vom hl. Geist gelenkte Gemeinde wirklich jemanden vom Himmelreich ausschließen? Wenn ja, wie geht das?


    Welche Kriterien würdet ihr überhaupt daran anlegen, dass eine Gemeinde DIE Gemeinde Christi ist? Kann beispielsweise eine evangelische örtliche Kirchengemeinde AUCH DIE Gemeinde Christi sein und diese Autorität, von der Jesus schreibt ausüben? Oder gilt für Adventisten: Nur adventistische Gemeinden haben das Recht sich als DIE Gemeinde zu fühlen, weil .... (Gründe bitte in euren Kommentaren anführen).


    Ich würde gerne eine konstruktive Diskussion zu dem Thema führen und weniger eine Schlacht zwischen den Konfessionen. Vor allem an Statements, die mit "Ich bin in dieser Gemeinde, weil..." würden mich interessieren und weniger: "Diese komische Gemeinde gegenüber, das kann doch gar nicht DIE Gemeinde Christi sein." Warum seid ihr in der Gemeinde in der ihr seid? Warum gerade in dieser? Und welche Autorität und Verantwortung hat diese eure Gemeinde? Vielleicht gibt es ja Beispiele zu erzählen, wo die Autorität der Gemeinde eurerseits auf Zustimmung oder Ablehnung gestoßen ist. Warum auch immer. Dies ist jedenfalls das Thema darüber zu sprechen :)

    viele Grüße

    Tricky

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    Was aber schließen wir aus der Vollmacht und den Verantwortungen, die der Gemeinde von Jesus übergeben wurden? Kann eine vom hl. Geist gelenkte Gemeinde wirklich jemanden vom Himmelreich ausschließen? Wenn ja, wie geht das?


    Wichtiger ist doch die Frage, wie wir Menschen ins Himmelreich "einschließen" können! ;) Ich war heute im Bibelgespräch auch stark irritiert - diesen Texte habe ich ehrlich gesagt noch nie so bewusst wahrgenommen. Es wurde von einen Bruder mit nachdruck darauf hingewiesen, welche Verantwortung wir als Gemeinde habe - WIR (die Gemeinde) können Menschen vom Himmelreich ausschließen??? Kann durch einen Gemeindebeschluss jemand der Zutritt zum Himmel direkt (!) verwehrt werden? Was ist mit all den Christen, die von ihren Kirchen (organisatorisch) ausgeschlossen wurden - sind die nun verloren? Sind alle Abspaltungen und Ausgeschlossene der "Mutterkirche" verloren?

    Also ich kann ehrlich gesagt diesen Bibelvers nur so deuten: Durch unser Verhalten können wir Menschen zu Christus führen - oder nicht. Unser gemeindeliches Fehlverhalten schreckt möglicherweiser andere Menschen ab, Christi Nachfolger zu werden (und ihn damit auch in den Himmel nachzufolgen). So gesehen haben wir als Gemeinde eine riesen Verantwortung.

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    WIR (die Gemeinde) können Menschen vom Himmelreich ausschließen??? Kann durch einen Gemeindebeschluss jemand der Zutritt zum Himmel direkt (!) verwehrt werden? Was ist mit all den Christen, die von ihren Kirchen (organisatorisch) ausgeschlossen wurden - sind die nun verloren? Sind alle Abspaltungen und Ausgeschlossene der "Mutterkirche" verloren?


    Ich muss das Zitat, das ein Sabbatschulteilnehmer aus dem Gemeindehandbuch zitiert hat nochmal nachschlagen und dann hier posten. Das war eine ziemlich heftige Formulierung.

    Zu deiner Frage. Der Ausschluß aus der Gemeinde bzw. eigentlich das Streichen von der Gemeindeliste stellt ja nur etwas fest. Die Gemeinde stellt (hoffentlich unter Leitung des hl. Geistes) fest, dass ein Mitglied sich nicht so verhält, wie es die Gemeinde für sich nun mal anhand der Bibel festgelegt hat und beschließt den Ausschluß. Das auszuschließende Mitglied hat mit dem Wunsch zur Aufnahme in die Gemeinde sich ja einmal freiwillig dafür ausgesprochen diesem Wertekatalog zu entsprechen. Wenn das Mitglied sich jetzt nicht mehr daran hält und auch auf liebevolles Ermahnen nicht reagiert, dann schließt es sich ja damit defakto selbst aus. Die Gemeinde stellt diesen Zustand mit der Streichung von der Gemeindeliste nur offiziell fest.

    In meiner Sabbatschulgruppe wurde es vom Gesprächsleiter gut formuliert: "Die Gemeinde schließt jemanden momentan vom Himmel aus". Also NUR zu diesem Zeitpunkt. Was in der Zukunft ist und wie die Person sich in Zukunft zu Gott und zum Glauben verhält, das weiß ja niemand. Das fand ich ganz plausibel.

  • Ich sehe die Frage auch als sehr interessant:
    WAS hat JESUS Petrus und den anderen Jüngern mit diesen Versen (Mehrzahl!) EIGENTLICH sagen und GEBEN wollen?

    I) Die Vorbedinungen (Mt. 16):
    -) V.13 Jesu/"sein Jünger" sein; mit Jesus sein!
    -) V.12b "Hüten" "vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer"
    -) wichtige Be- und Erkenntnis: Jesus mehr als "ein [guter] Prophet" (Mt. 16,14) oder guter Mensch, guter Lehrer/Reformator, etc.
    -) Erlöser- und Gottesbekenntnis: "Du bist Christus, der Sohn Gottes!" (Mt. 16,16).
    -) Gottesoffenbarung - "nicht Fleisch & Blut", "sondern mein Vater im Himmel" (Mt. 16,17)

    II) Die Personen[namen] (Mt. 16):
    -) V.16a Namensbedeutung "Christus" (= Messias) =
    -) V.16b Namensbedeutung "Sohn Gottes" =
    -) V.17a Namensbedeutung "Simon" =
    -) V.17a Namensbedeutung [Sohn des] "Jona" =
    -) V.18a "Petros"/Petrus (ein Mensch) =
    -) V.18b "Petra" =

    III) Die verheißenen und weitergegebenen Inhalte (Mt.16):
    -) V.18c "meine Gemeinde bauen" =
    --) V.18d "Totenreich/hades kann diese nicht überwältigen" =
    -) V.19a "die Schlüssel (Mz./Plural!) des Himmelreiches" =
    --) V.19a "das Himmelreich" =
    -) V.19b "binden und lösen" =
    --) V.19b "binden und lösen" "auf Erden und im Himmel" =
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

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    Die Diskussion über folgendes Textzitat aus dem Gemeindehandbuch betrifft nur STA und sollte meiner Meinung nach auch nur von ihnen geführt werden:

    Soll/kann/muss man sich als Nachfolger Jesus, wenn man in einer Gemeinde organisiert ist, diesen Schuh der Verantwortung zur Bewahrung von "Eintracht und Ordnung" nicht anziehen?

  • Die Diskussion über folgendes Textzitat aus dem Gemeindehandbuch betrifft nur STA und sollte meiner Meinung nach auch nur von ihnen geführt werden:


    Soll/kann/muss man sich als Nachfolger Jesus, wenn man in einer Gemeinde organisiert ist, diesen Schuh der Verantwortung zur Bewahrung von "Eintracht und Ordnung" nicht anziehen?


    Na gut, ich bin trotzdem mal so dreist, mich mit einer Nachfrage einzumischen.

    Ist dies aus einer offiziellen Satzung der STA? Das würde ja immerhin bedeuten, dass die Adventgemeinde ein katholisches Kirchenverständnis hat.
    Für eine "protestantische Freikirche" ist das schon ganz interessant.

    Ich halte dieses Zitat übrigens für eine der interessantesten Bibelstellen. Allerdings kann z.B. meine Kirche nicht so viel mit diesem Text anfangen.


    .

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    Zitat

    Ist dies aus einer offiziellen Satzung der STA?

    Ja. Ich will jetzt hier aber keine Grundsatzdebatte über die Gemeindeordnung führen. Es wäre sicher ein eigenes Thema wert (oder gibt's vielleicht sogar schon), die Gemeindeordnung genauer vorzustellen und zu beschreiben. Die Gemeindeordnung ist jedenfalls das Gemeinderegelwerk, das die STA sich im Raum EUD bzw. IED gegeben hat. Die Gemeindeordnung ist von geographischem Raum zu geographischem Raum in bestimmten Teilen aus kulturellen Gründen unterschiedlich. Und ganz wichtig: Die Gemeindeordnung ist nicht die Bibel!!!, sondern ein Regelwerk, das sich aufgrund der Grundsätze in der Bibel ableitet. Soviel nur dazu. Wie gesagt, bitte eine Grundsatzdebatte zur Gemeindeordnung, zumindest hier nicht, wo es um DIE Gemeinde Christi geht. Danke an alle!

    Das würde ja immerhin bedeuten, dass die Adventgemeinde ein katholisches Kirchenverständnis hat.

    Das müsstest du genauer erklären, WAS du hier als spezifisch katholisch siehst und warum das spezifisch katholisch ist?

    Ich halte dieses Zitat übrigens für eine der interessantesten Bibelstellen. Allerdings kann z.B. meine Kirche nicht so viel mit diesem Text anfangen.

    Ich finde, dass jeder Christ, der sich einer konfessionellen Gemeinschaft zugehörig fühlt und ist, sich die Frage nach der Autorität seiner Gemeinschaft stellen soll/muss. Denn man kann den Text ja nicht wegleugnen, sondern muss irgendwie eine Meinung dazu haben. Ich fände es aber fatal, wenn ich jetzt über das Selbstverständnis der Evangelischen Kirche AB sprechen müsste, denn weder nehme ich deren Selbstverständnis an, noch habe ich mich dazu bekannt.
    Warum meinst du, dass deine Kirche damit nichts anfangen kann? Will sie sich selbst die Verantwortung nicht aufladen und tritt demütig von diesem Amt zurück?

  • Ich halte dieses Zitat übrigens für eine der interessantesten Bibelstellen. Allerdings kann z.B. meine Kirche nicht so viel mit diesem Text anfangen.


    Hallo, - ja ich finde diesen Textabschnitt auch seehr interessant.
    Jesus wollte seinen Jüngern definitiv etwas wichtiges aktiv über Gemeinde (Gründung/Bau, Organisation/Struktur, Aufbau und Inhalt, ...) weitergeben. Der Abschnitt ist auch nicht kurz wie es ein kleiner Nebensatz wäre...

    ps: Vielleicht hat man sich in meiner, deiner, meiner & anderen protestantischen Gemeinschaften zu stark darauf konzentriert, was der Bibelext nicht sagt in Apologie/Glaubensverteidigung/-kritik gegen die römisch-katholische Kirche... anstelle der Sache ganz+proaktiv+biblisch[praktisch] auf den eigentlichen Grund zu gehen... *kopfkratz*


    Und ganz wichtig: Die Gemeindeordnung ist nicht die Bibel!!!, sondern ein Regelwerk, das sich aufgrund der Grundsätze in der Bibel ableitet. Soviel nur dazu.


    Hallo, - es mag praktisch nicht unwichtig sein aus den Dokumenten einer biblisch-orientierten, christlichen Gemeinschaft (in diesem Falle auch meine Gemeinschaft :thumbup: ) zu zitieren, doch würde ich die Bibel auch direkt befragen.


    ----------------
    Befragt man den direkten Abschnitt+Kontext, Inhalt und die wichtigen Themenwörter (+ Verben) in einer deutschen Übersetzung so kommt man relativ schnell zu Lösungsansätzen.

    Mit https://www.sta-forum.de/www.bibelserver.com in wenigen Minuten zu einem Ergebnis:

    +) "Schlüssel": 2x in den Evangelien, davon 1x in Matt. (Mt. 16,19a) und 1x Lukas (Lk. 11,52) was eine Paralelle zu einem anderen Matt.-Kap. (Mt. 23,13 als Verb) darstellt!!
    +) "binden und lösen" 2x in den Evangelien, davon 2x in Matt. (Mt.16,19b und der Mt. 18,18-Abschnitt)!!
    +) "Himmelreich" / "Reich Gottes" = Grundthema Jesu, der es mehrschichtig verwendet.
    Hier spielt Bibelwissen eine Rolle, es ist: a) im Himmel, b) im Himmel zukünftig für uns, c) die Gegenwart Jesu, d) unter den Jüngern hier & jetzt.
    +) Es bleibt aus dem Kontext nur noch herauszufinden an bzw. über wen Jesus diese Aussage richtet.

    Jetzt müsste man noch nachlesen und deuten = Schlüsse ziehen.

    [color=#006600]Ich möchte euch ermutigen, - probiert es mal selbst aus z.B. mit https://www.sta-forum.de/www.bibleserver.com den Schlagwörtern von oben und unternehmt dann einen Deutungsversuch.
    So entsteht [auch [von der Basis]] geistlicher Gemeindeaufbau (="Erweckung") und Gemeindepraxis (="Reformation").

    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (25. August 2014 um 11:05)

  • In meiner Sabbatschulgruppe wurde es vom Gesprächsleiter gut formuliert: "Die Gemeinde schließt jemanden momentan vom Himmel aus". Also NUR zu diesem Zeitpunkt. Was in der Zukunft ist und wie die Person sich in Zukunft zu Gott und zum Glauben verhält, das weiß ja niemand. Das fand ich ganz plausibel.

    Die Textstelle(n) in der letzten SS - Betrachtung haben Unruhe in mir hinterlassen.

    Der zitierte Prediger - finde ich - deutet gut, die Unruhe der Unklarheit schwindet etwwas.

    Dann das darauffolgende Posting . Ach ja, an die Pharisäer, Lukas 11, 52 : Schüssel - - Ihr kommt nicht hineine und wehret denen, die hinein wollen - -

    - - - wodurch ? Durch Gemeindeausschluss, Exkommunikation, Bann - - oder durch falscvhes Lehren, Nicht - Lehren, falsches Vorleben - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • mit dem Wunsch zur Aufnahme in die Gemeinde sich ja einmal freiwillig dafür ausgesprochen diesem Wertekatalog zu entsprechen.

    "Jetzt, wio er sie notwendig brauchen würde, haben sie ihn ausgeschlossen - " (Behandlende Oberärztin, an Schizophrenie Erkrankter, - und: Er raucht !!! - worauf die Patienten meistens kommen, weil die Nebenwirkungen der "alten" Medikamente so leichetr zu ertragen waren).

    Die gleiche Gemeinde hat einen anderen, ohne ihn zu hören, oder zu einem klärenden Gespräch einzuladen, per eingeschriebenem Brief ausgeschlossen

    Seine Frau hat ihn verlassen, sich unter Einforderung eines satten "Zugewinnes" scheiden lassen. Sie ging von alleine. - Ihn hat man auch ausgeschlossen! - Eine andere Gemeinde zeigte sich gnädiger oder grosszügiger oder netter oder christlicher - und nahm ihn sofort auf.

    Tricky, grundsätzlich hast Du recht, aber wie ist es mit Fall 1 und 3 ? Und der einst freiwillig abgegebenen Willenserklärung, einem Wertekatalog zu entsprechen, wozu die Brüder im Fall 1 und 3 in ihrer Situation gar nicht im Stande waren?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (26. August 2014 um 11:38)

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    "Jetzt, wio er sie notwendig brauchen würde, haben sie ihn ausgeschlossen - " (Behandlende Oberärztin, an Schizophrenie Erkrankter, - -und : Er raucht !!! - worauf die Patienten meistens kommen, weil die Nebenwirkungen der "alten" Medikamente so leichetr zu ertragen waren).

    Die gleiche Gemeinde hat einen anderen, ohne ihn zu hören oder zu einem klärenden Gespräch einzuladen, per eingeschriebenem Briefv ausgeschlossen

    Seine Frau hat ihn verlassen, sich unter Einforderung eines satten "Zugewinnes" scheiden lassen. Sie ging von alleine. - Ihn hat man auch ausgeschlossen ! - Eine andere Gemeinde zeigte sich gnädiger oder grosszügiger oder netter oder christlicher - und nahm ihn sofort auf - -.

    Tricky, grundsätzlich hast Du recht, aber wie ist es mit Fall 1 und 3 ? Und der einst freiwillig abgegebenen Willenserklärung , einem Wertekatalog zu entsprechen, wozu die Brüder im Fall 1 und 3 in ihrer Situation gar nicht im Stande waren ?


    philo, du hast ja recht. Und ich finde es auch problematisch wenn in der Gemeinde, die nunmal aus fehlerhaften Menschen besteht, solche "Urteile" gesprochen werden. Und ich kenne auch solche Fälle, wo falsch oder aufgrund unvollständigen Wissensstands ausgeschlossen wurde. Und ich kenne auch solche Fälle, wo sich Jahre und Jahrzehnte (keine Übertreibung!) jemand, der auf der Gemeindeliste steht nicht meldet, auf NICHTS reagiert, den Wohnort ändert usw. usf. . Ich weiß wie schwer es ist in solchen Fällen realistisch und gleichzeitig liebevoll zu reagieren, ich war auch in solchen Ausschüssen.

    Wie würdest du in solchen Fällen entscheiden? Wie würdest du den Auftrag Jesu an die Gemeinde verstehen? Ich fand ja schon mal super wie Bemo den Auftrag proaktiv und nicht negativ aufgefasst hat:

    Zitat von Bemo

    Wichtiger ist doch die Frage, wie wir Menschen ins Himmelreich "einschließen" können! ;)


    und ich schäme mich ein bisschen, dass ich das in der ganzen Diskussion auch am Sabbat aus den Augen verloren habe. Die eigentliche Hauptaufgabe sollte ja sein Menschen ans Himmelreich zu binden:

    16/18 Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen. 16/19 Und ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.

  • Die Texte im Matthäus beziehen sich auf die Apostel.

    Der "Fels", auf den Jesus bauen wird, ist der Glaube, denn zuvor sagt Simon: "Du bist der Christus"; deshalb sagt Jesus: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen..."

    Das "binden & lösen" im Himmel bezieht sich auf den Gemeindeaufbau, den die Apostel vollziehen.

    Es wird heute von Menschen und Gemeinden nichts mehr "gebunden" oder "gelöst".

  • Der "Fels", auf den Jesus bauen wird, ist der Glaube, denn zuvor sagt Simon: "Du bist der Christus"; deshalb sagt Jesus: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen..."

    Ja, sehe ich auch so. Der Felsen ist unser Glaube

    Das "binden & lösen" im Himmel bezieht sich auf den Gemeindeaufbau, den die Apostel vollziehen.

    Es wird heute von Menschen und Gemeinden nichts mehr "gebunden" oder "gelöst".

    Ich glaube schon, das wir durch unser Verhalten, den Menschen den "Himmel" bildlich gesprochen aufschließen können.

    http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=350

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Mein Link wird nicht leider richtig angezeigt.

    Ich denke das letztendlich das Gericht Jesus gehört. Ob jemand gerettet ist oder nicht entscheidet allein Jesus.
    Dennoch glaube ich, dass man unter bestimmten Umständen jemanden die Taufe verweigern kann, ebenso die Mitgliedschaft.
    Ob diese Entscheidungen immer gerecht ausfallen, möchte ich bezweifeln.
    Aber ob einer "dazu" gehört wird ja immer irgendwie entschieden, egal in welcher Gemeinde man ist .....
    Ob diese Entscheidungen immer Gottes Willen entsprechen.....Hier wird dann nicht selten gestritten.
    Aber Petrus bekam nun doch diese Vollmacht, diese Entscheidungen zu treffen.

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Zitat

    Dennoch glaube ich, dass man unter bestimmten Umständen jemanden die Taufe verweigern kann, ebenso die Mitgliedschaft.

    Natürlich, das liegt im Ermessen der jeweiligen Gemeinschaft. Das bindet oder löst auch nichts im Himmel.

    Zitat

    Aber Petrus bekam nun doch diese Vollmacht, diese Entscheidungen zu treffen.

    Ja, und er und die Apostel haben die Vollmacht auch gewirkt, denn es ging um das Aufrichten der Gemeinde und zudem um die Thematik: Juden & Heiden.

    Da wurde gebunden und gelöst.

    Wir haben heute 2014.

    • Offizieller Beitrag

    Das "binden & lösen" im Himmel bezieht sich auf den Gemeindeaufbau, den die Apostel vollziehen.

    Zitat von Seele1986

    Ja, und er und die Apostel haben die Vollmacht auch gewirkt, denn es ging um das Aufrichten der Gemeinde und zudem um die Thematik: Juden & Heiden.


    Wer definiert also, was Jesus gesagt hat NUR auf den Gemeindeaufbau der Urgemeinde bezogen und was für uns heute auch noch gilt. Ich halte solche Aussagen für schwammig, weil sie biblisch nicht begründbar sind. Oder existiert irgendwo eine Liste von irgendwem, wo nachzulesen ist: Das gilt heute auch noch, jenes gilt für Juden, wieder anderes gilt nur für Judenchristen, das nächste gilt nur für Heidenchristen, ... . Ich vermisse das "Es steht geschrieben" ... lasse es mir aber gerne noch zeigen.

    • Offizieller Beitrag

    und ich schäme mich ein bisschen, dass ich das in der ganzen Diskussion auch am Sabbat aus den Augen verloren habe. Die eigentliche Hauptaufgabe sollte ja sein Menschen ans Himmelreich zu binden:


    Ich möchte vielleicht noch ergänzen, dass wenn man Menschen gewinnen will auch manchmal Menschen ausschließen muss, wenn diese massiv und/oder vorsätzlich gegen die Gemeinde vorgehen. Über die konkreten Kriterien kann man sicher lange streiten und jeder Fall ist da wohl auch ein Einzelfall, welcher auch als solcher betrachtet werden sollte. Auch ein Gemeindeausschluss sollte dem Gemeindewachstum dienen, so paradox dass auch auf den ersten Blick klingen mag. Ausschluss und Wachstum schließen sich nicht grundsätzlich aus.

  • und ich schäme mich ein bisschen, dass ich das in der ganzen Diskussion auch am Sabbat aus den Augen verloren habe. Die eigentliche Hauptaufgabe sollte ja sein Menschen ans Himmelreich zu binden:

    aucch in diesem Punkt der Erklärungen von Forumsteilnehmenn stimme ich dankbar zu : Öffne ich jemandem den Weg ins Himmelreich - durch die Gesamtheit meiner Verkündigung ! - oder verschliesse ich ihm den Weg duch mein Verhalten, mein (negatives) Zeugnis . . . .

    ach, hätten wir all das eine Woche früher gehabt !,. - - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Zitat

    Ich vermisse das "Es steht geschrieben" ... lasse es mir aber gerne noch zeigen.

    Also: zu Petrus sagt er: "Du..." und "dir...", und zu den Aposteln sagt er: "Ihr..." und "euch...".

    Steht im Text, oder?

    Die Gemeinde, die auf "den Fels" gebaut ist, ist eine unsichtbare; es kann keine sichtbare Gemeinde sein.

    D.h.: der Text an Petrus kann schon mal gar nicht an dich und mich gerichtet sein, denn Jesus baut nicht auf uns die Gemeinde, sondern auf den Glauben Petri; es bezieht sich inhaltlich auf Petri Bekenntnis.

    • Offizieller Beitrag


    Zitat von »Gemeindeordnung Ausgabe 2006. Seite 232«
    Christus sagt weiter: ,Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein. ‘ (Mt 18, 18) Dieser Ausspruch bleibt für alle Zeiten in Kraft. Der Gemeinde ist die Macht übertragen worden, an Christi Statt zu handeln. Sie ist Gottes Werkzeug zur Bewahrung von Eintracht und Ordnung unter seinem Volk. Der Herr hat ihr die Macht verliehen, alle Fragen zu regeln, die ihre Entwicklung, Reinheit und Ordnung betreffen. Sie trägt die Verantwortung, sich von Gliedern zu trennen, die durch ihr unchristliches Verhalten der Wahrheit Unehre bereiten. Was die Gemeinde in Übereinstimmung mit den in Gottes Wort gegebenen Anweisungen tut, wird im Himmel Zustimmung finden.

    Der letzte Satz ist sehr wichtig! Wenn im Einklang mit der Bibel - in ihrer ausgewogenen Gesamtheit! - entschieden wird, dann ist das auch im Einklang mit den "himmlischen Dingen". Allein durch diese Erklärung in der Gemeindeordnung wird eigentlich auch klar gemacht, dass die Gemeinde - wenn sie nicht in Übereinstimmung mit der Bibel entscheidet - auch nichts im Himmel bewirkt. Die Gemeinde kann sich auch irren. Kein Ausgeschlossener wird sein ewiges Leben verlieren auf Grund eines irdischen "Justizirrtums".
    Durch diesen letzten Satz wird sich auch allein auf die Bibel gegründet. Ist das in der RKK auch so? Ich meine nicht, dort gibt es noch die Tradition als ergänzendes Standbein.

    Zitat

    In der römisch-katholischen Kirche wird unter Tradition die neben der Bibel stehende, aber genauso verbindliche Glaubenslehre seit den Aposteln und Kirchenvätern verstanden. Als Traditionsprinzip dient diese Glaubenslehre in der römisch-katholischen Exegese zur Auslegung der christlichen Heiligen Schrift; nach römisch-katholischer Auffassung kann die wahre Aussage christlich-biblischer Texte nur durch die Auslegungstradition der Kirche verstanden werden. Das Traditionsprinzip ergänzt demnach das Schriftprinzip.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Tradition#Katholizismus