Anmerkungen von Tellerrand christlicher Gemeinden

  • Ein Thread, in den gelegentlich zu schreiben, ich vielleicht "berufen" bin. Anmerkungen und Anregungen von einem randständigen Beobachter christlichen Gemeindelebens.

    Heute: G. Nanntes und G. Drucktes.

    Wie wurden früher wohl die Predigtpläne in den meisten Adventgemeinden hergestellt? Hektographiert, wie einige Jahre Aufgabenblätter in deutschen Schulen? Mit der Schreibmaschine, deren Farbband man vielleicht aus Sparsamkeit schonen wollte? Oder handgeschrieben, so daß man beim Schreiben viele Wiederholungen ermüdend fand und gerne vermeiden wollte?

    Warum ich mich das frage? Weil ich mir Predigtpläne auf Webseiten adventistischer Gemeinden angesehen habe. Diese Pläne sehen etwa so aus:

    3. Viertel 2014
    [table='Datum,Prediger']
    [*]05.07.[*]B. Müller
    [*]12.07.[*]H. Rodenkalb
    [*]19.07.[*]L. Klopfer
    [*]26.07.[*]S. Sonderling
    [*]02.08.[*]N. Pfennig
    [*]16.08.[*]K. Bernhard
    [*]23.08.[*]T. Dick
    [/table]

    Als Tellerrandgucker rätsle ich, wer B. ist und wer H. und wer L. Manchmal wollte ich im Web suchen, wer da predigen wird. Nur -- damit ich gezielter suchen könnte -- wie heißen B. Müller und T. Dick genau? Nicht einmal das Geschlecht kann der Tellerrandgucker ausmachen: Beate oder Bernd Müller? Thea oder Thomas Dick? Man könnte meinen, es solle geheim gehalten werden, -- oder man hat das einfach zu wissen. Will man es mir nicht verraten oder mich gleich als Erstes daran erinnern, dass ich nicht wirklich dazu gehöre, weil ich die Vornamen nicht alle kenne?

    Ernsthafter frage ich mich allerdings, woher die Gewohnheit kommt, die Vornamen in Predigtplänen abzukürzen. Auf einer Webseite muß man jedenfalls keine Buchstaben in einer Tabelle sparen, die nur zwei Spalten hat und in der so wenig Text steht.

    Vielleicht haben manche Webmaster sich nicht genug bewußt gemacht, dass der Schritt vom Schwarzen Brett in der Gemeinde zu einer Gemeinde-Website auch ein Schritt weg von einem überwiegend internem Informationsaustausch hin zu einer Außenkommunikation ist, die sich an jeden Menschen richtet, der irgend neugierig auf die Gemeinde ist.

    Der Tellerrandgucker und zertifizierte Webmaster wundert sich wie über gewohnheitsmäßiges Zipfelabschneiden bei Tafelspitz und empfiehlt ausgeschriebene Vornamen; denn das wirkt offener, persönlicher und bietet mehr Information auch für Leute, die B. Müller und T. Dick nicht schon seit Jahren als Prediger kennen. (Wer für seine Gemeinde werben will, hört auf den kleinen Rat.)

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    2 Mal editiert, zuletzt von Daniels (10. Juli 2014 um 14:32)