"Erschaffung der Welt und Evolution"

  • Stofi:

    du hast wieder viel zu weit "geschossen", wenn ich es mal so sagen darf.

    Deine biblische Sicht ist doch dein gutes Recht.

    Ich hatte mit doriane gar nicht über biblische Argumente gesprochen, sondern darüber, wie JUDEN das auslegen.

    Es ging nicht darum, ob oder "wie biblisch" die jüdischen Positionen sind.

    Es gibt auch einen (sehr geringen) Teil "missionarischer Juden"; die möchten das Judentum "an die Leute" bringen (eher kabbalistische Tendenzen). Aber diese ließ ich bewusst außen vor.

    "DIE Juden" (ganz generell gesprochen) missionieren nicht, im Gegenteil: Sie wünschen i.d.R., dass der Heide sie in Ruhe lässt, weil wir kein Verständnis haben (Daát: die Erkenntnis Gottes). Wenn ich einfach in eine konservative Gemeinde gehen würde, würden sie mich zu 99% bitten, zu gehen; denn ich gehöre dort einfach nicht hin.

    Es gab eine ganz kurze Phase im Mittelalter, in der Juden im spanischen Raum missioniert haben (von "Mann zu Mann"; keine großen Missionen); aber ansich tun sie das nicht.

    In orthodoxen Gemeinden wird ein Anwärter sogar mehrmals abgelehnt, weil man seinen Willen testen will.

    Und man muss (leider) dazu sagen: Die Juden sehen i.d.R. die Gebote NICHT für alle Menschen, aus einem bestimmten Grund: Es sind "Pflichten" des Juden; der Jude ist der "Verantwortliche".

    Es gibt dazu eine Geschichte (gehört von Rabbi Baumel):

    Gott kam zu Ismael und fragte ihn: "Willst du meine Zehn Gebote nehmen?" Ismael fragte: "Was muss ich tun?" - Gott erwiderte: "Du sollst nicht die Ehe brechen!" Ismael sagte dann: "Nein, das ist nichts für mich!"
    (Denn der Araber hat mehrere Frauen; er betet sehr viel (5 Mal am Tag), aber monogam sein kann er nicht)

    Gott kam zu Esau und fragte das gleiche. Esau sagte: "Was muss ich tun?" - Gott sagte: "Du sollst nicht töten!" Darauf sagte Esau: "Nein, das ist nichts für mich!"
    (Denn Esau steht für den Europäer, die Heiden, die Römer usw. Er ist ein Krieger, ein Herrscher. Er erobert und tötet)

    Nur das Volk Israel sagte: "Wir wollen Tun und Hören!"

    Solche Dinge werden in den Shiurim (Reden) erzählt; ich kann euch den Vortrag reinstellen, falls es jemand schauen will (Orthodoxe Gemeinde).

    Jedenfalls:

    Es ging nicht um die persönliche (oder mutmaßlich "biblische") Sichtweise, sondern darum, wie es (allgemein) im Judentum gesehen wird.

    Ich habe mich mit dieser Religion "etwas" beschäftigt, wenn ich das mal ganz bescheiden sagen darf.

    Also nicht immer sofort und zu jedem Buchstaben Widerworte geben, ok?

    Dass DU anderer "Meinung" bist, ist mir inzwischen klar.

    Lg

    • Offizieller Beitrag

    Wie auch Beitrag #13 ist dies ein Versuch die Schöpfungsgeschichte durch die Brille der vergleichenden Religionwissenschaften zu betrachten. Die Autoren scheinen auf Grund ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse genau zu wissen, welche Motivation den Schreiber der Schöpfungsgeschichte trieb. Ich halte dieses Vorgehen für fragwürdig, weil man:
    1. Eine wissenschaftliche Methode anwendet, die prinizipiell Gott ausschließt (s. wiki-Artikel)
    2. Diese Methode außerdem über die Bibel (als ihren eigenen Ausleger) selbststellt - und die Bibel dann erst im zweiten Schritt auslegt (--> aus Tagen werden Zeiträume, weil diese besser mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen)

    Eine theistische Evolution - was wohl das Produkt einer solchen Vorgehensweise ist - widerspricht massiv dem adv. Erlösungskonzept, weil der Tod (die Triebfeder der Evolution) schon mitgeschaffen werden musste. Der Tod ist aber laut Bibel eine Folge der Sünde. Jesus starb dann selber für etwas, was er selbst in die Schöpfung tiefverankert haben soll. Ein unbefriedendes, weil widersprüchliches, Gottesbild für mich.

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • hmm, doriane, das ist schon interessant, wenn man keine logischen oder biblischen oder sonst welche gute Gegenarguente hat,

    Stofi, hat Doriane wirklich ein "argumentum ad personam" - so etwa, schon als Kind habe er Äpfel gestohlen - gegen den Autor vorgebracht oder hat sie seine theologische Entwicklung dargestellt - welche für das Verständnis seines Textes von Bedeutung ist ?

    Das erstere ist unsachlich, nebensächlich, gemein; das andere hilft dem Verständnis zur Entwicklung einer Meinung.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (2. Juni 2014 um 19:23)