Die einzige Leistung die ich sehen kann ist es Dumme zu finden, die dafür Geld hergeben oder Untreue die dafür das Geld anderer verschwenden.
Aufgrund deiner Postings nehme ich an, dass du dich im Bereich der Wirtschaft sehr gut auskennst. Daher wundern mich solche Aussagen. Ich kenne zwei Käufer von Werken von Nietsch persönlich, sind honorige (konservative und christlich gesinnte) Persönlichkeiten in der Wirtschaft, und betrachten das zudem als Geldanlange. Es gibt auf der Welt so einiges, was sich nicht jeder leistet, aber wenn wir alle als dumm bezeichnen die sich gewisse (Luxus) Artikel kaufen die einem nicht gefallen, wird die Wirtschaft sehr schnell zusammenbrechen, oder wollen wir zurück zur einer Art DDR Wirtschaft, wo der Staat für den Bürger bestimmt, welche Produkte sinnvoll sind zu kaufen. Und ein Kunstmarkt arbeitet genaus so nach wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie andere Branchen, man muss sich schon ordentlich hocharbeiten um an die internationalle Spitze zu kommen. Das Nietsch Steuern hinterzogen hat, sagt ja nichts über seine künstlerische Qualität, sondern über seine menschliche, aber ich bin schon des öfteren bei Subventionen für Betriebe aus öffentlichen Mitteln dabei gewesen (z.b. Grundstücke für Firmenansiedlungen), so einige Firmen haben das ausgenützt um dann gezielt Pleite zu machen oder versprochene Arbeitsplätze dann nach Rumänien zu verschieben.
Um auf das Thema zurückzukommen, Im professionellen Musikbusiness kann sich kein Manager herausnehmen, einen schrillen Transvestiten mit bescheidenen musikalischen Fähigkeiten irgenwo von der Strasse zu holen und ihn dann über Nacht zu vermarkten.
Wer das Musikbusiness nur halbwegs kennt, weiss dass zunächst Leistung, Qualität und das wichtigste, eine unverwechselbare Persönlichkeit mit professionllem Bühnenverhalten gepaart mit viel Verzicht und Selbstdisziplin eine notwendige Vorraussetzung ist: Dazu kommt das lange und überaus mühsame Aufbauen von Netzwerken, waghalsige finanzielle Investitionen in Musikanlagen und Werbeunterlagen, und dann braucht es noch ziemlich viel Glück. Damit ein Hit durchkommt, braucht es viele Versuche, auch bei profesionellen Produzenten ist die Ausschussquote sehr hoch. Wurst hat sich jahrlang aus unteren Bereichen zunächst langsam nach oben gearbeitet, und im richtigen Moment die Chancen genützt, das ist genauso im Sport und in der Wirtschaft, wenn Erfolge oder Produkte vermarktet werden wollen.
Bei aller (berechtigten) Kritik hier, aber zu behaupten, dass solche Erfolge nur wegen Aussehen, Bekenntnis zur Toleranz oder ähnlichem möglich sind, erinnern mich an Witze des kleinen "Franzl" in der Schule.