Ist das Neue Testament antisemitisch?

  • "Wider die Juden und ihre Lügen" , so lautete ein Pamphlet Martin Luthers, dass die Nazis für ihre antisemitische Propaganda für eine antijuedische Ausstellung am 8. November 1937 im Deutschen Museum in München benutzt haben (vgl. Friedlaender, Saul und Kenan, Orna. Das dritte Reich und die Juden. München 2010, Seite 120).

    Da stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage: Wie antisemitisch ist das Neue Testament der Bibel und wie antisemitisch ist insbesondere Paulus ?

    Wenn Martin Luther tatsächlich die Juden der Lüge bezichtigt hat, so nennt er damit auch Jesus Christus einen Lügner, denn Jesus Christus war ein Jude, der am Sabbat in die Synagoge ging. Luther gab mit seinem Pamphlet deutlich zu erkennen, dass er zwar die Bibel ins Volksdeutsche übersetzt hat, aber gar kein Christ ist, denn ein wirklicher Christ weiß sich zutiefst im Judentum verwurzelt und verankert.

  • Da stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage: Wie antisemitisch ist das Neue Testament der Bibel und wie antisemitisch ist insbesondere Paulus ?


    Ich kann aus dem NT nicht erkennen, das Paulus gegen die Juden wäre. Vor Gott gilt es nicht ob jemand Jude, Grieche, Mann oder Frau ist. Gott schaut das Herz an, die Abstammung ist nicht relevant.

    Was ist mit den Juden, nachdem viele von ihnen damals Jesus ablehnten, passiert? Sie wurden als Volk Gottes verworfen, damit meine ich nicht, das keine Juden nach dem Tod Jesu, erlöst wurden.

  • Aber auch richtig (Luther)

    Zitat

    Erstlich, dass man ihre Synagoga oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien ...

    Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist`s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unser Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Das ist nichts anderes. Da ist kein menschliches Herz gegen uns Heiden. Solches lernen sie von ihren Rabbinern in den Teufelsnestern ihrer Schulen.

    Ich denke überhaupt nicht, dass das „NT“ antisemtisch oder antijüdisch ist. Aber es wurde über die Jahrhunderte in dieser Beziehung oft böse wie in einem Selbstbedienungsladen missbraucht. Unter anderem von Luther.

  • Zitat

    Sie wurden als Volk Gottes verworfen, damit meine ich nicht, das keine Juden nach dem Tod Jesu, erlöst wurden.

    Es geht schlicht um die Frage nach dem "Bundesvolk".

    Der Begriff "Bundesvolk", der hinsichtlich Israel leiblich war, wurde geistlich auf "Jedermann" geöffnet.

    Paulus erklärt das durch das "Einpfropfen" in den Ölbaum, und warnt zugleich: "Kein Anlass zur Überheblichkeit! Ihr seid nur gnädigerweise beachtet!" (Das muss der Heide beachten!)

    Auch vor Christus sah Gott die Heiden an. Es geht lediglich darum, dass in Christus ein BUND geschlossen wird, durch Glaube. Dieses ausgesprochene Bundesverhältnis gab es zuvor nur leiblich für das Volk Israel.

    Was Luther´s Antisemitismus angeht, erlaubt mir, etwas zu relativieren! (Ich denke, das wäre fair)

    Luther schrieb anfangs bezüglich der Juden sehr "modern": Dass der Jude nicht verachtet werden solle, dass Jesus ein Jude war usw., das waren Dinge, die waren damals unerhört. Er ist dafür von der RKK kritisiert worden, dass er sagte, Jesus war ein echter Jude.

    Als der Missionserfolg ausblieb, wurde Luther natürlich ebenfalls sehr giftig (leider).

    Was Luther dann schließlich über die Juden geschrieben hat, waren Texte, die in dieser Zeit eigentlich "Gang und Gäbe" waren; das sollte man auch beachten.

    Ich meine damit nicht, dass es gut war! Es war ein böser Frust, der den ersteren Schriften Luthers eigentlich unwürdig war, keine Frage!

    Was ich meine ist: Es wird heute von "Luthers Antisemitismus" geredet, was so nicht richtig ist. Dieser Antisemitismus war damals schon lange "Standard". Es war nichts "Neues" von Luther, sondern ein "Rückfall" Luthers, den ich auch sehr arm finde.

    Des Weiteren: Den Talmud gab es damals auch schon. Bitte auch mal darin lesen, ok!

    Es hat alles 2 Seiten.

    Mit "den Lügen der Juden" meinte Luther das, was der Talmud über Jesus sagt. Ich schätze, das ist hier allen bekannt, was da drin steht, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Was ist "antisemitisch"?

    Ich denke wenn man Juden, aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit, diskriminiert und/ oder gar verfolgt.

    Im Neuen Testament sehen wir zuerst einmal, dass die Juden sich "besser" dünkten, und dachten Kinder Gottes seien nur Kinder Abrahams (nach der Geburt) und "wir haben Mose".

    Jesus zeigt in Seinem Leben und Tun, dass auch die Heiden Kinder Gottes ein können (er wanderte z.B. häufig in der heidnischen Dekapolis und predigte und heilte dort.

    Wenn wir dann noch Rö 9 lesen, wo Paulus (dem Mose ähnlich) für sein Volk (die Juden) sogar auf das ewige Heil verzichten würde und Israel die Sohnschaft (als Söhne Gottes) zuschreibt, betont Jesus sei aus ihnen etc., bevor er diese Idee leibliche Kinder Abrahams = Kinder Gottes auflöst, dann können wir kaum seriös dem NT Antisemitismus unterstellen.

    Es gibt auch nirgendwo den Aufruf zu Rache an "den Juden", die doch den Messias gekreuzigt hätten. Und nicht zu vergessen ist, dass zur Zeit de NT eine substantielle Anzahl der Christen (wenn nicht gar die Mehrheit) von der Geburt her Juden waren. Wenn ich dann noch davon ausgehe, dass die Evangelien vom Geist Gottes inspirierte Erzählungen wahrer Begebenheiten sind, dann kann ich auch Mt 27,25 nicht als Ausdruck von Antisemitismus interpretieren.

    Conclusio: Die Idee dem NT Antisemitismus zu unterstellen, kann ich nur ablehnen.
    .

  • Eigentlich ist es nur ein Evangelist, dem man antijudaistisches Gedankengut unterstellt: Johannes.

    Er schlägt im Vergleich zu den anderen aber generell ziemlich aus.

    Und wenn man die anschließenden Texte Pauli nimmt (wie HeimoW schon erläuterte), dann fügt es sich wieder klärend zusammen.

    Johannes stellt sehr stark den Gott in den Vordergrund; das irdische und "bluts-bezogene" wird stark heruntergedrängt (ich denke, absichtlich).

  • Anbei:

    Ich mag diese "Theologie nach Auschwitz" nicht sonderlich, denn sie büßt auch an Stellen ein, wo sie nicht einbüßen sollte.

    Ich habe einige Male einen Prediger in einer Gemeinde gehört, der auf Biegen und Brechen versuchte, die Pharisäer "positiv zu quatschen", damit ja keiner etwas sagen kann.

    "Jesus sei eigentlich auch ein Pharisäer gewesen"; "Gesetzesmäßig hatten sie ja Recht.."; "Sie haben sich ja nur an Gottes Wort gehalten"; "Wer konnte wissen, dass der Messias zweimal erscheinen würde, und erst beim zweiten Mal käme er als Herrscher.." und so weiter... Von der Dispensationslehre mal abgesehen..

    Das Neue Testament sagt: JEDER kann! JEDER darf! - Es braucht keine "judenfreundliche Theologie"; ich sehe keinen Grund. Die Schuld der Kirche (auch unserer) muss ganz klar benannt werden und eigentlich hätte ein Luther aufgrund seiner eigenen Theologie wissen müssen, dass seine Hasstexte nicht richtig sind, aber dafür braucht man nicht die Theologie zu ändern!

    Es muss deutlich sein, dass zwischen dem "jüdischen Konzept" und dem "christlichen Konzept" (trotz aller Wurzeln) einfach ein Unterschied besteht! Wir haben ein anderes zentrales Thema, als die Juden (und als die Moslems).

    Ein Bekenntnis beinhaltet das Wissen darum, dass es einen Unterschied zu anderen gibt.

    Man kann Parallelen aufzeigen, und sagen: "Ja, das ist bei uns auch so!", ist doch kein Problem. Aber es gibt grundlegend einen Unterschied, und der heißt bei uns: Jesus Christus, der Gott, der Mensch wurde.

  • Hallo zusammen,


    Im NT gibt es keine antisemitischen Tendenzen, aber Stellen, die missverstanden wurden und die von echten Antisemiten entsprechend umgedeutet und entstellt wurden.

    Eine dieser Stellen findet sich im Johannes-Evangelium (Joh. 8,37-44)

    Jesus redet hier zu den jüdischen Würdenträgern - und zwar zu denen, die ihm nach dem Leben trachten.

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    Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum. Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters.

    Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben "einen" Vater: Gott.
    Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.

    Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
    ###


    Diese Stelle wurde von etlichen Scharfmachern später in der Geschichte so gedeutet, als seien "DIE Juden" ganz allgemein gemeint.
    Das ist sicher NICHT so. Das geht eindeutig aus dem Zusammenhang hervor.
    Jesus redet hier zu den jüdischen Würdenträgern - und zwar zu denen, die ihm nach dem Leben trachten.

    Auch ist der Evangelist Johannes sicher kein Antisemit.
    Das zeigt unter anderem die Stelle Johannes 4,21f:
    "Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
    Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden."
    Jesus war Jude - Johannes auch.


    Luther war Antisemit, zumindest pflegte er in seinen späten Jahren antisemitische Ressentiments.
    Es wundert mich, dass das nicht allgemein bekannt ist - Das gehörte zu meiner Schulzeit zum Basisunterreicht in Geschichte)

    1532 erbost Luther sich gegen die christlichen Sabbater in Mähren, weil sie den Sabbat anstelle des Sonntags einhielten. Er machte jüdischen Einfluss für diese Sabbatverehrung unter den Christen verantwortlich und zieht in der Folge masslos gegen die Juden vom Leder.

    1538 verfasst Luther die Schrift "Wider die Sabbater" und will damit die Vertreibung der Juden aus Mähren rechtfertigen. Alles mit Bibelzitaten garniert. 1543 schreibt Luther seine Kampfschrift "Von den Juden und ihren Lügen".
    Luther erklärt anhand von Bibelzitaten, Juden seien "blutdürstig", "rachsüchtig", "verstockt", "das geldgierigste Volk", "leibhaftige Teufel". Alles "untermauert" mit Bibelzitaten - alles durch Luthers Art der Exegese "bewiesen".

    Man lese diese Schriften Luthers und mache sich selbst ein Bild von Luthers teilweise willkürlicher Art der Exegese.

    (Das hatte ich übrigens am 10.2. hier im Forum schon einmal vorgestellt und vorgeschlagen).

  • Es gibt bei Paulus, der die großartigen Worte von Römer 9 - 11 geschrieben hatte, eine einzige antisemitische Stelle, die mir Kopfzerbrechen bereitet! ----> Diese steht in 1Thess 2,15: „Diese haben Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen;” (Einheitsübersetzung 2016)

    Gerade aus dieser Stelle (»Diese [= die Juden] haben Jesus ... getötet!«) wurde der pauschalisierte Satz abgeleitet: „Die Juden sind Christusmörder!”, der sehr viel Leid über die Juden jahrhundertelang gebracht hatte und dem Antisemitismus Vorschub leistete!
    ----> Ich bin überzeugt, wenn Paulus vorausgesehen hätte, wie schlimm dieser eine Satz des Paulus sich in der Kirchengeschichte ausgewirkt hätte, er diesen Satz nie geschrieben hätte!
    Warum schrieb Paulus diesen Vers überhaupt? Vermutlich war Paulus noch wütend, weil Juden in Thessalonich einen Aufstand gegen die Christen angestachelt hatten! ----> siehe Apg 17,13: „Als die Juden von Thessalonich erfuhren, dass Paulus auch in Beröa die Botschaft Gottes verkündete, kamen sie und brachten mit ihren Hetzreden auch hier die Volksmenge gegen ihn auf.” (Gute Nachricht Bibel) ---> siehe auch Apg.17,5!

  • Warum schrieb Paulus diesen Vers überhaupt?

    Weil er es so meinte, nehme ich an.
    Was er außer Acht ließ, war, dass er selbst Jude war (was er an anderen Stellen ja betont, weil es zur Thematik gehört; zB im Römerbrief)

    Das ist ein Grundproblem in religiösen Schriften; Differenziertheit macht sich dort nicht so gut.
    Die Juden haben Jesus nicht getötet. Einige Juden haben seinen Tod gefordert, einige sind mit eingestimmt, einige schwiegen, einige weinten, einige protestierten, einige flüchteten - das ganze Spektrum menschlicher Regungen also. Die römische Regierung setzte das Todesurteil dann durch; auch hier waren es nicht die Römer, die ihn töteten.

    Jesus selbst sprach anders. Er sagte: Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler ...

    Norbert, du darfst Dinge heute anders betrachten, gleichsam das, was geschrieben wurde, so stehen lassen, wie es ist.
    Du bist nicht verpflichtet, Paulus zu kopieren, noch bist du verpflichtet, ihm in allem zuzustimmen, noch musst du es schaffen, ihn gut darzustellen.

    Es ist ein riesiger Irrtum, dass Menschen der Ansicht sind, sie müssten mit allem unhinterfragt konform gehen, und dadurch dann mit den inneren Kämpfen und Widersprüchen nicht zurechtkommen, die sich auftun.

    Du kannst einfach sagen: "Ich weiß, dass Paulus das geschrieben hat. Ich sehe es anders ..." und dann äußerst du das deine.

  • Es waren sicherlich nicht DIE Juden, die Jesus Christus aufgrund seiner in Wahrheit göttlichweisen Lehren und seines Wunderwirkendes Verhaltens für immer zum Schweigen bringen wollten.

    Antreiber dazu war biblisch klar belegbar, der Hohepriester Kaiphas. Als der Hohe Rat verzweifelt zu ihm kam, weil immer mehr jüdisches Volk sich an den Lehren des Jesus von Nazareth anschlossen befürchteten sie, die Römer würden dann kommen und ihnen Land und Leute wegnehmen, (weshalb weiss ich nicht)

    Zitat von Johannesevangelium

    . Johannes 11.47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer einen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen.48 Lassen wir ihn also, so werden sie alle an ihn glauben; so kommen dann die Römer und nehmen uns Land und Leute. 49 Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der desselben Jahres Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisset nichts, 50 bedenket auch nichts; es ist uns besser ein Mensch sterbe für das Volk, denn daß das ganze Volk verderbe

    Sogar Pilaltus erkannte, dass das Motiv für das Verlangen Jesus zu töten NEID war. Kaiphas und Co. wollten sich nur nicht die Hände schmutzig machen. Als Pilatus sagte, sie sollen ihn doch nehmen, und töten, da sagte einer doch tatsächlich,

    Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten. Johannes 18.31

  • Sogar Pilaltus erkannte, dass das Motiv für das Verlangen Jesus zu töten NEID war. Kaiphas und Co. wollten sich nur nicht die Hände schmutzig machen. Als Pilatus sagte, sie sollen ihn doch nehmen, und töten, da sagte einer doch tatsächlich, dass die Todesstrafe zu vollziehen den Juden von der Besatzungsmacht der Römer streng untersagt und verboten war! (= Satz-Ergänzung von mir!)
    Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dürfen niemand töten. Johannes 18.31

    Es war in der Tat so, jemanden nach den Mosaischen Gesetzen zu steinigen war den Juden seitdem der römische Feldherr Pompejus im Jahre 63 v.Chr. Israel für Rom erobert hatte, strengstens verboten und untersagt! Lediglich in religiösen Fragen hatte der Hohe Rat (= das Synhedrion / der Sanhedrin ) bestehend aus den 70 Ältesten des Volkes Israel (zur Zeit Jesu waren dies Pharisäer und Sadduzäer) noch eine gewisse Unabhängigkeit. Todesurteile vollstrecken durften nur die Römer! ----> Daher berichtet uns das Johannes-Evangelium hier in Kap.18 die historisch-geschichtliche Wahrheit! Die Steinigung des Stephanus um 35 n.Chr. war ein ungesetzlicher spontaner Lynchmord des Pöpels, der aber von Seiten der Römer wohl keine weiteren Konsequenzen hatte - jedenfalls wird uns darüber nichts weiter in der Apostelgeschichte berichtet! ===> Daraus aber zu schließen, dass im Jahre 35 den Juden wieder das Recht der Steinigung von Rom zuerkannt worden sei, kann nur ein Fehlschluss sein!

    Johannes 11,48a) [»so werden sie alle an ihn glauben«!] ist geradezu eine prophetische Aussage auf das Ende aller Äonen! Denn ganz am Ende, wenn Christus das Reich seinem Vater übergeben wird (---> siehe 1.Kor.15,28), werden dann in der Tat alle Menschen - wie es Paulus schon in Philipper 2,10+11 sagt - an IHN - an Jesus Christus glauben -„und alle werden bezeugen, dass Jesus Christus der Herr ist zur Ehre Gottes des Vaters!”

  • Es war in der Tat so, jemanden nach den Mosaischen Gesetzen zu steinigen war den Juden seitdem der römische Feldherr Pompejus im Jahre 63 v.Chr. Israel für Rom erobert hatte, strengstens verboten und untersagt! Lediglich in religiösen Fragen hatte der Hohe Rat (= das Synhedrion / der Sanhedrin ) bestehend aus den 70 Ältesten des Volkes Israel (zur Zeit Jesu waren dies Pharisäer und Sadduzäer) noch eine gewisse Unabhängigkeit. Todesurteile vollstrecken durften nur die Römer! --

    Die Steinigungsversuche gegenüber Paulus und auch die Steinigung von Stephanus, weil die Beiden Jesus Christus Gotteslehre glaubten und verbreiteten sprechen aber gegen das, was Du schreibst,


    Zitat von Norbert Chmelar

    Johannes 11,48a) [»so werden sie alle an ihn glauben«!] ist geradezu eine prophetische Aussage auf das Ende aller Äonen! Denn ganz am Ende, wenn Christus das Reich seinem Vater übergeben wird (---> siehe 1.Kor.15,28), werden dann in der Tat alle Menschen - wie es Paulus schon in Philipper 2,10+11 sagt - an IHN - an Jesus Christus glauben -„und alle werden bezeugen, dass Jesus Christus der Herr ist zur Ehre Gottes des Vaters!”

    Also der grösste menschliche Feind Jesus Christus zu jener Zeit Hohepriester Kaiphas sprach über die damalige zunehmende Nachfolge Jesu Christi durch einfache jüdische Glaubensgeschwister, die Jesus Christus von seinem Gottesglauben mit Wort und Tat überzeugen konnte, die sich wohl nicht mehr an Steinigungen beteiligten, weil das ja töten ist.

    Jesus Christus wäre es wohl lieber, wenn man durch Umsetzen dessen, was er gelehrt hat ihn ehrt, als lediglich zu bezeugen, dass Jesus Christus der Herr sei zur Ehre Gottes des Vaters.. (Warum nennt ihr mich Herr, Herr und tut doch nicht was ich euch sage?)

    Ich glaube zudem, dass Jesus von Nazareth keine neue Religion gründen wollte, sondern das er dafür prädestiniert war, den damals vorherrschenden Gottesglauben zu berichtigen, reformieren, mitsamt den Gesetzen und Propheten.

    Hätten, nach meiner Meinung die extrem buchstabenfixierten Pharisäer/Schriftgelehrten/ Hohepriester zum Wohle des Volkes Israel, überlegt, was an Jesus Gottesoffenbarung und Darlegung dessen Willen und Voraussetzungen zur Vergebung von Sünden..... nachvollziehbar, glaubwürdig sei, dran sein könnte und sich dazu bekannt, dann wäre von da an bis heute viel, sehr viel Blutvergiessen überflüssig geworden,, sähe es auf unserer Erde, vorallem in Nahost viel friedlicher aus.

    Gesegnete Grüsse renato23

    • Offizieller Beitrag

    Die Steinigungsversuche gegenüber Paulus und auch die Steinigung von Stephanus, weil die Beiden Jesus Christus Gotteslehre glaubten und verbreiteten sprechen aber gegen das, was Du schreibst,

    Vielleicht wäre das (geduldete) Lynchjustiz gewesen (auch Jesus wollte man Steinigen) - im Gegensatz zu einer Verurteilung durch den Hohen Rat, mit anschließendem Todesurteil?


    Ich glaube zudem, dass Jesus von Nazareth keine neue Religion gründen wollte, sondern das er dafür prädestiniert war, den damals vorherrschenden Gottesglauben zu berichtigen, reformieren, mitsamt den Gesetzen und Propheten.

    Jesus wollte "Sein" Volk gewinnen, ich denke, Du hast Recht. Wir sehend das auch daran, wie er über Jerusalem weint und an ähnlichen Vorkommnissen.
    Darüberhinaus wollte er auch "die Heiden" gewinnen, zu sehen an seiner regen Tätigkeit in Samaria. Überhaupt hat er auch mehr in Galiläa gewirkt als im Land der "Frommen" (Judäa).

  • Der Abfall von Mose kam durch die Pharisäer/Rabbinen. Die Jünger Jesu lehrten Erfüllung des Mose und der Propheten auf Grundlage des Glaubens Jesu. Die Jünger Jesu waren echten Israeliten ohne Falsch. Daher zeigt das NT die wahre Erfüllung des AT. ES IST NICHT ANTISEMITISCH.
    Dennoch lobte Jesus den Glauben eines Gottesfürchtigen, römischen Hauptmanns.

  • Der Abfall von Mose kam durch die Pharisäer/Rabbinen.

    War das wirklich ein Abfall? Jesus selbst sagte: Tut was sie euch Lehren!!!
    Aber orientiert Euch nicht an Ihrem tun!
    Nicht umsonst hat Jesus das Gleichnis vom Wachstum und dem Baum gesprochen, der keine Frucht bringt. Der zu nichts nütze ist...
    Religiösität hat wenig Sinn, wenn das Tun als Frucht nicht bewertet werden kann..

    Dasist auch ein Thema beim Schöpfungsgottesdienst.
    Der Baum,das Brot und das Wasser....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Die Aufsätze der Ältesten wurden von Jesus und Paulus verurteilt

    Stehe gerade auf dem Schlauch..
    Wo stehen diese Aufsätze und was steht da drinn?
    Höre heute zum ersten mal davon.
    Bitte um info.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16